Große Brüste und Gelbe Steine - Der Reisebericht

  • 2.6.16


    Ein mehr oder weniger verlorener Tag. Der Wetterbeicht sagte viel Regen voraus. Also habe ich mal richtig ausgeschlafen und anschließend in Ruhe gefrühstückt. Dann bin ich bei grauem Himmel ins Hayden Valley gefahren.



    Hier war wieder die Bärin vom Vortag mit ihrem Nachwuchs zu sehen aber diesmal war sie noch weiter weg, so dass ich nicht länger geblieben bin.



    Einer der Spektiv-Besitzer hat mir aber noch den Tip gegeben, dass bei den Gibbon Meadows ein Bison-Kadaver von der Straße aus zu sehen war, bei dem öfter Wölfe und gelegentlich auch Bären vorbei schauen würden. Klingt gut! Nix wie hin!


    Unterwegs habe ich einen Blick auf die Virginia Cascades geworfen, die an einer kleinen Nebenstraße liegen.



    Bei den Gibbon Meadows habe ich nicht nur den Bison-Kadaver nicht gefunden sondern auch sonst nichts interessantes gesehen.




    Später habe ich erfahren, dass der Kadaver ca. 500m von der Straße entfernt war. Für "von der Straße gut zu sehen" gibt es also unterschiedliche Definitionen ;)


    Also zurück nach Osten und dann über den Dunraven Pass und die Tower Falls ins Lamar Valley.


    Ich bin fast die ganze Strecke bis zum Nordostausgang des Parks durchgefahren. Kurz vor dem Ende des Parks habe ich in der Nähe des Refrigerator Canyons (oder so ähnlich?) immerhin einen kurzen Blick auf einen Schwarzbären werfen können.



    Im Lamar Valley waren außer verstreuten Bisonherden nicht viel Tiere zu sehen.



    Außerdem wurde das Wetter jetzt immer schlechter. Am Dunraven Pass fing es an zu regnen und hörte auch nicht wieder auf. Das machte keinen richtigen Spaß, also war ich schon um 16:30h wieder im Hotel. Immerhin hatte ich so die Zeit, 3 Folgen Game of Thrones auf dem Laptop zu schauen ;)

  • Morgen ist Fußball, am Wochenende bin ich in München, also gleich noch ein Tag hinterher:


    3.6.16


    Am Morgen stand endlich mal etwas Schwefel auf dem Programm.
    Sulphur Cauldron. Gut dass es keine Geruchsfotografie gibt ;)



    Dann war ich im Hayden Valley bei dem Hügel, von dem man auch an diesem Tag wieder die Bärin mit den drei Jungen beobachten konnte. Sie war etwas näher dran und bewegte sich mit ihrem Nachwuchs um eine kleine Baumgruppe herum.







    Alle Bilder mit dem 800er und 2x oder 1,4s Tele-Konverter – also immer noch ganz ordentliche Entfernung.
    Anschließend habe ich mir ein paar Tierchen angeschaut die einen näher an sich ran ließen.



    Manchmal auch zu nah ;)



    Richtung Grand Canyon habe ich ein etwas beschädigtes Wapiti-Paar gesehen. Der eine hatte ein Loch im Gesicht, das dort nicht hingehört.




    Der andere hatte seine Beschädigung an einer anderen Stelle ;)




    Dann wieder über den Dunravenn Pass zu den Tower Falls. Der Parkplatz bei den Tower Falls war jetzt am späten Vormittag so überfüllt, dass ich die Fälle ausgelassen habe. Kurz dahinter dann meine erste „richtige“ Bärensichtung im Yellowstone. Beim Rainy Lake (lustigerweise die Stelle, wo ich vor 12 Jahren meinen ersten Schwarzbären im Yellowstone gesehen habe) gab es einen mittleren Stau.
    Grund war diese Schwarzbärin.



    Sie hatte ihren Nachwuchs auf einem Baum deponiert und suchte nach Futter.



    Der zweite war nicht zu sehen.


    „Leider“ war sie so nah dran, dass der Ranger uns auf die andere Straßenseite zurück scheuchte. Deshalb fuhren immer wieder Autos durchs Bild. Und natürlich kam gerade, als sie ich aufrichtete und sich den Rücken im stehen an einem Baum kratzte, fuhr ein riesiges WoMo vor mir her, so dass ich nicht ein einziges Bild davon habe. Sch..........ade!



    Aber ansonsten hatte ich schon meist freie Sicht.





    Die Bärin schlenderte langsam zu dem Baum, auf dem ihr Nachwuchs saß und schaute nach oben, als ob sie überlegte, ob sie das Blagenvolk jetzt da runter holen sollte.
    Sie entschied sich dagegen und machte es sich am Fuße des Baumens gemütlich.



    Nachdem sie sich eine halbe Stunde nicht mehr gerührt hatte, habe ich aufgegeben und bin weiter Richtung Lamar Valley gefahren. Erst bin ein Stück die Gravelroad am Slough Creek entlang gefahren. Grund war, dass man dort von einer Stelle aus, einen Wolfsbau oben am Hang beobachten und mit etwas Glück bis zu 12 Wolfsjunge sehen kann. Ich hatte kein Glück.
    Aber die Landschaft war auch ganz nett.




    Im Lamar Valley habe ich mich ein wenig mit den Bisons und ihrem Nachwuchs beschäftigt.






    Auf dem Rückweg Richtung Tower Junction habe ich noch ein paar Pronghorns gesehen.




    Und ein Stückchen weiter liefen mir sogar ein paar Bighorns vor die Linse.




    Auch die werden nicht zwingend schöner, wenn sie gerade dabei sind, ihr Winterfell abzuwerfen.


    Am Dunraven Pass wurde das Licht langsam weicher und schöner.




    Dann wollte ich in der Canyon Lodge schnell einchecken aber dort stand eine Riesen-Schlange vor der Rezeption. Heute war je den ersten Tag geöffnet und alle Zimmer wurden zum ersten mal belegt.


    Also komme ich lieber später wieder und fahre noch mal raus.
    Wieder zurück im Lamar Valley konnte ich noch ein paar Tierchen im schönsten Abendlicht bewundern und natürlich auch knipsen




    Trompeterschwäne mit eher mittelhohem Aktivitätsgrad



    Gegend gab es natürlich auch am Abend.


    Wapitis beim abendlichen Jogging


    ... und beim Freischwimmer



    Auch der Wapiti mit der eher unangenehmen Verletzung ließ sich noch mal sehen.



    Bei der Rezeption war auch nach Sonnenuntergang noch Schlage stehen angesagt. Also erst essen. Danach ging es dann ohne Wartezeit. Das Zimmer war o.k. und ich bin schnell im Reicht der Träume gewesen.

  • Vorhin im Flieger noch fertig geschrieben:


    4.6.15


    Wieder vorbei mit ausschlafen!
    Kurz nach Sonnenaufgang war ich im Hayden Valley, wo mich eine wunderbare Nebellandschaft erwartete.



    Der Dunst über dem Fluss leuchtete golden und die Stimmung war einfach nur schön, auch weil um diese frühe Stunde so wenig Menschen unterwegs waren.



    Ich konnte mich nicht entscheiden, ob es mit oder ohne Gänse besser gefällt.


    Ich bin einfach nur am Yellowstone River entlang gefahren und habe die Landschaft genossen.





    Schließlich tauchten aus dem Dunst ein paar Bisons auf, die ich eine Weile beobachtet habe.






    Ich wollte ausnutzen, dass es noch so schön leer im Park war und bin auf dem Rückweg zu Canyon Lodge beim Grand Canyon oft the Yellowstone vorbei gefahren.
    Am South Rim Drive habe ich den Artists Point besucht



    und anschließend habe ich am North Rim Drive die Sicht vom Grand View und Inspiration Point genossen.



    Das war glaube ich vom Grand View Point


    Da der North Rim Drive ja sowieso ins Canyon Village führt, war ich anschließend gleich frühstücken.


    Danach habe ich einer Bisonherde, die nahe der Canyon Junction an der Straße Richtung Gibbon Falls graste.




    Dann wollte ich mal wieder Norden Richtung Lamar Valley. Ich kam aber nur bis kurz hinter den Tower Falls. Dort stoppte mich ein Bären-Stau. Unter einem Baum lag eine relativ hellbraune Schwarzbärin im Schatten und döste vor sich hin.




    Sie hatte sich wohl den ganzen Morgen der Liebesbekundungen eines männlichen Schwarzbären erwehren müssen und war nun rechtschaffen müde.
    Eine ganze Weile war ein Kopf heben oder das umdrehen von der rechten auf die linke Seite das Maximum an Aktivität, das zu sehen war. Aber dann entschied sich ein Bisonbulle die Situation etwas aufzumischen. Erst “pirschte” er sich unbemerkt von hinten and die Horde der Schaulustigen an, die eiligst Platz machten, dann überquerte er die Straße und lief recht nahe an dem Baum mit der Bärin über die Wiese.



    Der Bärin schien das nur bedingt zu gefallen ;)




    Kaum war der Bison weg, lag sie aber schon wieder faul im Gras. Ein wenig Unterhaltung gab es durch eine zweite Bärin, die in einiger Entfernung mit ihrem Nachwuchs auftauchte.



    Leider kam sie dann doch nie so richtig näher und verschwand schließlich in die “falsche” Richtung.


    Aber nun hatte die braune Bärendame (“Cinnamon Black Bear” nennt man diese Färbung wohl) genug geruht und wachte langsam auf.




    Schließlich ließ sie sich endlich mal in der Sonne sehen.




    Sie entfernte sich dann allerdings relativ rasch in den Wald hinein.
    Ohne weitere Stopps kam ich bis ins Lamar Valley, diesmal bei schönstem Sonnenschein.



    Als ich dort neben den Menschen mit den großem Spektren stand, die nach Wölfen Ausschau hielten, raschelte es vor mir im Gras. Nach etwas Suchen fand ich die Geräuschquelle. Ein Dachs!



    Klasse! Hatte ich vorher nur mal in Afrika gesehen (Honigdachs) aber bisher weder in den USA noch in Europa.
    Ansonsten ließen sich eher wenig Tiere sehen, so dass ich Zeit für Landschaftsbilder hatte.



    Soda Butte


    Auf de Rückweg mal wieder Bisons:




    Kurz hinter dem Canyon, durch den der Lamar River ins Lamar Valley fließt, standen dann einige Autos am Straßenrand. Ich sah sofort diesen Pronghorn-Bock im schönsten Nachmittagslicht.




    Nachdem ich ihn ausgiebig geknipst hatte, fiel mir auf, dass alle anderen außer mir in die entgegengesetzte Richtung schauten und knipsten. Den Grund hatte ich schnell ausgemacht.



    Und zu dem kleinen gehörte auch noch ein Geschwister und eine Mutter.





    Die drei verschwanden immer mal wieder außer Sicht und tauchten dann wieder auf. Schließlich überquerten Mutter und ein Kind die Straße. Der Nachzügler wurde etwas hektisch, als er auf einmal alleine war und schaute sich suchend um.



    Alster sie auf der anderen Straßenseite entdeckt hatte, gab es natürlich kein halten mehr.




    Nachdem das Bärenspektakel vorüber war, bin ich zurück zum Canyon des Lamar River gefahren. Mir war eingefallen, dass mir vor einigen Tagen jemand erzählt hatte, dass man am östlichen Canyonausgang ein Eulen-Nest sehen könne. Zum Glück stand jemand dort mit dem Fernglas und zeigte mir, wo ich hinschauen muss. Ich glaube nicht, dass ich das ganz untypisch in einer Feldspate gelegene Nest sonst gefunden hätte.



    Da es noch nicht allzu spät war, bin ich noch mal ins Lamar Valley gefahren.



    Eine ganze Horde von Menschen mit Spektiven, zeigte mir, wo ich schauen muss. Und tatsächlich war in immerhin noch erkennbarer Entfernung ein Rudel Wölfe unterwegs. Ich konnte mit dem Fernglas gut beobachten, wie sie ein paar unvorsichtige Coyotes jagten, die ihnen zu Nahe gekommen waren.





    Macht schon Spaß, diese Tiere beobachten zu dürfen, auch wenn es für vernünftige Fotos einfach zu weit war (geschätzt 400 oder 500m).


    Aber es gibt ja auch Tierchen, die einen näher ran lassen ;)



    Jetzt war es langsam Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Aber allzu weit kam ich nicht. Kurz hinter Tower Junction wartete das nächste Motiv auf mich. Und was sollte es an diesem Tag schon anderes sein als noch ein Schwarzbär.



    Und wieder war es am Rainy Lake, wo ich ja schon am Vortag Bären gesehen hatte.




    Bei der Fahrt hoch zum Dunraven Pass sah man schon eine ganz vielversprechende Färbung am Himmel. Ich habe dann ordentlich Gas gegeben, um die Show nicht zu verpassen und mein Dickschiff gnadenlos um die Kurven geprügelt. Hat sich gelohnt!




    (Wie immer: Klick und + für große Ansicht)


    Ganz oben auf der Passhöhe wurde s dann noch intensiver bevor die Farbshow endgültig vorbei war.



    Ein passender Abschluss für einen tollen Tag. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ein Highlight nach dem nächsten, so kann es gerne weiter gehen ;)

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