Backroads to the Heart

  • 11.9 - Beach Cities, Orange County




    Wir haben nach der gestrigen Tour-de-Force und trotz der Zeitumstellung ganz gut geschlafen und kommen gegen 8:00h in die Gänge. Meine Kleine klagt über leichte Bauchschmerzen, so dass ich mich nach erledigter Dusche auf die Suche nach einer Apotheke mache. Also raus aus dem Motelzimmer, die Sonne knallt, der Himmel ist strahlend blau. Ich ziehe den Autoschlüssel aus der Tasche, öffne unseren Nissan, schwinge mich rein...ich kann's immer noch nicht so richtig glauben. Runter vom Parkplatz und rein in die Stadt. Das Radio läuft, Memorial-Talk zum 11. September, der sich heute zum 14. Mal jährt und erstaunlich viel zur europäischen Flüchtlingskrise. Wie selbstverständlich rollt mein SUV brubbelnd durch den Stadtverkehr...like I'm a part of it.


    Nach ein paar hundert Metern finde ich eine Apotheke, dann zurück zum Motel, erstmal in Ruhe frühstücken.



    Das Continental Breakfast des Best Western Inn kann sich in der Preisklasse durchaus sehen lassen. Rührei, gebratene Kartoffeln, Toasts, Waffeln, Cornflakes, alles extrem regelmäßig und freundlich aufgefüllt, selbst für Gäste, die noch nach der offiziellen Frühstücks-Zeit eintrudeln. Normalerweise ist so ein Motel-Frühstück ja eher ein notwendiges Übel, dass man mitnimmt, um dann schnell auf die Straße zu können. Hier ist es hingegen wirklich gemütlich, die aktuelle Zeitung liegt aus, die Leute lassen sich Zeit, tauschen sich aus. Ein sehr angenehmer Start in den Tag!


    Dann geht’s aber doch mal los ;) Meine Kleine will neue Chucks, weswegen ich ihr erstmal einen kurzen Ausflug ins Orange Outlet vorschlage. Das ist eine übersichtliche, kleine und natürlich künstlich-aufgezogene Fußgängerzone südlich von Anaheim, wo sich die Freeways 5, 22 und 57 treffen. Der Betrieb hält sich meist in Grenzen bzw. verteilt sich meistens gut und das Ganze ist nicht so groß, dass man den ganzen Tag vershoppen kann ;) Entgegen meiner Befürchtungen geht es heute auch wirklich schnell, nach einer knappen Stunde gemütlichem Outlet-Flanierens und einigermaßen günstigen Chucks, stehen wir wieder am Auto.



    Da wir morgen mit unserer Route starten, werden wir den heutigen Tag ruhiger angehen lassen und uns ein bisschen die Beach Cities vom Orange County anschauen, die mir auch noch unbekannt sind. Erster Stopp ist das nahe Newport Beach, knapp 10km vom Orange Outlet entfernt.


    Bei Temperaturen von fast 40°C (ungewöhnlich warm für L.A.) sind wir natürlich nicht die einzigen, die es zum Strand verschlägt. Die Parkplätze sind voll und in Newport müssen wir eine ganze Weile kreisen, bis wir dann doch eine Parklücke finden. Immerhin wesentlich günstiger als in Santa Monica!



    Die Stadt an sich ist wunderschön, perfekt rausgeputzt, durchzogen von einer riesigen Lagune mit kleinen Kanälen, alles sieht aus wie aus dem Katalog. Interessant immer wieder, dass man touristisch kaum Kapital aus der Traumlage schlägt. Im Vergleich zu Spanien gibt es nicht eine Hotel-Burg am Strand, eigentlich im ganzen Ort nicht. Alles wirkt vorstädtisch und nicht over-the-top. Ein genauer Blick auf die Grundstückspreise würde diese Illusion vermutlich schnell wieder zerstören, die Autos vor den teils erstaunlich bescheidenen Häuschen verraten, dass hier 7-stellige Jahreseinkommen keine Seltenheit sind.


    Dann der Strand, L.A.-typisch riesig groß und trotz der Parkplatz-Schwierigkeiten kein bisschen überlaufen. Ein paar Straßenkünstler hier, ein paar verrückte Obdachlose und ganze Heerscharen von Surfern. Wir beschließen ein
    bisschen die Füße im Pazifik abzukühlen....vorher noch durch den Sand. Mit Schuhen über den Strand laufen ist allgemein sehr nervig, weswegen ich es barfuß versuchen will....meine Freundin ist skeptisch, der Sand glüht regelrecht. So weit ist das nicht...zur Not laufe ich halt....ihr seht schon, die männlich-naive „passt schon“-Mentalität mal wieder! Exakt die gleiche Situation hatte ich 2008 schonmal, damals nur am Santa Monica Pier....ich werde auch nicht schlauer! Lässig stapfe ich drauf los. Die ersten Schritte im Sand sind heiß, aber auszuhalten. Mit jedem Schritt wird’s wärmer....ich werde schneller...meine Freundin beginnt zu lachen....ich renne....und merke, dass es einfach zu weit ist. Meine Füße brennen regelrecht...kein Schatten in der Nähe, kein anderer Bodenbelag auf die Schnelle erreichbar. Mit einem beherzten Sprung werfe ich mich auf den Rücken....immerhin ein Actionfilm-mäßiger Abgang...dem Lachen meiner besseren Hälfte entnehme ich, dass eswohl nicht ganz so cool ausgesehen hat wie gedacht.



    Also Schuhe wieder an und kurz darauf wieder aus....Füße im Pazifik, ein tolles Gefühl! Die nächste Stunde verbringen wir mit einem ausgedehnten Strandspaziergang und dem Beobachten der Surfer, die sich an der erstaunlich mächtigen Brandung immer wieder auf's Neue versuchen.


    Wir verlassen schließlich Newport Beach und kurven weiter an der wunderschönen Küste entlang. Angepeilter nächster Stopp ist Laguna Beach, welches uns aber viel zu überlaufen erscheint. Lediglich einen kurzen Einkaufs-Stopp machen wir hier, um uns dann anschließend auf die Suche nach einer perfekten Picknick-Stelle am Meer zu machen. Alles rund um Laguna sagt uns nicht so wirklich zu, also rollen wir weiter und werden schließlich kurz vor Dana Point auf eine kleine Bucht aufmerksam. Bei der nächstbesten Ausfahrt raus und kurz darauf finden wir einen großzügig bemessenen Parkplatz vor, von dem ein Weg direkt in die Bucht runter führt. Wir landen schließlich am Salt Creek Beach Park, eine wunderschön angelegte Anlage direkt in die Steilküste integriert. Auch wenn der komplette Bereich künstlich angelegt ist, können wir uns gerade kaum einen besseren Stopp für unseren Nachmittags-Snack vorstellen. Auf einer der aufgestellten Sitzgruppen machen wir es uns gemütlich und breiten unser Zeug aus.



    Wir knabbern Doritos am tosenden Pazifik, der blaue Himmel, die Sonne....so richtig sind wir immer noch nicht angekommen, wir können's nicht fassen wo wir hier gerade sitzen. Vor einem Monat wussten wir noch nichts davon! Unfassbar!






    Nach einem ausgedehnten Snack beschließen wir noch weiter zum Beach spazieren zu gehen....wieder beobachten wir die Surfer, finden schließlich eine abgelegene Stelle und lassen die Seele baumeln. Eigentlich geht bei mir soviel Strand-Aufenthalt ja gar nicht, aber heute stört es mich nicht die Bohne, im Gegenteil. Das Gefühl mal nicht mit einem L.A.-Neuling die ganze Stadt auf einmal durchnehmen zu müssen, sondern sich einfach mal treiben zu lassen, weil man die touristischen "Must-See's" eben alle zur Genüge gesehen hat, ist einfach toll. Und es verstärkt das Heimatgefühl nur noch mehr....wir müssen nicht mehr jedem Reiseführer-Tipp hinterher laufen, wir finden unsere eigenen Geheimtipps! Wir fühlen uns schon fast wie ein altes einheimisches Ehepaar :D Als von Süden 3 alte Segelschiffe an der Küste entlang fahren, bleiben wir noch länger hängen und genießen das
    ungewöhnliche Bild noch weiter...



    Und plötzlich beginnt die Sonne schon mit der Untergangs-Vorbereitung...wirklich ärgern tut uns das jetzt nicht, der Tag war grandios und wir verwerfen schnell sämtliche Überlegungen sich noch durch den Verkehr bis zum Griffith Observatory zu quälen. Wir genießen noch ein bisschen das Meer und brechen dann heimwärts auf und erleben einen gigantischen Freeway-Sonnenuntergang.




    Anschließend erledigen wir so gegen Abend schonmal die Einkäufe für die Tour, die morgen früh losgehen soll. Und verlasst euch drauf, dann wird’s nicht mehr so ruhig ;)

  • Lässig stapfe ich drauf los. Die ersten Schritte im Sand sind heiß, aber auszuhalten. Mit jedem Schritt wird’s wärmer....ich werde schneller...meine Freundin beginnt zu lachen....ich renne....und merke, dass es einfach zu weit ist. Meine Füße brennen regelrecht...kein Schatten in der Nähe, kein anderer Bodenbelag auf die Schnelle erreichbar. Mit einem beherzten Sprung werfe ich mich auf den Rücken....immerhin ein Actionfilm-mäßiger Abgang...dem Lachen meiner besseren Hälfte entnehme ich, dass eswohl nicht ganz so cool ausgesehen hat wie gedacht.


    :lach3::lach3::lach3:


    Ein herrlich entspannter Tag, Du brauchst von uns nicht gar nicht reden :D:D:D


    Zitat


    :wow: Tolles Bild :clap1::clap1::clap1:

  • Ich habe mich auch noch eingeschlichen :cap:


    Schöner entspannter Tag nach der Anreise. Klasse Sunset :daumen1:


    Thank you! :)


    Genug gebummelt, jetzt muss Action her :D


    Die Story mit dem heißen Sand ist mir exakt genauso in Santa Monica am Strand bei unserem ersten LA-Besuch 2004 passiert. Der Herr war zu faul, den Umweg über die Planken zu nehmen :D


    Keine Angst, jetzt geht es los...wir haben einiges an Kilometern vor uns ;)


    Und beruhigend, dass ich nicht der einzige Doofie bin, dem sowas passiert :D


    :lach3: :lach3: :lach3:


    Ein herrlich entspannter Tag, Du brauchst von uns nicht gar nicht reden :D :D :D


    Ehm ja....werde halt auch langsam alt :D
    ...aber es ist wohl eher die Ruhe vor dem Sturm ;)

    Eigentlich ein schöner Tag....allerdings weniger für mich ;)
    Toller Sonnen Untergang :clap1:

    Zu viel Strand? ;)


    LA ist irgendwie wirklich wie ankommen in den USA


    Ja, seh ich auch so...viel amerikanischer geht's irgendwie nicht, als am LAX aus dem Flugplatz zu kommen. Alle Klischees auf einmal mitten ins Gesicht!

  • 12.9 - Pacific Coast Highway


    Schluss mit Relaxen, heute geht's auf die Straße! Sportliche 394 Meilen liegen vor uns und unserem Nissan Rogue. Ziel der heutigen Etappe wird Gilroy sein. Eigentlich hatten wir Monterey angepeilt, dort allerdings keine brauchbare Bleibe unter 120 Euro/Nacht (und dann immer noch miserabel bewertet bei den einschlägigen Hotel-Websites) gefunden. In Gilroy, 40 Meilen weiter nordöstlich und damit schon näher an San Francisco, gab's ein laut tripadvisor ganz ordentliches DaysInn für 60 Euro die Nacht. Also ein bisschen länger fahren und dafür saftige Übernachtungskosten einsparen, die wir später für bessere Zimmer wieder auf den Kopf hauen können ;)


    Wir sind relativ früh auf den Beinen, nehmen noch einmal das gute Frühstück unseres Best Western Inn mit und starten anschließend ohne viel Umwege zu unserer ersten großen Fahretappe auf die 405. Unsere erste Unterkunft war absolut einwandfrei, gute Lage v.a. für den gesamten Orange County-Bereich, schnell erreichbar vom Flughafen aus und sehr sauber und gepflegt. Nicht nur Zimmer, sondern auch der schön begrünte Pool-Bereich im "Hinterhof" mit eigener Terasse für alle Erdgeschosszimmer.



    Das Wetter ist im Gegensatz zu gestern leider ziemlich bedeckt...passt aber irgendwie, bei durchgängigem Sonnenschein hab ich die Big Sur noch nie erlebt... Da es Samstag ist, geht es auf der 405 vorbei am LAX erstaunlich gut durch, entgegen der Empfehlung von Google Maps biegen wir kurz darauf auf den Freeway 10 West ab, der dann zum Highway 1 wird. Die Strecke durch Malibu ist optisch interessanter als die Freeway-Alternative durch's San Fernando Valley und macht Meilen-technisch keinen Unterschied.




    Die Strecke bis man dann das eigentliche Highlight, die Big Sur, erreicht ist ein Wechselbad der Road Trip-Gefühle. Zwischenzeitlich in landwirtschaftlich intensiv genutzten Küstenregionen unglaublich langweilig, dann wieder reizvolle Küstenstraße, dann durch's wunderschön grüne, aber vom Freeway aus eher unterinteressante Santa Barbara, dann durch die Berge. Ab da wird's dann wieder reizvoller, zumal die Wolkenschichten der Küste zum Großteil an den Bergen hängen bleiben und wir so in den Genuss von etwas Sonnenschein kommen. Vorbei an abwechslungsreichen Hügellandschaften mit Steppen-ähnlichem Bewuchs, durch die sich der Freeway 101 teilweise in abenteuerlichen Kurven-Kombinationen schlängelt, bis dann irgendwann die Küste wieder näher rückt...





    Der gigantische Morro Bay Rock kündigt den nahen Pazifik an, den dazugehörigen State Park schenken wir uns aufgrund des bedeckten Himmels in der Hoffnung, dass es weiter nördlich etwas besser wird.


    Ein paar Meilen weiter kurz vor San Simeon schreit meine Kleine plötzlich auf: "ZEBRAS!" Eh...ja, klar, wir sind in Amerika, nicht in Afrika...ein Blick nach rechts offenbart dann aber dennoch...Zebras! Tatsächlich!





    Die Erklärung liegt im nahen Hearst Castle begründet. Der exzentrische Millionär William Randolph Hearst hatte in den 1920ern nicht nur ein gigantisches, luxuriöses Anwesen in den Hügeln über San Simeon bauen lassen, sondern benötigte in der Abgeschiedenheit der Pazifikküste auch noch: na was wohl, einen Zoo natürlich!
    Die Zebras, die immer wieder am Pacific Coast Highway grasen, sind ein Überbleibsel dieses einst größten Privat-Zoos der Welt.


    Oscar wird bei dem ganzen Zebra-Geknipse neidisch, so dass wir ihm auch einen kleinen Foto-Shoot widmen...



    Weiter geht's, hinter San Simeon folgt kurz darauf der nächste tierische Foto-Stopp. Den Elephant Seal Beach bietet zwar keine Zebras, dafür aber jede Menge See-Elefanten, die sich gemütlich am Strand tummeln, während Touristen vom höhergelegenen Aussichtspunkt drauflos knipsen können...



    Manchen ist es noch zu früh am Tag (obwohl es schon früher nachmittag ist ;))...



    ...andere amüsieren sich prächtig...worüber weiß ich leider nicht ;)




    Ich kann mir nicht helfen, aber Fotos von kämpfenden See-Elefanten sehen für mich immer so aus, als hätte der eine dem anderen gerade einen unfassbar komischen Witz erzählt...


    Anyway, weiter im Takt...das Wetter bessert sich leider nicht, es bleibt stark bewölkt und blaue Lücken sind so gut wie gar nicht auszumachen, weswegen wir mehr Scenic Views als normalerweise üblich auslassen und größtenteils durchfahren...toll ist es trotzdem hier wieder unterwegs zu sein! Die Weg ist schließlich das Ziel und durch den stellenweise gegen die Berge prallenden Küstennebel gewinnt die Fahrt durch die schroffe, ursprüngliche Küstenlandschaft auch ihren ganz eigenen, atmosphärischen Reiz...



    Besonders beeindruckend sind hier wieder die Vorbeiflüge der Pelikan-Formationen, die sich von der Thermik an der steil abfallenden Küste treiben lassen...







    Nach diversen kurzen Stopps steht nun der Julian Pfeiffer Burns State Park auf dem Programm. Der Himmel ist immer stark bewölkt, entfaltet durch die bereits tiefer stehende Sonne, aber eine ganz eigentümliche Lichtstimmung.



    Am Julia Pfeiffer Burns State Park angekommen begeben wir uns ohne größere Umwege zum bekannten Aussichtspunkt auf die wunderschöne Bucht mit Wasserfall. Eine Hochzeitsgesellschaft kommt uns entgegen und jemand läuft direkt an mir vorbei, den ich kenne......aber woher...mein Hirn rattert wie verrückt...wer zur Hölle war das? Ich drehe mich um und taste mich mit dem Zoom meines Camcorders nochmal heran...er war mit Claire Fisher zusammen...I got it, die HBO-Serie "Six Feet Under" (mein Alltime-Favorit btw)...der Schauspieler Chris Messina ist gerade an mir als Hochzeits-Gast vorbeigelaufen....also denke ich zumindest ;)


    Bild-Vergleich:



    Weitere Recherchen haben darüberhinaus ergeben (und damit sämtliche Zweifel zerschlagen), dass die Dame links unten seine Frau und Produzentin Jennifer Todd ist. Sie hat u.a. den großartigen Christopher-Nolan-Thriller "Memento", sowie den sehr durchwachsenen, aber sehr erfolgreichen Johnny-Depp-Streifen "Alice im Wunderland" produziert....und sie arbeitet mit Matt Damon und Ben Affleck zusammen....mein Gott, Hannibal steigert sich in den Star-Wahn...


    Wegen dem ganzen Hochzeits-Tamtam verzichte ich natürlich darauf, den Schauspieler anzusprechen. Auch ohne Hochzeit ist mir sowas irgendwie unangenehm, die Leute wollen ja auch mal ihre Ruhe haben...aber begeistert bin ich trotzdem! ;)


    Das Natur-Spektakel hat glücklicherweise nur kurz Probleme gegen das "Star-Spektakel" anzukommen....die Bucht des kleinen State Parks ist so wunderschön, dass wir jeglichen Hollywood-Glamour schon im nächsten Moment wieder vergessen haben. Den einsamen Wasserfall gibt's bekanntlich nur von oben zu sehen, der Strand ist closed to public, was im Endeffekt auch gut so ist....so bleibt die sagenhaft schöne Bucht unberührt.






    Wir halten uns eine ganze Weile im State Park auf, der sich als wahrhaftes Juwel entpuppt. Einer der schönsten Stopps an der Number 1, die ich heute bereits zum 5. Mal fahre und doch noch nie hier gewesen bin. Ich bin froh, dass wir angesichts des durchwachsenen Wetters nicht umgeplant haben und den Julia Pfeiffer Burns State Park so mitnehmen konnten! Eines der ersten großen (kleinen) Highlights dieser Tour!



    So, jetzt aber weiter....noch immer liegen rund 80 Meilen vor uns und die Sonne beginnt sich bereits auf ihren Untergang vorzubereiten...




    Aufgrund der Bewölkungs-Situation kriegen wir ihn nicht so wirklich mit, weswegen wir dann auch ohne größere Stopps durchziehen.


    Kurz vor Gilroy bekommen wir Hunger....das könnte auch an dem ganz dezenten Geruch eines Knoblauch-Baguettes liegen, der durch die Lüftung ins Auto dringt. Wir denken uns nix dabei und beginnen uns mit dem Hungergefühl zu beschäftigen, aber so ganz lässt uns der Duft nicht mehr los, denn er wird intensiver und intensiver....und langsam aber sicher wirklich unangenehm. In Gilroy angekommen ist der Overkill erreicht.....als wir aussteigen, werden wir mit der vollen Knoblauch-Breitseite begrüßt...alles riecht nach Knoblauch, überall, egal wo man hier durchfährt. Es ist wirklich unfassbar. Eine kurze Google-Recherche erklärt dann auch wieso: wir sind ohne es zu wissen in der Knoblauch-Hauptstadt der Welt gelandet....Gilroy gilt als "Garlic City", im 19. Jahrhundert haben italienische Einwanderer den Knoblauch angeschleppt und zur Jahrhundertwende kamen japanische Einwanderer dann auf den Geschmack und begannen das Zeug im großen Stil anzupflanzen. Seitdem blüht die Knoblauch Industrie in Gilroy und das merkt man...bzw. man riecht es. Auch das weltbekannte "Garlic Festival" feiert man hier Jahr für Jahr.


    Nicht falsch verstehen, ich mag Knoblauch eigentlich, aber in der Konzentration, wie er hier durch die Luft schwebt und alles und jeden darin einhüllt, ist es schon mehr als unangenehm. Wir flüchten zum Abendessen in ein Denny's....selbst hier liegt es irgendwie in der Luft. Das Essen ist ok, das Restaurant aber insgesamt ziemlich dreckig. Wir sind froh, als wir draußen sind....und ein Luftzug später dann doch wieder nicht. Zum Verrückt-werden! :D


    Bilder von der ganzen Misere gibt es leider nicht....der Stadtspaziergang durch die eigentlich recht hübsche Main Street fiel wegen Geruchsbelästigung raus...


    Unser DaysInn hat zum Glück schlecht gelüftete Zimmer. Der Geruch hält sich hier einigermaßen in Grenzen. Meine Freundin verzichtet sogar auf ihre letzte Zigarette des Tages, um nicht nochmal raus zu müssen. Das Motel ist mit Ach und Krach noch in Ordnung....von Indern geführt, stellenweise recht runtergekommen und nicht unbedingt vorbildlich gereinigt. Für eine Nacht auszuhalten, aber wir sind jetzt schon froh, wenn wir am nächsten Morgen raus können...


    Abgesehen vom Gestank: trotz bedecktem Himmel war es wieder eine Wucht die Pazifikküste beim ewigen Kampf der Gezeiten zwischen Ozean, Nebel und schroffer Felsküste ein paar Stunden zu begleiten....ich bin gar nicht sicher, ob ich hier perfektes Sonnenwetter brauche. Irgendwie ist der Nebel und die Wolken charakteristisch für diesen Abschnitt, der Wechsel zwischen vereinzelten Sonnenstrahlen und gedämpftem, fast schon düsterem Licht passt stellenweise wirklich wie die Faust auf's Auge. Auch nach dem 5. Mal: eine Strecke, die ich immer wieder dem langweiligen Freeway-Stück zwischen L.A. und S.F. gerne vorziehe!

  • Ein toller Tag auf dem PCH, auch wenn das Wetter nicht so schön war. Leider fehlen zwei Fotos.


    Knoblauch City, das wusste ich auch nicht, wieder was gelernt. :)


    Den Schauspieler kenne ich auch aus Six Feed Under, aber auch nur daher..

    Bei mir werden alle Fotos angezeigt...an welcher Stelle denn, dann lad ich die nochmal neu hoch :)


    Ja, ist jetzt niemand aus der A-Riege, aber dennoch interessant mal so jemandem zu begegnen. Nebenrollen hatte er auch in Woody Allen's Vicky Christina Barcelona und Ben Affleck's Argo.

  • Bei mir werden alle Fotos angezeigt...an welcher Stelle denn, dann lad ich die nochmal neu hoch :)


    Ja, ist jetzt niemand aus der A-Riege, aber dennoch interessant mal so jemandem zu begegnen. Nebenrollen hatte er auch in Woody Allen's Vicky Christina Barcelona und Ben Affleck's Argo.


    Der hätte sich sicher gewundert, dass ihn einer kennt, dann auch noch aus Germany. :)

  • Ich kann mir nicht helfen, aber Fotos von kämpfenden See-Elefanten sehen für mich immer so aus, als hätte der eine dem anderen gerade einen unfassbar komischen Witz erzählt...


    :lach3::lach3:



    Wir flüchten zum Abendessen in ein Denny's....selbst hier liegt es irgendwie in der Luft. Das Essen ist ok, das Restaurant aber insgesamt ziemlich dreckig


    Deswegen gehen wir nicht mehr zu Dennys



    Das Motel ist mit Ach und Krach noch in Ordnung....von Indern geführt, stellenweise recht runtergekommen und nicht unbedingt vorbildlich gereinigt.


    Deswegen meiden wir Days Inns wenn es irgendwie geht.


    Beides Erfahrungen, die wir auch gemacht haben.

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