Tag 44 (29.10.2021) - Auf den Hügeln von Joshua Tree...
Bevor wir uns um das Essen kümmern werfen wir den Filter vom Pool mal an. Jetzt ist es sowieso nicht mehr warm genug, aber vielleicht wollen wir es ja morgen mal wagen und dann müssen wor uns nicht mehr um die Reinigung sorgen. Ich ziehe mir schnell noch andere Schuhe an und dann ziehen wir auch schon wieder die Tür des Airstreams hinter uns zu - hoffentlich bekommen wir sie auch nachher wieder auf Während Tobi sich mit dem Auto aufmacht in Richtung Supermarkt werde ich mir mal die nähere Umgebung hier anschauen. Schon bei der Buchung habe ich einige Tipps bekommen, es soll sich zum Beispiel lohnen, einfach mal auf den umliegenden Hügeln herumzuklettern. Außerdem sollen wir uns keine Gedanken darum machen, ob wir ausversehen über Privatgrundstücke laufen, falls uns jemand fragt sollen wir einfach nur sagen, dass wir Gäste vom Airstream sind. Okay, hoffentlich kommt es nicht so weit.
Die Sonne ist mittlerweile schon untergegangen, als ich endlich loskomme. Man könnte sich jetzt fragen, ob das unbedingt sein muss oder ob man die Zeit nicht lieber entspannt in der Hängematte verbringen könnte. Könnte man, wenn da nicht das Bestreben wäre, einen perfekten Monat zu erreichen, was meine Bewegungsziele angeht. Daher stellt sich die Frage für mich nicht und ich stiefel los.
Tschöööö Tobi, bis nachher!
Zuerst nutze ich die Dirtroad und laufe durch die platte Wüste, immer auf den "Haus"felsen zu, den ich jetzt gerne besteigen möchte. Es kommt mir wirklich noch jemand entgegen, sogar ebenfalls zu Fuß, allerdings werde ich nur nett und nachbarschaftsmäßig begrüßt und nicht ausgefragt.
Der Airstream, den wir gebucht haben, heißt übrigens "Moon Yacht". Das dieses Schild darauf hinweist, darauf muss man auch erstmal kommen.
Nach oben komme ich noch relativ schnell, natürlich gibt es hier keine offiziellen Trails oder gar Wegweiser, hier verirren sich ohnehin nur Einheimische hin, momentan bin ich aber ganz alleine. Ich achte darauf, nirgendwo reinzugreifen und vorher immer ordentlich zu schauen, denn hier in den Felsspalten hat sich mit Sicherheit die ein oder andere Schlange versteckt.
Die Aussicht von hier oben kann sich wirklich sehen lassen, außerdem ist das Licht nach dem Sonnenuntergang hier in der Wüste mal wieder ganz besonder schön. In die eine Richtung kann man in Richtung der Stadt Joshua Tree schauen, in die gegenüberliegende Richtung liegt hingegen der Joshua Tree National Park, der von hier oben total einsam und verlassen aussieht, nicht einmal Straßen lassen sich erkennen. Jetzt wird mir auch klar, wieso ich meine favorisierte Rock Yacht dieses Jahr nicht mehr buchen konnte, der Airstream ist aktuell einfach nicht da
Jetzt muss ich mir nur überlegen, ob ich an der gleichen Stelle wieder runterkletter, oder dem Bergkamm folge und dabei zunächst immer weiter nach oben komme. Bisher reicht die Bewegung nicht, die Tendenz geht also in Richtung weiter laufen, allerdings wird es jetzt schnell dunkel und ich würde gerne vermeiden, hier oben nicht mehr zu sehen wo ich hintrete. Die Lösung liegt klar auf der Hand: Weiterklettern, dafür aber schnell
Alle Beeilung nutzt nicht viel, es wird dunkel, bevor ich am anderen Ende des Kamms wieder nach unten komme. Es sah zwar alles total einfach und nah aus, die Kraxelei braucht dann aber doch seine Zeit, vor allem, wenn man so vorsichtig unterwegs sein muss. In der Zwischenzeit hat mich in den Häusern unter mir auch irgendein Hunderudel bemerkt, denn ich höre unablässig das Gekläffe. Scheinbar sind die Tiere aber eingesperrt und so muss ich mir hoffentlich keine Sorgen machen und kann beruhigt weiter durch die Dunkelheit stolpern. Neeeeein, ich stolpere natürlich nicht wirklich, wofür gibt es Handy Taschenlampen??
Der Weg zurück zum Airstream zieht sich ein wenig unangenehm, aber ich komme an einem Stück an und habe dann auch mein Ziel für heute erreicht. Nach ein paar wenigen Versuchen habe auch ich ein Erfolgserlebnis mit der Airstream Tür und kann mir etwas wärmeres anziehen... bzw. überhaupt etwas anziehen. Hätte ich in meinem Wander-Outfit jetzt auf Tobi warten müssen wäre ich vermutlich erfroren, aber mit einem Pullover lässt es sich in der Hängematte ganz hervorragend warten. Muss ich aber auch gar nicht wirklich lange, denn unser Timing heute funktioniert echt gut und er kommt auch schon wieder vor den Pool gerollt.
Im Dunkeln ist die Stimmung hier einfach noch viel schöner. Dabei die Stille der Wüste... Einfach traumhaft
Ihr denkt, jetzt kommt der lustige Teil mit viel Slapstick und Drama, weil wir mal wieder versuchen zu grillen? Falsch gedacht. Zunächst einmal handelt es sich bei dem Grill um einen Gasgrill und außerdem hat Tobi alles absolut im Griff. So kommt es, dass bald einfach so ein hervorragendes Essen auf dem Tisch steht und wir uns leider nicht weiter um eure Bespaßung kümmern können Sorry, aber das muss auch mal sein!
Leider wird es mittlerweile auch in der kalifornischen Wüste Nachts schon recht frisch, so das wir uns nicht mehr allzu lange draußen aufhalten und uns in das kleine Bett mit Aussicht kuscheln.