Big Apple and more - Sechstagerennen durch New York City und Umgebung

  • Werde ich wohl nie verstehen, das man auf einmal Stand-by ist, obwohl man sein Ticket wahrscheinlich schon seit ewiger Zeit gekauft hat.

    Tja, machen Hotels auch, Airlines überbuchen auch, wo es nur geht. Eigentlich eine Unverschämtheit aber leider geübte Praxis.

    Wieso bekommt deine Tochter immer ein X und die anderen nicht?

    Keinen Schimmer, das wüssten wir auch gerne.

    Warte auf die Fortsetzung

    Kommt bald.

    Aber immerhin habt Ihr 2 Upgrades bekommen, so war der Start doch recht angenehm.

    Ja eben, im Nachhinein war das alles prima.

    ein Tag in New York ist meistens mit mehr gelaufenen Kilometern verbunden als ein ausgedehnter Hike in den Bergen

    Definitiv, der Hammer-Tag kommt ja noch.

    Habt ihr einen Mietwagen genommen wegen der 5 Personen?

    Nee, weil wir diverse Ausflüge außerhalb von NYC unternehmen wollten - kommt noch.

  • So, liebe Freunde: hier kommt neues Futter. :D


    _________________________________________________________________________________


    1. Tag: 25.10.2017


    Ich habe mir vorgenommen, in diesem Reisebericht nichts mehr über das Thema "Jet-Lag" zu schreiben. Mit dem schmalen Hinweis, dass mich dieser wieder voll im Griff hatte, sei es abgehandelt.


    Um Punkt 6.00 Uhr sitzen wir beim Frühstück, welches sich als - für amerikanische Motels/Hotels der bezahlbaren Kategorie - überraschend gut herausstellt. Frisches Obst, vernnüftiges Rührei, Bacon, Bagels, Toast, Ceralien usw. - alles vorhanden.


    Draußen ist es relativ warm, die Sonne kommt schon heraus, als wir nach St. George zum Fährableger aufbrechen. Unterwegs geraten wir in dichten Verkehr - Kinder werden zur Schule gebracht, Schülerlotsen blockieren Kreuzungen, der Berufsverkehr ist auch im vollen Gange. Es zieht sich.


    Doch dann der erste glimpse auf die Südspitze Manhattans.



    St. George stellt sich als teilweise etwas abgeranzte Gegend heraus, aber wir wollen ja auch nur irgendwo parken, was sich als gar nicht so leicht herausstellt. Eine riesige Baustelle - hier werden das New York Wheel und ein großes Einkaufszentrum entstehen - sorgt für ziemlich Chaos. Aber nach einigem Hin und Her werden wir in einem großen Parkhaus fündig, von dem aus wir mit einem kostenlosen Shuttle zum Fähr-Terminal chauffiert werden, wo schon viele Pendler darauf warten, nach Manhattan transportiert zu werden.



    Die ungefähr 20-minütige Fahrt ist ein schönes Erlebnis. Es ist zwar relativ frisch, verspricht aber, ein schöner Tag zu werden. Wir werden die Strecke noch öfters fahren, machen aber schon eine Menge Bilder.







    Kaum sind wir in Manhattan und haben das Whitehall Terminal verlassen, stehen wir schon vor dem James Watson House, das von den umstehenden Wolkenkratzern scheinbar erdrückt wird, aber hartnäckig seinen Platz verteidigt. Heutzutage dient es als Pfarrhaus der benachbarten Church of Our Lady of the Holy Rosary, in der sich der Schrein von St. Elizabeth Ann Bayley Seton befindet.



    Wir gehen den Broadway hoch und kommen bald zum Charging Bull, einer Bronzestatus im Financial District. Sie steht für Erfolg an der Börse, Optimismus und die Hoffnung auf steigende Kurse.



    Wir machen einen kurzen Abstecher ins Herz des Financial Districts - Wall Street mit der New York Stock Exchange. Ich liebe die opulente Baukultur.




    Völlig deplatziert wirkend - und vielleicht gerade deshalb genau am richtigen Ort - wirkt die Trinity Church unter all den Wolkenkratzern am Broadway.


    Fotografieren? "No problem", sagt man mir, obwohl ein Gottesdienst läuft. Auf Monitoren wird das Geschehen in die hinteren Bänke übertragen.



    Ich brauche noch einen SD-Kartenleser, weil ich meinen dummerweise zu Hause vergessen habe, aber leider finde ich keinen passenden Laden. Ok, dann müssen wir abends noch irgendwo einen Best Buy auftreiben.


    Die nächste Station: Oculus, der neue Bahnhof, mit der extravaganten Figur im Vorder- und dem One World Trade Center im Hintergrund.




    Dinosaurier? (Gefräßiger) Truthahn? Die Interpretationen gehen auseinander. Gesichert ist, dass der Bahnhof schlappe vier Milliarden Dollar gekostet hat (Stuttgart 21 lässt grüßen) und dass das Stahlgerippe von dem spanischen Architekten Santiago Calatrava kreiert wurde.




    Gleich hinter dem Bahnhof liegt das 9/11 Memorial - natürlich ein Pflicht-Besichtigungspunkt. Geradezu minimalistisch wirkt es und gefällt mir vielleicht gerade deshalb sehr gut.




    Das One World Trade Center (ehemals Freedom Tower) kommt besonders gut zur Geltung, wenn die Sonne scheint. Und das tut sie immer stärker, die harmlosen Wolken verziehen sich.



    New York: Stadt der Yellow Cabs



    Wir schlendern weiter zum Brookfield Place, einem ziemlich mondänen Einkaufs- und Bürozentrum, das bei dem Anschlag 2001 schwer beschädigt wurde. Merrill Lynch, American Express und die New York Mercantile Exchange, das Herz des weltweiten Ölhandels, haben im Brookfield Place ihren Sitz.




    Gleich dahinter befindet sich die North Cove Marina, von wo aus man einen schönen Blick auf Jersey City hat. Ja, auch in der Stadt, die niemals schläft, kann man am hellichten Tag etwas Ruhe finden.



    Das Irish Hunger Memorial ist gleich nebenan. Es erinnert auf eindrucksvolle Weise an die irische Hungersnot von 1845-1852 und stellt gleichzeitig ein Mahnmal gegen weltweiten Hunger dar.





    Von der leicht erhöhten Konstruktion hat man ebenfalls einen schönen Blick auf New Jersey.



    Weiter nach Norden Richtung Chelsea oder zurück zum Battery Park, wo die Fähre zu Ellis Island und Liberty Island ablegt? Wir entscheiden uns für Letzteres - nicht zu viel auf einmal gleich am ersten Tag.


    Auf dem Rückweg nach Süden kommen wir an einem kleinen Park vorbei, wo schon Weihnachtsdeko in den Bäumen hängt. Ein Schachspieler hat gerade "Kundschaft" und verprügelt seinen Gegner für einen Dollar am Brett. Da juckt es Lisa-Marie natürlich in den Fingern, schließlich spielt sie ebenfalls und zwar sehr gut.


    Die beiden machen zwei Schnellschachpartien mit Uhr und Lisa-Marie ist nicht zu Späßen aufgelegt. Ihr Gegner hat keine Chance und stellt anerkennend fest: "Don´t bring her here, when she is 25."


    Sogar eine kleine Zuschauergruppe hat sich eingefunden, die anscheinend nicht glauben können, dass junge Mädchen so stark sein können.



    Nach diesem kleinen Intermezzo wird es Zeit für etwas Essbares. Wir entscheiden uns für Subway, weil das alle mögen. Ich mache anschließend noch einen kurzen Besuch in der Trinity Church, weil wir da sowieso entlangkommen und ich noch ein paar Aufnahmen machen möchte. Mir gefällt die Kirche sehr.



    Nun geht es geradewegs zum Castle Clinton, früher eine Artilleriestellung, heute ein National Monument und Verkaufsstelle für Tickets zu Liberty Island und Ellis Island.



    Zwar haben wir schon Tickets in Form unseres Explorer-Passes auf dem Handy, diese müssen aber noch in Papiertickets getauscht werden. Also müssen wir uns anstellen, aber die Schlange ist kurz. Plötzlich schießen zwei Asiaten heran, möchten sich vordrängeln, ziemlich rüde übrigens, sprechen dabei aber kein einziges Wort Englisch. Kein Wort der Entschuldigung oder Erklärung, was dazu führt, dass ich die beiden Knaben ziemlich unwirsch dazu auffordere, Platz zu machen und sich gefälligst anzustellen. Tun sie auch.


    Dann müssen wir mit den Tickets in eine richtig lange Schlange und siehe da: wieder die beiden Vollidioten, die schon wieder versuchen ein paar Meter rauszuschlagen und sich vordrängeln möchten. Klappt aber wieder nicht, sodass die beiden schließlich abzischen. Eilig haben es in New York viele Leute, anstehen tut auch keiner gerne, und einfach so vordrängeln ohne Entschuldigung ist ein No-Go.


    Allmählich macht sich Müdigkeit breit, die Schlange nimmt scheinbar kein Ende. Dem "Einweiser" geht es anscheinend auch nicht schnell genug und er treibt die Leute an, die auch nur einen Zentimeter Abstand zum Vordermann lassen: "No sleepwalking in New York. Keep moving. Come on!"


    Irgendwann teilt sich die Schlange und es geht schneller vorwärts. Wir müssen durch einen flughafenählichen Security-Bereich, wo sämtliches Gepäck gecheckt wird und man selbst durch einen Scanner muss.


    Dann sind wir auf der Fähre. Es ist mittlerweile bedeckt, aber noch immer relativ warm, so dass wir uns gerne auf dem Oberdeck aufhalten, von wo aus man den Battery gut überblicken kann.



    Dann geht die Fahrt los.




    Erste Station: Liberty Island, wo ein kurzer Rundweg einmal um die Freiheitsstatue führt. Natürlich ist Miss Liberty das Hauptmotiv für Tausende Touristen, die sich auf der kleinen Insel tummeln.





    Es gibt leider ein kleines Problem: Bei einem Toilettengang im Visitor Center/Gift Shop gehen Anja, Annalena und Hannah "verloren". Plötzlich sind sie weg, und Lisa-Marie und ich alleine. Naja, werden schon wieder auftauchen, denken wir uns und machen unseren Rundgang. Dummerweise verpassen wir durch das anschließende Warten unsere geplante Fähre und müssen weitere 20 Minuten warten, als wir uns endlich wiederfinden. Wir sind nun auf der letzten regulären Fähre, spätere sind nur noch Behelfstouren, die aber nicht mehr zu Ellis Island übersetzen.


    Ellis Island - natürlich der nächste Punkt auf unserer Liste, schließlich ist es eine kombinierte Tour für beide Inseln. Schon von außen sieht die Immigration Hall imposant aus.




    Von innen ebenfalls - vor allem der Registry Room (auch Great Hall genannt).



    Leider sind wir mittlerweile dermaßen müde, dass wir uns nur noch von einem interessanten Raum zum nächsten schleppen. Das Museum ist fantastisch gemacht, die einzelnen "Stationen" der Ankömmlinge werden sehr lebendig dargestellt. Lisa-Marie scheint noch fit zu sein, sie kann gar nicht genug bekommen, aber wir Anderen sind sogar zu müde, um uns kostenlose Audio Guides zu holen. Ein bisschen schade, dass wir gerade so die Keule bekommen, trotzdem ein tolles Erlebnis.


    Am Ende des Rundgangs mache ich noch ein paar Bilder von den Original-Gepäckstücken, die im Eingangsbereich ausgestellt sind.



    Nun geht es wieder retour nach Manhattan und wir lassen uns den frischen Wind um die Nase wehen, der uns wieder ein wenig munterer macht.




    Nun gibt es nur noch ein Ziel: ab nach Hause, also nach Staten Island.


    Die Sache mit der Fähre klappt natürlich, aber leider finden wir nicht den Shuttle, der uns eigentlich zurück zum Parkhaus bringen soll. Also laufen wir.


    Als wir wieder beim Parkhaus sind, dämmert es bereits. Die Südspitze Manhattans sieht in dem Zwielicht fantastisch aus.




    Auf dem Rückweg zum Hotel springe ich noch bei Best Buy rein und kaufe einen Kartenleser, wobei ich eine geschlagene Viertelstunde darauf warte, das mir jemand mein Wechselgeld (3 Dollar) zurückgeben kann. Unglaublich: nicht eine Kasse hatte scheinbar singles, und schließlich zahlt die Kassiererin aus eigener Tasche.


    Anschließend fahren wir in dichtem Feierabendverkehr zu Applebee´s (nachdem wir einen Laden nicht gefunden haben, den es laut Navi gibt), wo wir todmüde und extrem hungrig ankommen. Lisa-Marie und ich nehmen ein "2 for 20"-Meal mit Pasta in Spinat-Sahnesauce und Cedar Lemon Chicken (welches für meinen Geschmack ein wenig zu "zitronig" geraten ist).


    Zurück im Hotel wird noch ein bisschen gelesen, im Internet gesurft und dann nicht mehr lange gefackelt: ab in die Heia und Augen zu.

  • Netter NY Tag mit bekannten und unbekannten Dingen .....d.h. müssen wir einiges beim nächsten Besuch nachholen :smile:


    Fotos :daumen1::daumen1:


    Geht mir genau so :daumen: Da sind viele Sachen dabei, die ich mir merken werde fürs nächste mal Großer Apfel. Super Bericht!

  • Schöne Bilder aus New York, aber am meisten Spaß habe ich trotzdem an dieser Geschichte:

    Auf dem Rückweg nach Süden kommen wir an einem kleinen Park vorbei, wo schon Weihnachtsdeko in den Bäumen hängt. Ein Schachspieler hat gerade "Kundschaft" und verprügelt seinen Gegner für einen Dollar am Brett. Da juckt es Lisa-Marie natürlich in den Fingern, schließlich spielt sie ebenfalls und zwar sehr gut.


    Die beiden machen zwei Schnellschachpartien mit Uhr und Lisa-Marie ist nicht zu Späßen aufgelegt. Ihr Gegner hat keine Chance und stellt anerkennend fest: "Don´t bring her here, when she is 25."


    Sogar eine kleine Zuschauergruppe hat sich eingefunden, die anscheinend nicht glauben können, dass junge Mädchen so stark sein können.


    :D Klasse!

  • Schöne Bilder aus New York, aber am meisten Spaß habe ich trotzdem an dieser Geschichte:

    Cool, dass Lisa-Marie den Schachtypen abgezogen hat.


    Sie wird da gerne unterschätzt, spielt aber in Wirklichkeit 2. Frauen-Bundesliga. :D


    Als sie 11 war, hat sie so eine Story mal in Chicago in der Michigan Ave gebracht - da waren auch 1-Dollar-Schachspieler am Start - mit gleichem Ergebnis. :smile2:

  • Gut, dass ihr euch wiedergefunden habt, habt ihr nicht alle ein Handy dabei, wenn so was man passiert?


    Inseln haben Vorteile. :smile2:
    Ein Handy mit USA-SIM hatte nur ich.

    Was für ein Pensum für den 1. Tag - Respekt.


    Ja, aber bei 6 Tagen will man viel sehen. Andererseits wäre der Tag wahrscheinlich genau so gelaufen, wenn wir länger da gewesen wären. :)

    Netter NY Tag mit bekannten und unbekannten Dingen


    War für uns auch einiges Neues dabei.

    Super Bericht!


    Danke.

    WuKi und ich teilen uns bei Applebees oder Chili's auch meist das "2 for 20$" Dinner


    Reicht vollkommen, finde ich. Und hat ein super PL-Verhältnis.

    aber am meisten Spaß habe ich trotzdem an dieser Geschichte:


    Wir auch, ist eine schöne Erinnerung. Die Reiseberichte sind ja auch für uns als Familie eine Erinnerung, nicht nur für die Öffentlichkeit bestimmt.

    und beim Lesen tun mir schon die Füße weh.


    Mir auch beim Schreiben. Aber der wirklich heftige Tag kommt ja noch, da war das jetzt nur ein lockerer Aufgalopp. :smile2:

    Da ist der Schachspieler ohne Vorwarnung ins offene Messer gelaufen


    Er hat es so gewollt und uns herbeigewunken, damit ja einer gegen ihn für einen Dollar spielt. Als dann nicht ich, sondern Lisa-Marie Platz nahm, hat er ein wenig belustigt ausgesehen, allerdings ist die Belustigung dann recht schnell verflogen und machte sich eher unter den Herumstehenden breit. :D
    War aber ein netter Kerl, der es sportlich genommen hat - wir haben uns prima verstanden.

  • Zitat von »David Moffat« Da ist der Schachspieler ohne Vorwarnung ins offene Messer gelaufen
    Er hat es so gewollt und uns herbeigewunken, damit ja einer gegen ihn für einen Dollar spielt. Als dann nicht ich, sondern Lisa-Marie Platz nahm, hat er ein wenig belustigt ausgesehen, allerdings ist die Belustigung dann recht schnell verflogen und machte sich eher unter den Herumstehenden breit.
    War aber ein netter Kerl, der es sportlich genommen hat - wir haben uns prima verstanden.[/quote]



    Habt Ihr das hinterher aufgeklärt, das sie das super kann?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!