Die Wind River Range in Wyoming – vom Big Sandy TH zur Cirque of Towers

  • Die Wind River Range in Wyoming – vom Big Sandy TH zur Cirque of Towers


    Die Wind River Range ist ein Gebirgszug, der sich ca. 1oo Meilen lang im westlichen Wyoming erstreckt. Das Gebiet beginnt oestlich vom Grand Teton National Park und erstreckt sich suedoestlich weiter und beinhaltet sowohl die Bridger Teton Wilderness als auch die Popo Agie Wilderness. Die naechstgroesseren Staedte in der Naehe sind Lander und Pinedale.
    Die Wind River Range ist ein sehr populaeres Gebiet bei Backpackern und Bergsteigern, und neben den Colorado Rockies beinhaltet es die groesste Konzentration an hohen Gipfeln innerhalb eines begrenzten Gebietes.
    Hier stelle ich die Cirque of Towers in der suedlichen Wind River Range vor, eines der populaersten Wanderungen in der Range. Die Cirque beeindruckt mit unzaehligen hohen Gipfeln in einer hochalpinen Lage entlang der Continental Divide.


    Tag 1: Big Sandy TH – Big Sandy Lake



    Schon lange war die Wind River Range auf meiner Bucket List, die unzaehligen Bilder von beeindruckenden Granitgipfeln liessen mich nicht los und so plante ich einen Trip mit meiner Freundin fuer Mitte August.
    Als Ausgangspunkt waehlte ich den Big Sandy Trailhead, den man von Sueden aus via Rock Springs und Farson auf einer Vielzahl an Forest Roads erreicht, sowie von Norden aus via Pinedale. Der Grossteil der Forest Roads ist einfach nur eine Washboard Piste, doch die letzten 2-3 Meilen koennen extreme rauh und ausgewaschen sein und warden nicht fuer RVs empfohlen. Wir fanden sie allerdings im besten Zustand vor.
    Den ersten Schock gab es dann sogleich am Trailhead, der war proppevoll und selbst entlang der Zufahrtsstrasse mussten wir noch schauen, ueberhaupt einen Platz zu finden. Dies war mit Abstand der populaerste Trailhead, den ich jemals gesehen hatte.





    Vom Big Sandy Trailhead aus ging es nun am Big Sandy River entlang, und zum Grossteil gab es nur geringfuegige Hoehendifferenzen zu ueberwinden.





    Nach etwa einer Meile ging es dann in die Bridger Teton Wilderness, wozu der Grossteil der Wind River Range gehoert.



    Hier und da gab es einen Creek zu ueberwinden, und der Einfachheit halber wurden Bruecken aus Holzstaemmen errichtet. Es gab hier Schmetterlinge in Huelle und Fuelle, sie liessen sich einfach auf unseren Fingern nieder.




    Nach einer Weile lichtete sich der Trail und wir kamen naeher an den Big Sandy Lake, unseren Ziel und Basecamp fuer die naechsten Tage. Big Sandy Lake ist ca, 6 Meilen vom Trailhead entfernt und kann gut als Tageswanderung erreicht werden. Das gesamte Gebiet um dem Lake ist extremist populaer bei Campern und so suchten wir erst einmal nach einer Campsite in Lake Naehe. Wichtig war uns, ausreichenden udn hohe Baeume zur Verfuegung zu haben, da dies Baerengebiet war und alles baerensicher hochgehanegt werden musste. Das hielt aber Campnachbarn nicht davon ab, ihr Essen in Plastiktueten in 3 Fuss Hoehe wie auf dem Praesentierteller hinzuhaengen.





    Der Abend wurde damit verbracht, das Camp herzurichten, Wasser zu filtern und die Plaene fuer die naechsten Tage auszuarbeiten.




    Tag 2: Big Sandy Lake – Deep Lake und Temple Lake


    Nach einem ereignislosen Sunrise unter einer dicken Wolkendecke ging es dann los mit der Erkundung einiger alpiner Bergseen in der naeheren Umgebung. Wir hatten uns entscheiden, via Clear Lake zum Deep Lake und Temple Lake zu laufen, welche sich auf etwa 10,500 Fuss befinden.
    Wir liefen am oestlichen Ufers vom Big Sandy Lake entlang und genossen die Views auf die Peaks in der unmittelbaren Umgebung. Bei absoluter Windstille gab es herrliche Reflektionen im See.



    Schiestler Peak Reflection


    Wir querten einen Creek und wanderten dann oestlich Richtung Clear Lake, einem weiteren extrem populaeren Backpacking Ziel. Wir stoppten kurz am Lake, bedauerlicherweise zog es wieder total zu. Wir hofften auf einen nicht allzu stuermisch Tag, waren aber auf jegliche Unwetter eingestellt.



    Vom Clear Lake aus stieg der Trail stetig an und wir gewannen einiges an Hoehe. Nach und nach offenbarten sich unzaehlige hervorragende Ausblicke auf das Bergpanorama in der Ferne.



    Etwas spaeter erreichten wir dann den Deep Lake.
    Normalerweise bietet dieser See wunderbare Fotomoeglichkeiten mit unzaehligen Reflektionen an, aber es war so stuermisch und Frisch, das es irgendwie gar nicht einladend aussah. Stattdessen liefen wir den Trail am suedoestlichen Ufer hinauf und hofften, wenigstens so ein paar schoene BLicke zu erhaschen. Wie so oft im HOchgebirge, aenderte sich das Wetter innerhalb weniger Minuten schlagartig und die Sonne schaute durch die dicken Sturmwolken hindurch.




    Sonne und Wolken wechselten sich im Minutenrhytmus ab und erzeugten teilweise ganz eindrucksvolle Stimmungen.




    Steeple und East Temple, der an eine Shark Fin erinnert


    Schon bald waren wir ueber der Tree Line hinaus und hochalpine Tundra mit windschiefen Straeuchern und Moosen bestimmten das Bild. Boulders lagen verstreut herum und einen Trail gab es hier nicht mehr. Hier sucht man sich eher seinen eigenen Weg.



    Der Temple Lake war kurz darauf erreicht und an dessen noerdlichen Ufer machten wir eine Lunchbreak und beobachteten, wie sich das Wetter im Minutentakt weiter aenderte.
    Wolken flogen in unglaublicher Geschwindigkeit vorbei, Sonne und Sturm liessen es mal warm, mal kalt werden.





    Eine unglaubliche Stimmung herrschte hier und wir hatten das gesamte Gebiet fuer uns alleine. Auf dem Weg zurueck liefen wir fuer eine Weile auf der Ridge entlang und genossen die Blicke Richtung Nordosten.



    Man haette von hier aus noch einen weiteren kleinen Loop laufen koennen, aber das Wetter schien sich immer weiter zuzuziehen und hier auf dem hochalpinen Plateau wollten wir nicht unbedingt der hoechste Punkt sein, sollte das Gewitter losgehen, das sich gerade zusammenzog. Unter Donnergrollen und Hagel und Regen erreichten wir dann wieder die Meadows vom
    Big Sandy Lake, wo sich nun ebenfalls ein Gewitter zusammengezogen hatte.



    Da wir natuerlich auf die taeglichen Gewitter vorbereitet waren, entschieden wir eine Siesta einzulegen und etwas zu lesen oder eine Runde zu schlafen. Letztendlich dauerte das Gewitter etliche Stunden an und als es endlich aufklaarte, war es schon nahezu Zeit fuers Dinner.
    Wir gingen zum Lake und filterten Wasser fuer unser Abendessen und genossen nebebei noch einen recht dramatischen Sunset.




    Tag 3: Big Sandy Lake – Cirque of the Towers


    Heute sollte unser grosser Tag sein und wir wollten die 3 Meilen zur Cirque of the Towers laufen, das Highlight schlechthin. Wir starteten recht frueh und es war noch bedeck. Der Trail fing direct an unserem Camp an und stieg nun etliche Hoehenmeter steil hinauf bis zu einer grosszuegigen Meadow. Diese stellte sich als ein hervorragender Campspot heraus und bei einem
    meiner naechsten Trips wuerde dies mein bevorzugter PLatz warden.



    Langsam klarte es auch auf und der Trail fuehrte immer weiter in die einzigartige Bergwelt hinein.
    Die ersten signifikanten Peaks tauchten vor uns auf, die der prominente Sundance Pinnacle und Warbonnet Peak, beide beliebt bei Bergsteigern.




    Sundance Pinnacle und Warbonnet Peak


    Umgeben von Granitfelsen und Boulders tasteten wir uns weiter voran, immer wieder mussten wir stoppen, weil die Landschaft so schoen war.




    Kurz darauf erreichten wir den North Lake, in dessen Wasser sich der Warbonnet Peak spiegelte. Wow, das war echt schoen hier. Wir liefen am oestlichen Ufer des Lakes entlang und querten einen Creek.



    Auf der entgegengesetzen Uferseite stieg der Trail erst einmal stetig an und wir machten etliche Hoehenmeter gut. Der Trail fuehrte immer weiter hinauf und schon bald hatten wir wieder Tundra Landschaft erreicht.



    Auf einen prominenten Boulder legten wir eine Snack Pause ein und genossen den einzigartigen Blick in die Umgebung sowie in die Cirque, die nun zum Greifen nah warm.





    Nun kam der von vielen gefuerchtete Anstieg ueber den Jackass Pass, bei es galt etliche Hoehenmeter gutzumachen. Ich muss sagen, es gab nichts entlang des Passes, was diesen Ruf bestaetigte. Es war ein normal steiler Anstieg in einer hochalpinen Lage. Auf etwa Haelfte der Strecke konnten wir einen Blick auf den Arrowhead Lake werfen sowie Warbonnet Peak, der sich direkt zu unserer Linken majestisch erhob.




    Der steilste Teil vom Jackass Pass


    Mit 10,800 Fuss hatten wir auf der Hoehe des Jackass Passes den hoechsten Punkt errreicht und nun ging es langsam aber recht steil wieder hinunter. Vor uns in der Ferne erstreckte sich der Lonesome Lake mit Lizard Head Peak und Pingora Peak. Wow, der Anblick entschaedigte doch fuer alle Muehen.




    Blick in die Cirque mit Lonesome Lake



    Wir verliessen den Trail und liefen nun Crosscountry nach Westen, in den Talkessel der Cirque. Wow, ein genialer Peak nach dem anderen.
    Und so geniale Campsites gab es hier.



    Das naechste Mal wuerde ich garantiert hier zelten anstelle vom Big Sandy Lake.
    Wir steigen langsam hinab zur Meadow und ereichten nach einer Weile ein Boulder Field, welches es zu ueberqueren gab.



    Am Ende des Boulder Fields erreichten wir einen Creek, der einen wunderschoenen Wasserfall speiste. Am Fusse des Wasserfalls machten wir unsere verlaengerte Lunchbreak und genossen die tollen Blick in die gesamte Umgebung.




    Meadows oberhalb des Wasserfalls mit Watch Towers



    Wir hielten uns hier fuer gut zwei Stunden auf und liefen dann gemuetlich zurueck zum Camp am Big Sandy Lake. Auch heute Abend bekamen wir wieder einen schoenen Sunset geboten, und sowohl Shiestler Peak als auch Haystack Mountain begannen wunderbar zu leuchten.




    Haystack Mountain



    Wir liessen den Abend mit Rotwein und Booze ausklingen und waren froh, so einen tollen Tag erwischt zu haben.


    Tag 4: Big Sandy Lake – Big Sandy Trailhead


    Der Hike zurueck zum Trailhead war ereignislos und dauerte nicht allzu lange. Wir waren froh, wieder am Auto und mit der Kuehlbox mit kalten Getraenken zu sein. Ein toller Trip fand hier sein Ende und nun stand die lange Fahrt nach Hause an. Es waren 5 Stundne bis Draper, wo ich meine Freundin in Draper absetzte, und fuer mich dann noch mal 5 weiterer Stunden bis St. George.



    Weitere Infos:


    Big Sandy TH – Big Sandy Lake:


    Laenge: 6 Meilen
    Anspruch: leicht
    Nutzung: intensive
    Besonderes: 610 Fuss Hoehenunterschied


    Big Sandy Lake – Deep und Temple Lake:
    Laenge: 5 Meilen Roundtrip ab Big Sandy Lake
    Anspruch: mittel
    Nutzung: mittel
    Besonderes: 1100 Fuss Hoehenunterschied


    Big Sandy Lake – Cirque of the Towers:
    Laenge: 5 Meilen Roundtrip ab Big Sandy Lake
    Anspruch: mittel bis schwer aufgrund der Hoehe
    Besonderes: 1300 Fuss Hoehendifferenz


    Allgemeine Infos:
    Permits:
    fuer backpacking trips warden keine permits benoetigt
    Sicherheit:
    dies ist Baerengebiet, Bear Canister warden empfohlen, sind aber keine Pflicht. Jegliche Lebensmittel und Toilettenartikel muessen in einen sicheren Stuffsack aufbewahrt werden und mindestens 10 Fuss hoch und 4 Fuss vom Stamm entfernt aufgehaengt werden. Jegliche Essensreste muessen mit dem allgemeinen Muell baerensicher hochgehaengt werden.


    dies ist eine Hochgebirgsregion, taegliche Sommergewitter und damit die Gefahr von Blitzschlag sind gegeben. Bei Gefahr eines Gewitters unbedingt einen sicheren Ort aufsuchen sowie wenn moeglich unterhalb der Baumgrenze aufhalten
    Jegliches Trinkwasser muss gefiltert warden
    Aufgrund der vielen Wasserstellen, Seen und Feuchgebiete unbedingt an Moskitoschutz denken. Juni bis Anfang August ist Hochsaison fuer Moskitos.


    Maps:
    USGS Big Sandy Opening,Temple Peak Lizard Head Peak (Cirque), Mt. Bonneville
    Earthwalk Press: Southern Wind River Range


    Anfahrt:
    von Sueden via Rock Springs:
    Von Norden via Pinedale:

  • Ich hab jetzt nur mal schnell drüber geschaut, weil ich von der Gegend wenig bis nix kenne. Eine schöne Gegend, und ich werde den Bericht mal in Ruhe studieren müssen :D
    Danke für's vorstellen dieser außerhalb der USA noch relativ unbekannten Gegend :daumen1:

    bei uns ist das eines der populaersten Wandergegenden. Ungefaehr gleich populaer wie John Muir Trail in der Sierra.
    Und man ist in nur ca. 10 Stunden da.
    Fuer die noerdlichen Winds dauert es ca. 11 Stunden, da muss ich irgendwann auch noch hin, da das Titcomb Basin auf mich wartet.
    Ansonsten ist die gesamte Windriver Range ein Traum, wo Tageswanderungen bis wochenlangen Trips ist alles drin.
    Und es gibt keine permit restrictions wie in vielen anderen Gebieten, was nervig ist

    Ein cooler Trip! :) :daumen1:
    Von welchem Hersteller ist deine Chest Bag, Yvonne?

    Das ist die ClikElite Acess, ich habe die heissgeliebt,da die haende frei sind.
    Leider passt meine Full Frame Kamera samt Prime Lenses da nicht rein und ich bin wieder auf der Suche nach einer Loesung :(

  • Ein cooler Trip! :) :daumen1:
    Von welchem Hersteller ist deine Chest Bag, Yvonne?

    Das ist die ClikElite Acess, ich habe die heissgeliebt,da die haende frei sind.
    Leider passt meine Full Frame Kamera samt Prime Lenses da nicht rein und ich bin wieder auf der Suche nach einer Loesung :([/quote]


    ClikElite kenne ich. Die sind ja bei dir um die Ecke.
    Schau mal bei Lowe Pro, die haben so was ähnliches. Da könnte eine FF reinpassen. :)

  • Das ist die ClikElite Acess, ich habe die heissgeliebt,da die haende frei sind.
    Leider passt meine Full Frame Kamera samt Prime Lenses da nicht rein und ich bin wieder auf der Suche nach einer Loesung :(


    ClikElite kenne ich. Die sind ja bei dir um die Ecke.
    Schau mal bei Lowe Pro, die haben so was ähnliches. Da könnte eine FF reinpassen. :)




    ausser der Access gibt es nichts wirklich zufriedenstellendes.
    Alles anderen sehen aus wie Fallshirme vor der Brust und ich kann nicht mehr darueberschauen und sehe den Trail nicht mehr.
    Hatte eine andere ausgetestet und lag mehr auf der Nase als alles andere, weil ich keinen Stein, Baum oder aehnliches auf dem Trail mehr sehen konnte wegen dem Riesenteil vor meiner Nase.
    Ich muss evtl. mal mit ClikElite discutieren ueber ein custom made model, evtl. machen die das ja.

  • Hallo Yvonne,

    ich möchte heuer noch einen Dayhike von diesem Trailhead machen. Hast Du dazu eine Empfehlung? So 15 Meilen wären ok.

    Yvonne ist hier nicht mehr tätig, sie ist aus sämtlichen Foren zurückgetreten. Du kannst sie aber wohl noch bei Facebook erreichen.

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