Put on your hiking boots - 558km zu Fuß durch den kunterbunten Südwesten im Herbst 2021

  • Tag 44 (29.10.2021) - Auf den Hügeln von Joshua Tree...





    Bevor wir uns um das Essen kümmern werfen wir den Filter vom Pool mal an. Jetzt ist es sowieso nicht mehr warm genug, aber vielleicht wollen wir es ja morgen mal wagen und dann müssen wor uns nicht mehr um die Reinigung sorgen. Ich ziehe mir schnell noch andere Schuhe an und dann ziehen wir auch schon wieder die Tür des Airstreams hinter uns zu - hoffentlich bekommen wir sie auch nachher wieder auf :rolleyes: :rolleyes: Während Tobi sich mit dem Auto aufmacht in Richtung Supermarkt werde ich mir mal die nähere Umgebung hier anschauen. Schon bei der Buchung habe ich einige Tipps bekommen, es soll sich zum Beispiel lohnen, einfach mal auf den umliegenden Hügeln herumzuklettern. Außerdem sollen wir uns keine Gedanken darum machen, ob wir ausversehen über Privatgrundstücke laufen, falls uns jemand fragt sollen wir einfach nur sagen, dass wir Gäste vom Airstream sind. Okay, hoffentlich kommt es nicht so weit.

    Die Sonne ist mittlerweile schon untergegangen, als ich endlich loskomme. Man könnte sich jetzt fragen, ob das unbedingt sein muss oder ob man die Zeit nicht lieber entspannt in der Hängematte verbringen könnte. Könnte man, wenn da nicht das Bestreben wäre, einen perfekten Monat zu erreichen, was meine Bewegungsziele angeht. Daher stellt sich die Frage für mich nicht und ich stiefel los.


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    Tschöööö Tobi, bis nachher!

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    Zuerst nutze ich die Dirtroad und laufe durch die platte Wüste, immer auf den "Haus"felsen zu, den ich jetzt gerne besteigen möchte. Es kommt mir wirklich noch jemand entgegen, sogar ebenfalls zu Fuß, allerdings werde ich nur nett und nachbarschaftsmäßig begrüßt und nicht ausgefragt.

    Der Airstream, den wir gebucht haben, heißt übrigens "Moon Yacht". Das dieses Schild darauf hinweist, darauf muss man auch erstmal kommen.

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    Nach oben komme ich noch relativ schnell, natürlich gibt es hier keine offiziellen Trails oder gar Wegweiser, hier verirren sich ohnehin nur Einheimische hin, momentan bin ich aber ganz alleine. Ich achte darauf, nirgendwo reinzugreifen und vorher immer ordentlich zu schauen, denn hier in den Felsspalten hat sich mit Sicherheit die ein oder andere Schlange versteckt.

    Die Aussicht von hier oben kann sich wirklich sehen lassen, außerdem ist das Licht nach dem Sonnenuntergang hier in der Wüste mal wieder ganz besonder schön. In die eine Richtung kann man in Richtung der Stadt Joshua Tree schauen, in die gegenüberliegende Richtung liegt hingegen der Joshua Tree National Park, der von hier oben total einsam und verlassen aussieht, nicht einmal Straßen lassen sich erkennen. Jetzt wird mir auch klar, wieso ich meine favorisierte Rock Yacht dieses Jahr nicht mehr buchen konnte, der Airstream ist aktuell einfach nicht da :D

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    Jetzt muss ich mir nur überlegen, ob ich an der gleichen Stelle wieder runterkletter, oder dem Bergkamm folge und dabei zunächst immer weiter nach oben komme. Bisher reicht die Bewegung nicht, die Tendenz geht also in Richtung weiter laufen, allerdings wird es jetzt schnell dunkel und ich würde gerne vermeiden, hier oben nicht mehr zu sehen wo ich hintrete. Die Lösung liegt klar auf der Hand: Weiterklettern, dafür aber schnell :biggrin:

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    Alle Beeilung nutzt nicht viel, es wird dunkel, bevor ich am anderen Ende des Kamms wieder nach unten komme. Es sah zwar alles total einfach und nah aus, die Kraxelei braucht dann aber doch seine Zeit, vor allem, wenn man so vorsichtig unterwegs sein muss. In der Zwischenzeit hat mich in den Häusern unter mir auch irgendein Hunderudel bemerkt, denn ich höre unablässig das Gekläffe. Scheinbar sind die Tiere aber eingesperrt und so muss ich mir hoffentlich keine Sorgen machen und kann beruhigt weiter durch die Dunkelheit stolpern. Neeeeein, ich stolpere natürlich nicht wirklich, wofür gibt es Handy Taschenlampen??

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    Der Weg zurück zum Airstream zieht sich ein wenig unangenehm, aber ich komme an einem Stück an und habe dann auch mein Ziel für heute erreicht. Nach ein paar wenigen Versuchen habe auch ich ein Erfolgserlebnis mit der Airstream Tür und kann mir etwas wärmeres anziehen... bzw. überhaupt etwas anziehen. Hätte ich in meinem Wander-Outfit jetzt auf Tobi warten müssen wäre ich vermutlich erfroren, aber mit einem Pullover lässt es sich in der Hängematte ganz hervorragend warten. Muss ich aber auch gar nicht wirklich lange, denn unser Timing heute funktioniert echt gut und er kommt auch schon wieder vor den Pool gerollt.

    Im Dunkeln ist die Stimmung hier einfach noch viel schöner. Dabei die Stille der Wüste... Einfach traumhaft

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    Ihr denkt, jetzt kommt der lustige Teil mit viel Slapstick und Drama, weil wir mal wieder versuchen zu grillen? Falsch gedacht. Zunächst einmal handelt es sich bei dem Grill um einen Gasgrill und außerdem hat Tobi alles absolut im Griff. So kommt es, dass bald einfach so ein hervorragendes Essen auf dem Tisch steht und wir uns leider nicht weiter um eure Bespaßung kümmern können :biggrin: Sorry, aber das muss auch mal sein!

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    Leider wird es mittlerweile auch in der kalifornischen Wüste Nachts schon recht frisch, so das wir uns nicht mehr allzu lange draußen aufhalten und uns in das kleine Bett mit Aussicht kuscheln.

  • Die Unterkunft mitten in der Wüste, eigentlich (wenn es dort nicht so eng wäre) ein Traum mit der Hängematte und der Grillmöglichkeit. Da kann man bestimmt sehr gut abhängen und die tolle Landschaft genießen. Mir hätte das, glaube ich, auch sehr gut dort gefallen.

    Mit Bauchschmerzen wäre ich allerdings nicht mehr geklettert :nix1: , sondern hätte mich mit einer Wärmflasche und einem guten Buch in die Hängematte verzogen.

  • Sehr cool, was für eine tolle Idee!


    Danke, fand ich auch gut :)


    Der Airstream sieht gut aus.


    War er auch wirklich!


    :wow1: grillen in Perfektion? :clap1:


    Man braucht ja auch mal ein wenig Abwechslung, auch wenn es für euch langweiliger ist :D


    Die Unterkunft mitten in der Wüste, eigentlich (wenn es dort nicht so eng wäre) ein Traum mit der Hängematte und der Grillmöglichkeit. Da kann man bestimmt sehr gut abhängen und die tolle Landschaft genießen. Mir hätte das, glaube ich, auch sehr gut dort gefallen.

    Mit Bauchschmerzen wäre ich allerdings nicht mehr geklettert :nix1: , sondern hätte mich mit einer Wärmflasche und einem guten Buch in die Hängematte verzogen.


    Ich hatte keine Bauchschmerzen mehr ;) Und außerdem weder ne Wärmflasche, noch irgendeine Form von Buch dabei. Für sowas habe ich eh keine Zeit, warum also den Koffer belasten (nein, ich besitze keinen E-Book Reader :D ) Wie gesagt, ich musste mein Bewegungsziel eh noch erreichen, das hätte ich also auch mit Bauchschmerzen getan.


    Wie Gaga ist das denn wieder mit dem Airstream...


    Das kann auch nur dir einfallen.


    Wie wir ja jetzt wissen bist du Nacktwanderin ... :D :D :D


    Wieso? :gru1: Der hat nur top Bewertungen und scheint auch hier gut anzukommen, den finde ich jetzt nicht so Gaga :D

  • Duracell Statistik: Tag 29





    Tag 29 - 29.10.2021


    Gelaufene Kilometer: 8,6 km

    Schritte: 12.195


    Aufgestanden: 09:00 Uhr

    In's Bett gegangen: 21:00 Uhr

    Stunden auf den Beinen: 12 Stunden


    Wanderungen:

    • Rings Trail
      2,18 km / 39 Höhenmeter
    • Hügel am Air Stream
      2,24 km / 100 Höhenmeter

    Highlight: Der Abend Airstream

    Lowlight: Die falschen Erwartungen am Rings Trail


    Gesamt

    Gelaufene Kilometer: 536,1 km

    Durchschnitt pro Tag: 18,49 km

  • Tag 45 (30.10.2021) - Joshua Tree National Park: Lost Horse Mine Loop




    Ganz untypisch für uns haben wir weder einen nächtlichen Ausflug gemacht, noch einen besonderen Punkt zum Sonnenaufgang aufgesucht. Ersteres lag vermutlich daran, dass eh keine Milchstraße zu sehen gewesen wäre, weil zu viel Mond am Himmel stand und Joshua Tree bei Vollmond habe ich auch schon mal gesehen... Außerdem werden wir träge auf die letzten Tage, das wird man auch heute wieder beobachten können :D


    Wir liegen also um 07:15 Uhr noch im Bett als der Sonnenaufgang in vollem Gange ist und trauen uns nicht aufzustehen - es ist nämlich ganz schön kalt im Air Stream und unter der Decke ist es so schön kuschelig. Glücklicherweise haben wir ja direkt ein Fenster am Bett, von dem aus wir einen herrlichen Blick auf die angeleuchteten Wüstenhügel um uns herum haben.

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    Während Tobi schon unter der Dusche steht kann ich mich nicht so richtig lösen.

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    Frühstück gibt es erst, wenn wir uns das verdient haben, sprich, nachdem wir unsere erste Wanderung des Tages absolviert haben. Dieser eklige "Saft", den wir beim letzten Einkauf besorgt haben, muss aber auch endlich mal weniger werden, also....

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    Boah ne. Wir haben den ja nur geholt, weil richtiger Orangensaft in kleinen Flaschen aus war, aber das hätten wir uns wirklich sparen können. Das ist einfach nur eine zusammengematsche Pampe aus verschiedenen Saftimitaten mit 20kg Zucker gemischt. Braucht kein Mensch! Währenddessen stelle ich fest, dass ich gestern eine Email von Sixt bekommen habe, wegen des neuen Mietvertrages - vielleicht erinnert ihr euch, den Wrangler bekommt man irgendwie maximal für 28 Tage und danach ist es automatisch ein neuer Vertrag. Nur dummerweise konnte das nicht abgeschlossen werden, weil die Kreditkarte nicht mitspielt. Natürlich tut sie das nicht, sie ist seit gut 2 Wochen gesperrt! Kaution ist folglich auch keine mehr geblockt und ich soll mich sofort in der Hotline melden... Außerdem brauchen die auch den aktuellen Meilenstand nach den 28 Tagen. Ich sag mal nö. Ich habe überhaupt keine Lust die Problematik jetzt am Telefon zu klären und beschließe, die Email einfach zu ignorieren, im Zweifel mit dem Argument, ich hatte kein Internet. Morgen müssen wir den Wrangler eh abgeben, da kann ich das auch gleich am Schalter erledigen.

    Um 08:15 Uhr stehen wir vor dem Visitor Center in Joshua Tree, bisher hatte das bei all meinen Besuchen immer geschlossen, weil ich zu den unmöglichsten Uhrzeiten hier vorbei gefahren bin. Diesmal finde ich sogar wieder ein schönes T-Shirt, das man allerdings nicht anprobieren kann, sondern eingepackt kaufen muss. Leider nehme ich mindestens eine Nummer zu groß (es gibt aber nur eine Kleinere) weil ich auf den ersten Blick dachte, dass es sich um einen Frauen Schnitt handelt - tut es mal wieder nicht :rolleyes: Jetzt wollen wir aber erstmal los zum Wandern, wir kommen hier eh später nochmal vorbei, dann frage ich, ob man mir das umtauscht. Beleg habe ich mir natürlich mal wieder nicht geben lassen, aber in den USA klappt sowas ja meistens ganz gut.

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    Jetzt wird es aber allerhöchste Zeit um endlich in den Joshua Tree zu fahren. Erstens bekomme ich schon Hunger und die geplante Wanderung ist nicht sonderlich kurz und zweitens habe ich Angst, dort schon wieder keinen Parkplatz zu bekommen.

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    Gegen 9 Uhr erreichen wir endlich den Abzweig zu der Dirt Road, die uns zum Lost Horse Mine Trailhead bringen wird. Ich habe 2019 schon versucht diese Wanderung zu machen, allerdings ist der Parkplatz leider winzig und ich war mitten im Superbloom unterwegs, der Park war also komplett überfüllt. Die Autos standen bereits an der Dirt Road an allen möglichen und unmöglichen Stellen, schon die Hinfahrt war also relativ ätzend. Heute ist ganz und gar kein Superbloom in Sicht und auch die Menschenmassen halten sich zum Glück in Grenzen: Wir bekommen noch eine Parklücke, auch, wenn nicht mehr viel Auswahl ist.

    Ein letztes Mal fülle ich nochmal Wasser in die Trinkblase und nehme die Kamera mit auf eine Wanderung, das weiß ich jetzt aber noch nicht, schließlich ist am Nachmittag ja noch die 49 Palms Oasis geplant. Man kann hier entweder nur zur Lost Horse Mine gehen, oder den gesamten Loop laufen - ihr könnt euch denken, wofür wir uns entscheiden. Außerdem starten wir gegen den Uhrzeiger Sinn, so das die Strecke durch die offene Wüste am Anfang kommt und wir nach der Mine relativ bald wieder am Parkplatz ankommen. Uns ist bewusst, dass der Trail meistens als relativ langweilig bewertet wird, von den Bildern her ist es aber genau mein Ding und außerdem wollte ich sowieso mal etwas Neues sehen, anstatt mir zum 4. mal das Hidden Valley anzugucken.

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    Zunächt geht es flach durch die Wüste, der sandige Pfad ist jederzeit bestens zu erkennen und stellenweise auch super nervig zu laufen, wie es feiner Sand eben so an sich hat.

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    Immer wieder treffen wir auf kleine Hinweisschilder, wenn es mal wieder einen Wash zu überqueren gibt, ein Verlaufen ist unmöglich.

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    Soll heißen, ein Verlaufen SOLLTE unmöglich sein, aber ihr wisst ja, wir machen das Unmögliche immer gerne möglich. Wir latschen relativ lange vor uns hin, bis wir irgendwie nicht mehr sicher sind, ob wir uns wirklich noch auf einem offiziellen Trail bewegen... Irgendwie ist der schon recht eng und zugewachsen mittlerweile und auch Schilder kommen keine mehr. Ein Blick auf die Alltrails Karte bringt Klarheit: Nein, ist nicht mehr der Weg. Da passt man einmal nicht auf, weil sowieso alles absolut klar ist und dann sowas...

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    Mit Hilfe von Alltrails versuche ich uns wieder auf den richtigen Weg zu navigieren, die App ist bei sowas wirklich Gold wert, denn ohne sie müssten wir jetzt versuchen den gleichen Weg zurück zu gehen um dann herauszufinden, wo wir falsch gelaufen sind. Jetzt können wir einfach querfeldein auf den richtigen Trail zulaufen, denn es gibt ja keine Berge oder Canyons, die uns dabei im Weg sind. Ziemlich bald nach der Umkehr treffen wir auf zwei weitere Wanderer, die ebenfalls falsch unterwegs sind. Klar, die sind uns ja auch hinterhergelatscht, weil wir so aussehen, als würden wir wissen wo wir hinrennen. Falsch gedacht :biggrin: Zu meiner Verteidigung: Für die Beiden sieht das hier an der Stelle noch genau so nach offiziellem Weg aus, wie für mich.

    Am Ende stellen wir fest, dass wir eines der Richtungsschilder falsch gedeutet haben, das der weitere Weg aber trotzdem sehr gut zu sehen gewesen wäre. Egal... Dann haben wir uns eben noch ein bisschen mehr bewegt und außerdem können wir wenigstens noch ein bisschen die schöne Wüstenhitze genießen, nachdem wir ja einen großen Teil des Urlaubs gefroren haben. Ich zumindest.

    Jetzt kommt ein bisschen Steigung in's Spiel und es wird ein bisschen anstrengender.

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    Am Gipfel der ersten erklommenen Hügel treffen wir auf das erste Gerümpel, das allerdings noch nicht zur eigentlichen Mine gehört. Natürlich ist das jetzt kein Highlight, aber dennoch ganz cool als Zwischenziel, vor allem, weil wir davon vorher nichts wussten. Ein bisschen was ist ja schon noch erhalten.

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    Nach dem Schrotthaufen gewinnen wir weiter an Höhe und kommen bei den Temperaturen hier ordentlich in's Schwitzen. Ich will mich aber nicht beklagen, denn genau so habe ich es gern. Ich bin es grad nur einfach nicht gewohnt und muss mich eigentlich ein bisschen akklimatisieren :D Oben angekommen kann sich die Aussicht jedenfalls sehen lassen!

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    Von hier aus könnte man auch noch einen Gipfel besteigen, um an den höchsten Punkt dieser Hügelkette zu gelangen, darauf verzichten wir heute aber - so langsam könnten wir nämlich auch mal etwas essen und so geht es wieder bergab.

    Jetzt dauert es nicht mehr lange und die namensgebende Lost Horse Mine lässt sich auch endlich mal blicken. Dummerweise recht weit weg und auf einem Hügel.

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    Man könnte mit einem kleinen extra Loop jetzt auch noch näher ran, allerdings haben wir beide nicht mehr wirklich Lust auf Extrameter und außerdem hat Tobi im Gegensatz zu mir ja Zoom - ich laufe schon wieder nur mit dem Weitwinkel herum, um Gewicht zu sparen. Es sieht jetzt auch nicht so aus, als würden wir wahnsinnig viel verpassen, wenn wir nur von Weitem gucken.

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    Der restliche Weg zurück zum Parkplatz zieht sich dann ziemlich, zum Glück geht es aber nur noch bergab.

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    Wir sind uns einig, dass dieser Trail in der Tat kein wirkliches Highlight ist, wie es uns eben auch prognostiziert wurde. Die Erwartungen waren dementsprechend nicht hoch und deshalb war das auch gar nicht so schlimm. Ich bin trotzdem froh, mal einen anderen Trail gelaufen zu sein als bei den vorherigen Besuchen und noch ein bisschen Sonne getankt zu haben. Empfehlen würde ich den Hike eher nur, wenn man schon öfter im Joshua Tree National Park unterwegs war, ein bisschen mehr Einsamkeit sucht und außerdem Fan von kargen Wüstengegenden ist.

  • Soll heißen, ein Verlaufen SOLLTE unmöglich sein, aber ihr wisst ja, wir machen das Unmögliche immer gerne möglich.

    Nach dem Motto: wir machen den Weg frei...

    nachdem wir ja einen großen Teil des Urlaubs gefroren haben. Ich zumindest.

    Das schaffst aber auch nur du, in der Wüste frieren :D

    Wir sind uns einig, dass dieser Trail in der Tat kein wirkliches Highlight ist, wie es uns eben auch prognostiziert wurde.

    Das wäre dann für mich gleich ein Eintrag auf der Hassliste Wert gewesen.

    Ein Tail nur des Laufens willen :nix1:

  • Tag 45 (30.10.2021) - Entspannter und planloser Urlaubsausklang




    Um 12 Uhr sitzen wir wieder im Auto und finden, dass wir uns das Frühstück so langsam aber mehr als verdient haben... Langsam... Frühstück... Um 12... Da könnte man jetzt wieder in Versuchung kommen zu lachen, aber wir haben Hunger und wer könnte dieses Problem kompetenter beheben, als der örtliche Ihop?!

    Zunächst genießen wir aber noch mal die Fahrt durch den tollen Joshua Tree National Park, an den Felsen mit den Yuccas dazwischen kann ich mich einfach nicht sattsehen.

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    Ein letztes mal in diesem Urlaub gönnen wir uns heute nochmal Überfressen deluxe!

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    Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und denke diesmal wieder daran, die Pancakes erst NACH dem Omelette herbeizuwünschen und keinesfalls gleichzeitig, wie es üblich ist. Mit der Eiskugel von dem spooky Halloween Pancake ist das aber so eine Sache und mein Bedürfnis zuerst den süßen Teil des Frühstücks zu essen hält sich in Grenzen. So kommt es, das ich eben schon pappsatt und bis oben hin voll bin, bevor der 2. Teil der Bestellung überhaupt serviert wird. Wer hätte das nur erwartet?!

    Kurz nach 13 Uhr kommt das Frühstück endlich und die Pancakes 10 Minuten später.

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    Während wie schon längst leidend versuchen uns die letzten Essensreste reinzustopfen überlegen wir, was wir mit dem restlichen Tag jetzt noch anfangen. Geplant wäre die 49 Palms Oasis, der Trailhead ist ganz in der Nähe vom Air Stream und außerdem wäre das noch eine neue Wanderung, vor allem eine, die auch schon länger auf meiner Liste steht. Andererseits war der Air Stream teuer und die Ruhe dort will ausgenutzt werden, vielleicht schaffen wir es ja sogar noch in den Pool... Außerdem sind da vieeeele Dinge, die nur darauf warten, in die Koffer gestopft zu werden. Im engen Wohnbereich können wir das komplett vergessen, das MUSS draußen gemacht werden. Darüber hatte ich mir irgendwie nicht allzu viele Gedanken gemacht beim Buchen. Noch dazu sind wir kugelrund gefressen und da kann man sowieso keine vernünftige Entscheidung pro hike treffen und so wird es Einstimmig der ruhige Nachmittag.

    Dann brauchen wir aber neuen Salat zum Grillen, den besorgen wir bei Stater Bros., wo Tobi auch gestern schon war. Diesmal bin ich dabei und kann höchstpersönlich dafür sorgen, dass ich meinen Nudelsalat bekomme.

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    Jetzt fahren wir aber nicht gleich zurück, sondern halten nochmal schnell am Visitor Center, ich wollte ja noch schauen, ob ich das T-Shirt umtauschen darf. Tobi wartet eben am Auto, während ich mit dem ausgepackten Kleidungsstück ohne Quittung in den Shop laufe. Ich stelle mich an der Kasse an und schildere mein Anliegen... Gar kein Problem, ich kann ihm das zu große Shirt geben und ich soll mir einfach ein Kleineres aus dem Regal nehmen.

    "You're all set, have a nice day"

    Oha. Wäre das mit dem Kundenservice doch in Deutschland nur ansatzweise so ähnlich. Das Shirt in S ist noch immer relativ luftig, aber tragbar und damit bin ich jetzt schon happy.

    Als wir zurück am Air Stream sind ist es bereits 15 Uhr und ich bringe die ätzende Pflicht direkt hinter mich, zumindest fange ich damit an. Tobi chillt derweil eine Runde in der Hängematte und betrachtet mich bei der Arbeit. Der wird gleich noch sehen... Den pool sparen wir uns übrigens, denn das Wasser ist einfach viel zu kalt und die Tage sind zu kurz um ordentlich aufzuheizen... Schade, ich hatte gehofft, dass es dafür auch Ende Oktober in der Wüste noch heiß genug ist, ist es aber nicht.

    Ihr erinnert euch? Ich hatte zwei Koffer. Außerdem den riesigen Rucksack für overnight Hikes, den ich schon mit Dreckswäsche, Camping- und Hiking Equipment vollgestopft habe.

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    Nein, wir veranstalten keinen Terrassen Trödelmarkt, das ist lediglich mein Souvenirtisch :rolleyes::rolleyes::rolleyes: Da ist nichtmal alles drauf, wie ich danach feststellen musste.

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    Ich brauche über eine Stunde für den Kampf, danach ist aber alles verstaut und teilweise sogar schon zurück in den Kofferraum getragen, denn mindestens einen Koffer und den großen Rucksack brauche ich gar nicht mehr. War das wieder nervig, jetzt bin ich aber froh, dass ich es hinter mir habe... Und Tobi bei der Arbeit zuschauen kann :cool::cool::cool:

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    Um 18 Uhr werden wir Zeuge eines traumhaften Sonnenuntergangs

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    Japp... So langsam übertreiben wir es mit der Völlerei. Um diese zwei fettigen Salate UND das Ihop heute morgen zu rechtfertigen, sind wir definitiv zu wenig gewandert heute. Aber hey, es ist der letzte Tag :rolleyes: Uns ist sowieso schon schlecht, weil wir in den letzten 4 Stunden pro Person ungefähr 5-7 Getränke Dosen gesoffen haben, damit die leer werden.

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    Danach geht es auch direkt in's Bett, denn morgen wollen wir uns noch einen letzten Sonnenaufgang gönnen!

  • Der Sonnenuntergang ist toll.

    Aber das Gepäckchaos ist irgendwie wieder Sarah Gaga...


    Und die Völlerei ... oh Mann


    Ich kenne das eigentlich von fast allen Leuten. Irgendwie muss man doch am Ende wieder ordentlich packen :zuck:


    Sonnenuntergang ist einmalig! :love:

    Das Chaos beim Packen kenne ich zu gut, Horror! Eure Essensgewohnheiten sind schon gewöhnungsbedürftig. 8o


    Was für Gewohnheiten :P Entweder es gibt nix, oder es müssen alle Ketten noch reingestopft werden, weil es die alle nur in einem Ort gibt :D


    Schoener Sunset aber die Wuestenlandschaft reisst mich jetzt so gar nicht vom Hocker.

    Sieht irgendwie ueberall gleich aus :zuck:


    Ja, überall wunderschön :smile:

  • Duracell Statistik: Tag 30




    Tag 30 - 30.10.2021


    Gelaufene Kilometer: 16,5 km

    Schritte: 23.171


    Aufgestanden: 07:00 Uhr

    In's Bett gegangen: 21:00 Uhr

    Stunden auf den Beinen: 14 Stunden


    Wanderungen:

    • Lost Horse Mine Loop
      11,42 km / 282 Höhenmeter

    Highlight: Schwer zu sagen. Kein wirkliches Highlight heute

    Lowlight: Gibt es auch nicht :D


    Gesamt


    Gelaufene Kilometer: 552,6 km

    Durchschnitt pro Tag: 18,42 km

  • Tag 46 (31.10.2021) - Joshua Tree Nationalpark: Sunrise im Cholla Cactus Garden





    Ein letztes Mal für diesen Urlaub reißt uns der Handywecker aus dem Schlaf, passend zum Anlass um halb 6, es ist noch stockdunkel draußen. Wir müssen heute bis Los Angeles fahren und haben dafür auch nicht unbegrenzt Zeit, denn wir fliegen nachher zurück nach Europa. Manch einer würde es mutig nennen, vielleicht sogar unvernünftig, für mich ist es aber eher normal. Was hätten wir gestern Abend schon in LA gesollt, wenn der Flug nicht früh morgens ist?! Schaffen wir alles locker! Die Gelegenheit ist natürlich super, sich endlich mal den Sunrise am Cholla Cactus Garden anzuschauen, das steht auch schon lange auf meiner Liste.

    Gepackt haben wir ja gestern schon sehr ordentlich, daher müssen wir heute morgen nicht mehr viel erledigen. Anziehen, Zähne putzen, Kram aus dem Bad noch in den Koffer werfen... fertig. Um kurz nach sechs sind wir fertig und verlassen ein wenig traurig unsere tolle Wüstenoase. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ich nochmal wieder komme! Leider haben wir keinerlei Anweisungen für den Check Out bekommen, vermutlich hat unser Host auch nicht mit einer derart frühen Abreise gerechnet. Einen Zettel haben wir entdeckt, auf dem erklärt steht, was mit dem Müll passieren soll und so bringen wir ihn zum richtigen Container. Ansonsten haben wir selbstverständlich bereits gestern unser Geschirr gespühlt und auch die Hängematte zurück in den Schrank geräumt. Ich hoffe, damit haben wir alles getan, was von uns erwartet wird.

    Irgendwie könnten wir mal wieder tanken, wenn wir schon einmal quer durch den Joshua Tree National Park fahren wollen. Im Ort sind aber Nachts und frühmorgens die Bürgersteige noch hochgeklappt und so haben wir Glück, dass meine Kreditkarte an der Säule funktioniert, der Shop ist nicht besetzt.


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    Die Dämmerung setzt schon ein und so kommen wir gut voran. Ich bin schon einmal im stockdunklen durch den Joshua Tree National Park gefahren, kurz bevor der Mond aufgegangen ist, das war definitiv kein Spaß. Wir fahren an all den beliebtesten Teilen und Trailheads des Parks vorbei und kommen um kurz vor 7 Uhr auf dem Parkplatz des Cholla Cactus Garden an. Im Gegensatz zum restlichen Park ist hier auch schon gut etwas los und wir werden uns den Sonnenaufgang mit zahlreichen anderen Fotografen teilen müssen - die Schönheit hat sich wohl mittlerweile herumgesprochen.

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    Die sind um die Zeit (und wahrscheinlich auch um die Jahreszeit generell) kein Problem!

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    Punkt 7 Uhr: In 2 Minuten kommt die Sonne über den Horizont, wird aber noch ein paar Minuten mehr brauchen, bis sie es auch noch über die umliegenden Berge geschafft hat.

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    Fünf Minuten später ist es fast soweit

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    Die umliegenden Berge in der anderen Richtung beginnen zu glühen. Hach... wie ich das liebe. Sonnenaufgänge sind einfach immer etwas ganz besonderes.

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    Wenige Sekunden später geht das Schauspiel los und mir bleibt der Mund offen stehen. Wie die Sonne die feinen Nadeln der Kakteen anleuchtet ist einfach absolut einmalig und habe ich so noch nirgendwo gesehen. Es ist noch viel schöner als ich es mir vorgestellt hatte und daher kann ich mich auch nicht wirklich für wenige Fotos entscheiden... Daher zeige ich euch einfach viele :biggrin: Zurücklehnen und genießen!

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    Schon 10 Minuten später steht die Sonne zu hoch für vernünftige Blendensterne und wie immer finde ich es unfassbar, wie schnell sie eigentlich unterwegs ist. Ich begnüge mich ab jetzt mit Fotos in die andere Richtung und laufe die Runde durch den Cactus Garden einfach ca. 10x, während Tobi auch noch mit seinen Fotos beschäftigt ist. Immerhin ist heute der letzte Tag, an dem ich UNBEDINGT mein Bewegungsziel erreichen muss und das ist mit einem Langstreckenflug bekanntlich immer ein wenig schwierig... Ich muss also die Zeit jetzt nutzen und sammeln :D

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    Kurz nach 7:30 Uhr beschließen wir dann uns wieder auf den Weg zu machen. Tobi braucht unterwegs noch einen speziellen Laden um seine unbenutzen Campingsachen zurückzugeben, denn er hat die ja wirklich vollkommen umsonst gekauft... Ich habe allerdings vergessen wo das war. Außerdem hat er noch immer keine Postkarten eingeworfen und das, obwohl er tagelang gefühlt nichts anderes getan hat als sie zu schreiben. Ich dagegen hätte gerne noch einen Hobby Lobby und zu Panda Express könnten wir auch noch ein letztes mal...

    Let's go!


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