Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)

  • Und gleich noch ein Tag hinterher:


    12.9.16


    Am nächsten Morgen war immer noch alles grau aber zumindest der Wind hatte nachgelassen. Also auf zum Denali! Dadurch dass ich fast bis zum Park durchgefahren war, hatte ich fast einen zusätzlichen Tag im Park gewonnen. Mal schauen, was der so bringt.
    Erst habe ich mich angemeldet und mein Permit für die Fahrt zum Teklanika CG abgeholt (man darf allerdings auch nur 1x zum CG hin und 1x zurück mit dem eigenen Camper fahren, sonst nicht). Außerdem habe ich den Tek-Pass gekauft, mit dem ich während der Zeit auf dem CG beliebig oft mit den Park-Shuttles fahren durfte. Für eine Fahrt kann man einen Platz reservieren und ich habe mich für den ersten Bus am nächsten Morgen entschieden.


    Dann war ich am Visitor Center und habe mich dort etwas umgeschaut und mir die Zeiten für den Bus zur Schlittenhund-Vorführung angeschaut (passten irgendwie nicht so richtig in meine Pläne). Im Bookstore hatte ein deutscher Fotograf (Matthias Breiter) einen Stand, an dem er sein Buch verkauft und signierte. Ich habe es gekauft und mich noch eine Weile mit ihm unterhalten.
    Um mir etwas Bewegung zu verschaffen, bin ich einen der Trails gelaufen, die vom Visitor Center ausgehen (Horseshoe Lake Trail). Dann bin ich langsam in den Park hinein gefahren.
    Hinter dem Gebet, wo die Schlittenhunde gehalten werden, geht es in einigen Kurven hinauf auf eine Art Hochebene. Hier gibt es lockeren Baum- und Buschbewuchs und teilweise offene Ebenen. Dies ist die Ecke des Parks, wo man im Herbst Elche bei der Brunft beobachten können soll. Etwa 6 oder 7 Meilen das Parkstraße sind deshalb als Schutzgebiet ausgewiesen und man darf die Straße nicht verlassen.
    Elche ließen sich zunächst keine blicken aber die Landschaft rechts und links der Straße war durchaus sehenswert.



    Das Wetter war etwas besser geworden, immer noch überwiegend wolkig aber zwischendurch lugte auch mal die Sonne hervor und produzierte sogar einen hünbschen Regenbogen.




    Auch in dieser Taiga-artigen Landschaft gab es ein paar Farbtupfer.



    Ich bin die Parkstraße ein paar mal auf und ab gefahren, ohne einen Elch zu sehen. Bei dieser Stelle mit Blick auf die Bahnstrecke habe ich meist gewendet.





    Blauer Himmel!


    Wenn sich die großen Viecher schon nicht sehen ließen, dann wenigstens die kleinen:



    Eine Sperbereule gleich neben der Straße.


    Ich war inzwischen leicht frustriert, weil ich immer noch keinen Elch vor die Linse gekriegt hatte und überlegt, ob ich lieber weiter Richtung Tek Campground weiter fahren sollte, entschloss mich aber, noch ein letztes mal umzudrehen und nach Elchen zu suchen. Eine gute Entscheidung!


    Als erstes lief mir ein junger Elchbulle über den Weg.




    Schon ganz nett aber eigentlich hatte ich auf einen ausgewachsenen Bullen gehofft. Suchen wir halt weiter und bewundern zwischendurch etwas die Landschaft.



    Dann aus dem Augenwinkel eine Bewegung zwischen den Büschen gesehen, angehalten, raus aus dem Auto und zu Fuß auf die Suche gemacht.



    Na also, geht doch! ;)
    Jetzt müsste er nur noch etwas näher kommen.




    Danke, nah genug!


    Völlig entspannt trottete der Elch auf und neben der Straße durch die Landschaft und ließ sich von den 10 bis 15 Menschen, die ihm inzwischen folgten gar nicht stören.




    King of the Taiga!



    Schließlich verschwand er durch ein trockenes Flussbett wieder im Gebüsch.


    Inzwischen war es später Nachmittag und damit Zeit, sich auf den Weg über die 14 Meilen ungeteerte Parkstraße ab dem Ende des allgemein zugänglichen Teils Richtung Campground zu machen.




    Ab und an kam die Abendsonne durch und so kam ich noch zu ein paar Fotogelegenheiten.




    Tiere ließen sich leider keine mehr sehen. Nachdem ich meinen Camper abgestellt, und das Lagerfeuer borbereitet hatte, habe ich mir erst mal einen Gin-Tonic und ein paar Tacos mit Dip gegönnt. Dabei kam mur dann doch mal hungriges Getier vor die Linse.



    Während ich mit der Kamera diesem niedlichen Squirrel auf der Spur war, machte sich hinter meinem Rücken ein gemeiner Dieb über meine Tacos und den Dip her.



    Frechheit! ;)


    Als ich gerade das Feuerchen anmachen wollte, fing es leider an zu regnen. Also wanderte das Feuerholz unters Auto und Abendessen gab es aus der Pfanne. Anschließend war ich früh im Bettchen. Es sollte schließlich am nächsten Morgen früh los gehen.

  • Was für ein Glück mit dem Elchbullen :daumen1: . Aber das kleine Hörnchen hast du perfekt getroffen. Und die Meisenhäher sind schon extrem frech, das durfte ich auch schon mal kennenlernen :D . Aber es macht Spaß, sie zu beobachten.


    Mein Favourite ist allerdings bei allem Tier-Sichtungsglück die absolut traumhafte Landschaft :love:


    Edit: Vielleicht war es gar kein Glück mit dem Elch, du bist ja doch einiges in der Gegend rumgefahren, bis du ihn gefunden hattest. Also doch mehr harte Arbeit ;)
    Aber gelohnt hat es sich :cap:

  • 13.9.16


    Heute stand die Fahrt mit dem Shuttebus bis zum Wonder Lake auf dem Programm. So richtig vielversrechend sah das Wetter nicht aus aber immerhin ein paar blaue Flecken hatte der Himmel anfangs noch zu bieten.



    Die ersten Tiersichtungen ließen auch nicht allzu lange auf sich warten. Ein paar Karibus ließen sich im Unterholz blicken.



    Und ganz weit oben am Berghang sah man ein paar weiße Punkte, die sich bei näherer Betrachtung als Dallschafe entpuppten.



    Danach war es allerdings vorbei mit blauen Flecken am Himmel oder gar Sonnenschein. Stattdessen fing es an zu schneien und der Himmel färbte sich einheitlich grau.




    Wie man den Bergen ansehen konnte, hat es in größeren Höhen schon mehr Schnee gegeben.



    Nach einer Weile war das dann auch im Tal weiß. Das hatte den Vorteil, dass sich dieser Grizzly deutlich besser von der Umgebung abhob. Leider blieb er allerdings ziemlich weit weg.



    http://docholiday-foto.de/Bild…rge/20160913-_K2A1312.jpg


    Als wir endlich das Vistor Center erreicht hatten, fiel der Schnee draußen waagerecht.
    Drinnen konnte man den Denali wenigstens als Modell bewundern.



    Hier sieht man die Markierungen in der Fensterscheibe, wo man je nach Körpergröße die beiden Gipfel des Denai sehen kann.



    Die können mir ja viel erzählen!
    Als der Schneefall etwas nachließ bin ich mal nach draußen gegangen. Da war die Sicht gleich viel besser!



    Hier hätte man die Chance gehabt, auf einen Bus zurück zum Campground zu warten. Aber ich war ja schließlich nicht zum Spaß da. So ein bisschen schlechtes Wetter kann mich nicht abhalten.
    Also hab ich eine Weile später wohlbehalten den Wonder Lake erreicht. Immerhin hatte es bis dahin aufgehört zu schneien und die Sicht war etwas besser.




    Die Gegend um den Wonder Lake war nett anzusehen und bei gutem Wetter hätte man hier durchaus etwas wandern können. Aber die dunklen Wolken am Himmel sprachen nicht unbedingt dafür.



    Auf dem Rückweg hörte man auch über den Motor des Busses hinweg auf einmal ziemlichen Lärm. En paar Kraniche hatten die Zeichen der Zeit erkennt und machten sich auf in wärmere Gegenden. Es geht auf den Winter zu!



    Die Karibus können nicht fliegen und müssen deshalb da bleiben ;)




    In den tieferen Lagen blieb es jetzt zumindest trocken.




    Die Farben dieser kargen Landschaft kamen im Kontrast mit dem Schnee und dem grauen Himmel gut zur Geltung.



    Und dann bekamen wir noch unseren zweiten Grizzly zu sehen.



    Und dieser kam sogar netterweise etwas näher.




    Ich glaube am selben Hang wie am Morgen waren auch jetzt Dallschafe zu sehen.



    Kurz danach habe ich mich zusammen mit zwei anderen Tek-Camoern absetzen lassen und wir sind die letzten 2 Meilen zurück zum Campground gelaufen. So ein bisschen Bewegung tat nach den Stunden im engen Bus richtig gut und das Wetter spielte auch mit.
    Trotz des miesen Wetters hat mir die Fahrt mit dem Bus insgesamt gut gefallen Die Landschaften im Denali NP sind einfach faszinierend. Und meine ersten Karibus habe ich auch endlich vor die Linse bekommen!


    Außerdem hatte ich ja am nächsten Morgen noch eine Chance auf bessere Sicht. Mit diesem Gedanken ging es ins Bettchen (den Wetterbericht der das gleiche Wetter für den nächsten tag voraussagte tapfer ignorierend).

  • Wäre auch meine Frage gewesen.
    Wie lange vorher?


    Ich habe das Shuttle erst am Ankunftstag reserviert (weil ich vorher keine Möglichkeit gefunden habe, den Tek-Pass online zu reservieren). Wenn man nur die Bustour buchen will, kann man das auch schon vorher online. Ist wahrscheinlich zur Hauptsaison sinnvoll. Selbst um diese Zeit (drittletzter Tag, an dem die Busse überhaupt noch fuhren, waren zumindest die Busse morgens früh rappelvoll.

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