Tag 15 (17.06.2023) - Canyonlands National Parks: Chesler Park Loop bis zum Joint Trail
Begrüßt werden wir auch auf diesem Trail mal wieder mit einem Hitzewarnschild und vielleicht ist das heute auch endlich mal wieder ein bisschen angemessen, nachdem die letzten Tage ja eher nicht so der Knaller waren, was die Temperaturen angeht. Für Marc ist das natürlich nicht so toll und kommt eher als erschwerender Fakor hinzu, aber wir wollen einfach mal loslaufen und schauen wie es wird. So ganz bin ich mir über die Reihenfolge der Ziele noch nicht im Klaren, muss ich mir aber auch nicht sein, das kann man auch gleich noch entscheiden.
Der Trail ist ein bisschen fies, denn unmittelbar am Elephant Hill Trailhead geht es steil bergauf über zahlreiche Stufen. Der Puls wird also direkt bis zum Anschlag hochgeschossen, zumindest, wenn man damit sowieso so viele Probleme hat wie ich - langsames, gemütliches Einlaufen ist hier nicht
Wir sind zwar alles andere als flott unterwegs, aber Marc schlägt sich angesichts der lang andauernden, steilen Passage direkt zu Beginn wirklich erstaunlich gut. Oben angekommen werden wir mit fantastischen Ausblicken auf die Needles belohnt und außerdem mit einer Ebene, über die wir jetzt längere Zeit einfach normal gehen und ein paar Kilometer abreißen können. Es geht immer mal wieder ein paar Meter über Slickrock nach oben, aber erst einmal nicht mehr so lange am Stück wie zu Beginn. Ich liebe diesen Teil des Canyonlands National Parks einfach, zumal echt fast nichts los ist.
Die Strecke ist unheimlich abwechslungsreich. Mal geht es über die Ebene, umgeben von Needles, mal gibt es leichte Kletterpassagen und hin und wieder läuft man sogar durch einen recht engen Slot Canyon. Nicht umsonst ist der Chesler Park Loop eine meiner alltime favourite Wanderungen bis zum jetzigen Zeitpunkt.
Es kommt die Gabelung, an der wir uns final für eine Reihenfolge entscheiden müssen. Rechts ginge es weiter zum Chesler Park und Joint Trail, während der Trail geradeaus uns zum Druid Arch führen würde und ab hier eine Sackgasse ist - die einen Umweg von ca. 8 km bedeutet. Ich persönlich würde es bevorzugen zuerst den Arch zu besuchen, einfach, weil ich ihn noch nicht kenne und wir uns vor 5 Jahren dagegen entschieden haben, weil wir nach dem Loop keine Energie mehr dafür hatten. Von daher ist er auf meiner Prio-Liste natürlich höher angesiedelt als der mir bekannte Chesler Park Loop, so schön er auch ist.
Das Problem: Wenn wir das jetzt zuerst machen, dann haben wir den wesentlich größeren Loop nach den 8 km, die übrigens kein Spaziergang sein werden, noch vor der Brust und ich glaube kaum, das Marc dann noch weiter will. Für einen Erstbesucher wäre der Chesler Park aber schöner... Letzendlich machen wir es also genau so, wie damals auch schon: Wir begeben uns zuerst auf den Loop und der Arch ist im Anschluss dran. So kann Marc am Ende entscheiden, ob er noch mitkommt, oder ob wir uns trennen und er alleine schon Richtung Auto zurück geht. Noch ist er der Meinung, dass er nachher mitkommt aber ich gehe stark davon aus, dass sich die Gefühlslage diesbezüglich während der nächsten 15 km noch verändern wird So hängt es am Ende wenigstens einzig und alleine von meiner eigenen Disziplin ab, ob ich den Druid Arch diesmal sehen werde oder eben nicht. Das erscheint mir sicherer.
Drei Kilometer nach dem Trailhead kommt schließlich der Abzweig, an dem wir uns für eine Richtung des Chesler Park Loops entscheiden müssen. Heute laufen wir anders herum als damals, so, dass wir die Kletterpassagen zu Beginn haben und am Ende nur noch durch den wunderschönen Chesler Park laufen müssen. Marc ist zwar auch heute gewaltig am Stöhnen, sobald es ein paar Meter bergauf geht, aber es hält sich doch verhältnismäßig angenehm in Grenzen. Es scheint fast so, als hätte auch er Spaß an diesem abwechlungsreichen Trail, auch wenn es super anstrengend ist.
Es lohnt sich aber, die ersten Ausblicke in das Gebiet des Chesler Parks sind wunderschön.
Genau wie damals auch blüht es im Chesler Park ganz ordentlich und die gelben Blumen bilden einen wunderbaren Kontrast zu der restlichen Umgebung. Jetzt geht es auch wieder etwas flacher weiter, so, dass man die Farbenpracht auch angemessen würdigen kann. Der Trail ist zwar stellenweise bzw. eher punktuell sehr anstrengend, bietet aber auch immer wieder genug Erholungspassagen. Dafür ist der Pfad mittlerweile sehr sandig, aber nicht allzu tief, man kann einigermaßen gut darauf laufen.
Es bleibt aber nicht lange sandig, bis wir endgültig im Chesler Park ankommen muss noch ein wenig geklettert werden. Übrigens ist man deutlich schneller im schöneren Teil des Loops, wenn man sich bei der Gabelung vorhin für die andere Richtung entschieden hätte.
Nach der ganzen Kletterei hätte Marc gerne eine Pause im Schatten, um ein bisschen was zu essen und auch den Rucksack mal für ein paar Minuten abzusetzen. Ein bisschen sitzen kann auch nicht schaden. Das würde ich von mir aus an dieser Stelle zwar noch nicht tun, aber natürlich machen wir das - der macht heute so gut mit, da sind 10 Minuten Pause ja auch echt verdient Hunger habe ich zwar noch keinen, aber die Gelegenheit ist da und so esse ich auch einen Riegel mit
Dabei bekommen wir niedlichen Besuch
So. Weiter geht's!
Hach, die Needles... So schön!
Der nun folgende Part vom Trail kommt mir eher nicht bekannt vor - ÜBERRASCHUNG - denn meine Mutter und ich haben uns hier damals ein wenig verlaufen und sind auf mysteriöse Art und Weise vom Weg abgekommen Im Grunde muss man jetzt ein längeres Stück einfach nur der Jeep Road folgen, bis der Trail sich wieder von ihr trennt. Das haben wir damals nicht gemacht und so habe ich jetzt immerhin ca. einen Kilometer Neuland. Man muss sich ja auch mal über die kleinen Dinge im Leben freuen Die Jeep Road ist einigermaßen nervig zu laufen, denn der Sand ist feiner und tiefer, außerdem geht es gut bergauf und die Sonne brennt inzwischen erbarmungslos.
Das ist übrigens diese Straße, für die man das Permit braucht, das ich heute morgen unnötigerweise in einem Anflug von Panik gekauft habe
Wir kommen auch an dem Picknickplatz mit den Restrooms vorbei, den wir damals verpasst haben. Hier könnte man jetzt super eine Pause machen, sogar halbwegs im Schatten, allerdings hat - nach dem Riegel vorhin - niemand von uns Hunger und außerdem herrscht hier eine regelrechte Mückenplage Bisher ging es eigentlich ganz okay, aber hier werde ich regelrecht aufgefressen und so bin ich nicht so richtig motiviert mich hier niederzulassen. Marc geht schnell auf Klo und dann können wir auch schon weiter. Wir befinden uns mittlerweile am Trailhead des Joint Trails, der eigentlich nur ein Teilabschnitt vom Chesler Park darstellt, aber einen sehr schönen!
Zunächst mal ändert sich nicht viel!
Und dann stehen wir vor dem Eingang des berühmten Slot Canyons des Joint Trails.