The Narrows (top-down) - Zion NP

  • Von der Chamberlain’s Ranch ausserhalb der nordöstlichen Ecke des Zion NP kann man im Bach- resp. Flussbett des North Folk in ca. 17 Meilen zum rund 1500ft tiefer gelegenen Riverside Walk und den Temple of Sinawava wandern. Diese Wanderung führt einem durch die komplette Sektion des North Fork, wobei man immer tiefer in den steilen Canyon hineinwandert.


    Die Wanderung wird üblicherweise in zwei Tagen absolviert, kann aber von fitten Wanderern auch problemlos an einem Tag gemacht werden. Gemäss NPS Seite sollte man für eine Tageswanderung 10-13 Stunden einreichen, was m.E. grosszügig und konservativ gerechnet ist. Ich brauchte mit einer angemessenen Ausrüstung (dazu später) und vielen Fotostops sowie zwei Essenspausen 8,5 Stunden.


    Bevor man loslaufen kann, muss man aber einiges organisieren. Zunächst bedarf die Wanderung eines Zion Backcountry Permit. Dieses kann man auf der NPS Website für USD 5 reservieren. Nachdem ich die Reservierungsbestätigung erhalten habe, buchte ich einen Shuttle für weitere USD 35. Einen Tag vor der geplanten Wanderung kann die Reservation in ein Permit eingelöst werden. Dafür zahlt man weitere USD 10. Allerdings stellt der NPS das Permit nur dann aus, wenn der Wasserstand nicht allzu hoch ist (unter 130cfs). Hat man einmal das Permit, empfehle ich in Springdale eine adäquate Ausrüstung zu mieten. Die Wanderung führt schliesslich geschätzte 80% durch das Flussbett des North Folk. Ich habe für USD 20 Spezialschuhe (Wading Boots), Neoprensocken, einen wasserdichten Sack sowie einen Holzstock gemietet. Dies war eine gute Investition: normale Wanderstöcke wären wahrscheinlich zwischen den zum Teil nicht sichtbaren fussballgrossen Steinen gebrochen. Offene Schuhe (Sandalen) empfehle ich ebenfalls nicht: einerseits sind die Füsse permanent nass und aufgeweicht, anderseits bieten sie keinen Schutz vor den Steinen im Flussbett.


    Am 18.September gings um 6.30 bei Zion Adventures in Springdale mit dem Shuttle los. Das Fahrzeug war bis auf den letzten Platz besetzt. Ich dachte noch, dass einige Hiker die Wanderung verschieben, da an diesem Tag der Shuttle im Zion Canyon nur bis zur vorletzten Station (the Bend) fuhr. Das bedeutete, dass zu den 17 Meilen noch ca. 1,2 Meilen dazukamen…


    Ca. 8.00 waren wir am Traihead bei der Chamberlain‘s Ranch. Dort war es s…ehr kalt, und ich war froh, dass ich ein Handschuhe dabei hatte. Zunächst führt der Trail entlang einer alten Jeep Road. Nach drei Meilen erreicht man die Bulloch’s Cabin, eine alte Holzhütte.
    Ein paar Meter danach endet der Trail resp. führt meistens direkt durch den North Folk. Eine Karte braucht es keine, da man einfach flussabwärts läuft. Zwischendurch gibt’s links und rechts ein paar Trampelpfade, so dass man das Flussbett verlassen kann.
















    Auf den nächsten sechs Meilen geht’s durch die Upper section of the North Fork. Der Canyon auf diesem Abschnitt ist noch nicht so tief wie im unteren Abschnitt, aber hier ist es viel ruhiger als unten und das Wasser fliesst noch eher gemächlich. Trotzdem ist der Canyon bereits nach kurzer Zeit so tief, dass man Fluss und Himmel kaum mehr auf ein Foto bringt.





















    Der Canyon wird mit jedem Meter grösser und tiefer. Nach 8-9 Meilen erreicht man die ca. 3-4m hohen North Fork Falls. Diese Stellen aber nur scheinbar ein Hindernis dar – man kann sie nämlich linkerhand einfach umgehen.




















    Bald mündet auf der rechten Seite der Deep Creek in den North Folk, und die Wassermenge verdoppelt sich schlagartig. Bisher war die Wanderung durch den Fluss relativ einfach. Einerseits war das Wasser nicht so tief, andererseits hatte es nur kleine Steine im Flussbett. Nun werden das Wasser aber tiefer und die Steine grösser, so dass ich mit meinem Wanderstock immer ein wenig sondieren musste, wo ich durchwaten konnte. Zudem wird nun auch die Strömung grösser, und es hat ein paar knietiefe Passagen, so dass ich mich mit dem Stock abstützen musste. Da sich die beste Route abwechselnd am rechten oder linken Ufer befand, sind zudem unzählige Flussquerungen nötig. Erfreulich war die Wassertemperatur: nachdem ich ein paar Tage zuvor im Kanarra Creek war und mir fast die Füsse abgefroren sind, waren es hier im North Folk angenehme 16-18 Grad.



    Auf den nächsten paar Meilen findet man insgesamt 12 Campsites, welche allesamt zwei bis drei Meter höher liegen als der Fluss und sich gut für eine Mittagspause eignen.




    Nach ca. 12 Meilen erreicht man die Big Springs. Das ist die Stelle, bis zu welcher Tageswanderer ohne Permit von unten her wandern dürfen resp. hier umdrehen müssen. Im oberen Abschnitt hatte ich nur 3-4 andere Tageswanderer gesehen, welche mit mir im Shuttle waren. Nun traf ich aber auf zahlreiche Wanderer, welche vom Temple of Sinawava gestartet sind.




    Nach Big Springs folgt der grösste und höchste Abschnitt des Canyons. Ich glaube, der inoffizielle Name dafür ist „Wall Street“.















    Nach ca. 14 Meilen mündet der nicht minder grosse und eindrückliche Orderville Canyon in den North Folk. Eigentlich wollte ich etwa eine Meile in den Orderville Canyon reinwandern/waten. Ich war aber bereits ein wenig Müde und es hatte mir zu viel andere Wanderer sowie entsprechenden Lärm, der durch die Canyonwände noch intensiver wurde, so dass ich zügig Richtung Temple of Sinawava ging.








    Der untere Teil hat noch einen schönen Abschnitt, den man aber nicht alleine geniessen kann. Mitunter war es ziemlich „busy“ – von Ruhe und Einsamkeit wie im oberen Teil keine Spur. Dabei hat es wohl an anderen Tagen noch mehr Leute – ich vermute, dass einige Wanderer ihren Trip auf den nächsten Tag verschoben haben, wenn der Shuttle wieder bis zum Ende gefahren ist.


    Nach ca. 8 Stunden erreichte ich wieder „Land“, tauschte meine Wading Boots gegen Wanderschuhe und lief die restlichen 1,2 Meilen zur Haltestelle „the Bend“, welche ich ca. 16.30, also nach insgesamt rund 8,5h erreichte.

  • es hatte mir zu viel andere Wanderer sowie entsprechenden Lärm, der durch die Canyonwände noch intensiver wurde, so dass ich zügig Richtung Temple of Sinawava ging.


    ...das ist einer der Gründe, weshalb ich den Zion noch meide.


    Eine super Wanderung, Roger! :daumen1:


    Danke fur's Vorstellen.

  • Ich habe erst jetzt gemerkt, dass ich Roger mit falschem Vornamen angesprochen habe :lachweg: Tut mir leid, aber irgendwie hab ich bei Narrows gleich an Yvonne gedacht, weil's vor ihrer Haustür liegt. :D

    haette die Tour ja auch schon gemacht, die fiel leider wie meine Zion Traverse dem Government Shutdown zum Opfer.
    Nun plane ich halt fuer naechstes Jahr neu und mache die Dayhike Narrows Tour Anfang Januar

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