Highway 101 revisited - von SEA nach SAN

  • Eigentlich wollte ich gestern schon die ganze Geschichte posten, aber den Cliffhänger wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen, die Spannung muss ja erhalten bleiben. Ab jetzt wird's wieder langweilig.



    Es war nur ein kurzer Zusammenbruch, nach ein paar Sekunden kehrte meine innere Ruhe wieder ein - ich wusste, dass sich alles irgendwann irgendwie lösen würde und alles geregelt werden kann solange die Kreditkarten akzeptiert werden. Mit der nötigen Ruhe geht alles. Und wenn man das weiss wird immer alles gut.

    Aber ich schweife ab.

    Die Superviserin wurde geholt und fragte mich, ob ich ihr die Bestätigungsmail für die Umbuchung zeigen könne. Ich hatte mich ehrlich gesagt gar nicht mehr darum gekümmert, so froh war ich, dass nach dem Chat scheinbar alles geklappt hatte. Ich hatte mich auf die neuen Daten in der BA-App verlassen und suchte im Handy nach einer passenden Mail, fand aber nichts. Auch später habe ich bei der Suche nach dieser Mail nichts gefunden, sie ist also nie angekommen, weshalb sich die Verwirrung erklären lässt. App und innere Organisation sind wohl 2 unterschiedliche Abteilungen. Das merken wir uns für’s nächste Mal.


    No Internet Access sagte ich ihr und lächelte sie an - mit Freundlichkeit kommt man fast immer weiter. Mit einer forschen Handbewegung sagte sie den Checkerinnen, dass sie irgendwie alles erledigen sollen. Sie wollte wohl auch ihre Ruhe haben und scheinbar waren noch Plätze frei. Nach einer halben Stunde bekamen wir endlich die Bordkarten, atmeten einmal gaaaaanz tief durch und hofften, dass damit alles geklärt wäre. Und zu unserem Glück war es das auch. Puuuuh.


    An der Security war nicht viel los, am Gate gab es sehr bequeme Sitzgelegenheiten und der Flieger war schon da. Also alles bestens.

    SAN2311.jpg



    Das Boarding begann pünktlich, im Flieger gingen wir zu den Plätzen, die uns gestern nach der Bestätigung zugewiesen wurden, 20A und 21F. Zusammenliegende Sitze waren nicht mehr zu bekommen. Als alle Passagiere im Flieger waren stellte sich heraus, dass Uli’s Bordkarte auf 22G ausgestellt war, worauf wir gar nicht geachtet hatten. Ein Engländer fragte, ob er auf 22G sitzen könne, neben seinem Kumpel und Uli auf 25J gehen würde. Na klar, lieber am Gang in einer Zweierreihe als in der Mitte einer Dreierreihe.

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    Mit 18 Minuten Verspätung hob der Airbus A350-1041 G-XWBK ab. Eine halbe Stunde nach dem Start wollte meine Sitznachbarin ihren Tisch ausklappten, der fiel aber auf den Boden, weil er nicht richtig befestigt war. Ein Steward versuchte es zu reparieren, schaffte es aber nicht. 5 Minuten später kam der Purser und nahm meine Nachbarin mit in die Business Klasse. Schade, dass mein Tisch nicht auch defekt war, aber immerhin hatte ich jetzt viel Platz. Uli wollte lieber hinten mit einem funktionierenden Tisch bleiben, ihr Nachbar schlief auch schon und störte nicht.

    Der Sitzplatzabstand war angenehm, unterwegs gab es Grilled chicken breast, pistou vegetables, rosemary mashed potatoes, thyme jus und zum Frühstück Ricotta omelette, sauteed spinash, roasted potatoes.

    Nach schlappen 9:43 Stunden landeten wir in LHR

    Durch die Umbuchung hatten wir in London keine 4 1/2, sondern nur 3 Stunden Aufenthalt. Bis wir von Terminal 3 nach Terminal 5 und durch die Security waren, begann schon das Boarding für unseren Flug nach Düsseldorf.

    Auch dieser Flug mit dem Airbus A320-251N G-TTNG startete relativ pünktlich und nach 55 Minuten Flugzeit landeten wir wieder in Düsseldorf. Zwar 5 Tage später als eigentlich geplant, aber egal, Hauptsache wieder zuhause und nicht irgendwo gestrandet.

    Jetzt bin ich gespannt, wann der ADAC meine vorgestreckten Krankenhauskosten zahlt.

    Die Unterlagen wurden am 16.10.2023 versandt.

    Am 20.10.2023 kam eine weitere Rechnung über Initial Hospital Care über 919,84 $, bei sofortiger Zahlung 551,91 $. Auch diese Summe habe ich per Kreditkarte bezahlt, war mir sicherer, solange ich noch keine Bestätigung der Versicherung hatte.


    Am 21.11.2023 kam eine weitere Rechnung, diesmal von den Pacific Emergency Providers. 1.181 $ für die Notaufnahme, die nicht zum Krankenhaus gehört sondern eine eigene Abteilung ist. Ausnahmsweise mal nicht mit einem Discount, weshalb ich diese erstmal ignorierte, als Schadenmeldung zum ADAC uploadete.


    Am 28.11. wurde Uli ein riesiger (2.5x3 cm) Gallenstein operativ entfernt, obwohl nach einem CT gesagt wurde, dass ein Gallenstein definitiv auszuschliessen wäre. Zum Glück hat sie einen Termin in einem Krankenhaus bekommen, in dem die Ärzte ihren Job beherrschten.

  • Oh Mann, die Aufstellung der div. Rechnungen muss ja immens sein.

    Da kann ein Konto aber schon mal gut ins Minus rutschen.

    Darf ich fragen, was denn dann alles gekostet hat?


    Gut das Ihr wieder zu Hause seit und Uli endlich geholfen werden kann.

    Wenn in der USA noch operiert worden wäre, dann "gute-Nacht-Marie", dafür muss man ja Millionär sein.

  • Das ist ja eine Story :!::pat:


    Gut, daß Uli dich an ihrer Seite hatte und du alles regeln konntest.

    Das sind ja unglaubliche Summen! :huh:


    Prima, daß dann doch noch alles mit den Flügen geklappt hat. Das war bestimmt anstrengend für

    Uli.


    Zum Glück hat sie einen Termin in einem Krankenhaus bekommen, in dem die Ärzte ihren Job beherrschten.

    Gott sei Dank! :thumbup:

    Geht es ihr denn wieder soweit gut? Viele Grüße an Uli.

  • Endlich daheim! Was für ein Ende eines schönen Urlaubs!


    Bei uns war das damals auch so, dass andauernd noch irgendwelche Folgerechnungen eingetrudelt sind. Jeder Arzt hat extra abgerechnet.


    Jetzt bin ich gespannt, wann der ADAC die Kosten erstattet.


    Wow, mit der Größe des Gallensteins liegt Uli ganz vorne im Ranking der Gallensteingrößen. Braucht niemand, aber sollte festgehalten werden ;)

  • Wow! So ein Drama am Ende der Reise wünscht man niemandem!

    Und das die Amis für fast 50.000$ nicht mal in der Lage waren, eine vernünftige Diagnose zu stellen, ist unglaublich! Wie kann man einen so großen Gallenstein übersehen?


    Nur gut, dass sie hier rasch einen Termin bekommen hat. Ich hoffe, ihr geht es inzwischen wieder gut!

  • Wow! So ein Drama am Ende der Reise wünscht man niemandem!

    Und das die Amis für fast 50.000$ nicht mal in der Lage waren, eine vernünftige Diagnose zu stellen, ist unglaublich! Wie kann man einen so großen Gallenstein übersehen?


    Nur gut, dass sie hier rasch einen Termin bekommen hat. Ich hoffe, ihr geht es inzwischen wieder gut!

    Kann ich nur zustimmen ....schlimm, das so etwas nicht gesehen wurde. Letztlich auch Kosten für nichts :huch1:

  • Und das die Amis für fast 50.000$ nicht mal in der Lage waren, eine vernünftige Diagnose zu stellen, ist unglaublich! Wie kann man einen so großen Gallenstein übersehen?

    Verstehe ich auch nicht. Meine Hausärztin hat bei einer Ultraschall-Untersuchung, bei mir sogar sehr kleine Gallensteine festgestellt.

  • Volker, vielen Dank für den spannenden Reisebericht.

    Der wird euch sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

    Ich hoffe, Uli geht es inzwischen wieder besser und du bekommst bald deine Kohle zurück.


    Du hast mir ein bisschen Angst gemacht. Ich hab für meine Neuseeland-Reise nur eine Kreditkarte, ohne Partnerkarte.


    Was macht man eigentlich, wenn man im Ausland krank wird, für die Kosten in Vorlage treten muss, aber aus irgendwelchen Gründen nicht an sein Geld kommt?

  • Was macht man eigentlich, wenn man im Ausland krank wird, für die Kosten in Vorlage treten muss, aber aus irgendwelchen Gründen nicht an sein Geld kommt?

    Ich hab insgesamt 7 Kreditkarten, die ich aber nicht alle mitgenommen hatte. Es gibt doch jede Menge Angebote für kostenlose Karten inkl. Neukundenbonnüsse opder Werbegelder. Norwegian Bank, Hanseatic, Barclays, DKB - alles kostenlos, auch wenn du sie nicht einsetzt.
    Überweisungen von hier nach da gehen problemlos über die Apps der jeweiligen Banken, und da ich diverse Gelder hier und da verteilt habe ist das völlig problemlos, falls mal eine höhere Summe zur Debatte steht.

    Geht es ihr denn wieder soweit gut? Viele Grüße an Uli.

    Die Narben ziehen noch ein bißchen und die Fäden kratzen, bis sie sich in Wohlgefallen auflösen - aber insgesamt geht es ihr recht gut. Und am 19.12 wäre ihr letzter Arbeitstag, am 31.12. geht's in Rente. Wir müssen nur noch ihre Homeofficesachen zur Firma bringen.
    Grüße werden ausgerichtet

  • Ende gut, hoffentlich alles gut :wink2:

    ganz liebe Grüsse auch von mir an Uli.

    Ich habe ja beim Mitlesen schon ordentlich mit euch mit gelitten.

    Vielen Dank für den äusserst interessanten Reisebericht. Aber ich glaube, wir alle können euch zuliebe zukünftig auf eine dramatische Verlängerung des Reiseberichtes verzichten :wink2:

  • Abgesehen von den hohen Kosten doch noch ein halbwegs versöhnlicher Abschluss. Uli wünsche cih geine gute Erholung von Strapazen.


    Für die grösseren Auslandreisen hatten wir auch immer mehrere Kreditkarten mitgenommen. Jetzt wo wir uns nur noch in der näheren Umgebung der Schweiz herumtummeln haben wir etwas reduziert.


    Noch eine Frage:
    Warum habt ihr das Scripps Hospital aufgesucht? Das befindet sich doch südlich von La Jolla im Universitätsgelände. Direkt in San Diego hat es doch auch einige Spitäler.


    Vielen Dank für deinen Bericht der Erinnerungen an viele Orte entlang der Küste und bedonders die Umgebung San Diego weckte.


    Ernst

  • Noch eine Frage:

    Warum habt ihr das Scripps Hospital aufgesucht? Das befindet sich doch südlich von La Jolla im Universitätsgelände. Direkt in San Diego hat es doch auch einige Spitäler.


    7.10.2023

    In Maps wurde mir das Scripps als nächstgelegenes Hospital angezeigt, das ca. 2 Meilen von Motel entfernt war.


    Es scheint mehrere Scripps zu geben.

  • Und zu unserem Glück war es das auch. Puuuuh.

    Oh Mann...

    Am 20.10.2023 kam eine weitere Rechnung über Initial Hospital Care über 919,84 $, bei sofortiger Zahlung 551,91 $. Auch diese Summe habe ich per Kreditkarte bezahlt, war mir sicherer, solange ich noch keine Bestätigung der Versicherung hatte.

    Am 21.11.2023 kam eine weitere Rechnung, diesmal von den Pacific Emergency Providers. 1.181 $ für die Notaufnahme, die nicht zum Krankenhaus gehört sondern eine eigene Abteilung ist. Ausnahmsweise mal nicht mit einem Discount, weshalb ich diese erstmal ignorierte, als Schadenmeldung zum ADAC uploadete.

    Unglaublich...

    Und das die Amis für fast 50.000$ nicht mal in der Lage waren, eine vernünftige Diagnose zu stellen, ist unglaublich! Wie kann man einen so großen Gallenstein übersehen?

    Genau so sehe ich das auch.

    Das angeblich beste Gesundheitssystem der Welt und mehr als 50.000$ Kosten und versagt.

  • Ein Fazit habe ich auch noch


    Insgesamt wurden in diesem Urlaub für Übernachtungen 3.191,68 € ausgegeben. Macht im Schnitt 118,27 € pro Nacht.

    Flug: 2.153,60 € für 2 Personen

    Auto 1: 905,75 €

    Auto 2: 186 €

    Auto 3: 161,96 $

    Tanken: 272,53 € für ca. 3.500 gefahrene Kilometer

    Insgesamt hat der Urlaub knapp 9.000 € gekostet - und im Nachhinein war es das nicht wert. Dafür fliegen wir lieber 5 Wochen nach Curacao allinklusive - oder auf die Malediven.

    Ok, wir wussten schon vorher, dass es wohl der letzte USA-Urlaub sein würde - und haben uns die Bestätigung dafür geholt.


    Das war’s. Aus. Vorbei. Ich habe fertig.

    Nach 55 USA-Urlauben mit 50 besuchten Staaten (plus DC) und 49 State Capitols (plus dem in DC) in insgesamt 978 Tagen mit 380 Motels/Hotels sowie 47 Nationalparks bei gefahrenen 382.612 Kilometern reicht es mir.

    Ich habe alles ausser Cincinatti gesehen - mehr geht nicht und mehr muss nicht sein. Goodbye USA.




    Noch etwas Statistik der letzten 37 Jahre in den USA?


    136 Übernachtungen in 53 Motel 6

    52 Übernachtungen in 26 Super 8 Motels

    39 Übernachtungen in 21 Days Inn

    86 Übernachtungen in 18 verschiedenen Hotels auf Hawai’i

    84 Übernachtungen in 20 verschiedenen Hotels in Miami

    69 Übernachtungen in 14 verschiedenen Hotels/Motels in Las Vegas

    29 Übernachtungen in 5 verschiedenen Motels in Page/AZ

    Florida - 168 Tage

    California - 130 Tage

    Hawai’i - 86 Tage

    Nevada - 74 Tage

    Arizona - 65 Tage

    Utah - 48 Tage




    map2023.jpg

  • Das war’s. Aus. Vorbei. Ich habe fertig.

    Nach 55 USA-Urlauben mit 50 besuchten Staaten (plus DC) und 49 State Capitols (plus dem in DC) in insgesamt 978 Tagen mit 380 Motels/Hotels sowie 47 Nationalparks bei gefahrenen 382.612 Kilometern reicht es mir.

    Ich habe alles ausser Cincinatti gesehen - mehr geht nicht und mehr muss nicht sein. Goodbye USA.

    Kann ich verstehen, ist ja nichts mehr so, wie es mal war. Aber schon irgendwie traurig. Deine Website und Deine Berichte waren es, die uns dazu gebracht haben, zum ersten Mal einen Trailblazer zu mieten und Deinen Spuren zu folgen.


    :dk3: für diesen Bericht und für unzählige davor :hutab:

  • Ich kann mich da Canyonmurmel nur anschließen, für mich war lalasreisen damals die erste Website die ich zum Thema USA Reisen gefunden habe und ich hab vor unserer ersten Reise damals nahezu die komplette Website verschlungen, daher ist das für mich gerade auch so ein bisschen "Ende einer Ära".


    Ich will allerdings nicht ausschließen, dass es mir nach 55 Reisen nicht auch so gehen würde, aber da hab ich noch 45 Zeit :smile:.


    Daher auch von mir ein stellvertretendes Danke für den und die Anderen Berichte, Volker!

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