Der Reds Canyon Loop
Die San Rafael Swell ist ein wenig besuchtes Gebiet im suedosetlichen Utah, das sich ueber gut 2000 Quadratmeilen erstreckt. Die gesamte Gegend ist einsam und rauh, durchzogen von unzaehligen Canyons, zerkluefteten Felsen und Buttes, mit der typischen Wuestenvegetation der High Desert. Der oestliche Bereich der San Rafael Swell wird durch das San Rafael Reef dominiert, einer saegezahnartigen Struktur aus Navajo und Wingate Sandstein. Die Interstate 70 teilt die Swell in einen noerdlichen und suedlichen Bereich auf und auf der Fahrt durch das Reef hindurch wird man schon mit wundervollen Blicken auf die eindrucksvolle Landschaft belohnt. Ein besonderes Highlight in der suedlichen Swell ist der sogenannte Reds Canyon Loop, der sich aus der McKay Flats Road und dem Reds Canyon Trail zusammensetzt und durch eine aussergewoehnlich schoene Landschaft fuehrt, die immer wieder zum Anhalten verfuehrt.
Von der Interstate 70 nimmt man den Ranchexit 131 und faehrt nach Durchfahrens eines Underpass nach Sueden weiter. Hier folgt man nun den Schildern zum Goblin Valley und UT 24 und faehrt auf der gut gegradeten Temple Mountain Road, die mit jedem Fahrzeug zu meistern ist. Haeufig sieht man gerade im noerdlichen Abschnitt der Temple Mountain Road wilde Burros, also unbedingt die Augen aufhalten.
Eine weitere Anfahrtsmoeglichkeit besteht von Sueden her aus Hanksville. Hier faehrt man auf der UT 24 und biegt dann erst einmal zum Goblin Valley ab. Kurz vorher kommt erneut eine Kreuzung und man faehrt hier nun auf die Temple Mountain Road nach Norden bis zum beschilderten Abzweig mit dem Reds Canyon Loop.
Die Landschaft ist gepraegt von sanften Huegeln mit Pinion und Juniper Pines, Steppenlandschaft und der so typischen rotgelben Farbe des Sandsteins in der Swell, die einen schoenen Kontrast miteinander bilden.
Nach etwa 13 Meilen kommt auf der rechten Seite der Abzweig zum Reds Canyon. Dieser ist ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Der Reds Canyon Loop ist in der Regel mit jedem High Clearance Fahrzeug zu bewaeltigen. Nur nach heftigen Regenfaellen kann es zu groesseren Auswaschungen kommen und dann benoetigt man ein Fahrzeug mit HC und 4x4.
Nach Ueberqueren eines Cattleguards geht es nun nach rechts weiter, Richtung Reds Canyon. Immer wieder befinden sich Warnschilder am Wegesrand, das Gebiet war ein aktives Minengebiet und es befinden sich ueberall alte Uranminen.
Den markanten Butte, den man nun im Vordergrund zu sehen bekommt, ist der Family Butte und dominiert fuer eine ganze Weile das Landschaftsbild. Die gut gegradete Strasse verlaeuft nun nahezu parallel dazu, ehe sie langsam aber sicher in den Reds Canyon abstieg.
Family Butte
Die Landschaft hatte sich von den eher gelblichen Toenen des Navajo Sandsteins nun in ein tiefes und dunkles Rot verwandelt, das dem Canyon auch seinen Namen gegeben hatte. Hier hat man zu Beginn des Canyons auch einen wunderschoenen Rundumblick auf die zerkluefteten Felsformationen ringsherum sowie hinein ins Tal.
Einfahrt in den Reds Canyon
Es geht nun am Square Top Butte vorbei, der sich kurz vor dem Sulphur Creek befindet und sich dort majestaetisch erhebt. Hinter jeder Kurve gibt es neue Eindruecke, die zu einem Fotostopp einladen. Ab dem Sulphur Creek wird die Strecke auch so richtig interessant. Es geht nun in einem kleinen Wash hinein und teilweise gibt es hier etliche wassergefuellte Pfuetzen sowie ein kleines Rinnsaal, das sich durch den Wash schlaengelt. Auf alle Faelle macht es sehr viel Spass, hier hindurchzufahren. Der Bereich des Washes kann manchmal etwas ausgespuelt sein, von daher ist High Clearance hier von Vorteil.
entlang des Sulphur Creek
Fuer einige Meilen geht es nun im Wash weiter, der sich hier tief in die Landschaft eingegraben hatte. Eine Besonderheit entlang dieses Streckenabschnitt ist das sogenannte Tafoni. Sandstein, der durch Wind und Wetter so durchloechert war, das er eher an einen Schweizer Kaese erinnert.
Tafoni
Nach einer Weile verlaesst man den Wash wieder und passiert mit der Lucky Strike Mine einige der Uranminen entlang der Strecke. Auch hier wird wieder gewarnt, nicht die Minen zu betreten.
Als naechstes naehert man sich einen imposanten Butte, den man nun auf der enger werdenden Piste quasi enmal umrundet. Es ist der sogenannte Tomsich Butte, der sich markant erhebt. Hier befindet sich wieder einer der interessantesten Abschnitte auf der gesamten Strecke. Ein paar alte verrostete Trucks bieten tolle Fotomotive.
Abandoned Truck
Nun gelangt man zu einer Kreuzung. Hier sollte man nach links abbiegen auf eine kurze Zufahrtstrasse. Diese fuehrte zu einer weiten Ebene und bot einen schoenen Blick auf den Hondu Arch, der sich hoch oben in einem Felsmassiv befand. Hier gibt es auch einige schoene primitive Campsites, Ruhe ist hier garantiert.
Hondu Arch
Nun faehrt man die kleine Stichstrasse wieder zurueck auf den Haupttrail und man faehrt nun suedoestlich weiter. Auch hier passiert man wieder etliche alte Minen.
Ein kleiner Anstieg folgt nun und windet sich durch die zerklueftete Landschaft, die wirklich hinter jeder Kurve neue Ueberraschungen bereit haelt.
Auf der McKay Flat Road geht es nun weiter zur Temple Mountain Road und dieser Abschnitt ist eher unspektakulaer und fuehrt duech eine sanfte Steppenlandschaft. Hier und da sieht man Pronghorn Antelopen oder Wildpferde und am Ausgangspunkt des Loops kann man nun seine Fahrt fortsetzen.
Neben den Slot Canyons wie Little Wild Horse Canyon und Crack Canyon bietet sich natuerlich auch das Goblin Valley an.
Zeitbedarf: ca. 2,5- 3 Stunden fuer den gesamten Loop
Laenge: der Loop ist ca. 38 Meilen lang, hinzu kommt noch die Zufahrt auf der Temple Mountain Road
Schwierigkeitsgrad: einfach, bei trockenen Bedingungen ist die Strecke mit jedem High Clearance Fahrzeug zu bewaeltigen
beste Tageszeit: Vormittags, besonders fuer den nach Westen ausgerichteten Hondu Arch
Fahrzeug: High Clearance ist ausreichend bei trockenen Bedingungen, 4 WD wird in der Regel nicht benoetigt
Eindruck: ein eindrucksvolle Strecke in einer atemberaubenden Landschaft. Neben dem Hondu Arch gibt es noch jede Menge Buttes, ein paar alte Fahrzeuge und etliche stillgelegte Uranminen.