Unverhofft kommt oft: Ein ungeplantes Wiedersehen mit dem Südwesten im Juni 2023

Zitat von Matze

Marc ist einfach "speziell"

Sonst mußte ich etwas schmunzeln, über die Zeilen...Du bist nicht "vorbereitet"

"keine Duschen, ups. dann doch" ist eigentl. auf solch gr. Plätzen in USA die Regel.

Auch anmelden, normalerweise bekommt man Zettel, den man an einer Vorrichtung befestigt und man bekommt da auch Duschcoins

Zur Wanderung am South Rim. Klar ist South Kaibab spektakulärer, wie der andere Trail, aber eben steiler....wenn ich da an deinen Begleiter denke

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Joah schon

Naja.. Auch ich kann nicht immer auf alles vorbereitet sein

Zitat von Bambam

Marc ist echt ne "Hausnummer"!

Beim ersten Mal Grand Canyon müsste er doch in Begeisterung ausbrechen!

Naja, es gibt genug Leute die beim Anblick des Grand Canyon nichts empfinden und sagen "Joah. Großes Loch halt". Das würde ich zwar auch nicht verstehen, wäre aber weniger schlimm wenn er überhaupt mal eine Art von Begeisterung zeigen würde.

Zitat von Canyonmurmel

Das mit dem Grillen klappt ja nun hervorragend

Wenigstens etwas

Zitat von Schneewie

Als ich vor zig Jahren das erste Mal zum Grand Canyon gekommen bin, konnte ich es nicht abwarten, da hinzulaufen.

Ist für mich der Inbegriff des Westens der USA.

Absolut! Verstehe auch nicht, wie man da erst das Zelt aufbauen kann.

Zitat von Emmentaler

Als wir das erste mal am Grand Canyon waren hat uns zwar das grosse Loch imponiert. Meine Liebe Helga war jedoch gar nicht so begeistert "Es ist schon eine tolle Gegend, aber die vielen Leute die hier stören mich zu sehr. Komm lassse uns bald wieder in eine ruhigere Gegend gehen." Bein zweiten mal wurde es dann doch ein länger dauernder Aufenthalt.

Ernst

Ja, es ist schon voll da. Vor allem wenn man grad erst aus einer ruhigeren Gegend kommt

Zitat von Matze

Ging mir/uns auch so....Und es ist immer noch unangefochten unser Highlight

Ich liebe den Grand Canyon, aber Zion und Death Valley noch mehr

Zitat von DocHoliday

Zelt aufbauen und grillen klappt ja jetzt. An der Begeisterung für die tolle Landschaft muss eine Hälfte eurer Reisegruppe noch ein wenig arbeiten.

Wenigstens etwas

Zitat von Grille

Genau so sehe ich das auch

Also mein erster Blick in das große Loch hat mich aus den Socken gehauen

Ja, mich auch! Aber so richtig geflashed hat es mich erst, als ich runter gewandert bin

Tag 13 (15.06.2023) - Grand Canyon National Park: South Kaibab Trail bis Ooh Aah Point

Heute wird für mich auf den ersten Blick einmal kein besonders spannender Tag, denn es gibt absolut nichts Neues. Zunächst werden wir mal ein Stück in den Grand Canyon reinwandern, geplanterweise bis zur Cedar Ridge, danach wird das Zelt abgebaut, wir werden die View Points der östlichen Route abklappern und uns dann auf den Weg in's Monument Valley machen - klassische Routenführung für einen Ersttäter eben. Es kann in die Richtung nur zwei Ziele nach dem South Rim geben: Page oder Monument Valley. Auf Page habe so gar keine Lust, also sparen wir uns das Ganze. Übernachtet wird heute natürlich stilecht im The VIEW, ihr wisst ja... Sollte eine Low Budget Reise werden, da fügt sich dieses günstige Hotel natürlich WUNDERBAR ein Aber: Kein erster Besuch im Monument Valley ohne The VIEW. Was 2015 aus Kostengründen definitiv eine einmalige Sache werden sollte, wiederholt sich nun zum 2. mal. Ich mag diesen Ort, von daher freue ich mich schon drauf, besonders, weil es mal wieder auf's Pferd geht. Ja, mit Marc! Überraschenderweise hatte er richtig Lust drauf und möchte das mal ausprobieren, wird spannend. Dann folgt natürlich ein - hoffentlich - toller Sonnenuntergang vom Balkon aus.

So viel zur Theorie.

Kehren wir zurück in die Praxis und Gegenwart, in der der Wecker um 04:00 und erneut um 04:15 Uhr klingelt. Ja, das ist früh, allerdings wollen wir vor den großen Menschenmassen auf dem South Kaibab Trail sein, außerdem weiß ich nicht, wie lange Marc am Ende für den Aufstieg benötigt und wir können auf keinen Fall zu spät zum Reitausflug heute Nachmittag kommen. Heute stört mich das frühe Aufstehen nicht, ich war in der Nacht eh andauernd wach, weil es so kalt war. Das Umziehen außerhalb der Bettdecke macht nicht wirklich viel Spaß, am Auto ziehe ich mir noch eine 2. Jacke drüber und laufe schnell zum Waschhaus. Auf der kurzen Fahrt zum Visitor Center gibt es einen schnellen Orangensaft auf die Hand und dann sind wir um 04:55 Uhr auch schon da. Um 5 soll der Hikers Express zum South Kaibab Trail kommen, ich beeile mich daher ein wenig mit Umziehen und Wasser in die Trinkblase füllen. Eigentlich würde ich gerne noch mein Objektiv wechseln und das Weitwinkel mal auspacken, allerdings befürchte ich, dafür keine Zeit mehr zu haben. Von dieser Aussage fühlt sich Marc natürlich gestresst und vergisst deshalb glatt seine Wanderstöcke im Kofferraum. Ratet, wer Schuld daran ist

An der Bushaltestelle ist es schon total voll, in kurzer Hose ist es sehr frisch, aber immerhin nicht ganz so kalt wie erwartet. Was ist nur mit diesem Juni los?! Der Bus aus dem Village kommt und spuckt sogar noch mehr Leute aus, ehe er zum Kaibab Shuttle wird und alle wieder einsteigen dürfen. Es stellt sich also heraus, dass das gar kein Hikers Express ist und ich bin ein wenig verwirrt. Aber gut. Egal, dieser Bus bringt uns zum South Kaibab Trailhead und alles andere ist irrelevant

Angekommen am Trailhead packe ich nur schnell die Kamera aus dem Rucksack, hänge sie an den Capture Clip und dann kann es auch schon losgehen. Die Sonne ist grad erst aufgegangen und und der Blick in den Canyon ist mal wieder toll in dem Licht. Besonders auch durch die vielen Wolken, die für die genialen Schattenspiele in der Schlucht verantwortlich sind.

Die Serpentinen runter klappen sehr gut, auch wenn Marc schon jetzt Bedenken wegen des Rückweges äußert. Ja - ich habe auch Bedenken wegen des Rückweges, vor allem weil er eben keine Wanderstöcke dabei hat. ABER das bin ich ja selbst Schuld. Oder so Wir sind trotzdem so langsam unterwegs, das quasi alle aus dem Bus uns überholen, ist aber auch egal, so haben wir wenigstens mehr Ruhe und können die tollen Aussichten genießen.

Bis zum Ooh Aah Point ist es quasi nur ein Katzensprung vom Trailhead aus, dementsprechend erreichen wir ihn auch schon nach einer halben Stunde. Das finde ich am South Kaibab Trail immer so viel besser als am Bright Angel Trail, wenn man möglichst schnell einen möglichst intensiven Eindruck vom Grand Canyon haben möchte. Schon an diesem Aussichtspunkt hat man die volle Aussicht, während der andere Trail in einem eher unspektakulären Nebencanyon liegt.

Marc hat jetzt schon öfter erwähnt, dass er noch nicht so ganz weiß, wie er den Rückweg überleben soll, also frage ich ihn an dieser Stelle ob er lieber umkehren möchte, oder ob wir den weiteren Abstieg wie geplant bis zur Cedar Ridge angehen sollen. Er möchte weiter. Nun gut. Diese Überzeugung hält exakt bis zur nächsten Abwärtsserpentine, also ca. 20 Meter, an. Dann tun plötzlich, aus heiterem Himmel, seine Fußgelenke weh und er möchte doch umkehren Oh man. Für die Zeit sicher besser so, ich will ehrlich gesagt gar nicht wissen, wie lange wir von dort unten wieder bis zum Rim brauchen würden. Das wird mir spätestens klar, als wir uns ca. 2 Minuten auf dem Rückweg befinden. Drei Schritte kommen wir meistens am Stück weiter, dann muss wieder eine Atempause eingelegt werden. Ich kann hier nicht allzu viel sagen, schließlich erinnere ich mich noch allzu gut an MEINEN ersten Abstieg 2015, da sah das ungefähr genau so aus.

Trotz allem Gestöhne, Gejammere und Gefluche kommen wir ca. eine Stunde früher als geplant wieder am Rim an. Logisch, denn der Plan war ja bis zur Cedar Ridge zu gehen. So gesehen sind 60 Minuten Gewinn eher wenig, aber schaden kann es heute sicher nicht, so wird der restliche Tag definitiv ein wenig entspannter.

So viel jedenfalls zum genialen Erlebnis Grand Canyon Ich bin immer noch nicht überzeugt, ob der diesjährige Besuch in irgendeiner Form sinnvoll war, aber immerhin hat Marc das Loch jetzt gesehen und weiß, dass er offenbar nicht nochmal hin muss Ich jedenfalls war von den Aussichten unterwegs wieder hin und weg.

Wir haben Glück, wir sitzen keine 5 Minuten an der vollkommen ausgestorbenen Bushaltestelle, als unser Privatbus zurück zum Visitor Center, über den Yaki Point, auch schon vorfährt

Marc möchte jetzt gerne einen Kaffee haben, aber das Visitor Center ist um diese Uhrzeit leider noch geschlossen. Allerdings habe ich eine andere Idee und fahre zur Market Plaza an der Yavapai Lodge, hier gibt es nicht nur einen großen General Store, sondern auch ein Café mit Frühstück, wo wir jetzt schon was bekommen sollten. Ist auch so und wir stöbern einmal kurz bei den Souvenirs, aber wie auch schon vor zwei Jahren, gibt es einfach nur hässliche Rim to Rim Shirts. Ich hätte nach der erfolgreichen Wanderung ja schon gerne eins, aber die kann man wirklich ausnahmslos in die Tonne treten.

Das dazugehörige Café verkauft nur Filterkaffee, aber keinen Latte Das ist ja wieder richtig unnötig. Angeblich wäre die Straße runter aber ein Starbucks, das kenne aber weder ich, noch Google Maps. Das nächste, von dem ich weiß, ist in Tusayan, aber das wird die Bedienung doch nicht mit "Die Straße runter" gemeint haben?! Wobei... Man kann es hier nie wissen. "Just around the corner" und "almost there" sage ich dazu nur. Anyway, ich frage Marc, ob ich in den Ort fahren soll, möchte er aber nicht.

Wir fahren stattdessen zurück auf den Mather Campground um unser Zelt aufzubauen, halten aber schnell noch an der Einfahrt beim Host, denn wir müssen ja noch einchecken. Der Ranger wird grad von einer ganzen Gruppe belagert, die offenbar grad angekommen sind und die ganzen Campground Regeln erklärt bekommen... Ups. Das ist uns natürlich gestern entgangen, aber zumindest haben wir offenbar gegen nichts verstoßen, zumindest nichts, was momentan Thema wäre, während wir daneben stehen Während wir zuhören - ohne mit den Infos noch etwas anfangen zu können - laufen ein paar Elks direkt am Parkplatz vorbei.

Als die Gruppe sich auflöst wollen wir ein... und auschecken. Außer einer Kenntnisnahme passiert aber rein gar nichts und wir hätten uns die Aktion auch einfach sparen können

Zurück an der Site gibt es nun erst einmal Frühstück.

Beim Zeltabbau hat Marc mal wieder random so richtig schlechte Laune, weil er sich irgendwo den Kopf gestoßen hat. Als er die Wut an MEINEM Zelt auslässt werde ich auch mal kurz böse und sage ihm, dass er seine ätzende Stimmung gerne woanders loswerden kann, aber bitte nicht meinen Kram kaputt machen soll Daraufhin mache ich den Rest alleine und weiterhin eine Stunde vor dem Plan sind wir abfahrbereit. Natürlich fahre ich, mit einem äußerst schlecht gelaunten Beifahrer neben mir. Never change a running system