Unverhofft kommt oft: Ein ungeplantes Wiedersehen mit dem Südwesten im Juni 2023

  • Ich kann mich an keinen Eintritt erinnern, aber so genau ist mein Gedächtnis nicht - gell Murmel...


    Schöner Friedhof. Damals wurde halt früh und gewaltsam gestorben.


    War ja scheinbar auch nicht immer so mit dem Eintritt.


    Den Friedhof fanden wir auch spannend.


    Fand ich persönlich sogar besser als die Stadt selbst


    ;like;


    Wir waren weder in Thombstone, noch auf dem Friedhof.


    Ist auch kein unbedingtes muss, aber wenn man eh mal dran vorbei kommt lohnt sich der halt schon.


    Als Western Fan war es quasi "Pflicht" die Show anzusehen, auch wenn mich diese Shows (z.B. in Cody, da war es kostenlos, wurde dann Hut rumgereicht) mehr amüsieren. Und 10$ ist doch eigentlich kein Preis, da spar ich lieber an anderer Stelle z.B. Starbucks ;):cap:


    Ich bin auch Western Fan, finde diese gestellten Schießereien aber einfach nur albern und nervig. Zumal da dann schon wieder so viele Menschen sind :D Da finde ich so einen Iced white chocolate Mokka deutlich geiler.


    Früher hat der Friedhof keinen Eintritt gekostet, aber man musste durch einen Souveniershop, um reinzukommen. Aber der Unterhalt kostet natürlich. Jetzt sehen die Schilder ja wieder alt aus. Aber was waren wir schockiert, als sie mal alle frisch gestrichen waren, das sah so richtig nach Fake aus.


    Durch den Shop mussten wir auch, nur halt mit Eintritt :D Fand ich dafür aber okay, das war ja nicht viel und außerdem muss sich ja auch jemand um die Pflege kümmern.

    Tombstone, da waren wir bisher noch nie und das steht auch in gut 3 Monaten auf dem Programm :daumen:

    Der Friedhof und die Geschichten um die Gräber gefallen mir.


    Dann viel Spaß :smile2: Bring genug Zeit mit!

  • Tag 10 (12.06.2023) - Fahrt zum Chiricahua National Monument und Zeltaufbau auf dem Bonita Canyon Campground




    Einige von euch haben es aufgrund der Streckenführung vielleicht schon vermutet, es geht weiter in's Chiricahua National Monument, so weit im Osten Arizonas war ich bisher noch nicht und ich freue mich, endlich mal vollkommenes Neuland zu betreten. Wir sind mit einer Verspätung von 30 Minuten unterwegs und die restlichen 75 Minuten bis zum Parkeingang ziehen sich mittlerweile doch ein wenig in die Länge. Ansich ist es nicht mehr weit, allerdings sind wir heute ja schon was länger gefahren und mein Tag hat ziemlich früh begonnen.

    Auf den Straßen hier sind wir komplett alleine unterwegs, die Gegend wirkt wie vollkommen ausgestorben. Keine Autos, keine Menschen, keine Orte, nichts. Nicht mal Kühe :laugh:


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    Ich denke ich brauche es eigentlich nicht mehr explizit zu erwähnen, aber Marc pennt natürlich tief und fest. Vielleicht sollte ich einfach dazu übergehen zu schreiben, wenn er wach ist - Das würde meine Texte vielleicht etwas kürzer machen :biggrin: Jedenfalls taucht vor uns eine Border Patrol Station auf und zu diesem Zweck wecke ich ihn dann doch mal auf. Nicht, dass die glauben, der Kerl wäre betäubt und wird grad von mir entführt oder so. Er ist zwar weiterhin im Halbschlaf und total verballert, aber es reicht, dass wir weiterfahren dürfen. Lediglich die Fenster der Rückbank soll ich runtermachen, für einen kurzen Blick in's Auto.

    Den Parkeingang finden wir unbesetzt vor und auch sonst scheint hier der Hund begraben zu sein. Ob das so wird wie im Organ Pipe Cactus National Monument und wir sind die einzigen Gäste? Mal sehen. Hier erkennt man übrigens noch gar nicht, was für eine fantastische Landschaft sich hier versteckt.


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    Hinter dem Eingang steht ein Schild, dass der Bonita Scenic Drive vom 12. - 15.06 wegen Reperaturarbeiten gesperrt sein wird. Moment mal, das ist ja heute??? Ich lasse den Gedanken nicht an mich heran, bestimmt ist das irgendeine total unwichtige Nebenstraße, die keine Sau braucht. Bestimmt wird das nicht die für morgen geplante, lange Wanderung auf dem Big Loop beeinträchtigen. Sicher nicht. Ich hab grad gar nicht im Kopf wie der Park aufgebaut ist und wie wir morgen zum Trailhead fahren müssen. Wird schon passen.

    Wir fahren am Visitor Center zunächst mal vorbei, der Campground ist nicht mehr weit, aber wir werden von einem Ranger Caddie angehalten. Ob wir den Scnic Drive nach oben fahren wollen, fragt er. Hä? Jetzt bin ich komplett verwirrt, ich dachte, die Strecke ist gesperrt? Wir sollen nur auf die Steine auf der Straße aufpassen, ansonsten wäre es kein Problem. Okay - cool. Allerdings ist das sowieso erst morgen früh wichtig.

    Gebucht habe ich direkt die Site 1 auf dem Bonita Canyon Campground, es ist also direkt der allererste Platz, sobald man auf den Platz gefahren ist. Sogar mein Name steht dran, cool! Es ist sehr schön, idyllisch und schattig hier, wobei letzteres gar nicht so unbedingt notwendig wäre. Im Gegenteil, eigentlich nervt es mich total, ich hätte gerne noch was in der Sonne gesessen :laugh: Es ist zwar nicht wirklich kalt, aber wenn man grad aus der Gegend Phoenix / Tucson kommt, fühlt es sich trotzdem irgendwie frisch an.

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    Wem fällt bei diesem Bild etwas auf??? Riiiiiichtig, es ist ein Grill zu sehen. Toll, hätten wir ja doch was anständiges machen können. Jetzt bauen wir aber erstmal schnell unser Zelt auf, beim 3. mal haben wir schon Übung und der Zeitaufwand ist wirklich nicht mehr der Rede wert.

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    Für die eigentlich geplante Wanderung zur Natural Bridge ist es aufgrund unserer Verspätung jetzt schon etwas knapp, das wird also nichts mehr. Was also tun? Ich würde mich schon gerne noch ein bisschen bewegen nach der langen Autofahrt, Marc dagegen würde doch gerne grillen, wo wir doch jetzt unerwartet die Möglichkeit dazu haben. Tja, der nächste Laden ist ein Safeway in Willcox, das sind 50 Minuten oneway... Well, wenn er unbedingt will, ich halte ihn nicht auf. Er bekommt den Autoschlüssel und macht sich ernsthaft auf den Weg zum einkaufen, ich nehme mir vorher meinen Rucksack aus dem Auto und begebe mich mal auf die Suche nach den Restrooms.

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    .. und teste unterwegs random zum ersten mal die Portraitfunktion vom iPhone :biggrin:

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    Es gibt Flush Toilets auf diesem Campground, das ist schon mal gut. Allerdings sind sie voll mit kleinen, toten Fliegen, also doch irgendwie fieser, als die meisten anderen Klos.

    Und nu?! Ich beschließe einfach mal auf dem kleinen Trail in Richtung Visitor Center zu gehen und dann mal schauen. Zwei Stunden habe ich ja nun mindestens Zeit.

  • Tag 10 (12.06.2023) - Chiricahua National Monument: Spaziergang zum Visitor Center und Lower Ryholite Trail





    Direkt hinter den Restrooms geht ein Trail zum Visitor Center los, der nur einen Kilometer lang ist. Mangels Alternativen entscheide ich mich jetzt erst einmal dafür, weitersehen kann ich danach immer noch. Aktiv nach Trails suchen kann ich grad ohnehin nicht, das Internet auf dem Campground ist zwar hin und wieder schwach vorhanden, aber zu schlecht um so richtig etwas damit anfangen zu können.

    Der idyllische Weg startet mit einer Wash Querung.


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    Der kleine Trail ist unheinlich idyllisch, zumindest scheint es auf den Bildern zunächst so. Leider sind unheimlich viele, nervige Viecher unterwegs, die aber zumindest nicht wirklich zu stechen scheinen. Oder ich merke es nur (noch) nicht :laugh: Steigung gibt es hier auch keine, das Ganze gestaltet sich also sehr gemütlich.

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    Irgendwie witzig, hier gibt es ungewohnt viele große Bäume und der einzelne Yucca zwischendrin wirkt ein wenig fehl am Platz. Übrigens sind die meisten Plätze auf dem Campground überraschenderweise belegt, aber die meisten Leute haben es sich schon dort gemütlich gemacht, auf dem Trail ist keine Menschenseele mehr unterwegs.

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    Im Hintergrund kann ich zum ersten mal die Felsen sehen, die das Chiricahua National Monument ausmachen, wenn auch die Formationen aus dieser Perspektive noch nicht allzu spektakulär aussehen. Das soll sich aber noch ändern.

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    Als ich um 17:40 Uhr am Visitor Center ankomme ist es schon geschlossen, ich habe in der Tat nichts anderes erwartet, in einem so ruhigen Park. Schade ist es dennoch, ich hätte mich gerne über die Situation mit der Straßensperrung informiert und bei der Gelegenheit hätte ich auch gleich meinen Patch kaufen können, aber dann muss letzteres eben bis morgen warten.

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    Ich setze mich trotzdem kurz vor der Gebäude, denn hier gibt es erstaunlich gut funktionierendes WLAN. Lange bleibe ich aber nicht, ehrlich gesagt sind es grad mal fünf Minuten, denn auch hier gehen mir diese ganzen Fluginsekten tierisch auf den Geist. Das bin ich vom Südwesten irgendwie so gar nicht gewohnt, aber gut, bei so viel Grün ist das vielleicht einfach anders.

    Was tun?!

    Hier am Visitor Center geht der Lower Rhyolite Trail ab, der führt mitten in's Herz der außergewöhnlichen Gesteinsformationen, unter anderem erreicht man von hier aus auch den Big Loop, den wir morgen gehen wollen. Leider gibt es hier keinen schönen Rundweg, der in relativ kurzer Zeit heute noch gemacht werden kann, also bleibt mir quasi nichts anderes übrig, als einfach mal in die Richtung zu laufen. Morgen wollen wir an einem anderen Trailhead starten, so, dass ich diesen Zubringer hier wenigstens nicht doppelt sehen werde.


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    Die Überlegung ist, dem Lower Rhyolite Trail eine halbe Stunde zu folgen und dann einfach umzudrehen. An der Trailbeschaffenheit ändert sich zunächst nicht viel, es geht weiterhin durch den Wald, allerdings mittlerweile sanft bergauf. Auch hier hat sich wieder ein einzelner Yucca auf dem Bild eingeschlichen :biggrin:

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    Ich gebe zu - trotz aller Idylle und Einsamkeit beginne ich schon wieder ein kleeeeeeines bisschen mich zu langweilen. Dichter Wald ohne Fernsicht ist im Urlaub einfach nicht mein Ding, das wird sich wohl nicht mehr ändern. Davon habe ich zuhause einfach schon genug, trotzdem tut es gut, sich nach der langen Fahrt nochmal die Beine zu vertreten.

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    Es wird ein bisschen steiler und dann dauert es zum Glück auch nicht mehr lange bis sich die Bäume lichten und den Blick auf die umliegenden Felsen freigeben. Die Tiefe kommt zwar auf den Fotos nicht gut raus, die Kamera habe ich bei Marc im Auto gelassen und bin nur mit dem Handy unterwegs, aber es sieht schon wirklich schön aus. Leider wird der Untergrund etwas anstrengender an der Stelle, überall liegen große Steine im Weg herum und ich muss aufpassen, nicht zu stolpern.

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    Das Licht ist an der Stelle auch schon sehr schön, auch wenn der Sonnenuntergang noch ein wenig auf sich warten lässt. Eigentlich wollten wir dazu nochmal die Scenic Road bis oben durchfahren, um uns das Spektakel am Massai Punkt anzusehen. Dazu müsste ich dann auch bald mal umdrehen und mich auf den Rückweg machen.

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    In dem Moment bekomme ich aber einen Nachricht von Marc aus Willcox, ah, scheinbar bin ich hoch genug gelaufen, so das ich wieder eine Internetverbindung habe :laugh: Viel schreibt er nicht, aber offenbar dauert es in dem Safeway länger als geplant und ich kann mir deutlich mehr Zeit lassen, bis ich zurück sein muss. Das bedeutet aber auch, dass wir es auf keinen Fall zum Sonnenuntergang schaffen werden, denn ohne Auto komme auch ich nicht zum angepeilten Punkt :laugh:

    Ich kann also noch beruhigt weiter den Lower Rhyolite Trail hochlaufen. Auf Steigung war ich heute gar nicht mehr so groß eingestellt, vor allem wenn man bedenkt, dass unser Campground keine Duschen hat, aber was soll's!

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    Ich erreiche einen Trailabzweig zum Sarah Deming Trail. Von hier aus erreicht man die Highlights des Parks, allen voran den Heart of Rocks Loop, der aber bereits für morgen auf dem Plan steht, so weit möchte ich heute also definitiv nicht mehr gehen. Am Massai Point wäre der Sonnenuntergang geplant gewesen, eigentlich könnte ich die knapp 8 km doch hochlaufen und mich einfach da von Marc abholen lassen... Aber neeee. So viel Lust habe ich heute nicht mehr und außerdem habe ich wieder keine Verbindung und kann nicht wissen, ob sich das nochmal ändert. Bescheid sagen müsste ich ihm schließlich schon :laugh:

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    Ein kleines Stück will ich aber noch weitergehen, aber ab hier geht es deutlich steiler bergauf.

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    Das wird mir dann doch zu anstrengend für heute abend, ich möchte nicht mehr großartig schwitzen - ich kehre um. Die Sonne steht mittlerweile auch schon relativ tief und dank der vielen Berge im Umkreis gibt es schon viele schattige Stellen auf dem Trail.

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    Als ich wieder an die Stelle komme, an der ich Internet habe, empfange ich eine Nachricht von Marc, dass er in ca. 45 Minuten am Visitor Center ist. Das werde ich wohl früher schaffen und so schreibe ich ihm, dass er direkt zum Campground fahren soll und ich den Weg wieder laufe. So sollten wir beide ungefähr zur gleichen Zeit wieder ankommen.

    Runter bin ich dann wirklich relativ schnell!

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    Auf dem Verbindungstrail zwischen Visitor Center und Campground bahnt sich dann auch der Sonnenuntergang an und taucht die Berge in ein wundervolles Licht.

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    Der Zauber ist genau so schnell vorbei, wie er angefangen hat.

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    Ich bin vor Marc zurück auf dem Campground und schon werde ich wieder von den ätzenden Fliegen und / oder Mücken umschwirrt. Ich lege mich in's Zelt und mache den Mückenschutz zu. Kann ja nicht mehr lange dauern, bis der Kerl auftaucht.

  • Schön....auch das Portraitfoto :daumen1:

    Und wir waren auch auf diesen Campground, 2007. Wir hatten Platz 16


    An den Trail zum VZ kann ich mich nicht mehr erinnern. Den Lower Rhyolite Trail sind wir beim Rückweg vom Massai Point gelaufen.


    Hier ein abfotografiertes Bild von unserem Stellplatz

    20240205_111652.jpg

  • Der Park steht ja auch nächstes Jahr auf der Liste.

    Mit den Trails muss ich mich noch anfreunden, welche für uns passend ist. Die Highlights würden wir schon gern machen, aber wir hoffen, das das nicht zuuu anstrengend ist, vor allem Bergauf (den Shuttle scheint es ja leider nicht mehr zu geben, das man von oben nach unten laufen kann).

  • Auf den Straßen hier sind wir komplett alleine unterwegs, die Gegend wirkt wie vollkommen ausgestorben. Keine Autos, keine Menschen, keine Orte, nichts.

    Solche Strassen zu fahren faszinierte mich immer wieder. So etwas gibt es halt im engen Emmental nicht- :smile:


    Ich finde es toll von Marc, dass er soweit gefahren ist um dir ein perfektes Dinner zu bieten. :staun1:


    Ernst

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