Into the Wild II: It‘s a Quarter after One – 18 Days between Fun and Insanity

  • Auweia, allein hätte ich das definitiv nicht gemacht, so mitten im Nirgendwo 8|


    Das kann ich irgendwie immer nicht so ganz nachvollziehen, was soll den schon groß passieren. Ja, Fuß umknicken oder so, klar, aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit schon. Da waren ja auch andere Menschen, nur eben nicht so viele.


    Eine wirklich tolle Wanderung, war mir bislang unbekannt. :daumen1: Danke für die Bilderflut, aber gut, das ich eine 500´er Leitung habe. :D


    Sooooooooorry :D Ich kann micj nie entscheiden


    Die Bilder sind wirklich schön! Aber ich mag Wanderungen im Schotter nicht so gerne und Slot Canyons mag ich lieber als Sandstone!


    Ja, da bin ich bei dir. Das Death Valley hat wirklich tolle Wanderungen, aber die fangen mindestens IMMER mit Schotter an.


    Die Wanderung hätte ich wahrscheinlich nicht gemacht, haut mich jetzt nicht vom Hocker - sorry.


    Kein Grund sich zu entschuldigen :D


    Die Beschreibung ist wieder göttlich, aber auch ich kann Deine Begeisterung (ausnahmsweise) nicht ganz teilen. Ich weiß, dass viele den DV-NP als Lieblingspark bezeichnen - geht mir persönlich nur partiell zu, weil vieles wie eine Kiesgrube aussieht. Aber ich freue mich auf weitere Bilder und Berichte!


    Passt, ist halt Geschmackssache. Ich kenne auch viele Wanderungen im Death Valley die mir besser gefallen haben als diese. Aber man muss ja auch mal neue Sachen machen und weiß das vorher nicht.


    tolle Bilder!!!


    Aber es ist Maerz, da ist Spring Break. Daher ist es so brechend voll


    Ja... Das wirds wohl sein.


    Die Seite von Steve Hall? Death Valley Adventures


    Nope... Ich weiß nicht mehr wie meine hieß, aber die war es nicht. Ist trotzdem gespeichert!


    Interessante Wanderung mit den Slots, hätte aber den Slot 1 mit hinein kriechen weggelassen, wenn ich allein unterwegs gewesen wäre.


    Ich war ja aus diesem Grund nur ein kleines Stück drin.


    Zehrer urteilt für Europäer, NPS immer für die Amis. Ich habe im Petrified Forest NP auch schon einen Spaziergang gemacht, der offziell als moderat mit steilen, anstrengenden Steigungen aufgeführt war.


    Ich finde die Slot Canyons cool - vor allem, wenn man diese mal für sich alleine hat :thumbup:


    Naja, schon, aber alle anderen Beschreibungen auf der Death Valley Homepage decken sich eben mit meiner Erfahrung, das macht es so seltsam...

  • Tag 2 (03.03.2019): Death Valley National Park - How to (not) buy a Pool pass and how to (not) make a BBQ oder warum der ganze Campingplatz uns hasst!





    --- Achtung Achtung, dieser Teil beinhaltet überdurchschnittlich viel Text und Gefluche ---



    Auf dem Rückweg hat sich das Bild nicht wirklich verändert, außer, dass es tatsächlich noch voller geworden ist, auch wenn das zuvor schon eigentlich gar nicht mehr möglich war. Die Strecke zurück zieht sich gefühlt noch mehr als auf dem Hinweg und ich habe HUNGER!!! Wer weiß wann Tobi mit seinem Kram durch ist, wenn der den Little Bridge Canyon durchzieht ist er damit mit Sicherheit um die 5 Stunden beschäftigt.



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    Um 14:30 Uhr erreiche ich das (VOLLKOMMEN ÜBERFÜLLTE WAS ZUR HÖLLE!!!) Visitor Center und habe erstmals Probleme damit, hier einen Parkplatz zu finden. Mein Annual Pass von letztem Jahr gilt noch, ich benötigt also keinen Neuen, was also mache ich hier? In erster Linie würde ich gerne das WLAN benutzen, wie ich es auch vor zwei Jahren regelmäßig getan habe um zumindest mal ein Lebenszeichen nach Hause zu schicken. Leider funktioniert das nicht mehr, denn Netzwerk der Ranch wird hier gar nicht mehr ausgestrahlt. Ich hoffe doch, dass es hier nach der Renovierung überhaupt noch WLAN gibt, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen das man sowas abschafft. Dann muss ich halt nachher mal gucken. Ich steige aus und gehe jetzt doch erst einmal in’s Visitor Center um zumindest mal die Restrooms aufzusuchen und auch sonst schaue ich immer gerne mal rein.

    Wir haben inzwischen auch 84° Fahrenheit, was in etwa 29°C entspricht, das ist doch eigentlich schönes Pool Wetter, oder?


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    Im Visitor Center trifft mich erneut der Schlag. Die Zustände hier erinnern mich mehr an einen Samstag im Designer Outlet Roermond, als an ein Visitor Center fernab jeder Zivilisation. Man kommt kaum durch, an allen Ecken und Enden wird man angerempelt, die Postkarten Ständer kann man nur von weitem erahnen und ich kann von Glück reden, das ich wirklich keinen Annual Pass brauche. Ich habe mich so eben entschieden, auch sonst keine Souvenirs zu brauchen, denn an den Kassen steht man locker 20 Minuten. Von einem Aufsteller erfahre ich auch endlich, warum es hier unter anderem so unerträglich voll ist: Heute ist der letzte Tag vom Dark Sky Festival, das an diesem Wochenende im ganzen Park stattgefunden hat. Es gab wohl zahlreiche Ranger Vorträge zum Thema und man konnte auch durch diverse Teleskope schauen. Einerseits schade, dass wir nicht gestern bereits hier waren, andererseits war es da bestimmt noch voller. Ein ausliegendes Buch über Astro Photography im Südwesten erreicht meine Aufmerksamkeit und ich schlage wahllos eine Seite auf. Ob Schicksal oder Zufall, ich lande genau auf einer Seite, auf der das galaktische Zentrum der Milchstraße über dem Death Valley zu sehen ist und das Bild ist von… Februar. JACKPOT! Natürlich hatte ich mehrere Versuche geplant die Milchstraße zu fotografieren, dafür hatte ich mir ja auch extra vor der Reise das neue Objektiv zugelegt, aber irgendjemand hat mir dann geschrieben, das das eigentliche Zentrum der Milchstraße im März noch gar nicht sichtbar wäre. Das hat mich ziemlich verunsichert, von daher freue ich mich gerade wie ein Schneekönig über meinen Fund.

    Jetzt erst mal zu den Restrooms und dann werde ich wohl mal einchecken gehen, Tobi kennt die Site Nummer auf dem Campingplatz, kontaktieren kann ich ihn ja leider nicht. Das ist allerdings auch gar nicht nötig, denn als ich fast wieder an meinem Auto stehe, kommt Tobi mir winkend mit seinem Annual Pass hinterher gelaufen, den er gerade frisch aus dem Visitor Center hat. Wie hat der das denn gemacht? Also entweder die Massen an den Kassen haben sich in Luft aufgelöst, ich war eine halbe Stunde lang auf Klo, oder ich habe ihn vorhin einfach übersehen, auszuschließen wäre das auch nicht.

    Wir tauschen uns nur kurz über den bisherigen Tag aus, denn dafür haben wir gleich noch alle Zeit der Welt. Was wir aber sofort herausfinden: Wir haben die Wanderung zum Little Bridge Canyon beide nicht erfolgreich hinter uns bringen können. Aber Leute, eine Sache ist ganz wichtig, nämlich: Ich habe es wenigstens versucht, während Tobi nicht einmal losgelaufen ist. Aber er hat das Auto geparkt, ich finde, damit hat er schon 75% des Trails geschafft… Wir wollen ja mal nicht so sein. Das nächste Mal warte ich aber mit Blaulicht auf meinem Dach, das geht ja so nun wirklich nicht!

    Wir wollen grad in unsere Autos steigen, als mein Funkgerät plötzlich loslegt, ich hatte es nicht ausgeschaltet, falls Tobi versucht mich zu kontaktieren. Wir können nicht verstehen wer da spricht und auch nicht so wirklich worüber. Sind das andere Parkgäste? Sind das Ranger? Jedenfalls halten wir es für eine angemessene Reaktion, der Personen eine wundervolle Darbietung von „IT’S A QUAAAAARTER AFTER ONE, I’M AAAAALL ALONE AND I NEED YOU NOW“ in’s Ohr zu brüllen. Danach… Tja.. Stille :D Tot durch Gesang. Das hat man davon, wenn alle auf dem gleichen Kanal senden, vielleicht hätten wir den doch ändern sollen, anstatt alles bei den Standardeinstellungen, sprich Kanal 1, zu belassen :D

    Jetzt fahren wir aber endlich zum Campground, weit ist es ja nicht, einmal vom Visitor Center Parkplatz runter, links abbiegen, an der Tankstelle vorbei und wieder links abbiegen, schon steht man vor dem Einfahrtshäusschen. Es ist niemand vor uns, aber trotzdem scheint der Ranger keinerlei Interesse daran zu haben, mich einzuchecken. Der ist nämlich grad mit einem privaten Telefonat beschäftigt und verspricht irgendjemandem Fotos von Wildblumen, die er erst verschicken kann, sobald er wieder Netz hat. Nach locker 10 Minuten beendet er das Gespräch aber dann doch und beschließt, sich mal der Kundschaft zu widmen, wenn auch zunächst ein bisschen widerwillig. Ja, der Campground ist ausgebucht, da passiert es halt schonmal, das einem Gäste dazwischen kommen. Ich zeige meine ID und meinen Annual Pass, sage ihm, das der Wagen hinter mir die zweite gebuchte Person ist und schon dürfen wir beide passieren.

    Unsere Site liegt ganz am Ende vom Furnace Creek Campground, hier ist Platz ohne Ende und wir können unsere Autos locker nebeneinander parken. Wir sind hier nicht weit weg vom Washhouse, es gibt Bäume (und somit Schatten) direkt neben unserer Site und wir haben einen Tisch und eine Feuerstelle / Grill, also alles perfekt. Wir schauen uns ein wenig um und räumen den ersten angesammelten Müll in eine Mülltüte, bevor wir unsere Rucksäcke für den Pool packen. Handtücher, Duschzeug, Wechselklamotten, Sonnencreme, Wasser… Was man eben so braucht. Ich räume danach noch meinen Beifahrersitz und den Fußraum leer, denn aktuell könnte niemand bei mir mitfahren, wir wollen allerdings nicht mit beiden Autos rüber zur Ranch fahren. Kram wie Grillkohle und Campingstühle lassen wir einfach auf Tobis Ladefläche liegen. Wir steigen beide in den Rogue und halten vor dem großen Check In Gebäude der Furnace Creek Ranch, pardon, dem Check In Gebäude von der Ranch at Death Valley. Ja, das geht seit ein paar Monaten wieder, die Renovierung ist endlich abgeschlossen und das Provisorium wurde wieder entfernt. Was wir hier machen, wenn wir nicht einchecken? Ganz einfach, Pool Pässe kaufen. Wie auch vor zwei Jahren schon ist der Pool (und somit auch die Duschen) keine Inklusivleistung des Campingplatzes und muss extra bezahlt werden, damals waren es verkraftbare 5$ pro Person. Tobi wartet im Wagen, ich gehe los und die Komödie nimmt ihren Lauf:

    „Hey, I would like to buy two Pool Passes for today please“

    Ich übergebe meine Kreditkarte und bekomme als Antwort:

    „I’m sorry, we don’t have a chip reader here at the Ranch, only Cash“

    Euer Ernst??? Hier kommen jeden Tag hunderte Leute aus aller Welt hin, die Bude ist ein Jahr im Voraus ausgebucht und ihr habt keinen verdammten Chip Reader??? Ja gut, ihr erinnert euch? Ich habe kein Cash, da der ATM am Flughafen nicht funktioniert hat und gestern im Walmart habe ich nicht mehr daran gedacht. Bedürftig, wie ich in dem Moment bin, laufe ich also zurück zum Wagen und muss Tobi anpumpen. Ich bitte ihn, mir mal lieber 5$ mehr zu geben, ich habe grad nicht nach dem Preis gefragt und es kann ja sein, dass es teurer geworden ist. Tobi hat auch keine Unmengen an Bargeld mehr, aber 15$ kann er noch auftreiben.


    Ist es, wie ich bei meinem zweiten Versuch im Office feststellen muss und zwar um genau 100%. Statt 5$ pro Person werden nun 10$ für den Pool Pass verlangt, das finde ich schon etwas unverschämt, zumal wir ja schon irgendwie Gast sind, nur eben vom Campingplatz. Kann man nichts machen, in erster Linie ist es hochgradig peinlich und nun werde ich von den Mitarbeitern auch ein klein wenig mitleidig angeschaut.

    Ich laufe zum 3. Mal zurück zum Auto und mein Beifahrer erkennt wohl schon an meinem Gesichtsausdruck, das er noch ein wenig tiefer in die Tasche greifen muss, wenn wir heute noch an den Pool wollen und die Duschen nutzen wollen. Auch fünf weitere Dollar in ein-Dollar-Noten lassen sich auftreiben und ich gehe ein weiteres Mal in das Office. Alle guten Dinge sind ja schließlich drei, nicht wahr? Tobi ist sichtlich erleichtert, als ich, erhobenen Hauptes und mit zwei Poolkarten in der Hand, schließlich wieder auf dem Fahrersitz Platz nehme.

  • Tag 2 (03.03.2019): Death Valley National Park - How to (not) buy a Pool pass and how to (not) make a BBQ oder warum der ganze Campingplatz uns hasst! Teil 2




    Ich parke einfach wieder auf dem großen Hauptparkplatz der Wohneinheiten, wie auch schon beim letzten mal. Von hier aus sind es nur noch ein paar Meter bis zum Pool, bzw. zum Tor, das man mittels der so eben gekauften Karte öffnen kann… könnte… können sollte! Wirklich jetzt? 10$ pro Person für den Pool kassieren und dann funktioniert der Mist nicht einmal??? Wir hantieren so lange rum, bis ein Gast im Innenbereich Mitleid mit uns bekommt und uns die Tür öffnet, da hätten wir uns mindestens eine der Karten auch sparen können, aber egal, wir sind ja jetzt ENDLICH innen. Inzwischen gibt es hier sogar Handtücher, die verfehlen allerdings vollkommen ihren Zweck, denn die sind in etwa so groß und so dick wie Küchenhandtücher zum Abspülen.

    Überraschenderweise ist eine ganze Menge Platz am Pool und wir ergattern einen schönen Platz in der Sonne, wo wir uns erst einmal faul hinlegen, eincremen und einfach nur das schöne Wetter genießen. So lässt sich ein März aushalten!

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    Zwischenzeitlich gehen wir auch mal in’s Wasser, aber irgendwie kommt mir das etwas kühler vor als sonst. Ist es vermutlich auch, denn es handelt sich ja um einen Quellwasserpool und ich vermute einfach mal, das es in der 2. Jahreshälfte einfach wärmer ist. Von kalt kann man aber trotzdem nicht sprechen, also alles in bester Ordnung.

    Fast zwei Stunden liegen wir hier, als die Sonne schließlich beginnt unterzugehen und es bereits kühler wird. Eigentlich wollte Tobi zum Sonnenuntergang zu den Mesquite Flat Sand Dunes und auch ich hatte mit dem Gedanken gespielt mitzukommen, da es beim letzten mal so in die Hose gegangen ist. Irgendwie hatten wir dann aber doch beide mehr Lust auf Pool und immerhin sehen wir trotzdem wunderschön angeleuchtete Berge im Hintergrund.

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    Tobi hat leider sein Duschzeug im RAM liegen lassen und so kann nur ich schnell unter die Dusche springen, während der Mann brav wartet, so wie Männer das eben tun sollten :D Um 17:35 Uhr sind wir wieder an meinem Auto.

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    Bevor wir jetzt zurück zum Campingplatz fahren werden 3 Dinge erledigt:

    • Wlan für 24 Stunden für viel zu viel Geld kaufen und dem arschlahmen Netzwerk beim Laden zu sehen, ähnlich wie bei einem Modem 2002. Das mache allerdings nur ich, Tobi muss sich nicht melden, den vermisst eh keiner :P
    • Den General Store besuchen, in dem es absolut nichts brauchbares zu kaufen gibt.
    • Das renovierte Ranch Gelände ansehen, ist echt schön geworden!


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    Jetzt aber zurück zum Campingplatz, ihr erinnert euch? Ich habe schon vor 4 Stunden rumgeheult das ich Hunger habe und an diesem Zustand hat sich jetzt nicht so wahnsinnig viel geändert. Es wird Zeit ein Feuerchen zu machen und uns gemütlich mit unseren Stühlen an die Feuerstelle zu setzen, uns über den Tag auszutauschen und unsere Rippchen zu grillen. Das wird toll! Für`s Protokoll: Es ist jetzt genau 18 Uhr.

    Wir parken die Autos nebeneinander auf der Site, die Dämmerung hat eingesetzt, es ist ein lauer Abend, um uns herum prasseln bereits die Feuer, es riecht nach Gegrilltem und es herrscht eine wirklich angenehme und gemütliche Atmosphäre. Wir holen unsere Campingstühle von Tobis Ladefläche, stellen diese an der Feuerstelle bereit, schütten die Kohle unter das Grillrost und… joah. Wo ist der Grillanzünder? „Den hast du“, lässt der männliche Part der (noch) fröhlichen Reisegruppe verlauten, „Ich habe die Kohle im Auto gehabt, du den Anzünder“. Okay, das klingt für mich logisch und ich beginne zu suchen (Spoiler: Der Grillanzünder war niemals in meinem Auto). Auf Anhieb kann ich nichts finden, der gesamte Autoinhalt muss auf der Wiese entleert werden, dabei könnte es unter Umständen sein, das ich so 3- 472x sämtliche Türen und den Kofferraum öffne und wieder zuknalle. Ich kann mir die Begeisterung unserer Nachbarn absolut vorstellen. Zwischenzeitlich eskaliert Tobi neben mir, der findet nämlich plötzlich seinen Autoschlüssel nicht mehr und genau: Auch der RAM Inhalt muss auf unserer Site verteilt werden. Irgendwann findet Tobi seinen Schlüssel wieder, dafür ist währenddessen mein Exemplar abhanden gekommen, den muss ich wohl beim Anzünder suchen IRGENDWO hingelegt haben. Es ist zum irre werden! Damit bleibt die Liste der Missing Gegenstände bei 2, den natürlich habe ich auch den Anzünder noch nicht gefunden.

    Es wird immer später und später und so beschließt Tobi einen Versuch zu starten, einfach die Kohle ohne Anzünder mit meinem Feuerzeug zu entzünden. Ich glaube irgendwie nicht an Erfolg, aber einen Versuch ist es natürlich wert. Leider stellen wir erstmal fest, das wir von der Feuerstelle nicht mehr allzu viel sehen, uns fehlt es definitiv an irgendeiner Lichtquelle. Tobi steigt in den Ram, wirft den ultraleisen V8 Motor an, nur um das Riesenschiff so zu parken, das wir im Scheinwerfer Licht sitzen können.

    Ich mache dann mal die Taschenlampe meines Handy an (um diesen verka**ten Schlüssel wieder zu finden), das mir dann prompt unter den Sitz rutscht und zwar an eine Stelle, an die keiner von uns auch nur ansatzweise heran kommt. Da liegt es nun und leuchtet fröhlich die Unterseite des Beifahrersitzes an… Jetzt bloß nicht vollkommen ausrasten.

    Um das Chaos komplett zu machen: Tobi hat es zwischenzeitlich fertig bekommen das Metall des Feuerzeugs vollkommen zu schmelzen, anstatt auch nur ansatzweise ein Feuer zustande zu bekommen… Liste der Missing Gegenstände ist so eben auf 4 gestiegen: Autoschlüssel, Handy, Grillanzünder und Feuerzeug. Outdoor? Können wir!

    Zumindest das Handy bekommen wir irgendwie wieder aus dem Sitz geangelt und wir geben uns mit der Erklärung zufrieden, dass unser flüssiger Grillanzünder bei irgendeiner Türöffnung unbemerkt herausgekullert sein muss. Eine Sache ist also wieder da, zwei Sachen sind offiziell als verloren anerkannt und mein Autoschlüssel… den Verlust würde ich ungerne einfach akzeptieren. Wenn wir heute aber noch etwas essen wollen, dann müssen wir zumindest gegen das Fehlen der anderen Dinge aktiv vorgehen und darum kümmert sich jetzt Tobi. Heißt: Der superduper extra leise Motor von Tobis RAM heult erneut auf und er macht sich auf den Weg zurück zum General Store. Der wird ja wohl alles Benötigte da haben… wir beten, das der noch geöffnet hat.

    Kaum ist Tobi weg finde ich auch meinen Schlüssel wieder (Das ist die schlechte Aura, ich sag’s euch), packe mir einfach nur noch ein Smirnoff Ice aus meiner Kühlbox und lasse mich totmüde und hungrig in den Campingstuhl fallen. Es kehrt ein wenig Ruhe ein und nachdem ich mich fertig geärgert habe, das dieser Abend absolut nicht so verläuft wie wir uns das vorgestellt haben, werfe ich zum ersten mal einen intensiveren Blick in den Himmel – Whoa! Ich glaube so viele Sterne habe ich noch nie gesehen, auch hier noch nicht. Das ist ein guter Grund sich noch einmal aufzuraffen (Die Orangen Version vom Smirnoff Ice ist zumindest kein Argument sitzen zu bleiben… ) und das Foto Equipment zusammen zu suchen. Ich finde auch alles (Stativ, richtiges Objektiv, Kamera…), nur der Fernauslöser ist wie vom Erdboden verschluckt obwohl ich mir zu 100% sicher bin, das ich den in den Rucksack gepackt habe. Ja, kann denn das wahr sein??? Ich resigniere und nehme das einfach als Tatsache zur Kenntnis und stelle den Selbstauslöser auf 2 Sekunden, so wackelt es wenigstens nicht so vom Auslösen.

    Bevor ich die Gelegenheit bekomme ein paar vernünftige Bilder zu machen stört Tobi durch seine Ankunft die Ruhe hier ein 3. Mal, aber immerhin sieht es so aus, als sei er erfolgreich gewesen. Zumindest teilweise. Als Grillanzünder präsentiert er mir ein paar Stäbe aus Pressspan und als Feuerzeug… so ein komisches Teil für 12$, das man mit Gewalt auf einen festen Untergrund rammen muss, damit eventuell ein Funke entsteht. Warum? Weil es keine Feuerzeuge im General Store gibt! Warum sollte man sowas auch verkaufen, wenn man Gas Kartuschen und sogar ganze Gaskocher verkauft. Vollkommen überflüssig so Feuer. Es geht mehr schlecht als recht und so langsam vermute ich, das wir nicht nur verhungern werden, sondern das Tobi noch dazu morgen an einem saftigen Muskelkater leiden wird, als plötzlich ein Funke heraus kommt, der eines der Stäbchen tatsächlich entflammt. Dieses Glücksspiel müssen wir nur noch ungefähr 25x versuchen und da glüht auch schon unsere Kohle und das nach nur 2 Stunden. Kommt schon, so schnell hat das von euch doch noch keiner geschafft, oder? Gebt es zu!

    Die Kohle braucht nun etwas Zeit zum Durchziehen und in der Zeit widmen wir uns jetzt in Ruhe dem Sternenhimmel – ohne Fernauslöser, denn der ist ja weg.

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  • Tag 2 (03.03.2019): Death Valley National Park - How to (not) buy a Pool pass and how to (not) make a BBQ oder warum der ganze Campingplatz uns hasst! Teil 3




    20:26 Uhr: Das Unmögliche tritt ein, die Glut ist heiß genug, unsere boneless Rips aus Schweine Schulter liegen auf dem Grill, wir wissen aber noch immer nicht, ob da überhaupt etwas brauchbares bei rum kommt. Die grillt man ja normalerweise nicht einfach so.


    [Insider Hinweis: Im anderen Forum wurden wir nach dem Walmart Einkauf von einer sehr speziellen Person darauf hingewiesen, was wir da eigentlich gekauft haben... Nämlich Schweine Schulter, was völliger Schwachsinn ist laut der Packung]


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    Bis die fertig sind… Das dauert. Ich erkläre Tobi kurzerhand zum Grillmeister, er ist ja schließlich hier der Mann und der Mann hat der Frau was zu grillen! So will es das Gesetz! Dieses Gesetz besagt weiterhin, das die Frau währenddessen friedlich schlafen darf, was sie hiermit jetzt auch in ihrem Campingstuhl tut und zwar ganz klischeehaft mit der Flasche Alk in der Hand. Im Halbschlaf vernehme ich undeutlich irgendein Geschwafel, ich verstehe etwas von wegen „fertig… essen“.. ESSEN? ER HAT ESSEN GESAGT!!! ES GIBT ETWAS ZU ESSEN JUHUUUU!

    Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, aber die Rippchen sind genau auf den Punkt, nicht zu durch und nicht zu blutig, sondern einfach perfekt. Kann man super essen und schmeckt auch super, man muss ja auch mal Glück haben. Als wir aufgegessen haben machen wir aber auch rein gar nichts mehr, außer Zähne putzen und ab in unsere Autos. Schlafenszeit!!! Verabredet sind wir für den Sonnenaufgang, die Milchstraßen Fotos wollen wir sein lassen, dafür war die letzte Nacht einfach zu kurz.

    Morgen wird ein spannender Tag, den wir komplett gemeinsam verbringen werden. Tobi wird lernen, was es wirklich bedeutet mit mir unterwegs zu sein, so gut wie alles was wir versuchen wird schief gehen, wir werden frieren, mal wieder verhungern und sogar noch weniger schlafen als letzte Nacht in Ridgecrest – dennoch wird es ein großartiger Tag.


    Highlight des Tages: Der Sunrise in den Alabama Hills und im nachhinein auch irgendwie dieses Grilldrama
    Lowlight des Tages: Der Abbruch beim Little Bridge Canyon
    Wetter: Ca. 29°C und sonnig
    Gelaufene km: 13,1 km
    Gefahrene km: 420 km

    [Hinweis: Tobis Version hat zwar nicht weniger Text als meine, aber ich lese sie immer wieder sehr gerne um mich kaputt zu lachen. Ich gebe mich in der Hinsicht absolut geschlagen. Außerdem will man bei so einem Theater doch sicher auch die männliche Sicht auf die Dinge lesen. Hier ist sie: Klick]

  • Herrlich, ich lach mich schlapp :lach3:


    Hernach werde ich noch die Version von Tobi lesen


    Dass boneless Rips Schweineschulter sind, höre ich auch zum ersten Mal. Schweineschulterscheiben haben wir schon oft in Südafrika gegrillt. Bei einem unserer allerersten Grillversuche in USA haben wir statt Rindersteak Suppenfleisch erwischt. Zumindest hat es so geschmeckt :D

  • Im anderen Forum wurden wir nach dem Walmart Einkauf von einer sehr speziellen Person darauf hingewiesen, was wir da eigentlich gekauft haben... Nämlich Schweine Schulter, was völliger Schwachsinn ist laut der Packung

    Ich erinnere mich KT,...... ;-)) Ein schöner, unterhaltsamer Tag. :daumen:

  • einfach gorßartig.... :lach3:

    1997 Never as good as the first time
    1999 California Love
    2001 Big Apple, South & Sunshine
    2004 Memorials & Legends
    2005 Best of SouthWest
    2006 Into the great wide open
    2007 Forces of nature
    2007 Winter Sunshine
    2010 Rough Road Rookies on the move
    2011 Florida Dreams
    2013 Florida again
    2014 Cities, Coasts and Casinos

    2017 IN A colorful Southwest

    2019 FascINAting impressions of the west

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