Tag 08 (10.06.2023) - Organ Pipe Cactus National Monument: Rückweg durch den Estes Canyon
Es ist nicht leicht, sich von dem wunderbaren Ausblick hier oben zu lösen und besonders eilig haben wir es heute auch nicht. Wir müssen gleich noch unser Zelt abbauen und dann eigentlich nur noch nach Tucson fahren. Ein Ausflug auf dem Weg ist zwar noch geplant, aber der Nachmittag gehört ganz dem Pool inklusive Poolbar - Das habe ich mir eigentlich vor allem für Marc ausgedacht, nachdem ich ihn am frühen Morgen auf einen Berg gequält habe und heute hat er sich die Belohnung auch verdient, ich habe allerdings auch selbst große Lust dazu. Jedenfalls haben wir Zeit genug die schöne Landschaft in vollkommener Ruhe zu genießen!
Der Trail führt zunächst auf gleichem Weg wieder zurück, die steilste Stelle müssen wir also nun bergab laufen und das ist so richtig anstrengend. Permanent müssen wir aufpassen wo wir hintreten um nicht auszurutschen, dazu wird es natürlich auch immer wärmer. Zwischenzeitlich hat die Sonne es geschafft das gesamte Panorama auszuleuchten.
Immer wieder sehen wir einen Kolibri um uns herumschwirren, aber ich erwische ihn nie mit der Kamera. Bis ich die vom Capture Clip gelöst und den Sportmodus eingeschaltet habe, ist der kleine Vogel jedesmal wieder über alle Berge. Doch dann erwische ich ihn tatsächlich in dem ganz kurzen Augenblick, in dem er sich auf einem Zweig niederlässt, leider recht weit weg. Ich glaube, das habe ich bei einem Kolibri bisher noch nie gesehen, was ein Glück!
Diese Kombination aus glatt geschliffenen roten Felsen, den Saguaros und dem Bergpanorama finde ich einfach einmalig. Dafür liebe ich diesen Park! Hier schauen wir in den Estes Canyon, durch den wir gleich zurück zum Auto gehen werden. Die steilsten Stellen haben wir nun zwar hinter uns, aber trotzdem müssen wir insgesamt noch ein ordentliches Stück runter.
Wir kommen wieder zu der Weggabelung, bei der wir entweder auf gleichem Weg zum Auto zurück, oder uns für den Umweg durch den Estes Canyon entscheiden können. Letzteres ist natürlich gesetzt. An der Stelle kommt uns doch tatsächlich ein einsamer Wanderer entgegen, er steigt grad aus dem Canyon auf und wir trauen unseren Augen nicht so recht. Ein Mensch? Hier? In diesem Park? Im Sommer? Aber er scheint keine Hitze-Halluzination zu sein, denn er spricht sogar mit uns. Er kennt die Bull Pasture gar nicht und wollte ursprünglich nur die untere Runde gehen, scheint aber sehr flott und fit unterwegs zu sein. Auf unsere Empfehlung hin biegt er also links ab anstatt rechts und nimmt die Aussicht oben noch schnell mit.
Interessant, wo diese gigantischen Felsbrocken irgendwann mal herkamen.
Wir sind unten angekommen!
Auch hier unten ist es nicht ganz flach, immer wieder geht es mal ein bisschen hoch und runter, aber (für mich) nicht der Rede wert. Marc ist mittlerweile aber doch recht durch, er kann die Hitze einfach nicht so gut ab und quält sich jede einzelne Stufe hoch. Ich meine die ganze Zeit, das wir bald wieder am Auto sein müssten, aber der Weg zieht sich doch ein wenig mehr als in meiner Erinnerung, vor allem, wenn jemand leidet Neben der Hitze tun ihm noch die Füße extrem weh, offenbar sind die Wanderschuhe ein bisschen zu klein. Die hat er schon relativ lange, aber bis heute offenbar nie so richtig beansprucht.
Obwohl ich für ihn ebenfalls hoffe, das wir bald zurück sind, kann ich die schöne Umgebung wenigstens noch genießen.
Der Vogel auf den Saguaro Blüten ist ein würdiger Abschluss einer grandiosen Wanderung.
Unfassbar, aber wahr: Wir waren so langsam unterwegs das wir mit dem Typen, der uns an der Kreuzung entgegen gekommen ist, zeitgleich wieder am Auto ankommen, obwohl er noch den Umweg zur Bull Pasture hoch gelaufen ist Der war zwar wirklich sehr stramm unterwegs, aber trotzdem zeugt das nicht wirklich von einer vernünftigen Geschwindigkeit auf unserer Seite
Wir sind beide froh aus den klobigen Wanderschuhen rauszukommen. Bei mir ist es noch lange nicht so schlimm wie bei Marc, aber auch mir tun bereits jetzt schon wieder die Füße weh und ich bin einnmal mehr froh über meine Investition in die Trailrunner, die ich ab sofort für den Rest der Reise tragen werde. Nach dem Schuhwechsel gönnen wir uns noch einen Müsliriegel, denn wir haben ja noch gar nicht gefrühstückt. Im Anschluss fahren wir jetzt den Rest des Ajo Mountain Drives und zurück zum Campground.