Where the wild sunflowers grow: Great Plains und Rocky Mountains im Sommer 2022


  • Ich kann die amerikanische Nationalhymne auswendig und hätte auch mitgesungen. Mache ich auch, wenn die vor Freizeitpark Öffnungen gespielt wird und ich rechtzeitig da bin... Ich mag es einfach.


    Um Gottes Willen nein, ich finde die Quilts auf Metal Konzerten schon immer so albern. Ich denke, ich werde Kissenbezüge damit vollnähen oder so... Muss ich nur noch Zeit und Lust dazu haben und vor allem daran denken, wenn ich Zeit und Lust hab :D


    Das Parkticket ist für ein Jahr ;)


    Irgendwie reißen mich die Köpfe einfach nicht vom Hocker.


    Ist jetzt nicht das WOW Erlebnis, aber die kennt halt jeder und ich wollte halt mal hin


    Uns hat es dort sehr gut gefallen! :nick:


    Ist ganz nett :D Aber einsam in den Bergen mit 20km Trail um hinzukommen wäre mir trotzdem lieber :D


    Sehen würde ich sie schon mal gern.


    Genau so ging es mir auch. Hab ich jetzt, reicht :D


    Eines Tages möchte ich da auch mal hin, aber ob ich den Trail mit den Mördertreppen schaffe :huch1::smile:


    Ja, da musst du schon ordentlich für trainieren :D


    Wir fanden es schon interessant, aber ein Besuch reicht ;-))


    So sehe ich das auch!


    Ich plane gerade eine Reise in die Ecke für nächstes Jahr mit Tochter.

    Das wäre für mich dann nach 10 Jahren das zweite Mal, da kann man sich schon manches ein zweites Mal anschauen :)


    Nach 10 Jahren geht das mal, vor allem, wenn man jemand anderem das zeigen möchte.

  • Tag 09 (21.08.2022) - Autotausch... Oder auch nicht





    Nach einer erfrischenden Dusche finde ich leider das Ticket vom Custer State Park nicht mehr, das ich vorhin von der Scheibe des Jeeps entfernt hatte, um es nachher in den neuen Mietwagen zu kleben. Ich würde es eigentlich gerne mitnehmen, weil ich keine Ahnung habe, ob wir bei der Fahrt gleich wieder irgendwie durch den Park durchmüssen, schließlich ist der hier ja gefühlt überall.

    Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich diesen blöden Papierfetzen auf's Bett gelegt habe, direkt neben den Hotelschlüssel. Meine Mutter glaubt mir kein Wort und behauptet eiskalt, ich hätte das Ding verschlampt und das wäre absolut typisch für mich :mad: :mad: :confused: :confused: :eek::eek: Hallo?! Das ist eine ganz gemeine Unterstellung. Niemals wäre ich unordentlich und würde irgendetwas verlieren. Das wisst ihr doch, oder? ODER??? (Feuerzeuge, Gas Gartuschen und andere Dinge, die man zur Nahrungszubereitung braucht, sind hier ausdrücklich von der Diskussion ausgeschlossen!)

    Während wir beide so an unserem Kaffee herumnippen (Meiner kalt von Dunkin Donuts, Mamas heiß aus der Zimmer Kaffeemaschine) fällt uns auf, dass wir heute noch immer nichts gegessen haben, außer ein paar Fruitloops (ich) und Toast (Mama) zum Frühstück - das sollten wir gleich mal korrigieren und nach dem Autotausch etwas vernünftiges essen gehen, denn immerhin geht schon bald die Sonne unter. Übrigens finde ich auch den Klebezettel vom Custer State Park wieder, während ich meinen Koffer aufräume, er klebt von unten an einem Packwürfel, den ich offenbar versehentlich auf ihn drauf gelegt hatte. Übrigens genau an der Stelle, die ich gesagt hab: Auf dem Bett, direkt neben dem Hotelschlüssel. Aber mir glaubt ja niemand :rolleyes::rolleyes:

    Es sind kaum noch andere Autos unterwegs und so cruisen wir über verlassene Straßen im Sonnenuntergang in Richtung Rapid City, wo wir den örtlichen Flughafen nach ca. 25 Minuten erreichen.


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    Der Flughafen ist so klein, es gibt hier keine getrennte Autorückgabe und Autoannahme. Man kommt einfach auf einen riesigen Parkplatz, auf dem alle Vermieter gemeinsam stehen und kann das Auto auf irgendeiner freien Parklücke abstellen. Wir nehmen die Nummer 10 im Alamo Bereich und stellen fest, dass hier absolut tote Hose herrscht, nicht ein Mensch ist hier unterwegs, dafür sehen die Choice Lanes aber gut gefüllt aus.

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    Wir betreten das Flughafen Gebäude und genau wie in Jackson Hole stehen wir auch hier sofort an den Kofferbändern, wo sich auch die Autovermieter befinden. Niedlich, diese winzigen Airports. Auch hier ist unheimlich viel los, ich würde behaupten, momentan ist so absolut gar nichts gelandet :D

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    Auch die Mitarbeiter der Autovermietungen sehen hoffnungslos gelangweilt aus und ich meine, eine gewisse Enttäuschung auf einigen Gesichtern wahrzunehmen, als wir zielstrebig auf den Alamo Schalter zulaufen. Die nette Dame hier wundert sich, warum keinerlei Informationen über den Wagen an unserem Schlüssel hängen und so begleitet sie uns einfach nach draußen, um sich das Auto anzusehen - ist ja eh nichts los.

    Zurück am Schalter fragt sie uns, wo wir das Auto am Ende abgeben wollen und offenbar ist "Salt Lake City" keine befriedigende Antwort für sie, denn der weitere Verlauf des Gesprächs ist folgender:

    "Es gibt zwei Optionen. Wir haben GAR KEINE Autos zum rausgeben. Ihr könnt das Öl selbst tauschen lassen und die Rechnung einreichen"
    "Ok und die andere Option?"
    "Wir haben grad keine Autos"

    Ähm. Das klingt aber nach einer sehr seltsamen Option :confused::confused::confused:

    "Da draußen stehen doch bestimmt 15 SUVs"
    "Die sind alle fest für morgen reserviert. Bei unserem kleinen Airport sind die Autos abgezählt"

    Ok. Wow. Sie sagt uns, dass es noch 600 Meilen sind, bis das Auto wirklich den Ölwechsel braucht, es wäre aber auch nicht schlimm wenn wir 1000 oder 2000 Meilen drüber sind bei Abgabe. Wir können es sonst aber auch morgen Vormittag nochmal probieren. Ja hä?! Da sind wir schon längst weg und außerdem dachte ich, die Autos wären abgezählt? Ich bin verwirrt. Ist mir jetzt aber auch egal, denn wir haben es versucht, es geht nicht und außerdem haben wir grad bestätigt bekommen, dass wir das Problem für ein paar tausend Meilen ruhig aussitzen können. Was will ich mehr?! Ich wollte die Karre ja eh behalten und jetzt ist auch meine Mutter davon einigermaßen überzeugt :D Wir lassen es also einfach.


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    Leider müssen wir jetzt erst einmal tanken. Das haben wir vorhin nicht gemacht, weil ich darauf spekuliert habe, ein leeres Auto abzugeben und ein Volles wieder mitzunehmen, wie damals bei dem platten Reifen in Tucson. Versuchen kann man es ja mal :biggrin: Das Ziel danach ist klar, denn jetzt sind wir eh bis Rapid City gefahren: Olive Garden <3<3<3 Komischerweise ist das der einzige Ort, an dem irgendwie etwas los ist, der gesamte restliche Ort ist einfach komplett ausgestorben, auch die Parkplätze der anderen Restaurants. Sind wir mit kurz vor 20 Uhr echt schon soooo spät dran? Naja, für den Geschmack unserer Mägen definitiv.

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    Wir bekommen sofort einen Tisch, auch wenn der Laden sehr gut besucht ist und auch die Breadsticks und der Salat lassen nicht lange auf sich warten. Booooooah, es ist sooooo lecker! Ausnahmsweise bestelle ich mein Alfredo diesmal mit Shrimps anstatt mit Chicken, man muss ja auch mal etwas Neues wagen :biggrin: Ist auch mindestens genau so lecker.

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    Es ist mal wieder viel zu viel, wahrscheinlich auch, weil sich unsere Mägen in den letzten Tagen schon verkleinert haben aufgrund der dauerhaften Nahrungsknappheit :biggrin: Wir lassen uns also die Hälfte einpacken und ich weiß auch schon ganz genau, wo wir das morgen gemütlich verspeisen können - das trifft sich super, denn dort gibt es ohnehin nicht wirklich Optionen.

    Wir fahren nochmal mitten durch Rapid City und brauchen so doch noch mal 25 Minuten, bis wir wieder im Hotel sind, obwohl außer uns keine anderen Autos unterwegs sind. Dafür stehen wir gefühlt an jeder existierenden Ampel eine halbe Ewigkeit. In der Bude erschlage ich noch einige Fliegen, weil das Licht vor der Zimmertür draußen permanent brennt und der Türspalt alles andere als dicht ist. Wir räumen nur noch auf, legen ein paar Klamotten für morgen raus und dann geht auch schon das Licht aus - morgen ziehen wir mal wieder um und ich freue mich sehr auf den folgenden Tag!


  • Meine Mutter glaubt mir kein Wort und behauptet eiskalt, ich hätte das Ding verschlampt und das wäre absolut typisch für mich

    Sie ist deine Mutter und kennt dich...

    Das wisst ihr doch, oder? ODER???

    Nö...

    Übrigens genau an der Stelle, die ich gesagt hab: Auf dem Bett, direkt neben dem Hotelschlüssel.

    Kann ja jeder behaupten.... An der Stelle deiner Mutter würde ich dir das nicht glauben...

    Olive Garden

    Da war ich noch nie. Gibt es nur Nudeln?

  • Du und schlampig? Gar nie nicht!! :pino:


    Das würde ich aber auch sagen!! :D


    so ist es doch meistens in den USA!


    Merkwürdig das Ganze bei Alamo in Rapid City!


    Japp... Aber nicht schlimm. Normal bekomme ich das trotzdem auf :D


    Der Flughafen in Rapid City ist echt heimelig, wir haben damals nur für 5 Tage ein kleines Auto gemietet, auch bei uns war tote Hose ;-))

    Aber das Theater mit Autotausch / Ölwechsel bei Euch war schon blöd :gru1:

    Olive Garden, da wäre ich jetzt gerne - immer gut :love:


    Total niedlich. Ich dachte bei der Landung schon Salt Lake City wäre klein und gemütlich, aber das ist ja nochmal eine ganz andere Hausnummer.


    Sie ist deine Mutter und kennt dich...

    Nö...

    Kann ja jeder behaupten.... An der Stelle deiner Mutter würde ich dir das nicht glauben...

    Da war ich noch nie. Gibt es nur Nudeln?


    Jajaaaa, aber sie hatte ja diesmal Unrecht :D


    Da gibt es alles, was es beim Italiener eben gibt. Pizza, Pasta, Salat, Suppe. Aber auch Steak

  • Tag 10 (22.08.2022) - Auf zum Wind Cave National Park




    Die heutige Nacht ist irgendwie ein bisschen kacke. Gegen 4 Uhr werde ich das erste Mal wach, weil irgendein Vollidiot im Zimmer über uns anfängt pausenlos durch das Zimmer zu wandern. Was ist denn mit dem los?! Die Wände sind offenbar auch hier aus Papier und so kann man jederzeit ganz genau sagen, wo genau der Kerl sich befindet. Es klingt beinahe, als würde er durch unser eigenes Zimmer latschen, so laut ist das. Der hört damit auch nicht mehr auf, bis der Wecker ohnehin um 6 Uhr klingelt, wir sind dementsprechend müde und mies gelaunt. Wir stehen auf, ziehen uns an und frühstücken schnell noch ein paar Frosties, aufgeräumt und zusammengepackt haben wir ja bereits gestern Abend.

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    Mit dem fast vollständig beladenen Auto fahre ich schnell alleine den Berg runter zur Rezeption, um dort Eis zu holen. Beim Check In hieß es, es gäbe "one bucket" pro Zimmer, also gehe ich nicht davon aus, dass es sich um Tüten handelt, also habe ich die Kühlbox einfach dabei. Sicherheitshalber frage ich auch noch einmal nach, ob ich die vollmachen darf und nach einem strengen Kontrollblick auf die Größe, ist es okay :D Der Mann ist auch heute wieder zu Späßen aufgelegt und wir kommen in's Gespräch. Ich erzähle ihm von dem Trampeltier über unserem Zimmer und er überlegt, welche Nummer direkt über uns ist. Würden wir jetzt nicht sowieso auschecken, würde er uns hier im Hauptgebäude im EG unterbringen, das ist nett!

    Bei der Rückfahrt zum Zimmer merke ich, wie scheiße es eigentlich ist, hier alleine zu fahren. Ich sehe absolut nichts ohne Beifahrer und dieses "Vorfahrt achten" ist in dem Fall so eine Sache. Am Ende stehe ich komplett diagonal auf meiner Fahrbahn um irgendwie sehen zu können, ob ich rechts den Berg hochfahren kann... Schon irgendwie kacke gelöst. Egal, ich komme unfallfrei oben an, wir beladen noch schnell die Kühlbox mit zusätzlichem Inhalt als nur Eis, kleben den Zettel vom Custer State Park wieder in die Scheibe und dann können wir auch schon los.


    Wieder fahren wir auf dem Crazy Horse Memorial Highway in Richtung Hill City und ich habe im Vorfeld gesehen, dass wir heute quasi direkt an dem Pendant zu Mt. Rushmore vorbeifahren. Vielleicht sehen wir es ja während der Fahrt... Ich habe bei der Planung wirklich lange überlegt, ob wir hier anhalten wollen oder nicht, habe mich aber schlussendlich dagegen entschieden. Der Eintritt ist einfach nur eine Frechheit dafür, dass man seit vielen Jahren ein unfertiges Projekt bestaunen kann, das vermutlich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht wirklich voran schreiten wird. Sollte ich die Fertigstellung erleben und dann noch fit genug für USA Reisen sein... vielleicht. Aber jetzt nicht. Irgendwann kommt das Schild zum Crazy Horse Memorial, ohne es bisher gesehen zu haben. Ich werfe einen Blick in den Rückspiegel und kann tatsächlich so grad noch die Umrisse erkennen, bevor wir um die nächste Kurve fahren... Reicht :biggrin:

    Bald wird es "graslandiger" und viel weniger hügelig und waldig. Daraufhin dauert es nicht mehr lange bis wir am ersten Ziel des heutigen Tages ankommen: Dem völlig unterschätzten und häufig ausgelassenen Wind Cave National Park


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    Der Wind Cave National Park ist alt! Genauer gesagt wurde er bereits 1903 von Präsident Theodore Roosevelt gegründet und war damit der 6. National Park der Vereinigten Staaten und der allererste weltweit, der ein Höhlensystem schützt. Die Höhlen sind berühmt für ihr Box- und Frostwork, das man bei der eigentlichen Führung gleich bestens bewundern kann und ich mich mit Erklärungen daher zunächst zurückhalte. Nur so viel schon jetzt: 95% des weltweiten, bisher entdeckten Boxwork Vorkommens, befinden sich an diesem Ort. Die Wind Cave gilt als das dichteste Höhlensystem der Welt und außerdem die siebtlängste: Stand 2021 gibt es 248 km erforschte Höhlengänge. Auch an der Oberfläche ist der National Park nicht ganz uninteressant, denn er umfasst die größte verbliebene natürliche Mischgras Prärie der USA und dementsprechend auch einige Bison Herden (Die wir selbstverständlich nicht zu Gesicht bekommen)

    Ihren Namen hat die Wind Cave, da sie "atmet". Luft strömt kontinuierlich in die vielen Höhleneingänge, oder aus ihr heraus, je nach Luftdruck oberhalb und unterhalb der Oberfläche. Ist der Luftdruck außerhalb der Höhle höher als innerhalb, strömt Luft IN die Höhle - Ist der Luftdruck außerhalb der Höhle geringer als innerhalb, strömt Luft AUS der Höhle. Das produziert einen ständigen, gut fühlbaren und teilweise auch hörbaren Wind.

    Es gibt keinen klassischen National Park Eingang, an dem man seinen Eintritt entrichten könnte. Dafür landet man automatisch auf dem verhältnismäßig großen Parkplatz des Visitor Centers, aus viel mehr Infrastruktur scheint der oberirdische Teil des National Parks also nicht zu bestehen. Ich rate an dieser Stelle schon mal von einem Besuch ab, wenn man keine Tour gebucht hat bzw. vor hat, eine Tour zu buchen. Wir stehen jedenfalls überpünktlich um 08:15 Uhr auf der Matte, um unsere Tickets für die vorgebuchte 9 Uhr "Fairground Tour" abzuholen. Übrigens herrscht zu dem Zeitpunkt nicht nur im Visitor Center noch strenge Maskenpflicht, sondern gleich auf der gesamten Tour in der Höhle. Mega nervig! Wir erfahren, dass man GAR KEINE Tasche mit nach unten nehmen darf, auch keine winzige Handtasche, das wäre angeblich zu eng. Die Aussage bezweifle ich doch mal GANZ stark, vor allem wenn ich sehe, wer so an unserer Tour teilnehmen wird. Aber es ist wie es ist und so gehen wir noch einmal zurück zum Auto und holen meine Bauchtasche aus dem Koffer, damit ich wenigstens in der Lage bin Portemonnaie und Reisepass mitzunehmen, denn das passt nicht in die Hosentaschen. Außerdem entnehme ich die SD Karte aus der Kamera... Falls also das Auto aufgebrochen wird, wird "nur" die Kamera geklaut, nicht aber die bisher entstandenen Fotos :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes: Halte ich in einem National Park für Unwahrscheinlich, aber gerne lasse ich sowas nicht im Auto zurück. Ein Pullover mit zusätzlichen Reißverschlusstaschen kommt zusätzlich mit, da passt der Autoschlüssel rein und außerdem ist die Höhle ganzjährig 12 Grad kühl, völlig unabhängig von der Temperatur draußen.

    Wir haben noch immer Zeit und laufen noch eine Runde durch den Souvenirshop. Patches gibt es, will ich aber erst nach der Tour kaufen, denn den müsste ich ja nun auch irgendwo verstauen und außerdem würde ich durch das herausholen meiner Kreditkarte verraten, dass ich illegal eine Bauchtasche trage :biggrin:

    Nun ist es Zeit! 10 Minuten vor Beginn der Tour sollen wir in den Keller des Visitor Centers gehen und dem roten Weg auf dem Boden folgen.


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    Verrückt, so einen riesen Keller in einem Visitor Center ist auch mal was Neues. Es führen viele verschiedene Wege in die unterschiedlichsten Richtungen, alle mit verschiedenen Farben für die unterschiedlichen Touren markiert. Sowas kenne ich bisher nur aus Freizeitparks und speziell Flugsimulatoren :biggrin: Auch Toiletten gibt es hier unten noch mal. Wir folgen nun also brav der roten Route nach draußen und puuuuuh - ist das schon heiß mit Fleecepullover in der Sonne. Ausziehen will ich den aber auch nicht, ihr wisst schon, die Tasche.

    Einige Leute warten bereits vor dem Elevator Building und glücklicherweise gibt es hier Schatten, in den man sich setzen kann. Das ist eine dieser ganz seltenen Situationen, in denen ich freiwillig aus der Sonne flüchte :D


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    Es dauert ca. 15 Minuten bis Ranger Greg auftaucht und sich zunächst mal von jeder Gruppe erzählen lässt, von wo sie denn angereist ist. Wir bekommen definitiv den Preis für die weiteste Anreise, denn außer uns ist niemand hier, der nicht aus den USA kommt. Wir reden hier von einer Gruppengröße von 40 Personen, da ist das schon höchst ungewöhnlich und würde entlang der deutschen Banane eher nicht passieren :biggrin: Wir bekommen einige Hintergründe zu der Höhle erzählt, unter anderem, dass man glaubt, die erforschten 248 km Höhle seien nur in etwa 10% des gesamten Ausmaßes - sehr beeindruckend und kaum vorstellbar. Es gibt für uns 3 Regeln unten in der Höhle:

    1. Nichts anfassen
    2. Handläufe benutzen
    3. Auf den Hintermann achten, damit alle zusammen bleiben


    Nun geht es zu den Aufzügen, in die jeweils 10 Personen passen. Es gibt zwei Kabinen, wir können aber nur die eine benutzen, da man nicht ohne Ranger fahren darf, der jetzt halt 4x hin und her fahren muss, bis die gesamte Gruppe in der Höhle ist.


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    Die spannende Fairground Tour kann nun also beginnen und ich freue mich nach den ganzen interessanten Infos drauf, auch wenn ich nicht der größte Höhlen-Fan bin.

  • wind cave fand ich toll

    Freu mich nun schon auf die Bilder


    Ich auch! Absolut unerwartet!


    Das Besucherzentrum von Crazy Horse fanden wir sehenswert und haben den Preis gerne bezahlt.

    Nachts die Lasershow konnten wir vom Zeltplatz aus bestaunen, besser gemacht als am Mt. Rushmore.


    Nee... 30 Dollar finde ich frech dafür.


    Wir sind absolute Höhlenfans und waren natürlich schon in der Wind Cave.


    Allerdings fand ich andere Höhlen beeindruckender.


    Ich eigentlich gar nicht, die meisten fand ich eher langweilig... Die Wind Cave dagegen überhaupt nicht :D :D Lag aber vielleicht auch am Guide, der seine Sache wirklich toll gemacht hat. Wohl auch an der Tour, die kürzere soll deutlich weniger spektakulär sein.


    Uns ging es im Custer SP ähnlich....nichts mit Wildlife ;-))

    Wind Cave sind wir vorbei gefahren ....Höhlen reizen mich nicht so sehr


    Dann bin ich ja nicht die einzige.


    Mich auch nicht, aber ich kann an keinem National Park vorbei fahren.



    Toll. :D


    Allerdings bin ich der Meinung, das 22. August durchaus Hochsommer ist.


    ich war im Hochsommer Ende July dort

    War den Tieren wohl zu heiss

    Gab nichts zu sehen


    Ist wohl einfach Glückssache.


    Jetzt bin ich auf die Höhle gespannt


    Und mit Bisons habt Ihr keinen Vertrag ;-))


    Nö... Aber egal :D

  • Tag 10 (22.08.2022) - Wind Cave National Park: Fairground Tour Teil 1





    Wir schaffen es in die 3. von vier Aufzugfahrten und landen in einem kleinen Raum mit verschlossener Tür, in dem wir nun auf die Rückkehr unseres Guides mit dem Rest der Gruppe warten müssen. Das dauert allerdings nicht allzu lange und jetzt bleibt nur noch eine Sache zu klären: Wer bekommt die verantwortungsvolle Aufgabe das Schlusslicht der Gruppe darstellen zu dürfen? Matt ist riesig und wird daher schnell einstimmig gewählt und hat nun keine Wahl mehr :biggrin: Er ist jetzt dafür zuständig, dass niemand alleine zurückbleibt und wird des Öfteren gefragt, ob alle anwesend sind. Wenn Matt auftaucht, ist also alles gut :D

    Unser Guide Greg öffnet uns die Tür in die Höhle und sofort spüren wir, vorher die Wind Cave ihren Namen hat, denn ein eisiger Wind weht uns entgegen. Najaaaaa gut. Eisig ist vielleicht etwas übertrieben angesichts der Tatsache, dass hier unten ganzjährig 12°C herrschen und zwar unabhängig von der Oberflächentemperatur, allerdings ist es oben brüllend heiß und daher ist das Empfinden eben so :biggrin: Trotz der vielen Kilometer Höhlengänge, die bisher erforscht sind, gibt es nach wie vor nur zwei bekannte, natürliche Ein- und Ausgänge, die auch miteinander verbunden sind. Es gibt in einem größeren Radius von hier wohl noch einige Löcher, die ebenfalls Zugänge darstellen könnten. Hier ist aber noch lange nicht geklärt ob es eine Verbindung zur Wind Cave gibt, oder ob es sich dabei um andere, unerforschte Höhlen handelt. Einer der beiden bekannten Einfänge befindet sich wohl direkt neben dem Visitor Center, ist allerdings viel zu klein, um von Menschen genutzt werden zu können - daher eben die künstliche Lösung mit den Aufzügen. Der zweite Eingang ist weiter weg von hier, aber ebenfalls zu klein.

    Aber nun betreten wir die spannende und stellenweise enge Höhle zunächst mal!


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    Es ist direkt ziemlich beeindruckend wenn man - wie wir - bisher eigentlich nur Tropfsteinhöhlen kennt, denn die Wind Cave ist vollkommen anders. Entstanden sind die ersten Teile wohl vor über 300 Millionen Jahren, was sie zu einer der ältesten Höhlen der Welt macht. Zu der Zeit bedeckte noch ein warmes, seichtes Meer das Gebiet, in dem sich im Laufe der Jahre immer mehr Muschelfragmente in Form von Kalziumkarbonat ansammelten und zu Kalkstein wurden, außerdem bildete sich Gips und Kalziumsulfat. Das Meerwasser verdunstete in einer trockenen Zeit vollständig und die gebildeten Mineralien kristallisierten: Das resultierende Gestein ist bekannt als "Madison Limestone". Diese Gipsmassen waren äußerst instabil und wuchsen und schrumpften regelmäßig, sobald sie Wasser aufnahmen oder abgaben, was dazu führte, dass sie unter dem Druck zerbrachen, genau wie den umgebenden Kalkstein. Die Risse wurden abermals durch Gips gefüllt. Später wandelte Wasser - denn die Meere kamen zurück - den gesamten Gips in Kalziumkarbonat um: Der Beginn der Höhle und des seltenen Boxwork-Vorkommens.

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    Die Meere verschwanden abermals und Süßwasser floss durch das Gebiet, welches mit dem Gips reagierte und als Nebenprodukt Schwefelsäure hervorbrachte. Diese löste das umgebende Kalkgestein auf und bildete vor etwa 320 Millionen Jahren die ersten Höhlengänge. Verteilt über die folgenden 240 Millionen Jahre kehrten die Ozeane noch oft zurück und verschwanden wieder. Der oben beschriebene Vorgang wiederholte sich also unzählige Male und sorgte für eine langsame, aber stetige Entwicklung der Wind Cave. Ihre heutigen Ausmaße erreichte sie vermutlich mit der Erhebung der Black Hills vor 40 - 60 Millionen Jahren, die für viele weitere Brüche sorgte und die Höhlengänge vergrößerte. Geologische Studien deuten darauf hin, dass das Wasser vor ca. 50 Millionen Jahren aus der Höhle abfloss, der Wasserspiegel liegt heute auf etwa 150 Metern unter der Oberfläche und kann in einem Gebiet namens "The Lakes" innerhalb der sogenannten Lower Cave sogar erreicht werden. Dort glitzert das Gestein und in den Seen wurden lebende Mikroben gefunden, die so klein sind, dass man ihre Existenz bis dahin für unmöglich gehalten hatte - sie wurden bisher ausschließlich in der Wind Cave gefunden. Taucher haben sich bis heute nicht in das Gewässer begeben, aus Angst, es zu konterminieren, bevor es vollständig untersucht wurde.

    Auf unserer Tour dringen wir nicht in die Lower Cave vor, ich glaube, dazu gibt es auch gar keine. Wir halten uns in der Upper Cave auf, die sich durch breite, tiefe Decken und glatt geschliffene Wände auszeichnet - Beispiele dafür habt ihr auf den oberen Bildern bereits sehen können. Aber auch einen kleinen Teil der Middle Cave besuchen wir, hier befinden sich die größten Bestände des sogenannten Boxwork, das man hier wunderbar an der gesamten Höhlendecke bewundern kann.


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    Boxwork wurde überall auf der Welt in winzigen Mengen auch in anderen Höhlen gefunden, allerdings befindet sich über 95% des weltweiten Bestandes in der Wind Cave. Gemeint ist damit das kastenförmige Geflecht an den Decken, dessen Ursprung wohl eines der größten Geheimnisse der Höhle bleibt. Es besteht aus dünnen Kalzitblättern, die aus Decken und Wänden herausragen und ein Wabenmuster bilden. Das Gestein dazwischen ist weniger widerstandsfähig und wurde nach und nach durch Verwitterung abgebaut, während die Äderchen bestehen blieben. Sieht hübsch aus!


    Nicht nur die Entstehungsgeschichte der Wind Cave ist spannend, sondern auch die Zeit der wachsenden Popularität bis hin zur Ernennung zum National Park. Alles begann mit dem jungen Alwin McDonald, der zusammen mit seiner Familie an die Wind Cave zog, da sein Vater von der "South Dakota Mining Company" dorthin geschickt wurde, um die Gegend auszukuntschaften. Während die Höhle für Jesse D. McDonald und seine Firma ausschließlich zu Mining Zwecken von Interesse war, hat sich der kleine Junge in die Höhle verliebt. Er begann sie auf eigene Faust zu erkunden und im Laufe der Jahre drang er systematisch in 13-16km Höhlengänge vor - wohlbemerkt mit Kerzenlicht. Im Alter von 16 Jahren begann er Besucher mit in die Wind Cave zu nehmen und ernannte sich selbst zum Führer - allerdings waren die Touren von Alwin nicht sehr beliebt und außerdem auch nicht gut, da sie in der Regel über 4 Stunden lang waren. Nicht selten ließ er seine Gäste einfach irgendwo stehen und verschwand in unbekannten Gängen, um sie weiter zu erforschen. Das gipfelte darin, dass er eines Tages eine gesamte Gruppe über Nacht in der Höhle vergaß, weil er zu sehr in seine Erkundungen vertieft war. Natürlich hielten die Kerzen der Leute nicht so lange und so mussten sie Todesängste ausstehen und die ganze Nacht bei vollkommener Stille und Dunkelheit ausharren, bis sie schließlich wieder abgeholt wurden.

    Dieses zweifelhafte Vergnügen dürfen wir jetzt nachempfinden, als Ranger Greg uns bittet für zwei Minuten komplett leise zu sein, während er das Licht löscht. Diese Art von Dunkelheit ist neu und habe ich so noch nicht erlebt... Die Stille drückt auf die Ohren, die Dunkelheit auf die Augen. Selbst für die kurze Zeit ist es absolut gruselig und ich mag mir nicht vorstellen, wie man so eine ganze Nacht durchstehen soll, absolut ahnungslos darüber, wie viel Zeit eigentlich vergangen ist.


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    Der Familie McDonald ging es finanziell nicht gut, also beschloss man sich einen Partner in's Boot zu holen und 50:50 zu machen. Dieser entpuppte sich allerdings als keine gute Wahl und wirtschaftete an der Familie vorbei, so, dass sie irgendwann Einsicht in die Bücher forderte. Die dunklen Machenschaften kamen an's Tageslicht und die McDonalds versuchten, das schwarze Schaf mit rechtlichen Schritten von ihrem Grundstück zu klagen. Im Gegenzug wurden sie aber ebenfalls von ihrem Partner verklagt.

    Es kam ein unabhängiger Gutachter der im Fazit feststellte, dass sich keine der beiden Parteien für das Grundstück interessieren würde, wenn es die Höhle nicht gäbe. Diese wurde daraufhin begutachtet und ein Brief ging nach Washington mit dem Inhalt, dass hier unerwartet eines der größten Naturwunder der Erde gefunden wurde, das umgehend geschützt werden muss. Den McDonalds wurde das Land abgenommen und zu Federal Land erklärt und von Theodore Roosevelt schließlich zum 6. Nationalpark der USA und zum ersten weltweit, der eine Höhle schützt.

    An den Decken und Wänden kann man stellenweise noch immer Notizen von Alwin McDonald finden.


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    Nicht nur das, auch Muschel Fossilien und andere Hinterlassenschaften des Meeres sind an den Wänden zu finden.

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    Nach gut 1,5 Stunden machen wir uns wieder auf den Weg zu den Aufzügen...

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    ... und damit endet leider die total spannende Führung, die Greg wirklich absolut klasse gemacht hat. Niemals hätte ich vorher gedacht, dass mir die Tour und die Höhle so gut gefallen würde, aber stellenweise hatte ich bei seinen Erklärungen wirklich Gänsehaut und es hat sich einfach nur gelohnt. Die Fairgrounds Tour ist übrigens so mittelschwer, es gibt auch eine kürzere Tour mit besser ausgebauten Wegen, aber auch eine vierstündige Tour durch nicht ausgebaute Teile der Höhle, bei der man Knieschoner, Stirnlampe und Helm benötigt. Sollte ich nochmal kommen... Das wär was für mich.

    Wir fahren nach oben und bevor wir in die Freizeit und die Hitze der Oberfläche entlassen werden, müssen wir über eine Matte laufen, die mit einer speziellen Flüssigkeit getränkt ist. Die ist zur Vorbeugung des White Nose Syndroms, eine Krankheit, die Fledermäuse bedroht und tötet und sich schnell verbreitet. In der Wind Cave ist ein solcher Fall noch nicht bekannt, die Schuhe sollen dennoch gesäubert werden, damit für die Tiere in anderen Höhlen, die man mit den Schuhen im Anschluss vielleicht besucht, kein Risiko besteht.

    Ich reiße mir den Pullover vom Leib, natürlich ist es mittlerweile noch deutlich wärmer geworden als heute morgen, noch dazu ballert die Sonne natürlich umso barmherziger, wenn man grad aus einer 12 Grad kühlen Höhle kommt. Wir gehen noch schnell auf Toilette, besorgen meinen Patch und verlassen den Wind Cave National Park in Richtung Norden, sehr beeindruckt von dem, was wir grad erlebt haben.

  • 30 Dollar finde ich frech dafür.

    Ist aber für ein Carload ;) bei uns waren es noch 28$ - einmal und nie wieder...

    Ich eigentlich gar nicht, die meisten fand ich eher langweilig..

    Warst du schon in der Carlsbad Cavern?

    Oder der Lehmann Cave?

    2. August durchaus Hochsommer

    Ja aber wir waren immer in Juli dort

    Es ist direkt ziemlich beeindruckend wenn man - wie wir - bisher eigentlich nur Tropfsteinhöhlen kennt, denn die Wind Cave ist vollkommen anders.

    Das stimmt durchaus, wobei ich die genannten Tropfsteinhöhlen mag.

    Boxwork wurde überall auf der Welt in winzigen Mengen auch in anderen Höhlen gefunden, allerdings befindet sich über 95% des weltweiten Bestandes in der Wind Cave.

    Yes

    Dieses zweifelhafte Vergnügen dürfen wir jetzt nachempfinden, als Ranger Greg uns bittet für zwei Minuten komplett leise zu sein, während er das Licht löscht. Diese Art von Dunkelheit ist neu und habe ich so noch nicht erlebt... Die Stille drückt auf die Ohren, die Dunkelheit auf die Augen. Selbst für die kurze Zeit ist es absolut gruselig und ich mag mir nicht vorstellen, wie man so eine ganze Nacht durchstehen soll, absolut ahnungslos darüber, wie viel Zeit eigentlich vergangen ist.

    Das hatten wir damals auch

    Wir fahren nach oben und bevor wir in die Freizeit und die Hitze der Oberfläche entlassen werden, müssen wir über eine Matte laufen, die mit einer speziellen Flüssigkeit getränkt ist. Die ist zur Vorbeugung des White Nose Syndroms, eine Krankheit, die Fledermäuse bedroht und tötet und sich schnell verbreitet. In der Wind Cave ist ein solcher Fall noch nicht bekannt, die Schuhe sollen dennoch gesäubert werden, damit für die Tiere in anderen Höhlen, die man mit den Schuhen im Anschluss vielleicht besucht, kein Risiko besteht.

    Gut so. Ich musste mal irgendwo mit meinen Schuhen in ein Chemikalienbad und danach haben sich die Sohlen aufgelöst und ich musste mir neue Wanderschuhe kaufen.

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