Highway 101 revisited - von SEA nach SAN

  • Wir waren im September/Oktober unterwegs und haben ein paar Worte geschrieben.


    Wir hatten bei unserer letzten Highway 1 Tour gesagt, dass wir beim nächsten Mal (falls es ein nächstes Mal geben sollte, wovon wir aber ausgingen) von unten nach oben fahren - oder mit dem Fahrrad, was latürnich ein Witz war. 7 Jahre später bleibt aber alles wie gehabt, wir fahren wieder von oben (Seattle) nach unten (San Diego). Mit dem Auto.

    Bis auf 4 zusätzliche Orte bleibt alles beim Alten, nur die olympische Halbinsel und Las Vegas fallen weg. Leider, also Vegas.

    British Airways machte ein gutes Angebot für den Gabelflug DUS-LHR-SEA/SAN-LHR-DUS in der World Traveller Plus Klasse. Air France war zu teuer und KLM hat in der “Economy Comfort” eine 3-3-3- Bestuhlung, was wir nicht haben wollten. Bei AA/BA sitzt man 2-4-2, was bedeutend angenehmer ist. Rückflüge ab LAX oder LAS waren bedeutend teuer, warum deshalb nicht mal ab San Diego nach Hause fliegen.

    Gebucht habe ich am 12.11.2022

    Flugzeiten:

    7:20 ab DUS - 14:10 ab LHR mit AA B777-200 - zurück 19:00 ab SAN mit BA A350-1041 - 17:10 ab LHR

    Was gibt’s zur Automiete zu berichten?

    Bei meinen ersten Recherchen kostete ein SUV für 3 Wochen ab Seattle bis San Diego bei allen Vermietern/Vermittlern um die 2.500 € inkl. Einwegmiete. Dabei blieb es recht lange.


    06.02.2023

    Bei billiger-mietwagen kostete es an einem Montagmorgen bei Alamo 1.542 € inkl. Zusatzfahrer und einer voll/leer Tankregelung. War immer noch doppelt so teuer wie in früheren Zeiten, aber ich habe präservativ gebucht, wer weiss, wie sich alles entwickelt. Am Nachmittag desselben Tages war der Preis dann wieder bei 2.500 €. So blieb es dann vorläufig, manchmal fast 1.000 € billiger, manchmal nicht.

    Abwarten war deshalb die Devise.


    13.05.2023

    Zum Muttertag gab es bei billiger-mietwagen 9 % Rabatt und die Mietpreise waren auch leicht gesunken. Durch Buchung über Shoop (4% Cashback) und abzüglich der 9% blieben dann “nur noch” 1.279,31 € übrig.


    31.07.2023

    Es gab zwar keinen 9% Rabatt mehr, aber der Preis hatte sich auf 905,75 € erniedrigt, bei Buchung über billiger-mietwagen, von da über autoeurope nach SIXT. Für einen PFAR, also eine Nummer größer als “normal”, aber noch klein genug für die kurvige Strecke.

    02.09.2023

    Uns wird recht plötzlich klar, dass der Urlaub schon in 2 Wochen beginnt. Durch den in diesem Jahr nicht stattfindenden Sommer haben wir gar nicht gemerkt, dass es bald Mitte September ist. Jedenfalls haben wir erstmalig daran gedacht, dass wir ja demnächst Koffer packen müssen - und irgendwie vergessen haben, wie das geht. Der letzte gemeinsame USA-Urlaub ist erstaunlicherweise 5 Jahre her und in Spanien müssen nunmal andere Sachen eingepackt werden als bei einem Urlaub, der gleich am zweiten Tag den Besuch eines Gletschers vorsieht.

    11.09.2023

    Große Vorfreude verspüre ich nicht in mir, eigentlich habe ich gar keine große Lust auf dieses Land, das mittlerweile mindestens zur Hälfte von Idioten, zur Hälfte von Obdachlosen und zur Hälfte von “normalen” Menschen bewohnt wird. Okay, mittlerweile gibt es überall auf der Welt quer durch alle Altersklassen Menschen, bei denen ich nicht verstehe, wie das Durcheinander in ihren Gehirnen zustande kommt. Oder bin ich vielleicht derjenige welcher? Kann auch sein. Ich dumm, alle anderen undumm.

    Egal, einer geht noch und dann kann von mir aus das Kapitel USA abgeschlossen werden, ausser vielleicht mal zwischendurch ein Besuch in Las Vegas.


    Uwe hat uns zum DUS gebracht15.09.2023

    Mein Kumpel Uwe brachte uns am Abend vor dem Abflug zum Sheraton am Düsseldorfer Airport, wo ich 11 Monate vor Abflug ein Zimmer stornierbar gebucht hatte und ein paar Tage vorher dann auf nicht stornierbar ändern wollte, weil diese Raten günstiger sind. Was in diesem Fall leider nicht der Fall war, der Preis hatte sich nämlich verdoppelt. Es muss wohl etwas Wichtiges los sein in Düsseldorf. Invictus Games. Danke, Harry.

    Parkplätze waren auch komplett ausverkauft.


    Nach dem CheckIn im Hotel gingen wir rüber ins Terminal und genehmigten uns 2 halbe Pizzen in der L’Osteria. Danach noch ein Bier auf der Terrasse und ab ging’s in die Heia. Morgen ist wieder frühes aufstehen angesagt.

    hw2303.jpg16.09.2023

    Um halb 6 waren wir am BA-Schalter, wo bereits eine recht lange Schlange anstand. Nach 20 Minuten waren wir durch, an der Security ging es recht schnell, auch die Wartezeit auf’s Boarding war recht kurz.

    Mit 24 Minuten Verspätung hob der Airbus A319-131 G-EUPD in Richtung LHR ab, nach 62 Minuten landeten wir in London, wo wir 6 1/2 Stunden auf den Weiterflug warteten. Es wäre auch ein früherer Weiterflug möglich gewesen, aber der hätte pro Person 300 € mehr gekostet, und das war es uns nicht wert. Mit einem Wechsel von Terminal 5 nach Terminal 3, einem Frühstück in Form von Croissant mit Marmalade und einem bananisierten French Toast in der The Bridge Bar 1960 für schlappe 24,86 Pfunde verging die Zeit recht flott.

    Das Boarding begann bereits eine Stunde vor dem Abflug und mit nur 8 Minuten Verspätung ging’s ab in die Lüfte. Die Premium Economy in der Boeing 777-223ER N774AN von American Airlines war recht klein und übersichtlich, der Sitzplatzabstand in einer 2-4-2 Bestuhlung angenehm.

    Die American Airlines Boeing 777-200 hat 8 Sitze in der First (162/53), 52 in der Business (109/50), 28 in der Premium Economy (96/45), 28 in der Main Cabin Extra (91/43) und 188 in der Main Cabin (78/43).

    Kurz nach dem Start kam eine Durchsage, dass die Toiletten im Moment nicht genutzt werden könnten, weil sie erst ab 16.000 Fuß Höhe funktionierten. Durch so einen kleines Problem sollte nicht der gesamte Flug abgesagt werden, eine Reparatur würde in Seattle erfolgen. Und weil bekanntlich größtenteils in ca. 31.000 Fuß Höhe geflogen wird würden sie erst eine halbe Stunde vor der wieder Landung gesperrt.

    Nach ca. 30 Minuten wurden die Toiletten freigegeben und es standen gleich jede Menge Leute an, um sie zu nutzen. Das werden diejenigen sein, die nicht gerne auf bequemen Sitzen im Terminal einen abdrücken, sondern es lieber in der Enge einer Flugzeugtoilette tun.


    Das Essen in Form von Pasta war nicht schlecht. Auch das eine Stunde vor der Landung (also eine halbe Stunde vor der Schließung der Toiletten) angebotene Chicken war akzeptabel. Was noch? Ich habe mir John Wick 4 angesehen und größtenteils geschlummert. Spoiler: es wird keinen 5. Teil dieser Serie geben.


    Seatac Airport BridgeEine halbe vor der geplanten Zeit setzte die Maschine am SEA auf und rollte in eine Ecke des Flughafens, da noch kein Gate frei war. Zeit für uns, die neue Brücke zu bestaunen.

    Reisende erreichen die neue Halle D über eine Brücke zu einem zweistöckigen Terminal. Eine von einem Oberlicht durchflutete, geschwungene Dachkonstruktion wird hell und luftig sein und eine sanft geneigte Rampe zum Erdgeschoss und zu den Abflugtoren umfassen. Zu den Annehmlichkeiten für Passagiere gehören Ladestationen für Elektrofahrzeuge, kostenloses Flughafen-WLAN und Toiletten.

    Am Ende der Brücke kommt man in eine große Halle, in der ca. 10 Kofferbänder sind - und erst nach der Kofferübernahme geht’s zur Immigration. Früher war die Einreiseprozedur bereits erledigt, bevor der Koffer kam. Also keine Erleichterung für die Passagiere, sondern es dauert länger als früher. In den 30 Minuten, bis die ersten Koffer kamen, wären wir 3x durch die Immigration gewesen.

    Immerhin war der Officer sehr freundlich, fragte mich nach der Band, deren Shirt ich trug - WizardThrone sind wohl nicht allzu bekannt - und zeigte uns die Pommesgabel als Zeichen, dass er auch ein Metaller ist.

    Port of Seattle’s Concourse D Annex

    Wie ging es weiter? Ins Motel oder erst etwas essen? Wir entschieden uns für Letzteres. Das Auto, ein BMW X1 war schnell übernommen und wir fuhren zuerst zum örtlichen Olive Garden. Es war für einen Samstagabend recht leer und wir bekamen schon nach 3 Minuten einen Tisch zugewiesen, wo wir den üblichen Salat, Chicken Alfredo und Shrimp Alfredo bestellten. Die Nudeln waren zäh, der Service mittelprächtig, die Rechnung gesalzen. 63,22 € für 2 Teller Nudeln plus 2 Eistees inkl. 19 % Trinkgeld waren ziemlich überteuert - aber wir hatten schon vor dem Urlaub geplant, nicht mehr jeden Tag essen zu gehen und wurden gleich am ersten Tag in dieser Meinung bestärkt.

    Nach dem Essen ging’s “nach Hause” ins Motel 6, welches die einzige halbwegs bezahlbare Unterkunft in der Nähe war und. Das Zimmer war “netter” als ich es von dieser Motelkette in Erinnerung hatte.


    gefahrene Meilen: nicht notiert

    Abendessen: Salat, Chicken Alfredo und Shrimps Alfredo im Olive Garden in Tukwila.

    Übernachtung: Motel 6 Seatac South - 68,75 $ = 65,90 € für ein Zimmer mit 2 Betten. 7 Monate vor Abflug gebucht. Vor Ort wurden 99,19 $ verlangt.

  • 17.9.2023 - Seatac - Paradise

    Der Mount Rainier fehlte Uli noch in ihrer Sammlung, und ich war vor ewig langer Zeit mal da (1994). Wir hatten also beide einen Grund, diesen Berg, den wir schon oft von Seattle aus gesehen hatten, einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Der ursprüngliche Plan, nach Norden zum North Cascades National Park zu fahren, wurde wieder verworfen, weil es zu viel Fahrerei gewesen wäre.

    Ich stellte mir vor, dass wir den Berg im Uhrzeigersinn umrunden und im einzigen Dorf nächtigen, das nah am Berg liegt und hatte deshalb ein Zimmer im Paradise Inn, direkt am Visitor Center, gebucht.

    Aber vorher waren noch einige Dinge zu erledigen. Wir fuhren in den örtlichen Walmart und statteten uns mit einigen Dingen aus, die wir im Laufe der nächsten Wochen zu nutzen gedachten. Stabile Plastikteller für 50 cent pro Stück, 2 Sitzunterlagen für Frühstücke in freier Natur und weitere Kleinigkeiten. Besteck hatten wir von zuhause mitgebracht, Restaurants aller Art wollten wir uns soweit wie möglich sparen. Nicht weil wir es uns nicht leisten könnten, aber das Preis/Leistungsverhältnis ist ja mittlerweile in schwindelerregende Höhen geklettert, und warum nicht mal den einen oder anderen $$$ einsparen, wenn das frühstücken im Zimmer oder in der freien Natur Spaß macht.

    In der Nähe des Walmartes war ein IHOP und nach dem Motto ”vergesst alles, was ich bisher geschrieben habe” statteten wir diesem einen Besuch ab. Das Ergebnis: 55+ Rise’n Shine und ein 55+ Thick’n Fluffy French Toast plus Decaf und Icetea für insgesamt 25,38 $ inkl. Tip. Nicht schlecht für ein Rentnermenü.

    Über Auburn, Enumclaw (wo wir ein riesiges Casino nicht erwartet hatten) und Greenwater ging’s durch eine leicht gebirgige, grüne Landschaft bis zum Parkeingangsmonument, an dem ich das Stativ auspackte, um ein Foto von uns beiden zu machen. Dabei stellte sich heraus, dass der Selbstauslöser der Camera nicht funktionierte bzw. ich zu blöd war, die richtige Einstellung zu finden, was die Sache natürlich erschwerte. Wir haben uns deshalb einzeln hingestellt und ich habe versucht, die beiden Bilder miteinander zu vermischen, was halbwegs gelang, auch wenn wir etwas nah nebeneinander stehen, weil wir vorher nicht genau berechnet hatten, wo wie stehen müssen, damit es so aussieht, als ständen wir nebeneinander.

    Ein paar Meter weiter war das Eingangskassenhäuschen, wo wir 30 $ abdrückten - eine Jahreskarte lohnte sich nicht, da es der einzige Nationalpark sein würde.

    Mount Rainier National Park Entrance

    Der erste längere Stop war am Tipsoo Lake, den Uli vor einiger Zeit als Windows-Startbildschirm entdeckt hatte. Leider hatten wir gestern keine Bilder dieses Teiches mehr angesehen, weshalb wir das wirklich interessante Foto, nämlich mit dem Rainier im Hintergrund, nicht gemacht haben, dafür hätten wir nämlich 3 Kurven weiter fahren müssen, da wo viele Autos und Menschen zu sehen waren und wir uns keine Gedanken darüber machten, warum die da standen. Deshalb gibt’s hier nur ein Bild vom Lake, ohne Rainier.

    Mount Rainier National Park Tipsoo Lake

    Ein paar Meter weiter gab’s den ersten “richtigen” Blick auf den Berg, der jahreszeitbedingt recht schneelos war, nur ein paar Gletscher waren zu sehen. Es gibt Leute, die sagen würden dass ein Klimawandel schuld ist.

    Der geplante Besuch des Grove of the Patriarchs wurde abgesagt, da dieser wegen Reparaturabeiten geschlossen war.

    Mount Rainier National Park

    Die Stevens Canyon Road war unter der Woche auch geschlossen und nur Samstags/Sonntags geöffnet. Glück gehabt, es war Samstag. War vorher nicht geplant, es war Glück, im anderen Fall hätten wir einen riesigen Umweg machen müssen bzw. wir diese Umrundung gar nicht machen können sondern hätten von Westen kommen müssen.

    Die Straße war nur einspurig befahrbar, Stops waren deshalb nicht möglich, interessant wurde es aber auch erst am Box Canyon, auf dem Weg dorthin mit schönem Blick auf den Berg.

    Mount Rainier National Park

    Ein paar Meter weiter gab es einen tiefen Blick in den Canyon mit seinem grauen Gletscherwasser und auf dem Rückweg eine schöne Aussicht auf die Box Canyon Bridge.

    Mount Rainier National Park Box Canyon

    Mount Rainier National Park Box Canyon Bridge

    Ein paar Meilen weiter dann die wohl beste Aussicht auf den Berg, wo wir einen motoradisierten Besucher fragten, ob er ein Foto von uns machen würde. Und was kommt dabei heraus: das erste Mal, dass jemand nicht nur den Hintergrund, sondern auch die 2 Menschen im Vordergrund komplett aufs Bild bannt. Normalerweise fehlen ja immer die Füße.

    Mount Rainier National Park
    Mount Rainier National Park  Nisqually Glacier?

    Am Reflection Lake reflektierte nichts, da der See leicht wellig war. Schade, aber trotzdem ein schönes Bild.

    Mount Rainier National Park Reflection Lake

    Das Ende der heutigen Fahrt war in Paradise, wo das Visitor Center und ein altmodisches Hotel anzufinden waren. Das Paradise Inn war die einzige Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe, das Dorf Ashford mit einigen Lodges lag zwar ein paar Meilen weiter, aber dann hätten wir an einigen Sehenswürdigkeiten relativ schnell vorbei fahren müssen um vor Einbruch der Dunkelheit anzukommen, weshalb ich tief in die Tasche griff und das teuerste Zimmer der Reise schon vor Monaten gebucht hatte. Ähnlich wie vergleichbare Hotels z.B. im Yosemite oder Yellowstone sind diese immer schon frühzeitig ausgebucht.

    Mount Rainier National Park Paradise

    Bevor wir einchecken noch ein Blick vom Parkplatz des Visitor Centers auf den Berg.

    Mount Rainier National Park

    Infotext zu den Zimmern: Obwohl unsere 121 Gästezimmer nach heutigen Maßstäben klein sind und nicht über die modernen Annehmlichkeiten wie Fernseher, Telefon oder Internet verfügen, laden sie unsere Gäste dazu ein, sich eine Zeit vergangener Zeiten vorzustellen, in der das Leben einfach und ohne die Ablenkungen der modernen Welt von heute war.

    Der Text hätte mir schon bei der Buchung zu denken geben sollen. Wobei “klein” ein dehnbarer Begriff ist wenn keine Quadratmeterzahl dabei steht.

    Unsere Koffer blieben im Auto, wir nahmen nur je eine Tasche mit ins Zimmer, für eine Nacht lohnt sich die Schlepperei nicht. Und was stellt sich heraus? Koffer hätten gar nicht ins Zimmer gepasst, das war so winzig, es passten gerade 2 schmale Betten und ein Spülstein rein. Dusche und Toilette waren auf dem Gang, erst ein paar Meter geradeaus, dann links abbiegen, 5 Stufen runter und die erste Tür links. Irgendwie hatten wir es uns so nicht vorgestellt, aber jetzt war es zu spät, darüber nachzudenken. Immerhin lagen Bademäntel und Schlappen auf den Betten, wir musssten also nicht nackt durch die Flure huschen.

    Wobei für Uli ein Toilettengang gar nicht so einfach war, weil sie an meinem Bett vorbei musste, aus dem meine Füße herausragten. Ok, wir hätten wechseln können, aber diese Situation ist uns erst im Laufe der Nacht aufgefallen.

    Wird man eigentlich wach weil man pinkeln muss oder muss man pinkeln wenn man wach wird? Fragen über Fragen..........

    rainier20.jpg


    gefahrene Meilen: 111

    Abendessen: Käseplatte in Zimmer 476

    Übernachtung:

    Paradise Inn Standard Historical Double Room - Ashford/WA - 194,41 $/Senior Rate = 182 €
  • Seattle – San Diego 2023 – Kurvig musset sein.


    Im Nachhinein ärgere ich mich, nicht so ein Klick-klick-Handzählgerät mitgenommen zu haben, um die Kurven zu zählen, die unseren Weg bestimmten. Aber wahrscheinlich wäre ich mit dem Klicken gar nicht hinterhergekommen. Denn wenn die Oregon 101/California 101 in die California 1 übergeht, wird’s so richtig kurvig. Sowohl an der Küste entlang als auch in den Redwoods. Und nicht nur die Kurven, auch die Dips sind nichts für schwachmagige Beifahrer. Zum Glück macht mir das nichts aus, nicht mal die Nachwehen nachts im Bett. Ich hab das sogar gerne. Klick-klick.

    Aber fangen wir vorne an…


    Samstag: Seattle | Sonntag: Paradise


    Ich hatte mir eine Wiederholung der Westküstentour von 2016 gewünscht, die, wie so vieles andere auch coronabedingt, erst 2023 durchführbar war. Wir starten wieder in Seattle, fahren von hier aus aber nicht in den Olympic-NP mit dem HOH-Rain-Forest, sondern statten stattdessen Mt. Rainier einen Besuch ab. Eine wunderschöne Strecke führt uns einmal im Uhrzeigersinn drum rum, den Berg immer zu unserer Rechten. Klick-klick. Mal verpassen ihm schleiernde Wolken eine Trump-Frisur, mal lugt er malerisch durch die Bäume, mal sehen wir ihn gar nicht. Die wunderschöne Strecke führt durch eine ebenso schöne Berglandschaft und in den Nationalpark, in dem wir zwischenübernachten.

    Mount Rainier National Park

    Volker hatte romantische Anwandlungen und buchte daher Hüttenromantik mit Klo auf dem Flur. Ok, das mit dem Klo und der Dusche, die ebenfalls nicht im Zimmer ist, hatte er bei der Buchung übersehen. Das fiel erst auf, als wir unsere Bettenkammer mit Waschbecken bezogen. Nichts für Leute mit Platzangst und ner schwachen Blase. Immerhin: ein Mini-Schreibtisch unter der Fenstergaube, daneben eine Nische mit Querstange als „Kleiderschrank“, und dann zwei schmale Betten, die den restlichen Raum fast völlig einnehmen. Man muss sich schon gaaaanz schmal machen, um am Fußende von der Tür zum Fenster zu gelangen oder zurück. Aber der Clou kommt noch, und ich bin schwer neugierig, wer sich den ausgedacht hat: man kann die Lampen am Bett zwar aus- aber nicht anmachen. Das geht nur am Wandschalter an der Tür. Und um dahin zu kommen, muss ich mich durch die Bett-Engstelle quetschen, versuchen, nicht am Garderobenhaken hängen zu bleiben und aufpassen, nicht über den Türstopper zu stolpern.

    Dann gute Nacht!

    So weit, so nicht so gut. Dumm ist nämlich, dass Volker nachts wach wird, weil er pinkeln muss, und ich pinkeln muss, wenn ich wach werde. So sind wir zwei also drei Mal raus über den Flur aufs Klo getapert, was im Nachhinein betrachtet doch ganz romantisch ist. Jedenfalls wird uns das unvergesslich in Erinnerung bleiben.

    Mount Rainier National Park - Paradise Inn
  • :wink2: ich hab mich schon mal etwas durchgeguckt, aber um alles zu Lesen fehlt mir leider grad etwas die Zeit.

    Nachdem ich gerade wirklich lebhaft davon geträumt habe, dass die Space Needle brannte und umgestürzt ist, lese ich doch gerne noch mit/nach....ob sie tatsächlich noch steht.

  • 18.9.2023 - Paradise - Kelso

    Wir waren relativ früh wach, ließen es aber nach einem Blick aus dem Fenster ruhig angehen. Wenn wir schon hier sind wollen wir auch den Berg sehen, Nebel können wir auch zuhause haben.

    Die Duschen waren frei, wir nutzten es ausgiebig aus, mal wieder stundenlang unter heissen Wasser zu stehen, zuhause ist meistens nach 5 Minuten Schluß. Strom sparen.

    Ok, ich weiss, das ist übertrieben, aber warum soll man es nicht ausnutzen, wenn schon das Zimmer so teuer ist.

    Wir frühstückten aus Seatac mitgebrachte Apple Fritters und Zitronenkuchen. Der Eistee war über Nacht im Auto auch wohlgekühlt.

    Nach einem längeren Besuch im Visitor Center fuhren kurz nach 12 los, nachdem es sich aufgeklart hatte und die Sonne zum Vorschein kam. Da heute nur eine kurze Strecke bis nach Kelso geplant war, konnten wir uns viel Zeit lassen.

    Erster Stop waren 3 Meilen weiter die Narada Falls, die wir uns aber nur von oben ansahen, den Gang ins Tal haben wir uns gespart. Wer runter geht muss auch wieder hoch, und es war recht steil.

    Narada Falls

    Am Ricksecker Point gab es einen Blick auf einen ehemaligen Gletscher und heutigen Nisqually River, der allerdings eher ein Bach war. Als Bonus gab es eine Brücke dazu.

    Ricksecker Point


    Nisqually River Wash

    Nächster Halt: die Christine Falls Bridge, nett anzusehen.

    Christine Falls Bridge

    Einen letzten Blick zum Mount Rainier gab es vom Kautz Creek Trailhead aus, ab jetzt ging es immer geradeaus und flach weiter bis zu unserem nächsten Ziel.

    Mount Rainier

    Letzter Besuchspunkt des Tages: der Recycled Spirits of Iron Sculpture Park, wo jede Menge Wesen aus verrostetem Stahl zu bewundern waren. Dieser Park ist eine Ansammlung von Tieren, Monstern, Motorradfahrern und Bauwerken – alle erschaffen von Dan Klennert, einem örtsansässigen Künstler. Von der Straße aus sieht es recht harmlos aus, aber drinnen beginnt eine rostige Wunderwelt, die man nicht verpassen sollte.

    Recycled Spirits of Iron Sculpture Park

    Ich habe fast alle Figuren fotografiert und in eine Bildergalerie gestellt, die hier zu bewundern ist. Wir waren eine knappe Stunde im Park, schrieben uns ins Gästebuch ein und warfen eine Donation in die “Democrat” Box. Nicht weil diese Partei besonders gut wäre, sondern weil die Reps mittlerweile unwählbar geworden sind. Für uns jedenfalls.

    Donation Box

    Hier gibt’s ein informatives Video zum Park und dem Künstler.

    Recycled Spirits of Iron Sculpture Park

    Nachdem wir alles gesehen hatten fuhren 80 Meilen weiter bis zu unserem heutigen Ziel Kelso, einer Stadt, die ich mir als Zwischenübernachtung auf dem Weg zum Pazifik ausgedacht hatte. Bilder dieser Strecke habe ich nicht, also wird unterwegs nichts interessantes gewesen sein.

    Nach dem einchecken im Red Lion fuhren wir in den gegenüber liegenden Safeway und kauften diverse Kleinigkeiten zum Frühstück für die nächsten Tage ein. Ein luxuriöses Abendessen im örtlichen Jack in the Box fiel aus, weil dort nur ein Lieferservice angeboten wurde, essen vor Ort war nicht möglich. Also ein paar Meter weiter zu McDonalds und dort gespeist. Anschließend in ein “normales” Bett und ruckzuck eingeschlafen.

    gefahrene Meilen: 102

    Abendessen: Cheeseburger & Double Quarterpounder Menu

    Übernachtung:

    Red Lion Hotel in Kelso/WA - Zimmer 117 - 87,91 € für 1 Nacht

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