Where the wild sunflowers grow: Great Plains und Rocky Mountains im Sommer 2022

  • Wahrscheinöich wegen der Hitze haben wir uns seinerzeit diese Wanderung erspart.


    Ernst


    Das mag sein, warm ist es da oft :D


    Schön, das sind ja richtig tolle Erinnerungen und Fotos. Wir waren ja dieses Jahr auch dort, allerdings war es da richtig kalt :smile2:


    Mit Kälte kann man mich ja eher jagen, aber schön war es sicher dennoch :D


    Der Corona Arch ist wirklich wunderschön! Aber nicht bei so einer Hitze! :htz:


    Oh je....


    Doch doch, die Gegend ist grad schön bei der Hitze, die gehört für mich dazu :D


    Auch da war ich schon - bei ähnlichen Temperaturen...


    Nicht zu glauben ;-))


    Tolle Gegend um Moab <3


    Stimmt, ich mag es auch total!


    Den hike würde ich auch direkt wieder machen.

    Die Hitze hätte mich wahrscheinlich auch gekillt.


    Ich mag das ja... Aber meine Mutter eigentlich auch.


    Der hike ist toll, aber garantiert nicht bei Hitze

    Ich habe den mal

    Im December gemacht und da war es super


    Die Hitze gehört zu Moab. Ohne hätte ich gar kein Interesse :smile2:


    Tja, 5 Jahre später, ein erster Eindruck davon, dass man, wenn man älter wird, auch nicht mehr genauso fit bzw. leistungsfähig ist, wie früher.


    Japp... Sie ist auch weniger trainiert als damals. Da hatte sie noch mehr gemacht.

  • Tag 20 (01.09.2022) - Mittagspause in Moab, ein spontanes Treffen und Sonnenuntergang an den Fisher Towers





    Bis Moab fahren wir nur überschaubare 15 Minuten und ich bin ganz überrascht, dass im nördlichen Teil der Stadt überhaupt nichts mehr von den Folgen der Flut zu sehen ist. Wie es weiter südlich aussieht wissen wir noch nicht, das werde ich dann später sehen. Diesmal wohnen wir für eine einzelne Nacht im Adventure Inn, das sich unmittelbar neben dem Inca Inn befindet, in dem wir 2018 zwei Nächte verbracht haben. Meine Mutter kann sich komischerweise überhaupt nicht an das Hotel erinnern, ich dagegen noch ziemlich genau, vor allem an den engen Frühstücksraum, wo man dem Rezeptionisten beim Essen fast auf dem Schoß saß :biggrin: Es war nichts besonderes, aber okay und vor allem bezahlbar für hiesige Verhältnisse. Diesmal war das benachbarte Adventure Inn deutlich günstiger und hat den Vorzug erhalten. Leider hat es keinen Pool, ich bin bei der Buchung allerdings auch nicht davon ausgegangen, dass wir Zeit dafür haben würden... Sieht jetzt natürlich anders aus. Ursprünglich, für das Jahr 2021, hatte ich die Red Cliffs Lodge direkt am Colorado gebucht, aber durch die Preiserhöhungen aller Unterkünfte mussten wir etwas zurück rudern um die Differenz aufzufangen.

    Der Check In ist ein wenig seltsam und kühl, wir fühlen uns nicht sonderlich willkommen, aber was soll's. Ist ja eh nur für eine Nacht! Das Zimmer ist dann aber überraschend schön und groß und gefällt mir definitiv besser als das vom Inca Inn... Meine Mutter weiß es natürlich nicht :biggrin:


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    Mittlerweile haben wir 16 Uhr und die Reisebibel sieht vor, dass wir bereits um 16:15 Uhr zu den Fisher Towers fahren um dort eine dreistündige Wanderung mit rund 400 Höhenmetern zu absolvieren. Joah... Ich denke es dürfte klar sein, dass ich das ganz dezent vergessen kann :laugh: Es ist natürlich noch genau so heiß wie am Corona Arch und meine Mutter möchte, nach der Erfahrung vorhin, nun mit Sicherheit keine Wanderung antreten, die nochmal deutlich anstrengender ist. Nachvollziehbar - ich hab übrigens auch keine Lust. Zumindest jetzt noch nicht, die Pause müsste länger sein, geht aber nicht, wenn wir vor Sonnenuntergang fertig sein wollen. Die Wanderung wird also gecancelt und wir halten uns offen, später einfach nur zum Sunset hinzufahren.

    Jetzt ärgere ich mich natürlich erst recht, dass ich kein Hotel mit Pool gebucht habe, das wäre jetzt die optimale Beschäftigung und vor allem auch dringend benötigte Abkühlung. Ich weiß, dass eine Bekannte aus dem Amerika-Forum grad auch mit ihrem Mann in Moab ist, ich schreibe ihr einfach mal, was sie grad bei den gefühlten 100°C so macht. Die Antwort ist: Nichts! :laugh: Der Mann schläft grad und sie wollte grad eine Runde an den Pool (Neid!), könne aber auch vorbei kommen, wenn ich Zeit bis zum nächsten Programmpunkt habe. Japp, habe ich und so treffen wir uns bei uns am Hotel, draußen gibt es nette Sitzgelegenheiten im Schatten. Meine Mutter bleibt im klimatisierten Zimmer und ruht sich aus, während wir fast eine Stunde lang über Gott und die Welt quatschen, bis sie wirklich in den Pool möchte! Schön war's, ich mag solche kleinen Treffen :redface:


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    Auch, wenn ich den Pool definitiv bervorzugen würde, muss ich mich mal auf die Jagd nach kalten Getränken begeben und fahre dafür zum City Market im südlichen Teil von Moab - auch hier, keine Spuren der Überschwemmung mehr zu sehen. Der Parkplatz ist brechend voll und ich erinnere mich, dass hier ein Starbucks mit drin ist.

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    Ich frage meine Mutter schnell ob sie auch etwas will und bringe uns noch Kaffee mit, für mich gibt es heute einen Frosted Lemon Cake dazu. Neben meinen Einkäufen bestehend aus kaltem Mountain Dew und zwei Cholula Soßen. Marc möchte Cheez Its mitgebracht bekommen, die kann ich hier aber leider nicht finden.

    Zurück am Hotel wird es auch schon Zeit aufzubrechen, wenn wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang an den Fisher Towers sein wollen, bis dahin fährt man nämlich noch ein recht ordentliches Stück. Meinen Rucksack schnappe ich mir, so wie er ist, allein schon weil die Kamera drin ist und ich jetzt keine Lust mehr hab zu sortieren.

    Vor der Brücke über den Colorado biegen wir rechts ab und folgen dem Fluss auf einer wunderschönen Straße voller toller Aussichten. Die Route ist neu für mich, hier bin ich selbst noch nie lang gefahren. Etwas Sorge macht mir der sehr tiefe Sonnenstand, der Großteil der Landschaft hier liegt bereits im Schatten. Ich hoffe inständig, die Fisher Towers gehören nicht zu den Attraktionen, die schon Ewigkeiten vor dem eigentlichen Sonnenuntergang kein Licht mehr abbekommen, das wäre äußerst doof. Bilder von der tollen Strecke, bei der wir auch an der ursprünglich geplanten Red Cliffs Lodge vorbei kommen, gibt es leider keine. Das wird im Bericht von diesem Jahr später nachgeholt, aber glaubt mir, alleine die Fahrt lohnt sich!

    Ich bin erleichtert, als der Canyon sich schließlich weitet und eine große, offene Ebene freigibt, wo ich die Fisher Towers schon aus der Entfernung erkennen kann: Hell erleuchtet im warmen Sonnenlicht! Wir müssen von der Hauptstraße nach rechts abbiegen, die letzten 3 km sind Gravel Road, aber eine der guten Sorte. Heute könnte man mit jeder Art von Auto problemlos hier entlang fahren. Ein paar Autos stehen schon hier und ich werde ein bisschen wehmütig. Ich hätte die Wanderung hier ECHT gerne gemacht, es wurmt mich richtig, dass ich so dumm war den Corona Arch noch ungeplant reinzuquetschen. Andererseits... Wenn das zu heiß / anstrengend war, dann wäre es diese Wanderung wohl erst recht geworden. Vielleicht also doch besser so, es stehen heute auch sage und schreibe nur drei Personen im Trailregister.


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    Es gibt hier einen absolut genial liegenden Campingplatz, hier würde ich unbedingt gerne mal übernachten, aber die Durchführung ist unwahrscheinlich. Hier gibt es nur 5 Sites und die sind alle first come first serve und bei der Lage mit Sicherheit nahezu unmöglich zu bekommen. Den Stress will ich mir eigentlich nicht antun und bleibe lieber bei reservierbaren Campgrounds.

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    Aber nun endlich zu den Fisher Towers! Wir haben nur noch 10 Minuten, bis die Sonne am Horizont verschwindet und ich laufe ein wenig den Trail runter um verschiedene Perspektiven von dieser atemberaubenden Kulisse zu bekommen. Ist es nicht wunderschön hier? Die Fahrt hat sich sowas von gelohnt!

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    Mit dem letzten Glühen gibt die Sonne noch einmal alles und dann ist es auch schon vorbei und die Fisher Towers liegen im Schatten. Wir fahren zurück und werden dabei permanent von einem Jeep bedrängt, der nicht vorbei kommt und es gibt auch so gut wie keine Möglichkeiten, ihn vorbei ziehen zu lassen. Ich fahre nicht zu langsam, daher ist das wirklich super ätzend.

    Es wird super schnell dunkel und ohne die atemberaubenden Aussichten mit dem leuchtenden Colorado, zieht sich die Strecke zurück nach Moab ein wenig. Am Hotel angekommen haben wir beide nicht wirklich Hunger und verzichten auf den Burger, über den wir unterwegs noch nachgedacht hatten. Das ist wohl ein Fehler, aber das wissen wir jetzt noch nicht :laugh:

  • Ursprünglich, für das Jahr 2021, hatte ich die Red Cliffs Lodge direkt am Colorado gebucht, aber durch die Preiserhöhungen aller Unterkünfte mussten wir etwas zurück rudern um die Differenz aufzufangen.

    Da haben beim letzten Mal unsere Freunde residiert. Kann man machen, ein Must Have würde ich das nicht sehen.

    den Fisher Towers fahren um dort eine dreistündige Wanderung mit rund 400 Höhenmetern zu absolvieren. Joah... Ich denke es dürfte klar sein, dass ich das ganz dezent vergessen kann

    Hihi - nein die habe ich nicht gemacht


    BTW: im Sonnenuntergang würde ich die auch nie sehen.

  • von Moab aus ist das doch gar nicht so weit! :gru1:

    Ich finde die Fahrt da echt lang hin. Selbst zu der Dirt Road in der Nähe war eine ewig lange Fahrt hin.

    Die Wanderung zu den Fisher Towers würde mich durchaus mal reizen. Aber dann nur, wenn ich da in der Nähe irgendwo zelten würde.

  • Stimmt, die Strecke zu den Fisher Towers ist genial.

    Ebenso die Towers ansich. Bei uns ist es schon Jahre her, das wir dort entlang gewandert sind. Leider ist es kein Loop, so das man ja wieder die gleiche Strecke zurück muss. Aber die Aussichten sind schon klasse. :clap1:


    Das stimmt, die lohnt sich ansich schon.


    Das es kein Loop ist fand ich bei der kurzen Distanz nicht so schlimm, oft sieht alles aus der anderen Richtung ja auch schon anders aus.


    :clap1: Tolle Fotos!


    Wir haben damals die Wanderung gemacht und keine Fotos vom Sonnenuntergang. ;)

    Da saßen wir schon im Zak Restaurant.


    Danke :)


    Die Wanderung habe ich mittlerweile auch gemacht. Bei mir kommt ja erstmal Programm und wenn Restaurant Öffnungszeit mit Sonnenuntergang kollidiert, dann gibt es im Zweifel eher kein Essen als keinen Sonnenuntergang :D


    Sch

    Hast du es hier nicht gesehen/gelesen? :wink1:


    Fisher Towers ;like; Schöne Erinnerungen


    Nein, höchstwahrscheinlich nicht. Momentan bin ich froh, wenn ich hin und wieder zu meinen eigenen Berichten komme, ich habe einfach nicht mehr die Zeit, die ich früher mal hatte. Da bleibt das Lesen anderer Berichte leider oft auf der Strecke, auch wenn ich das immer gerne gemacht habe!


    Nee danke

    Ich war mehrfach im October bei herrlichen 50s tagsüber da kann man wenigstens was machen.

    Und im Winter war da mal Schnee das war auch super toll.

    Vor allem das Winter Camping im Schnee im Arches


    Ich rege mich schon auf, wenn es Nachts unter 25 Grad wird und ich mir eine Jacke drüber ziehen muss. Ich will gefälligst meine kurzen Sachen vom Tag anlassen können.


    Sooo schön wie die Fisher Towers von der Sonne zum Leuchten gebracht werden.


    Ich fand es auch richtig, richtig toll!


    Da haben beim letzten Mal unsere Freunde residiert. Kann man machen, ein Must Have würde ich das nicht sehen.

    Hihi - nein die habe ich nicht gemacht


    BTW: im Sonnenuntergang würde ich die auch nie sehen.


    Dann bin ich ja beruhigt :D


    So, bin nun auch wieder auf dem Laufenden :smile2: Grandiose Bilder :clap1:

    Das Colorado National Monument muss auf jeden Fall auf die To Do Liste und die Fisher Towers auch ;like;

    Im Dead Horse Point ist uns vor allem der wunderschöne Campground auf dem Plateau in Erinnerung :love:


    Danke sehr :)


    Das lohnt sich beides absolut!


    Tolle Sonnenuntergangsbilder. Die Wanderung stand auch mehrmals bei uns auf dem Programm, genauso wie auch der Corona Arch. Aber als Ungeübte haben wir das bleiben lassen, da es jeweils zu heiß war.


    Danke :)


    Kann ich verstehen, die ist auch recht anstrengend wenn es heiß ist. Ich hab diese dieses Jahr nachgeholt.


    Oh die Fisher Towers sind ja toll!! Da war ich nie gewesen. Wollte ich immer mal, hat aber nie gepasst da so weit ab vom Schuss


    Die sind doch direkt bei Moab :zuck:


    von Moab aus ist das doch gar nicht so weit! :gru1:


    Genau!


    Ich finde die Fahrt da echt lang hin. Selbst zu der Dirt Road in der Nähe war eine ewig lange Fahrt hin.

    Die Wanderung zu den Fisher Towers würde mich durchaus mal reizen. Aber dann nur, wenn ich da in der Nähe irgendwo zelten würde.


    Naja... Das ist in den USA doch keine Entfernung.

  • Tag 20 (01.09.2022) - Milchstraßen Versuche am Delicate Arch





    Wir essen einfach ein paar Nüsse auf dem Zimmer für den kleinen Appetit, denn wir haben heute noch etwas vor! Gut, in erster Linie habe ich etwas vor, aber meine Mutter möchte mich gerne begleiten, was mich zwar etwas wundert, aber natürlich umso besser ist. Es soll endlich in der Nacht zum Delicate Arch hochgehen, denn die Milchstraße soll heute super stehen und sichtbar sein! Das hatte ich schon lange vor, eigentlich seit ich hier mit Dominik 2015 saß und wir Nachtfotos bei Vollmond versucht hatten, nachdem wir nach dem Sonnenuntergang einfach länger geblieben sind.

    Ich wechsle das Objektiv der Kamera, packe Stativ und Fernauslöser in den Rucksack und ändere einige Einstellungen schon jetzt, bevor ich nachher in der Dunkelheit herumsuchen muss. Um 21 Uhr fahren wir los in Richtung Arches National Park, für den wir aufgrund der späten Uhrzeit kein Timed Entry Ticket buchen mussten. Der Eingang ist natürlich nicht mehr besetzt und die Straße hoch in den Park zieht sich extrem, denn in der völligen Dunkelheit muss ich langsam fahren und außerdem ist von der beeindruckenden Landschaft natürlich rein gar nichts zu sehen. Dabei ist die Park Avenue durch den National Park so sehenswert! Reihenweise Autos kommen uns entgegen, auf dem Weg nach Moab, nur zwei scheinen den gleichen Weg eingeschlagen zu haben, mal sehen wie voll es wird. Überraschenderweise ist der Parkplatz am Balanced Rock ganz gut belegt und die anderen beiden Autos fahren ebenfalls hier ab - Natürlich ist er das leichtere Motiv für Milchstraßenfotos, hier muss man nicht hinlaufen.

    Meine Mutter geht davon aus, dass wir alleine sein werden, ich denke das eher nicht! Tatsächlich stehen noch 8 Autos auf dem Parkplatz der Wolfe Ranch, dem Trailhead vom Delicate Arch. Vier Parteien sieht man aber unabhängig voneinander die große Steinplatte herunter laufen, durch die Stirnlampen kann man das super erkennen, brechend voll wird es also definitiv nicht sein. Wir ziehen unsere Wanderschuhe ein und sprühen uns dick mit Mückenspray ein, laut meiner Erinnerung schwirrt auf dem Teil des Trails, der grüner ist, einiges herum. Ich habe zwei Stirnlampen dabei, die bessere geht aber irgendwie nicht an, vorhin im Hotel ging es noch. Meine Zweite ist so dunkel, dass ich sie auch gleich auslassen kann, die von meiner Mutter ist eh viel heller. Bei noch immer super tollen 33°C machen wir uns also auf den Weg in die Dunkelheit! Das liebe ich ja, wenn man Nachts mit den gleichen kurzen Klamotten rumlaufen kann wie tagsüber.


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    Die Konstellation mit dem Licht ist etwas unglücklich. Da nur meine Mutter welches hat muss sie vorgehen, denn ansonsten sehe ich nur meinen Schatten. Ich navigiere aber, weil ich die Map auf dem Handy habe und dafür muss ich mich umschauen, das Licht folgt aber meinem Kopf nicht :laugh: Naja, am Anfang ist der Weg sowieso sehr lange eindeutig und gut erkennbar, die Insekten im Lichtkegel halten sich auch in Grenzen, dafür kollidieren wir andauernd fast mit tieffliegenden Fledermäusen. Meine Mutter findet das alles ein klein wenig gruselig, ich irgendwie überhaupt nicht. Ihre Stirnlampe ist so hell, da kann man sich gar nicht fürchten. Mich wundert es fast, dass wir damit nicht direkt bis zum Arch gucken können :biggrin:

    Na, wer bist du denn?


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    Die Steinplatte beginnt und ich stocke kurz in der Navigation, meine Mutter wird gleich wieder nervös und denkt, wir würden uns schlimm verlaufen, aber mit Alltrails geht es eigentlich ganz gut. Ich zoome komplett rein, dann sieht man jeden Meter Abweichung vom Trail direkt in Echtzeit und kann gar nicht viel falsch machen. Die Trail Markierungen, die teilweise herum stehen, reflektieren mittlerweile sogar in der Dunkelheit, das gab es damals noch nicht. Ich wette, die sieht man jetzt mit dem Licht sogar besser als tagsüber.

    Wir kommen auf der grünen Ebene oben an und finden auch gleich die Rampe, die sich zum finalen Aufstieg um den Felsen windet und spätestens hier weiß ich: Wir haben es geschafft und die Wegfindung hat deutlich besser funktioniert als erwartet. Ich glaube sogar, dass ich so schnell und so fit noch nie oben angekommen bin, auch bei Tageslicht nicht. Wir kommen um die Ecke und selbst in der vollkommenen Dunkelheit hebt sich der Delicate Arch majestätisch ab und ist deutlich zu erkennen. Wir sind noch nicht ganz um die Ecke gekommen, da ermahnt uns eine Stimme bereits das Licht auszuschalten und careful zu sein. Ja Kollege, wir sind careful und dunkel, sobald wir sicher sitzen! Diese Patzigkeit nervt mich ja schon wieder, dabei habe ich schon auf das rote Licht gewechselt und irgendwie würde ich gerne sehen, wo ich hintrete bis ich angekommen bin. Danach können wir ja über alles reden!

    Die Milchstraße ist übrigens toll sichtbar, nur leider nicht ansatzweise über dem Arch. Ich habe bei Photopills schon gesehen, das die erst später in der Nacht weiter zu ihm hin wandert, aber es sah für mich nicht so aus, als wäre sie am Anfang der Nacht SO weit entfernt wie sie jetzt ist. Die ersten Versuche sind erfahrungsgemäß sowieso nichts, aber hier sieht man zumindest, dass es schwierig wird beides gleichzeitig vernünftig auf's Bild zu bekommen.


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    Ich habe einfach zu wenig Übung mit Stativ und breche mir in der Dunkelheit beim Aufbau einen ab. Da kommt auch schon einer der Kerle über den Hügel gehüpft und fragt, ob er mir einen Tipp geben darf. In wenigen Sekunden ist mein Stativ zum Tripod umgebaut und ich kann es vernünftig zwischen meine Beine stellen. Nanu, doch nicht so patzig wie erst gedacht?!

    Er erzählt mir super viel über Staging und Milchstraßen Panoramen, während seine Kumpels im Hintergrund ziemlich laut herumgröhlen. Die haben wohl schon zu viel getrunken ist die Aussage... Scheinbar handelt es sich hier um Fotostudenten aus Colorado, die grad an einem Projekt arbeiten und die interessieren sich heute Nacht wohl gar nicht für den Delicate Arch, sondern nur für die Milchstraße als solche. Dann frage ich mich zwar, warum die ausgerechnet hier hoch gelatscht sind, aber immerhin ist die Unterhaltung am Ende doch ganz witzig. Zwischendurch versuche ich immer mal wieder ein paar Bilder, mit denen ich aber vorne und hinten nicht zufrieden bin.

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    Dann plötzlich, keine 10 Minuten später, ziehen plötzlich Wolken rein, obwohl vorher noch vollkommen sternenklare Nacht war. Was soll der Unsinn denn jetzt??? Eigentlich ist es nur eine große Wolke, die sich vollkommen selbstverständlich mitten in der Milchstraße platziert und dort einfach stehen bleibt. Der ganze restliche Himmel bleibt frei, die will mich doch verarschen???

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    Die Gruppe wollte eigentlich bis zum Morgengrauen bleiben, die Wolken ruinieren aber alles und daher packen alle jetzt schon zusammen. Ich bin grad noch Fotos am machen, aber jeder einzelne von ihnen blendet mir beim Loslaufen mitten in's Gesicht und die Kamera, aber Hauptsache ich soll meine dezente Beleuchtung ausmachen :rolleyes::rolleyes:

    Immerhin kann ich es jetzt einmal mit Anleuchten versuchen, hätte ich das vorher gemacht, dann hätten die Studenten mich wahrscheinlich den Abgrund runter geschubst.


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    Ich wechsle auch schnell nochmal die Position und schaue mir das von da an, wo die anderen saßen. Von hier aus hätte es klappen können mit der Milchstraße über dem Delicate Arch, allerdings geht das dank der Wolke jetzt natürlich nicht mehr.

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    Die Gruppe hat so getrödelt, dass sie auch jetzt erst zurückgeht und so immer ca. 100 Meter vor uns geht. Wir gucken, dass das so bleibt, denn so können wir entspannt einfach folgen ohne groß selbst auf die Navigation achten zu müssen. Die waren nicht zum ersten Mal hier, die wissen schon was sie tun! Wir sind dadurch deutlich schneller wieder unten als erwartet und während wir über die Brücke der Wolfe Ranch gehen und fast wieder am Parkplatz sind, gibt die Wolke die Milchstraße wieder in ihrer vollen Pracht frei ... Oh, come on! :rolleyes::rolleyes::rolleyes: Auch die Insekten sind deutlich mehr geworden und fliegen mir gefühlt alle direkt in's Nasenloch. Tja, das war wohl nix, muss ich wohl doch nochmal einen Versuch starten!

    Der Rückweg zieht sich sogar noch mehr als der Hinweg und außerdem haben wir natürlich jetzt einen Bärenhunger. In Moab schauen wir, ob der McDonalds noch offen hat, was aber leider nicht der Fall ist. Somit brauche ich gar nicht nach Alternativen schauen, denn wenn die zu haben, dann hat alles andere erst recht zu. Hilft alles nichts, zuerst geht es unter die dringend benötigte Dusche, es kommt eine ziemlich eklige Suppe des gesamten Tages runter, bestehend aus Schweiß, Salz, Sonnencreme, Mückenzeug und Sand :laugh: Zum Essen bleiben nur noch die BBQ Chips aus Silverton und ein paar Nüsse, wir werden es überleben und mittlerweile ist schon 1 Uhr durch, bis ich einschlafe ist es nach 2 und der Wecker klingelt um 6!


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