Spielmobiltour 2018 - mit dem Jeep durch Utah!

  • Gut dass Du auch schreibst, dass der Leprechuan gar nicht so dunkel ist, wie immer geschrieben wird.

    Ehrlich, ich weiß nicht, was die Leute dazu bewegt, sowas zu schreiben. Ihr seht es ja selbst auf den Bildern.

  • Wochenende schützt vor Reisebericht nicht - wir fahren wieder ein Stückchen weiter.


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    9. Tag: 22.10.2018


    Halb sieben - der Handywecker legt los.


    Nach dem Anziehen und einem flotten Frühstück schnell ein Blick vor die Tür: Wider Erwarten ist das Wetter brillant. 44° F, also kühl, aber klasse blauer Himmel mit ein paar wenigen Schleierwolken. Die Sonne scheint, dabei war doch eigentlich Regen vorhergesagt, woraufhin ich die Fahrt durch den Buckhorn Draw gecancelled habe.


    Ich fahre die I70 Richtung Westen und mache an diversen Aussichtspunkten halt. Zunächst kommt die San Rafael View Area, wo die Interstate 70 in rechtem Winkel durch die San Rafael Cliffs schneidet.






    Weitere Stationen, an denen ich anhalte: Black Dragon Canyon View Area, Ghost Rock View Area, Eagle Canyon View Area.









    Nach dem kleinen Frühsport - raus aus dem Auto, fotografieren, wieder rein und weiter - geht es in aller Gemächlichkeit westwärts über die I70, die zu früher Stunde kaum befahren ist.


    Ich verlasse die Interstate bei der Moore Cutoff Road, die eine schöne Abkürzung zu meinem nächsten Ziel darstellt. Die durchgehend asphaltierte, heute scheinbar nur von mir befahrene Straße führt durch eine schöne Landschaft und ist eine prima Alternative zu der nun doch eher öden Interstate.




    Moore ist eine semi ghost town. Es gibt noch bewohnte Häuser, fragt sich nur, wie lange noch.











    Kurz hinter Moore geht es links ab auf eine unbefestigte Straße, die zum Rochester Rock Art Panel führt, eine bedeutsame Stätte für Indian Rock Art in der Region.


    Die vier Meilen lange Straße ist definitiv wohnmobiltauglich.






    Am Ende der Straße, auf einer kleinen Anhöhe, befindet sich eine schöne Campingmöglichkeit, die von ein paar RVs genutzt wird. Gleich dahinter geht ein Trail in westlicher Richtung los, der zunächst in einen kleinen Canyon führt.






    Nach ungefähr fünfzehn Minuten ist das Panel erreicht.






    Leider verstehe ich von Indian Rock Art nicht wirklich viel. Für Naturliebhaber ist aber auch der Canyon, der sich dahinter auftut, interessant.





    Der Jeep wartet schon auf meine Rückkehr. Gibt noch Regen heute - war ja auch angesagt.




    Ich fahre die UT 10 nach Norden und komme durch kleine Orte: Ferron, Clawson, Castle Dale. Kurz hinter Castle Dale, wo ich für 3,23 USD tanke (um keine fünf Minuten später festzustellen, dass es bei Maverick nur 2,97 USD kostet), geht es rechts ab auf die Green River Cutoff Road.






    Diese highwaybreite, gegradete gravel road schlängelt sich durch die Madden Hills und führt anschließend in ein paar Kurven bergab.





    Merkwürdigerweise kommen mir reihenweise Trucks entgegen. Was machen die hier draußen?






    Nach 12,8 Meilen geht es rechts ab auf die Fullers Bottom Road (geradeaus geht es weiter Richtung Buckhorn Draw). Nach nur einer halben Meile, bei GPS 39.168155, -110.789007, halte ich mich links und biege auf die Wedge Road ab, die schmaler und kurviger ist, aber noch immer mit Leichtigkeit befahrbar. Im Prinzip sind alle Straßen PKW-tauglich - bei Trockenheit natürlich nur.


    Noch immer kommen mir LKWs entgegen - Fragezeichen über meiner Stirn.


    6,7 Meilen später habe ich den Wedge Overlook erreicht und verstehe - hier wird massiv gebaut. Irgendjemand war wohl der Meinung, dass man den "Little Grand Canyon of Utah" touristisch noch mehr ausschlachten müsste. Vielleicht bin ich da aber auch zu skeptisch, und es entsteht nur eine schöne Recreation Area. Ein Campground existiert ja eh schon.


    Wie dem auch sei - ich fahre ein Stück am Canyon Rim entlang, bis ich zu dem offiziellen Aussichtspunkt über den Little Grand Canyon komme. Leider ist das Licht schlecht, denn man blickt geradewegs nach Süden.








    Nach einer halben Stunde breche ich wieder auf. Ist mir zu unruhig - mitten in der Einöde. Die Trucks lärmen ganz schön und es herrscht Großbaustellenatmosphäre. Ich frage einen Truckfahrer, ob sie etwa die Straße asphaltieren - ein Glück nicht. Nur der Overlook wird ausgebaut, mit was auch immer.


    Auch auf dem Rückweg ist so ein Monster-Truck vor mir.




    Zurück auf der Green River Cutoff Road halte ich mich links, fahre also ein Stück zurück Richtung Castle Dale. Da stehen diese Figuren mitten in der Prärie.





    Zehn Meilen östlich von Castle Dale geht es nunmehr links ab - bei den White Rocks, einer eher unspektakulären kleinen Felsenansammlung am Straßenrand.


    Im Hintergrund die White Rocks (rückblickend fotografiert):






    Bei den White Rocks zweige ich rechts (nach Süden) auf die Hambrick Bottoms Road ab. Diese ist schmaler und von ein paar Querrillen durchzogen. Die sind nicht wirklich tief, ich fahre aber trotzdem ganz langsam. High clearance ist hier empfehlenswert.









    Die Landschaft links und rechts ist irgendwie cool - ich mag diese Öde. Nach Norden hin ist es auch noch schön sonnig - leider muss ich nach Süden.





    Die Straße wird immer rauer. Ein ziemlich rumpeliger Wash - bin ich hier noch richtig?





    Rechter Hand liegt plötzlich ein Teich. Hmm, da stimmt was nicht. Das ist doch der Jorgensen Pond. Ich bin zu weit gefahren.







    Rückzug. Und siehe da: Ich finde die Abzweigung, die 3,1 Meilen südlich der White Rocks nach Osten führt. (Von mir aus gesehen nun rechts, eigentlich links.) Diese ist nicht mehr als ein schmaler Feldweg. Noch 200, vielleicht 300 Meter und ich stelle den Wagen ab. Dahinter kommt eine Felsplatte, über die man fahren könnte, aber mir ist das zu rumpelig.





    Eigentlich habe ich ja schon mein nächstes Ziel erreicht: die Hamburger Rocks. Der Himmel ist aber gerade so düster, dass ich sie kaum eines Blickes würdige und erst mal zu Fuß weitergehe. Es warten ja noch die Ghoul Gulch Goblins.


    Hinter dem Slickrock-Plateau führt eine Jeep-Spur weiter in die Einsamkeit. Ich folge dieser eine Weile.




    Dann gehe ich querfeldein weiter zu folgender Stelle: GPS 39.144047, -110.847646. Dort stoße ich auf die Abbruchkante der Schlucht mit den Goblins.







    Man muss gar nicht runter in die Schlucht, um die Goblins fotografieren zu können (Tele vorausgesetzt). Dementsprechend verzichte ich auf den Abstieg. Außerdem ist das Licht eh nicht besonders.





    Zugig hier. Der Wind pfeift ganz schön und ich mache mich mal wieder auf den Rückweg. Noch habe ich von den Hamburger Rocks ja nicht viel gesehen, obwohl der Jeep genau daneben steht.


    Gleicher Weg zurück.






    Mit dem ganz langen Tele (600 mm) kommen sogar die am Jorgensen Pond grasenden Tiere ins Bild.





    Und die Hamburger Rocks in der Ferne - dort steht der Jeep.





    Jetzt mache ich endlich Bilder von den lecker aussehenden Felsen.









    Das Wetter ist noch immer so la-la. Nach stärkerem Regen sieht es nicht aus, auch wenn der eine oder andere Tropfen fällt. Mit dem Durchbruch der Sonne ist hier aber auch nicht in nächster Zeit zu rechnen, so dass ich zurückfahre.


    Auf dem Rückweg mache ich noch ein paar Bilder von der Green River Cutoff Road.














    Jetzt geht es in einem Rutsch durch bis Price, die einzige nennenswerte Stadt weit und breit in Central Utah. Dort finde ich eine kleine Pizzeria. Ein Anruf zu Hause und eine leckere Veggie Delight kredenzt auf einem Tisch mit schickem Westerner-Motiv - was will man mehr.






    In einem Supermarkt lege ich mir noch ein wenig Nachschub zu.





    Weiter geht es stramm nach Norden über die UT 191, die östlich des Gray Head Peaks auf immerhin 9400 ft. durchs Gebirge führt. In Duchesne geht es weiter nach Osten, immer mal wieder kommen kleinere Ortschaften, wie Bridgland, Myton und Roosevelt, die die Fahrt durch das landschaftlich nicht gerade begeisternde Uintah Valley etwas auflockern.


    Vernal ist eine quirlige Kleinstadt mit sämtlichen facilities, Shopping Centern, Motel- und Restaurantketten. Ich checke beim Days Inn (vorgebucht für günstige 100 USD für zwei Nächte) ein und fahre gleich weiter zum Dinosaur National Monument. Der Rezeptionist meint, dass die Dinosaur Exhibition bis 19.00 Uhr aufhätte, was ich vorsichtig bezweifele. Aber wenn er das sagt ...


    Also nix wie los.


    Kaum habe ich ca. 20 Minuten später die Parkgrenze überschritten, geht auch schon das Fotografieren los - das Licht ist einfach zu gut. Zunächst ein paar Bilder vom im Abendlicht ganz ruhig daliegenden Green River.







    Leider hat das Quarry Visitor Center mit der Dinosaurier-Ausstellung schon zu (nur bis 17:00 Uhr geöffnet), so dass ich mich damit begnügen muss, die Hauptstraße durch den Park weiterzufahren.


    Nicht wirklich schlimm, denn so kann ich die Einsamkeit genießen - außer mir ist niemand mehr unterwegs - und das sagenhafte Licht, das den Split Mountain und seine südlichen Ausläufer herrlich beleuchtet.








    Als ich den Overlook über den Green River Campground erreiche, gibt die Sonne ihre Abschiedsvorstellung für den heutigen Tag, der mit 64° F noch immer angenehm warm ist. Ich genieße den Anblick und kehre dann um. Es kommt sowieso eine riesengroße Wolke, die die Sonne gleich verschlucken und mutmaßlich Regen in der Nacht bringen wird.









    In Vernal steht erstens Tanken (für günstige 2,97 USD bei Sinclair) auf dem Programm. Leider wird mein Beverly Hills Zip-Code 90210 nicht genommen und ich muss rein und zahle 25 USD voraus, in der Hoffnung, dass noch so viel reingeht. Morgen kommen nämlich viele einsame Meilen ohne Tanke weit und breit und ich hätte gerne einen randvollen Tank, zumal der Wrangler nicht gerade sparsam ist. (Zum Zip-Code: Das ist ein Mysterium - manchmal geht 00000 an der Zapfsäule, manchmal 90210, manchmal irgendwas und manchmal nichts.)


    Zweitens: Dinner. JB´s Restaurant gibt es zum Beispiel, aber die Bewertungen sind teilweise grottig. Am Ende lande ich bei Denny´s.


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    Übernachtung: Days Inn, Vernal

  • Toll, was Du uns so alles zeigst. Von einigen Dingen habe ich noch nie etwas gehört.


    San Rafael Swell :love: ich liebe das Gebiet! :thumbup:


    So toll!!!!!

    Danke für die netten Worte. Freut mich. Ja, das SRS ist ein Highlight.

    Hamburger Rocks, witzig, man sieht den Big Mac förmlich

    Der Name passt eindeutig.

  • Heute bleiben wir im Dinosaur NM - das ist so ein geniales National Monument, das verträgt noch einen vollen Tag, auch wenn ich da schon ein paar Mal war.


    Abends gibt es dann noch etwas für mich Neues zu sehen.


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    10. Tag: 23.10.2018


    Ein kurzer Blick auf´s Frühstück überzeugt mich, dass das wie erwartet gar nichts ist. Nicht mal Bagels gibt es, dafür kalte Omeletts vom Vortag oder von wann auch immer. Omeletts aus der Tüte zusammengerührt, versteht sich. Bäähhh.


    Ich fahre zu Denny´s und gönne mir das immer geniale Blueberry Pancake Breakfast. Leider geht das Wifi nicht - zwei Angestellte versuchen, mir zu helfen, aber es klappt einfach nicht. Weder im Employee-Network noch im Kunden-Netz. Auch finde ich etwas ungewöhnlich, dass sie mir den Joghurt mit Erdbeersauce extra in Rechnung stellen, obwohl ich das Frühstück "without meat" bestellt habe und eigentlich nur die Beilage getauscht habe. Egal, ich habe keine Lust, das heute morgen zu diskutieren.


    Ich verlasse Vernal in südlicher Richtung mit dem Ziel Fantasy Canyon. Während es in Vernal noch sonnnig ist und mostly sunny bleiben soll, ist es im Süden noch wolkig. Das wäre nicht so schlimm, aber unterwegs gerate ich in dichten Nebel. Totale Waschküche, wohin man auch sieht - wenn man denn etwas sehen könnte. Das Nebelfeld nimmt und nimmt kein Ende und ich beschließe, dass das so keinen Sinn hat. Am Ende bin ich beim Fantasy Canyon und sehe gar nichts.


    Also einmal drehen bitte und retour das Ganze. Jetzt ist es aber kürzer, über ganz kleine Straßen zu fahren, wie mir das Navi anzeigt. So komme ich in den Genuss einer sehr kleinen Straße, die mit Schlaglöchern übersät ist, abschnittsweise nicht-asphaltiert zudem, dafür aber idyllisch am Green River entlangführt. Hier ist es auch nicht mehr neblig.





    Ich überquere die Grenze zu Colorado und komme durch Dinosaur. Nach dem kleinen Ort geht es rechts ab nach Norden Richtung Dinosaur National Monument.


    Die Harpers Corner Road ist quasi unbefahren. Ich mache an diversen Aussichtspunkte Halt (z.B. Escalante Overlook, Canyon Overlook) und genieße die Ruhe und die herrliche einsame Landschaft.





    Dann kommt ein erster Vorgeschmack auf das, was kommt: die Echo Park Road. Noch blicke ich von oben hinab, aber das wird sich gleich ändern.





    Schon bin ich beim Abzweig auf die one way 14 Meilen lange nicht-asphaltierte Straße, die runter zum Green River (Echo Park) führt.


    Dann nichts wie los. Zunächst geht es ziemlich steil einen Berg runter, dann kreuzt der eine oder andere harmlose Wash die Piste, die flach ausläuft und durch herrliche prärieartige Landschaft führt.





    Die wuchtigen Canyonwände, die der Green River geschaffen hat, kommen immer näher.




    Schließlich die Whispering Cave.




    Dann erreiche ich das Ende der Straße: Echo Park. Ich folge einem kleinen Pfad, der mich ans Flussufer führt, von wo ich einen schönen Blick auf den Steamboat Rock habe, bei dem Green River und Yampa River zusammenfließen.




    Den besten View hat man aber, finde ich, wenn man auf dem herrlich gelegenen Campground hinter site #10 einem winzigen Trampelpfad zum Ufer des Green Rivers folgt.




    Ich mache mich langsam wieder auf den Rückweg.



    Als ich wieder Asphalt unter den Rädern habe, geht es rechts ab. Ich halte bei ein paar Aussichtspunkten und mache noch einige Fotos der wilden Canyonlandschaft.





    Am Ende der Straße befindet sich ein Parkplatz - hier geht der Harpers Corner Trail los. Ein Muss, wenn man halbwegs gut zu Fuß ist - der Weg ist einfach und nur1,5 Meilen lang (one way).


    Ein paar Eindrücke:






    Zurück beim Auto fahre ich in der Gewissheit zurück, dass das Dinosaur National Monument definitiv einer meiner Lieblings-Parks in den USA ist. Das wusste ich zwar schon von vorherigen Besuchen, aber dieses Jahr war die Krönung. Einfach klasse!


    Nach einem Anruf zu Hause - ich habe sogar Handy-Empfang - schließt sich eine recht lange Fahrt an, die mich zunächst aus dem National Monument hinausführt - noch immer sind hier so gut wie keine Autos unterwegs - und hinter Dinosaur auf den Old Bonanza Highway, eine interessante, stellenweise rumpelige, schlaglöcherfreudige Nebenstrecke zu meinem nächsten Ziel: Fantasy Canyon. Zweiter Versuch gewissermaßen.


    Dummerweise verlässt mich mein Sirius-Radioempfang. Das ist blöd, an Alt Nation mit der coolen Moderatorin Maaaadison habe ich mich richtig gewöhnt. Noch denke ich mir nichts dabei, wird schon wieder kommen. (Denkste.)


    Ich stoße auf die UT 45, der ich ein Stückchen nach Norden folge, bis es links ab geht auf die Glen Bench Road. (Von dieser Seite ist der Fantasy Canyon ab der Glen Bench Road übrigens nicht ausgeschildert.) Argwöhnisch betrachte ich den Himmel - genau da, wo der Fantasy Canyon sein muss, sind Schleierwolken ohne Ende. Toll.


    Nach ungefähr acht Meilen geht es links ab auf eine unbefestigte Straße, die durch das Chapita Wells Gas Field führt. Ich fahre GPS-Koordinaten nach, um mich in dem Gewirr der kleinen, abzweigenden Straßen nicht zu verzetteln.




    Ohne Probleme finde ich die richtigen Abzweigungen und komme bald zu dem "Parkplatz", hinter dem direkt ein rudimentärer Pfad durch den Canyon losgeht. Hmm, hier riecht es ganz schön nach Gas - kein Wunder.


    Zunächst ist es bewölkt und die bizarren Gesteinsformationen kommen gar nicht richtig zur Geltung. Enttäuschung macht sich breit. Da ich heute nichts weiter vorhabe, beschließe ich, es ganz langsam angehen zu lassen. Immer mit dem Blick zum Himmel lasse ich mir Zeit und werde am Ende doch noch belohnt. Die filigranen Strukturen des kleinen Canyons erstrahlen bei bestem Licht.





    Herrliche Badlands.




    Endlich habe ich genug gesehen und kehre um. Diesmal nehme ich den bekannteren Weg, der über die Coyote Washington Road auf die Glen Bench Road geht. Auf Letztere stoße ich also ein paar Meilen weiter westlich, als wo ich sie auf dem Hinweg verlassen habe.


    Zurück in Vernal mache ich einen kurzen Stopp beim Days Inn, um im Intenet nachzugucken, wo ich denn essen könnte. Jade Lion ist die Lokalität der Wahl - und stellt sich als ziemlicher Reinfall raus. Ein lieblos hergerichteter, ungastlicher Schuppen mit Kantinenatmosphäre. Das Essen ist zwar reichlich - womit es hinreichend beschrieben ist. Über die Qualität rede ich lieber nicht weiter, auch nicht darüber, dass Vorspeise und Hauptgericht zeitgleich aufgetischt werden (spart ja einen Gang). Ok, die egg drop soup ist genießbar. Das sweet & sour pork besteht hingegen zu 90% aus Panade und Farbstoff-Sauce.


    (Mist, jetzt habe ich doch über´s Essen geredet.)


    Bevor ich zum Motel zurückfahre, tanke ich noch mal für 2,99 USD voll.


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    Übernachtung: Days Inn, Vernal

  • Eine Ecke die wir noch nicht kennen, aber schon lange auf der Liste stehen


    Sehr schöne Gegenden und so einsam


    Das Dinosaur NM ist total unterschätzt. Ein herrlicher Park,


    Ja die Gegend gefällt mir auch!

    Ihr seht das wie ich. Das Dinosaur liegt zwar ein bisschen abseits, aber es ist definitiv einen Abstecher wert. Von Moab aus ist man in einem Tag da und kann noch das ebenfalls unterschätzte Colorado NM mitnehmen.

  • dass das Dinosaur National Monument definitiv einer meiner Lieblings-Parks in den USA ist.


    so ähnlich das hat Willi auch damals gesagt.


  • Hatte ich schon erwähnt, wie klasse das Dinosaur NM ist?


    Wir bleiben noch einen halben Tag - es geht off-the-beaten-track, obwohl das ja eigentlich für das ganze National Monument gilt.


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    11. Tag: 24.10.2018 (Teil 1)


    Heute strafe ich das Frühstück im Days Inn mal nicht mit Missachtung. Obwohl noch immer die kalten Omeletts ihr Ladenhüterdasein im Kühlschrank fristen. Es gibt sonst kaum Genießbares, selbst der Kaffee ist so furchtbar, dass ich ihn weg schütte. Lieber Motelbetreiber, lasst doch einfach das "Frühstück" weg und macht die Übernachtung fünf Dollar billiger!


    Wenn ich schon mal beim Meckern bin: Mein Zimmer ist auch nicht gerade ein Paradebeispiel an Sauberkeit. Mal durchsaugen wäre nicht schlecht. Auch könnte im WC gewischt werden. Im Pool schwimmen noch immer die Käfer rum, die schon gestern an der Oberfläche trieben. Na ja...


    Beim Check-out ist niemand. Ich muss wohl die Klingel betätigen, die einen verschlafenen Geist aus den Träumen weckt. Ich möchte nämlich ein receipt haben.


    Beim Weg zum Auto latsche ich beinahe in eine Riesenlache aus verschüttetem chiliähnlichem Essen, was ziemlich eklig aussieht. Bin mal gespannt, ob sich jemals einer erbarmt, das wegzumachen. Ist aber nicht mehr mein Thema, denn ich sage Adios.


    Nach dem Reinfall beim "Frühstück" statte ich dem Supermarkt nebenan einen Besuch ab und hole mir erst mal einen Käse-Jalapeno Bagel und ein chocolate bar von der Donut-Theke für sage und schreibe 1,22 USD.


    Nun verlasse ich Vernal und fahre die UT 191 nach Norden. Rechts geht es ab auf die Brush Creek Road, die später in die nicht-asphaltierte Island Park Road übergeht.


    Diese führt zunächst durch privates Farmland.



    Nach 9,5 Meilen kommt man zu einem Gatter, wo das National Monument beginnt. Die Straße wird nun deutlich schmaler und kurviger. Wenig später sind die McKee Spring Petroglyphs erreicht, die an einer Abbruchkante liegen, über der sich heute ein interessanter blau-weißer Himmel spannt.





    Nach einer weiteren Meile geht es rechts ab zum Rainbow Park. Dieser liegt aber noch weitgehend im Schatten des mächtigen Yampa Plateaus, deshalb beschließe ich, später noch mal wiederzukommen.



    Also zurück zur Island Park Road. Auf dem Weg dorthin, komme ich aus dem Schatten des Gebirges raus und fahre in voller Sonne.



    Zurück auf der Island Park Road kommt nach wenigen Meilen der Island Park Overlook (ab Beginn der Island Park Road sind es 13,2 Meilen).


    Der Ausblick auf den Green River und das wuchtige Yampa Plateau der Uintah Mountains im Hintergrund ist fantastisch.



    Weitere drei Meilen später erreicht man die Ruple Ranch, die von 1882 bis 1945 bewirtschaftet war. Heute sieht man nur noch ein paar Überreste.



    Die an dieser Stelle schon sehr schmale Straße endet hier im Prinzip, denn im weiteren Verlauf ist sie so überwuchert, dass man nicht weiterkommt.





    Hier kehre ich um, auch wenn mich die bei GPS: 40.521931, -109.139547 abgehende Jeep-Piste, die in die Berge führt, sehr reizt. Ein anderes Mal...


    Ich fahre zurück zum Rainbow Park, der nun in vollem Sonnenlicht liegt und viel besser zur Geltung kommt.




    Auf dem Rückweg mache ich nur noch einen kurzen Fotostopp auf der Island Park Road.




    Ich habe schon wieder Asphalt unter den Rädern, als ich mich auf´s Navi hörend und meine eigene Meinung ignorierend total verfranse. Hilft nur, Vernal als Ziel einzugeben (und nicht mehr Flaming Gorge) und quasi den gleichen Weg zurückzunehmen. Ich wollte eigentlich eine kleine Abkürzung fahren, aber das drohte, im Chaos zu enden.


    Zurück auf der UT 191 biege ich rechts ab nach Norden. Den nächsten Stopp mache ich erst, als ich den Steinaker Lake erreiche.


    Ein farblich interessantes und zugleich trauriges Bild, was den Wasserstand angeht.





    Ich fahre gleich weiter. Der Steinaker Lake State Park ist im Prinzip tot.


    Wenig später liegt auf der rechten Seite der Red Fleet State Park, der wegen seiner Dinosaurierspuren und dem Red Fleet Reservoir interessant ist, das vor allem für Angler, aber auch zum Schwimmen an heißen Sommertagen perfekt ist.


    Die 200 Millionen Jahre alten dinosaur tracks befinden sich am nordöstlichen Ende des Reservoirs. Ein 2,2 Meilen langer (one way) Trail (Dinosaur Trackway) führt durch Juniper-Wäldchen, über slickrock und durch sandige Washes vom kleinen Parkplatz zu einem Plateau, wo sich die riesigen Tiere in dem weichen Sandstein verewigt haben.



    Dort stehen Info-Tafeln, die das Finden der Spuren erleichtern oder (wie die im unteren Bild) das Verständnis der Zusammenhänge wecken.




    Besonders fotogen finde ich aber das Red Fleet Reservoir, dessen blau-grüne Farbe mich begeistert. Auch die natürlich Höhlen und Überhänge auf deren "Decke" ich quasi herumgelaufen bin, faszinieren.




    Obwohl es nur 58° F sind, bin ich beim Wandern ganz schön ins Schwitzen gekommen und fahre erst mal ein Stück mit bloßem Oberkörper.


    Die Straße gewinnt rasch an Höhe und windet sich serpentinenmäßig einige Pässe hinauf (bis auf 8500 ft.), sodass es recht schnell frisch wird und ich mir wieder etwas überziehe. In luftiger Höhe ist es auch mega-windig.

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