Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013

  • Thomas, warum kann ich bei dir nicht zitieren?


    keine Ahnung Ernst. Bis auf den ersten Tag (html) sind alle anderen Tage ganz umständlich ohne jede Formatirerung gepostet, also mit ganz normale BBCode vom Board ohne jeglich Sonderbehandlug meinerseits. Also wenn Schwirigkiten, dann höchsten erster tag

  • so, erst mal nachgelesen.
    Da jagt ja ein Highlight das naechste. :clap1: :clap1: :clap1:
    Das Pow Wow ist ja toll, so was wuerde ich echt gerne mal sehen. Muss mir mal den Link von dir ansehen, evtl. ist ja was in meiner Naehe.
    Ich wuerde das echt total lieben, das mal zu sehen. Ich mag auch die Musik der Natives.


    Deine Bilder vom Yosemite sind ja toll. Irgendwann muss ich mich da auch mal hintrauen. Ich kann ja nur im Sommer und da ist mir eindeutig zuviel Trubel. Von daher bin ich noch nie da gewesen, die Menschenmassen da ist nix fuer mich.


    Mono Lake - einfach nur schoene, ebenso Bodie. Beider wuerde ich gerne irgendwann mal sehen

  • Um 5.50Uhr fielen wir aus unseren Betten. Wir waren beide aufgeregt, denn als erstes sollte es zum Ancient Bristlecone Pine Forest gehen, der sich weit oben in den White Mountains befindet. Es war schon im Tal lausig kalt, deshalb gab es für jeden einen heißen Kakao von der Tanke.
    Foto - Blick von der White Mountain Road auf Bishop


    Das neu gebaute Visitor Center an der Scholman Grove war geschlossen. Das alte ist ja bei einem Brand im Jahr 2008 komplett abgefackelt. Die Scholman Grove interessierte uns eh nicht. Wir wollten nur mal das neue Visitor Center sehen, also fuhren wir weiter, immer höher Richtung White Mountain.


    Die 20 Kilometer auf der White Mountain Road, bis zum Abzweig Patriarch Grove wurden wir ordentlich durchgeschüttelt. Die Piste ist rau, aber selbst mit einem PKW fahrbar gewesen. Richtig ruppig waren die letzten 1700 Meter, ab Abzweig White Mountain Road bis zum Parkplatz Patriarch Cove. Die würde ich nun nicht mehr mit einem normalen PKW fahren wollen.


    Am Parkplatz suchten wir fix nach warmen Klamotten, denn es war lausig kalt hier oben auf 3500 Meter. Dann stiefelten wir los. Na ja viel gehen muss man hier nicht. Man steht mit dem Auto mitten im Bristlecone Pine Wald.


    Ja standen wir und staunten in Mitten von Bäumen, die teils über 4000 Jahre alt waren. Manche waren grasgrün, andere sahen tot aus. Nur ein oder Zwei Äste dieser scheinbar toten Bäume waren noch grün.
    Viele glauben nur die lebenden Bäume sind wertvoll. Diese Leute täuschen sich, denn hier findet man Totholz, welches nachweislich 10000 Jahre alt ist und immer noch offen am Boden rumliegt. Der tote Baum oben und unten auf dem Foto, wurde vor 60 Jahren fotografiert und dann wieder 50 Jahre später. Auf den Fotos sieht man keinerlei Veränderungen. Das alles hängt mit der trockenen Kälte hier oben zusammen. Die Bäume haben außer Wind und Wetter keine Feinde.


    Der Boden ist stark alkalisch. Nur Bristlecone Pines wachsen hier sonst nix. Pilzen ist es hier oben viel zu sauber und vor allem zu trocken. Der Wald sieht aus, als wenn er gerade gefegt wurde. Da war kein Unkraut, einfach nix, nur blanker steiniger Boden, jo und die Zapfen der Bristlecone Pines. Die Zapfen holen sich Streifenhörnchen. Wir haben eins dabei beobachtet, wie es Futter in sein Haus, ein Erdloch unter einem toten Baum buckelte. Ja wir waren total erstaunt, diese kleinen Gesellen in dieser unwirtlichen Umgebung zu finden. Keine Ahnung, ob die hier wirklich den langen Winter verbringen oder weiter runter ins Tal ziehen.


    Selbst das tote Holz sieht schön aus. Mann wenn ich da an unseren Holzzaun denke, der schreit doch jährlich nach neuer Lasur.


    Ich war ja vor zwei Jahren mit Martina schon mal hier im Ancient Bristlecone Pine Forest, auch im Herbst, aber damals schneite es hier in den Bergen und wir konnten die White Mountain Road nicht fahren. Ja die Scholman Grove ist schön, aber mit der Patriarch Grove kann sie nicht mithalten. Die Scholman Grove liegt auch 500 Meter tiefer, also dort wo Bristlecone Pines gerade erst wachsen.


    Auch die White Mountains selbst, sind ein Traum. Sie sind hier auf 3500 Meter so karg und doch so schön. Dank der klaren Luft, war die Sicht sehr gut. Die Berge im Hintergrund, die Sierra Nevada, sind 50 bis 60 Kilometer Luftlinie entfernt.


    Jo nur die Kälte war schiet. Außer uns war niemand weit und breit zu sehen. Ist auch besser so.


    Ich denke ich habe euch jetzt genug vorgeschwärmt. Es liegt an euch, ob ihr euch das mal selbst anschauen wollt oder nicht. Ich werde mit Martina definitiv wieder kommen. Nehmt euch die Zeit und fahrt bis zur Patriarch Grove durch. Es lohnt sich.

  • Von den kleinen Bäumchen machten wir uns auf den langen Weg nach Norden Richtung Yellowstone. Insgesamt hatten wir heute vom Bristlecone Pine Forest 670 Kilometer vor uns. Ich hatte entlang des Weges Kleinigkeiten rausgesucht, die wir uns anschauen können, damit die Fahrerei nicht zu langweilig wird.


    Am späten Vormittag kamen wir bei den Chalfant Petroglyphs an. Hier im Tal war es wieder richtig schön warm und nicht so eisig, wie auf dem Berg bei den Minibäumen, die von hier nur 18 km Luftlinie entfernt sind. Wir mussten aber 109 km bis hier her fahren.
    Wir wechselten erst einmal die Klamotten. Ja wir wollten auch mit braungebrannten Beinen nach Hause kommen. Was warum? Ähhh damit wir die Zuhause unter langen Hosen verstecken können.
    Wir machten hier auch gleich Frühstück, auf dem Berg war´s uns zu kalt. Was ihr macht euch Sorgen um uns? Nöö wir hatten hinten in der Karre noch lecker Apple Fritter. Da gab es schon mal einen während der Fahrt.


    Hmmm ihr merkt, der labert hier die ganze Zeit dummes Zeug. Ja was soll ich euch über die Chalfant Petroglyphs erzählen? Die Dinger sind alt, stammen angeblich von Indianern. Ich behaupte ja immer noch, das waren Außerirdische, aber mich fragt ja keiner.
    Wir haben ja nun schon sehr viele Petroglyphen und Pictographen gesehen, die Chalfant Petroglyphs sehen wieder total anders aus, als der schon gesehene Teil. Menschen oder Tiere gibt es hier so gut wie nix. Alles sind irgendwelche Muster und Zeichen.


    Ich hab mir die sogenannte Kunst mal etwas genauer angeguckt und festgestellt, dass es sich hier um die technische Zeichnung eines Indianer Architekten handelt. Man erkennt genau das + und darunter eine elektrische Deckenlampe. Was die hatten damals noch keinen Strom? Ach pappelapapp, ihr habt doch keine Ahnung. Ja oder das war für den Indianer Klempner der Hinweis, wo er die Dusche einbauen muss und das + bedeutet, hier Wasseranschluss. Jetzt macht auch das Loch links in der Wand wieder Sinn. Wasser aus Wand.


    Neben den Chalfant Petroglyphs gibt es hier noch jede Menge andere Petroglyphen. Alle teilen das gleiche Schicksal. Irgendwelche Idioten machten sich Späße daraus, die Kunst der Vorfahren zu zerstören. Von staatlicher Seite hat man darauf hin begonnen alles abzubauen, was einen Hinweis auf deren Existenz gibt. Die Position der meisten anderen Petroglyphen werden nur noch unter Freunden und Bekannten weiter gegeben. Auf die Chalfant Petroglyphs wird noch öffentlich hingewiesen, weil sie gut von der Straße aus einsehbar und dadurch etwas geschützt sind. Nun mal ehrlich, was stört diese Vögel der Kram an der Wand?
    Die Chalfant Petroglyphs waren eine nette Abwechslung. Wenn ihr vorbei fahrt und Lust habt, bildet euch ´ne eigene Meinung.

  • Wieder 100km weiter, machten wir die nächste Pause und schauten uns die Überreste der Nevada Salt and Borax Company an.


    Die Firma Nevada Salt and Borax Company hat in der Rhodes Salt Marsh von 1862 - 1911 Salz abgebaut. Bis 1880 wurde das Salz mit Kamelen nach Virginia City transportiert, danach übernahm die Eisenbahn den Job.
    Heute sieht man nur noch wenig Überreste von der alten Salz Mine. Dank der trockenen Witterung, verrotten die letzten Reste nicht so schnell.


    Wer an der Rhodes Salt Marsh vorbei kommt, Interesse hat und ´ne Pause braucht, der sollte halten und sich die Reste der Nevada Salt and Borax Company angucken. Extra dafür viele Kilometer her fahren lohnt nicht.

  • Irgendwie hatten wir es heute mit den 100km raus, denn nach weiteren 100km erreichten wir den Berlin Ichthyosaur State Park. Eintritt haben wir 7,-$ fürs Fahrzeug bezahlt. Laut Aushang, sollte in einer Stunde die Fossil Shelter Tour stattfinden. Klasse da haben wir noch eine Stunde Zeit, in der wir uns die Ghost Town Berlin angucken können.


    Seit 1863 wurde hier in Berlin nach Gold und Silber gebuddelt. Das Edelmetall zog wie auch anderen Ortes, immer mehr Leute an. Berlin wurde aber erst über 30 Jahre später offiziell gegründet. Um 1900 erreichte der Ort schon seine Blütezeit mit ca. 300 Einwohnern. 1907 traten die Minenarbeiter in Berlin in den Streik. Die Minengesellschaft ging dadurch pleite, was auch das Ende von Berlin war.


    Berlin steht seit 1911 leer. Dank der Entdeckung der Dino Knochen und der Ernennung im Jahr 1957 zum State Park, blieb Berlin vor Vandalen und Plünderungen weitestgehend verschont.


    Viele Gebäude sind hier heute nicht mehr zu sehen. Kleinvieh macht auch Mist.


    In diesem riesigen Schuppen befinden sich die Reste der Mühle. Die Außenhaut scheint neueren Datum zu sein.


    Blick in die ehemalige Mühle.


    Mit Berlin waren wir auf Grund der Größe, fix fertig und fuhren in den Nachbar Canyon, zur Ghost Town Union, wo auch die Fossil Shelter Tour stattfinden sollte. Mit uns waren hier auch drei Altrocker mit ihren Harley Mopeds. Sie erzählten uns, dass heute keine Tour statt findet, weil der Ranger, der im Visitor Center saß, heute seien freien Tag hat. Häää und die anderen Ranger? Ja und was sitzt der Kerl an seinem freien Tag dann überhaupt hier rum? Wir waren uns alle einig, reiner Schabernack.
    Als die die Hütte über die originale Fundstätte gebaut haben, müssen die schon geahnt haben, dass die Ranger hier anders sind und haben Fenster eingebaut, so dass wir Besucher auch von außen sehr viel sehen konnten. Trotzdem waren wir alle sauer.


    Jo da lag er nun vor uns der Kadaver des Ichthyosauriers. Man konnte schon die Umrisse des einstmals 15 Meter langen und 40 Tonnen schweren Tieres erkennen. Ich kann aber auch nicht sagen, dass uns das hier jetzt vor Freude in die Luft springen ließ. Nöö wir waren ganz entspannt.
    Insgesamt haben die Forscher hier 37 Skelette des Fischsauriers gefunden, wobei 7 davon schön in Reih und Glied lagen. Man hat keine Ahnung, warum das so ist. Na ich sag mal, da wohl jemand den Stöpsel aus der Wanne gezogen. Andersrum, was sucht ein Fischsaurier mitten in der Wüste Nevadas?


    Nach all dem toten Fischkram schauten wir uns noch die Reste des Mining Camps Union an. Hmmm sind hier die Eckpfosten wieder angewachsen oder....keine Ahnung.


    Der Berlin Ichthyosaur State Park hat uns bis auf die Dino Knochen Tour, gut gefallen. Bei uns lag der State Park genau auf unserer Route. Extra dafür her fahren würde ich nicht. Man muss schon ein Dino Freak sein um in diese Einsamkeit zu fahren. Na ja, so´n Fisch Saurier ist nun mal kein Menschen fressender T-Rex. Was damals gab´s noch keine Menschen? Ach erzählt doch nicht, hab erst neulich wieder Jurassic Park in der Glotze gesehen.
    Jo und wegen der Ghost Town lohnt es nicht, da gibt es bessere nahe der Zivilisation. Aber macht doch was ihr wollt.

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