Mellow Yellowstone - the whole Story

  • 4.6.2012


    Jackson Hole bis Las Vegas ist ein bißchen weit für eine Tagestour, deshalb hatten wir noch ne Zwischenübernachtung in Salt Lake City eingeplant. Wir erwarteten zwar nichts interessantes zu sehen - aber immerhin gibt’s da nen weiteres Capitol, das Uli nicht interessiert. Abfahrt ausnahmsweise recht früh, schon um 10 Uhr - Frühstück gab’s in runder Zitronenkeksform unterwegs.
    Die erste Stunde fuhren wir durch richtig schöne Berglandschaft, dann wurde es eher flach und langweilig. Höhepunkt der Strecke: Der weltgrösste Elkhorn Arch in Afton.



    Dort trafen wir zufällig die 4 Leute, die uns gestern zufällig getroffen hatten. Sie mussten sich einer iranischen Indianerzeugsverkäuferin erwehren, die Ihnen etwas schenken wollte. Wie es ausgegangen ist haben wir nie erfahren, wir haben uns nämlich unauffällig verzogen bevor uns auch etwas geschenkt wurde.
    Landschaftlich wurde es recht langweilig - immerhin war alle paar Meter ein Welcome-Schild eines Staates zu knipsen, ständig ging’s aus Wyoming raus, nach Wyoming rein, aus Idaho, nach Idaho, nach Utah, aus Utah, nach Wyoming........



    Irgendwann blieben wir in Utah, fanden Salt Lake City und dort zunächst das nicht zu übersehende Capitol, mittlerweile das 12. seiner Art, für das Uli sich nicht wirklich interessierte, ihr aber gefiel, auch von innen.....



    Anschliessend fanden wir mit leichter Mühe unser Hotel. Temple Drive als Adresse reicht nämlich nicht - den Drive gibt es in West, East, North und South. Nach dem einchecken und Auto valetieren verspeisten wir ein sehr geschmackvollen Abendessen (Salat, Minestrone, Tagliatelle Alfredo und irgendein Shrimp Spezial Teller) im Olive Garden, wo es erstaunlicherweise auch Bier gab, und besuchten anschliessend den berüchtigten Tempel.
    Da denkt man Utah wäre ausser in ein paar Enklaven wie Moab oder Escalante alkoholfrei und dann sieht einem der Tempel beim saufen zu. Unglaublich.....



    Nähere Einzelheiten zum mormonischen Glauben und dem Tempel könnt ihr ja im Internet suchen. Uns kam es jedenfalls nicht ganz geheuer vor was die kleinen Jungs mit Johannes dem Täufer im Wald getrieben haben.
    Und überhaupt: bei Karl May waren Mormonen immer die Bösen...


    Immerhin weiss ich jetzt ein ganz kleines bißchen was die Schilder “John 3:16” zu bedeuten haben, die man häufiger mal in Fußballstadien, speziell bei Weltmeisterschaften in Mexico, sieht.


    Im City Creek Center, direkt gegenüber des Tempels, waren Toiletten und einfach nur ne Cola schwer zu finden, aber zum Schluß des Tages um 9 Uhr sprang ein Brunnen gar nicht mal schlecht. Mit Wasser und Feuer, fast wie in Vegas, nur kleiner. Nett.....
    Was gibt’s sonst noch zu Salt Lake City zu sagen? Nichts ....


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    Gefahrene Meilen: keine Ahnung, hab schon wieder die Notierung vergessen.
    Übernachtung: Hilton Salt Lake City Center - von Priceline für 98,33 $ incl. tax zugewiesen worden.
    Offizieller Preis: 169 $.
    Wo war die Bierdose? Die hätten wir fast trinken wollen - aber die war im Auto und das war irgendwo im Valet-Paradies.....

  • Hat man denn nicht versucht euch das Buch von Smith und Young aufs Auge zu drücken?


    Nö, wir haben keine Zeugen Jehodingens gesehen....



    5.6.2012


    Die letzten 400 Meilen von Salt Lake City nach Las Vegas waren recht uninteressant - ein paar Berge, ein paar Baustellen, das eine oder andere Schild, das die eine oder andere Erinnerung weckte. Capitol Reef Park, Zion Park, die immer wieder nette Strecke durch die Virgin River Schlucht, Welcome to Nevada. Dazu eine musikalische Begleitung von Sonata Arctica, die neue CD wurde mehrmals gehört. Unser erst vor ein paar Tagen entdecktes Sirius Radio hat nämlich den Geist schon wieder aufgegeben. Das Abo läuft wohl nur noch einen Monat - und der ist für das Auto scheinbar um....



    Irgendwann dann der langerwartete Blick auf die im Dunst liegende Stadt der Engel, in der wir die letzten 3 Nächte verbringen würden.



    Bill’s Gamblin’ Hall war wieder unsere bevorzugte Herberge, es ist einfach bequemer wenn man nur 2 Minuten vom Auto zum Zimmer braucht - und nicht 20.


    Die Zimmer sahen ziemlich verwohnt aus, Türen und Schränke fielen teilweise auseinander. Das Hotel ist einfach zu billig und zieht Publikum an das sich nicht benehmen kann. Schade drum....


    Die Dose Bier wurde auf Eis gelegt, dann stürzten wir uns ins Getümmel.



    Was macht man 3 Tage lang in Vegas? Wie immer - alles und nichts, jedenfalls kann man es hinterher nicht immer erklären. Man trifft Freunde und Bekannte, trinkt Getränke, isst Essbares, schaut sich Casinos an, die man noch gar nicht kennt oder in denen man schon lange nicht mehr war ....




    Ein Besuch am Schild für das Standardvegasfoto, ganz kurz im Outlet etwas eingekauft - für uns war eigentlich alles wie immer - wenn sich die Stadt bzw. die Besucher nicht geändert hätten.



    Vegas mutiert zu einer Stadt in der schon früh morgens tätowierte, mit riesigen Daiquiris bewaffnete, Flip floppige oder high beheelte, Smartphone tippende Leute herumtorkeln, die jeden ihrer Schritte filmen und fotografieren lassen - wohl in der Absicht “Hangover” zu übertreffen.
    Der gute alte Spruch “What happens in Vegas stays in Vegas” ist hinfällig und sollte in “What happens in Vegas stays on Facebook” geändert werden. Ich schreibe hier ja auch - aber das ist etwas anderes, oder so....


    Die halbe Stadt kam mir volltrunken vor. Teilweise wird auf den Zimmern gesoffen, wohl weil es billiger ist. Dann trifft man Teenies mit riesigen Tüten, die sämtliche Eismaschinen ihres Hotels leeren. Ist das das Publikum das die Casinos gerne hier hätten? Ich glaube nicht.....


    Früher hab ich von Vegas geträumt, mittlerweile eher alb.....



    Die Sache mit den Smartphones ist ja mittlerweile weltumspannend. Wenn nicht alle paar Sekunden nachgesehen wird ob - ja, wonach wird eigentlich geschaut? Ich besitze selber keins dieser Dinger und weiss deshalb nicht was man damit überhaupt macht. Immerhin ist oft ein blaues Logo zu erahnen - es wird also oft gefacebookt. Da liest man was Leute machen die man entweder nicht kennt oder die man kennt aber mit denen man eigentlich nichts zu tun haben will - und schreibt für genau diese Leute was man selber gerade macht, und das interessiert die anderen wiederum nicht.



    Man tippt und tippt und tippt, mal schneller, mal langsamer. Offene Augen für die Umgebung sind selten geworden - ich bin noch nie so oft angerempelt worden weil die Augen mehr aufs Handy als aufs Leben gerichtet sind. Eine Art Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom der anderen Art - man passt nicht mehr auf seine Umgebung auf. Ich bin gespannt wo das noch hin führt.....



    Apropos Tätowationen: Wissen die Leute eigentlich nicht dass das Zeug nicht wieder abgeht? Teilweise sind ja keine Stellen am sichtbaren Körper mehr frei. Was ist eigentlich aus den Arschgeweihen geworden? Und was ist wenn die Ganzkörperbilder unmodern werden, wo versteckt man die denn dann?
    Sogar Rentner haben brandneue bunte Bilder an den Beinen - wahrscheinlich um die Krampfadern zu überdecken.



    Was passierte sonst noch? Nehmen wir mal folgende Situation an:
    Urlauber 1 ist in Vegas und kennt Urlauber 2,3 und 4, die auch, getrennt voneinander, in Vegas sind. Urlauber 2 kennt Urlauber 1 und 3, Urlauber 3 kennt Urlauber 1 und 2, Urlauber 4 kennt Urlauber 1. Urlauber 1 und 2 überlegen sich einen Streich mit Urlauber 4, der - wie erwähnt - Urlauber 2 nicht kennt. Urlauber 4 trifft Urlauber 3, der ihm erzählt dass Urlauber 2 in der Stadt ist. Als der Spaß dann beginnen soll weiss Urlauber 4 bereits dass es eigentlich nur Urlauber 2 sein kann, der ihn in einen Streit verwickeln will - und der Gag misslingt. Wobei auch das schönste amerikanische Englisch nicht wirklich wirkt wenn es mit münchener Akzent gesprochen wird......


    Urlauber 1 hat hier alles viel genauer erklärt....
    Urlauber 2 hat hier über diesen Tag geschrieben



    So ganz nebenbei hat Urlauber 4 auch noch Urlauber 5-11 getroffen. Unglaublich wen man ganz zufällig so weit weg von zuhause trifft....


    Irgendwann kam das was kommen musste - der Rückflug. Traurig waren wir nicht, wir hatten genug erlebt und freuten auf einen Sommer zuhause im Garten. Unsere Koffer durften wir bei Stefan & Tina im Zimmer verstauen.
    Viele Leser werden sich gefragt haben was eigentlich mit der Dose Bier passiert ist bzw. ob es einen Grund gab warum sie so oft erwähnt wurde. Es gab keinen Grund - aber ein Running Gag ist doch immer gut, oder? Die Dose Bier konnte am Rückflugtag nicht mehr verwahrt oder mit nach Deutschland genommen werden (warum eigentlich nicht) sondern wir beide haben uns aufgerafft und sie endlich getrunken. Das Bier war immerhin durch die viele Schaukelei nicht schlecht geworden und schmeckte - nach nichts, wie BudLight eben schmeckt.



    Mein Fazit: Es hatte einen Grund warum ich seit 18 Jahren nicht mehr in Oregon und Washington war - es ist einfach nicht unbedingt meine bevorzugte Art von Urlaub stunden- bzw. tagelang durch grüne Landschaften zu fahren, das kann ich auch zuhause. Natürlich gibt es wunderbare Ausblicke, tolle auch bei Regen gut aussehende Wasserfälle und mit Seattle eine Stadt, die uns beiden sehr gut gefallen hat. Eine Fahrt über den Highway Nr.1 von Seattle nach San Diego steht noch auf unserem Plan, ansonsten wird uns der Nordwesten erstmal nicht wieder sehen. Der Yellowstone leider auch nicht, obwohl wir hier gerne wiederkommen würden - aber er ist leider zu weit ausserhalb.
    Von Las Vegas hab ich erstmal die Schnauze voll - erstmalig nach diesem 15. Besuch der Stadt. Wirklich begründen kann ich das nicht - aber mir geht die smartphonende Menschheit sowieso auf den Keks, egal wo...


  • Ein Tourabschied mit einem Fazit.


    Nun wurde sie doch getrunken, hättet ihr sie mal an Urlauber 1 oder 2 übergeben....


    Ich habe zwar ein Smartphone, und ich bin ja durchaus auch Internet- und Medienaffin, aber meist vergesse ich meinen Status bei FB gerade zu aktualiseren.


    Aber das ist wohl ein Zeitgeist.
    Ich bin hier und du bist da.


    Eigentlich wollten wir auch nicht mehr nach Vegas, aber mein Sohn mag diese Stadt und will unbedingt.
    Was tut man nicht alles für den Nachwuchs. Vielleicht sollten wir auch mal Elvis treffen wie Brezelchen, dann hätte es wenigstens was.


    Saufen auf dem Zimmer mag ich auch gerne. Da kann ich aus Plastik- oder Styroporbechern meinen Whiskey saufen. Ist cooler als aus Gläsern. Aber Richard darf noch nicht in die Bar....


    :D

  • Von Las Vegas hab ich erstmal die Schnauze voll

    Das kam bei uns schon nach der dritten Reise.
    Zum Thema Smartphone - die Leute kommen zu Besuch und packen das blöde Ding auf den Kaffeetisch. Zwischen durch bimmelt, schreit, bellt oder macht es was auch immer. Am liebsten würde ich nen Hammer nehmen und dann auf das ding einmal kräftig drauf hauen. Dieses Handy verhalten scheint inzwischen normal zu sein. Für mich ist es unhöflich.

  • Nö, wir haben keine Zeugen Jehodingens gesehen....


    Die haben aber mit Salt Lake City nicht zu tun .... :smile2:


    Dieses Handy verhalten scheint inzwischen normal zu sein. Für mich ist es unhöflich.


    Gebe ich Dir vollkommen recht.


    Und Volker hat es gut beschrieben, sehe auch hier viele jungen Leute, die ständig mit den Dingern hantieren.


    Volker, Deine Ausführungen zum Tätowieren finde ich Klasse. Kann auch nicht verstehen, wenn man sich den ganzen Körper zu "kleistert". Ein kleines, dezentesTattoo mag ja noch angehen.


    Die anderen kritischen Töne zu LV machen mich nachdenklich - ist es tatsächlich so eine spür- und sichtbare Veränderung?
    Würde ich schade finden, nach LV sind wir immer gern gefahren und möchten auch wieder hinfahren.

  • Nun wurde sie doch getrunken, hättet ihr sie mal an Urlauber 1 oder 2 übergeben....


    Für Urlauber Nr.1 kann ich verbindlich erklären, dass dieser kein Bud mag, und schon gar nicht Bud light! :nix1:


    Urlauber Nr.4 hat vor seiner Abreise, zur Freude von Urlauber Nr.1 diesem seine prozentigen Getränke übergeben, die sogar Urlauber Reh gefallen hätten. :D

  • Für Urlauber Nr.1 kann ich verbindlich erklären, dass dieser kein Bud mag, und schon gar nicht Bud light! :nix1:


    Urlauber Nr.4 hat vor seiner Abreise, zur Freude von Urlauber Nr.1 diesem seine prozentigen Getränke übergeben, die sogar Urlauber Reh gefallen hätten. :D


    :smile::smile::smile:

  • So, auch hier habe ich nachgelesen bzw. eigentlich bereits fertig gelesen, der RB ist ja schon zu Ende. Schade, ich hätte so gerne mitgeschnabelt, aber war leider nicht möglich


    War wieder ein köstlicher Reisebericht, schön, daß es den in dieser Form hier gegeben hat :clap1::clap1::clap1::clap1:


    Und die Bierdosen-Story ist klasse, hättest Du mal Bud statt Bud Light gekauft, so hätte sie vielleicht eher dran glauben müssen :D:D:D

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