REHs Northern Badlands & Rocky Mountains Tour 2008 - Directors Cut

  • Mittwoch, 16. Juli 2008 (Tag 17 – Midges, Backroads and Flat Tire)
    Lander, Wyoming


    Eigentlich...
    hätte es heute ja ein schöner Tag werden sollen.
    Aber es kommt anders....
    als man denkt.
    Nach dem Frühstück machen wir uns zunächst nach Lander City auf, um einerseits im Schuhladen, den ich gestern entdeckt hatte, nach Chucks zu fragen (Fehlanzeige!!!) und andererseits Cola für mich bei Safeway einzukaufen (Fehlanzeige!!!).
    Also fahren wir erst mal auf unsere heutige Tagestour von Lander aus. Erstes Ziel ist der Sink Canyon, wo der Popo Agie River (genauer gesagt der Middle Fork) in einer Höhle verschwindet (The Sink) und nach ca. einer Viertel Meile in einem Becken (voller Forellen) wieder auftaucht – The Rise.
    Im Visitor Center erfahren wir zunächst, dass es kein Junior Ranger Programm gibt – na gut. Und dass die Loop Road nach South Pass City von 10am till 4pm gesperrt sei. Construction. Weniger gut.
    Also schauen wir erst einmal nach The Sink. Allerdings sind die Midges mehr als lästig. Und unser Repilent ist im Motel. Shit happens.



    Auf dem Weg zum The Rise haut Barbara plötzlich ins Auto ab. Völlig ungewöhnlich. Sie war wohl das absolute Opfer der Midges geworden.
    Am The Rise sind die Forellen Unterarmlang und auf Grund des Futterautomaten auch völlig futtergeil.




    Als wir wieder am Auto sind, schwirren hunderte von Midges um das Auto und damit Barbara, die sich nur noch dahin hat retten können. Da der Loop eh gesperrt ist und an einen Walk entlang des Flusses auf Grund der Midges nicht zu denken ist, beschließen wir nach Lander zurück zu fahren. Dort wollen wir im Motel erst einmal das Repilent holen und dann über den Highway WY28 weiter nach South Pass City fahren, um dann nach 4pm den Loop Richtung Sinks Canyon zu fahren. Wenn dann noch Bedarf ist, kann man noch mit Repilent eingedampft den Fluss entlang wandern.


    Gesagt getan. Kurzer Stopp in Lander. Dann geht es via WY28 Richtung South Pass City. Vorher biegen wir aber noch rechts ab auf den Red Canyon Loop, eine tolle unpaved Road durch rote Felsen. Leute, die gibt es nicht nur in Utah. Hier hat der Little Popo Agie River (ein Seitenarm des Popo Agie Rivers) einen schönen Felsabbruch geschaffen, durch den eine schöne Strecke führt. Anfangs eine gute Gravelroad wird diese aber durch Auswaschungen zunehmend schlechter. Als Schisser schalte ich 4WD ein. Ob dies oder HC notwendig ist, fragt mich nicht. So bin ich auf der sicheren Seite (denke ich).



    Nach dem Loop geht es kurzzeitig wieder auf die WY28, dann geht es aber schon links ab, zunächst paved, dann als Gravelroad nach Atlantic City. Eine Semi Ghost Town mit „about 57 people“.
    Erst besichtigen wir den Friseur mit Gift Shop. Obwohl Richi es nötig hätte, ist er nicht zu einem Atlantic City Haarschnitt zu bewegen. Danach geht es ins Cafe. Allerdings ist das Eis so fett, dass es meinem Magen schon nicht mehr gut geht. Aber eigentlich ...



    Weiter geht es auf guter Gravelroads über ein paar Cattle Grids nach South Park City, einer Ghost Town und State Historic Site.



    Wir stromern durch die gut restaurierte Ghost Town (Population about 7) und schauen uns alles gut an.



    Danach wollen wir eigentlich nur noch nach Lander zurück. Im Navi gebe ich zwar die Loop Rd ein, aber mal schauen, wie die Stimmung ist.
    Als ich starte, meldet sich das Auto Front Tire Low Pressure!!!!
    Wir steigen aus. Flat Tire. Das erste mal in sieben Nordamerikaurlauben. Wie gut, dass ich Ersatzreifen und Werkzeug kontrolliert habe!



    Wie fangen an, dass auszubauen und auszupacken. Schon beim Versuch, den Reifen runter zu kurbeln, wird es schwierig. Dann eine Stimme: „May I help you“. Ein Mann fragt, ob er uns helfen kann. Er kenne sich mit Chevys aus. Mit der Familie kommen wir ins Gespräch. Er hilft uns wirklich. Allerdings will der Jack nicht so recht. Wir bekommen zwar den Flat Tire ab, aber den Spare Tire nicht wieder rauf. Irgendwie ist der Jack danach auch kaputt.



    Weitere Männer kommen dazu, bringen Klötze bis schließlich der Clerk vom State Park kommt. Er hat eine hydraulic Jack!!! Freu.
    Damit bocken wir Tahi hoch und der Ersatzreifen kommt drauf. Jubel. Der platte Reifen wird eingeladen. Der Jack ist wohl broken, allerdings ist es ein Witz solch ein schweres Auto mit solch einem Spielzeugwagenheber auszustatten.
    Ohne die Hilfe der vielen helfenden Hände säßen wir wohl immer noch in South Park City fest. Unbekannter Weise und ohne dass sie es jemals lesen werden einen herzlichen Dank an die Crew. Thanks a lot!!!!!!!!!!!!!


    Danach habe ich vom Loop genug und fahre geradeaus via WY 28 nach Lander!
    Alamo anrufen. Endlose Warteschleife. Ein nettes Gespräch zur Aufnahme der Daten. Ich habe eine Schadensnummer. Ich könne noch 3000 Meilen mit dem Ersatzreifen fahren, aber nur 65 mph. Der Schadensort liegt auch irgendwie nicht in SPC sondern 4 Meilen weiter am WY28.
    Nach einigen Einwänden meinerseits, dass ich ohne Ersatzreifen nicht in die Rockys fahren würde, was wir vor hätten, sucht er mir Bailey Tire Shop in Lander raus. Es ist 5:30 pm. Der wird wohl zu haben.
    Gaby und ich fahren hin und er hat bis 6 pm auf. Es ist 5:45. Wir rechnen damit morgen wieder kommen zu müssen.
    Innerhalb von 10 Minuten ist unser Reifen geflickt (wieso ist in Deutschland eigentlich immer ein neuer Reifen fällig?). Der Ersatzreifen wieder hoch gezogen. Als ich nach der Rechnung frage, das Beste: It okay!.
    Nothing. Nichts. - Ob die nun direkt mit Alamo abrechnen. Der Typ am Telefon hatte mir gesagt, Reperaturen bis $25 und ich solle in Vorkasse treten.
    Auf jeden Fall toll. Super Service. In Deutschland undenkbar.
    Danach gönne ich Tahi noch eine Wäsche. Für diese Tour sind Off Pavement Adventures beendet (es waren sowieso keine Strecken mehr geplant).
    Nach dem Loch im Reifen zu urteilen, war es ein Cattle Grid, was ihn aufgeschlitzt hatte. Ist ja noch mal jutt gegangen, wie der Rheinländer sagt.
    Morgen geht es nach Laramie.
    N.S. Für die Freunde des Denglischen.
    Hier lernt ihr Fachbegriffe aus dem realen amerikanischen Touristenalltags. Jack. Flat Tire. Spare Tire....

  • Donnerstag, 17. Juli 2008 (Tag 18 – Still on the Road Again)
    Lander, Wyoming nach Laramie, Wyoming


    Fahrtage müssen sein, sofern man sich nicht im ausschließlich im engeren Bereich um Moab bewegt, immerhin steht die Uhr des Tahi schon auf 2.500 Meilen.
    Nach dem Frühstück war allerdings erst mal ein Stopp beim Drug Store nötig, denn After Bite war dringend einzukaufen, da unsere Midges Itches juckten und weh taten – sie taten es noch mehrere Tage.


    Danach ging es auf den Highway. Zunächst die US287 nach Rawlins. Rechts und Links des Highways gab es durchaus ein paar sehenswerte Felsformationen zu sehen und der View back offerierte immer noch die auf den Gipfeln schneebedeckten Berge in 13.000 ft.




    In Rawlins ist nichts wesentliches sehenswert, so dass es beim Tankstopp bleibt. Die billigste Tanke hat aber keinen Restroom. Insofern werden wir auf das gegenüberliegende Rathaus verwiesen. Auch nicht schlecht. Pinkeln in offizieller Mission. Der Rat an mich von den Frauen: „Lass dich nicht gleich für die Wahl in den Stadtrat aufstellen.“ Mphmmmm.



    Danach ging es auf den Interstate, der uns nach weiteren 75 Minuten nach Laramie brachte. Zunächst das Ansteuern der zwei Chucksquellen. Fehlanzeige!!!
    Dabei verlieren sich die Frauen und Männer im Team, was den Männern ein paar grässliche Flüche entlockt, die wir hier nicht mehr wieder geben wollen.
    Das Ramada ist dann erreicht. Es macht einen relativ heruntergekommenen Eindruck, der allerdings dadurch ein wenig aufgewogen wird, dass es Free Dinner Buffet, Free Drink in the Bar und Hot Breakfast tomorrow gibt.
    Wir sind alle ziemlich müde und fertig, so dass wir erst einmal Pause machen. Gaby fährt zwischendrin noch ins University of Wyoming Art Museum, Franzi ist so fertig, dass sie einschläft und der Tag zu Ende für sie ist.
    Dann fahren wir noch zu viert nach Downtown Laramie, wo es ein paar schöne Läden gibt. Einige haben schon zu, andere gerade noch auf. Unter anderem erwerbe ich einen Spezialrost für meinen Weber Kugelgrill zum Grillen von Pizza. Das hatte ich vor einiger Zeit schon als den Top-BBQ-Trend gelesen. Nach unserer Rückkehr wird es den auch im Allerheiliger Garten geben. Wir sind eben Trendsetter, dachte ich damals. Bis heute ist er nicht ein einziges Mal verwendet worden. Sogar der Original Papprand ist noch dran.... So kann man sich täuschen.


    Zum Abschluss des Tages gibt es noch das Free Dinner Buffet: wirklich nicht schlecht. Fish Nuggets, Pasta, Corn, Big Meat Balls und Salat Buffet. Dazu zwei kostenlose Budweiser für mich (da Gaby nur Kaffee trinken möchte) und einen Rotwein für meine Frau auf Kosten des Hauses.
    Da man in Wyoming allerdings erst ab 21 in Bars darf, hole ich die Getränke dort und nehme sie mit in die Lobby, damit Richie auch sein 7up zusammen mit uns trinken darf.
    Am nächsten Tag geht es dann hoch nach Estes Park.

  • Freitag, 18. Juli 2008 (Tag 19 – Lost Wallet, In The Jail, No Rafting and Pink Days)
    Laramie, Wyoming nach Estes Park, Colorado


    Für das Frühstück im Ramada hatten wir ja Gutscheine erhalten. Und die befanden sich in Gaby Geldbörse. Und die war nicht da. Schock.
    Gestern abend hatte sie diese noch ins Restaurant geholt, um die Gutscheine für die Getränke heraus zu holen. Und jetzt ist sie nicht mehr da.
    Wir drehen das Gepäck um, wir drehen das Restaurant um, wir drehen erneut Gepäck und Zimmer um, wir fragen in der Rezeption, im Restaurant nach, wir suchen die Laundry, die Büsche und die Mülleimer ab. Nichts. Die Geldbörse ist weg.
    Es folgen Telefonate mit der Bank in Deutschland und der Mastercard-Hotline in den USA. Immerhin sind die Karten gesperrt. Trotz fehlender Marken bekamen wir doch Frühstück, was uns aber nicht so recht schmecken wollte.
    Was noch fehlt, ist eine Anzeige bei der Polizei, denn auch der Führerschein ist drin. Und für einen neuen braucht man eine Verlustmeldung.
    Beim Auschecken hinterlassen wir sicherheitshalber noch unsere Handynummer. Das Sheriffs Office befindet sich im Gerichtsgebäude. Dort erfahren wir, dass der Sheriff wohl nur für das County, aber nicht für die Stadt zuständig sei. Zuständig sei die Police – den Unterschied verstehe, wer will.
    Wir sollen ins neben liegende Gefängnis gehen, dort sei ein Telefon, mit dem wir die Police erreichen konnten. Ins Gefängnis? Wir müssen wohl etwas falsch verstanden haben, sie meint bestimmt das Gebäude dahinter, das Rathaus. Also wir darein. Nein! Nach ein paar Anrufen die Auskunft: Gehen Sie ins Gefängnis, gehen Sie direkt dorthin, ziehen Sie ... - nein das ist was anderes.
    Wir sollen also ins Gefängnis gehen! Und dort das silberne Telefon benutzen. Nach einigen Telefonaten mit dem silbernen Telefon im Gefängnis (wer uns besuchen will: Besuchszeiten sind Donnerstags und Sonntags von 1pm to 3pm without personal items. Only two visitors for one prisoner for half an hour. First come – first serve) wird vom Officer telefonisch die Anzeige aufgenommen. Einen Beleg über den Verlust mit Ausnahme einer Nummer bekommen wir nicht. Wenn das Straßenverkehrsamt was wissen solle, mögen die anrufen!
    Leider war ich von den Umständen so geschockt, dass mir ein Foto irgendwie nicht in den Sinn kam.
    Also machen wir uns nicht ganz so frohen Mutes Richtung Colorado auf. Da klingelt das Handy. Kim vom Ramada. Sie hätten die Geldbörse gefunden. Im Safe!
    Wie die weitere Aufklärung ergab, hatte wohl Gaby beim Kaffee holen gestern Abend dort die Geldbörse liegen gelassen. Der Mitarbeiter hatte sie dann in den Safe gelegt, statt zu schauen, wem sie gehört und das Zimmer anzurufen.
    Und natürlich der Frühschicht nichts davon mitgeteilt. Und so war sie dann erst aufgefallen als die den Safe aufgemacht haben. Die Karten sind gesperrt, aber immerhin braucht Gaby keinen Führerschein. Für die letzten Tage müssen wir ihr wohl ein wenig mit der Kreditkarte und Bargeld aushelfen.
    Nun geht es nach Colorado Richtung Fort Collins. Dort entdecken wir am Wegesrand Rafting Companies. Also Anhalten und Fehlanzeige! Vor Montag/Dienstag alles ausgebucht. Merde! - Auch die Hoffnung später in Estes Park fündig zu werden, erweist sich als Niete. Von dort wird man nach Fort Collins gebracht – also aussichtslos.
    Also geht es weiter in die Mall. Denn es müssen ja noch....



    Richtig rosa Chucks her! Und gleich im ersten Laden, die rosa Chucks in der richtigen Größe. Heureka!!!!



    Wir finden noch ein paar Dinge mehr, wie ein Skate Board für Franzis daheim gebliebene Schwester und andere Dinge.
    Warum aber Victoria Secret – das sind die mit den Womens Intimates – kostenlose Tote anbietet, können wir nicht ergründen. Jedenfalls schauen die Einheimischen komisch als ich das Schaufenster fotografiere. Bin wohl mal wieder über die Prüderiegrenze gesprungen.



    Gegen 4pm geht es dann nach Estes Park, das nur 35 Meilen weg liegt. Dabei geht es durch das schone Tal des Thompson Rivers. Lieder verheißen uns zwar die Schilder 120 Dickhornschafe, nach denen man Ausschau halten solle, wir sehen sie leider nicht.



    So erreichen wir Estes Park und das sehr schöne Saddle & Surrey Motel. Wir haben sogar einen Kamin im Zimmer, leider ist es Hochsommer, so dass wir ihn nicht anstecken.
    Beim abendlichen Picknick stören uns dann doch irgendwann die Midges. Die Itches von gestern tun immer noch weh, aber der Indianerschmerz nimmt schon ab....

  • die pinken Schuhe wuerden mir auch gefallen ;)


    Ich fand Rocky Mountain NP schoen, nur fuerchterlich fuerchterlich voll und uebervoll. Schon fast zu Tode geliebt.
    Und man sah auch ueberall die Spuren. Zertrampele Blumpen im Hochalpin Bereich, zerstoerte Schwammerl, ich war richtig entsetzt und total traurig darueber.

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