Der East Temple Loop im Zion National Park

  • Dann will ich mich auch mal an einer Hiking Beschreibung versuchen :smile:


    Zion - East Temple Loop


    Der Zion National Park gehört mit Sicherheit zu den Highlights in Utah. Aus diesem Grund ist der National Park meist extrem gut besucht. Doch auch hier gibt es Wanderungen, die man in aller Stille alleine genießen kann. Zum Beispiel den East Temple Loop, eine spektakuläre und wunderschöne Wanderung abseites der Touristenpfade.


    Doch eine Warnung:


    Diese Wanderung gehört defintiv zur Kategorie "Schwierig". Man steigt über ein extrem steiles Slickrock Feld auf. Auf etwas über 1 km Entfernung überwindet man 300 Höhenmeter. Bei Nässe oder drohendem Regen kann diese Wanderung schnell lebensgefährlich werden. Die Wanderung eignet sich also nur für Leute, die Erfahrung mit steilem Slickrock und mit Wanderungen abseits jeglicher markierter Trails haben. Wer Höhenangst hat, läßt diese Wanderung besser bleiben. Auch wird diese Wanderung, da es kein offizieller Hike ist, nicht von den Rangern kontrolliert.


    Die Wanderung:


    Los geht es am bekannten und auch ebenso stark frequentierten Canyon Overlook Trail. Dieser Trail ist wohl einer der bekanntesten hier im Park.


    Dieser Trail bietet bereits wunderschöne Ausblicke:




    Nachdem man hier die wunderbare Aussicht genossen hat, wendet man sich nach rechts. Hoch oben thront der East Temple. Enorm wichtig ist es, keinesfalls direkt auf den Gipfel zu zielen. Dort ist das Gelände erstens nicht nur wesentlich steiler, sondern endet in einem senkrechten Abhang. Hier kann ein Abrutschen definitiv lebensbedrohlich sein. Statt dessen hält man sich weiter rechts. Wer auf dem folgenden Bild ganz genau hinschaut sieht ziemlich exakt in der Bildmitte (in dem Sattel rechts vom East Temple) einige Hoodoos. Diese stellen eine wichtig Orientierungsmarke dar. Man sollte sich immer rechts von diesen halten!



    Ein Blick zurück in Richtung des Canyon Overlook:



    Hier kann man die Steilheit des Hanges recht gut erkennen:



    Der Blick auf den Zion-Canyon wird mit jedem Höhenmeter schöner.



    Ca. dreihundert Höhenmeter nach dem Verlassen des Canyon Overlook erreicht man den Sattel unterhalb des East Temple. Der Ausblick ist einfach grandios und lädt geradezu zu einer ausgiebigen Mittagspause ein.



    Der Ausblick in die gegenüberliegenden Richtung (Pine Creek):



    Der eigentliche East Temple Gipfel, für normale Wanderer unerreichbar:



    Nachdem man die Aussicht ausgiebig genossen hat, steht nun der Rückweg an.


    Hierzu steigt man in nördlicher, teilweise auch östlicher Richtung ab. Das Ziel ist bei dem oberen Bild des East Temple Gipfels rechts außerhalb des Bildes und bei dem unteren Bild die linke untere Bildecke.



    Nach ca. 200 Höhenmeter trifft man auf einen Wash, der in Richtung Osten führt. Diesem folgt man nun. Wenn man nach ca. 500 Metern auf die folgenden Felsformationen stößt, heißt es aufpassen.




    Nur wenige Meter danach endet der Wash mit einem senkrechten Abbruch in einen Slot Canyon. Meines Wissens kein offizieller Name, findet man diesen Canyon auf manchen Webseiten mit "Shelf Canyon" bezeichnet. An dieser Stelle ist das Hinderniss nicht zu überwinden. Statt dessen wendet man sich nach Norden (auf dem oberen Bild wäre das Links) und wandert am Canyonrand entlang bis zu dessen oberen Ende (ca. 100 Meter). Dort kann man auf die andere Seite gelangen. Hier ein Blick von dieser Stelle in Richtung Süden:



    Man sollte für diese Stelle einigermassen schwindelfrei sein, sonst könnte es hier schwierig werden. Dann wandert man auf dem "Rücken" (im obigen Bild in der linken Bildhälfte) ein Stück bevor man in Richtung Osten weiterwandert.


    In Richtung Osten blickt man auf den Pine Creek:



    Wer genau hinsieht sieht auf den Felsen unterhalb der Bildmitte einen schwarzen Fleck, Dort ist der Wasserfall des Pine Creek (sofern dieser Wasser führt). Von dort aus nach rechts fließt der Pine Creek weiter (Man beachte die Bäume rechts unten im Bild). Nun sucht man sich einen Weg dorthinunter. Es gibt nicht "den richtigen Weg" sondern man sucht sich am besten seine Route auf der man gefahrlos absteigen kann. Achtung: Es gibt dort auch einige sehr steile Stellen (z.B. zu weit südlich). Also immer vorausschauend gehen und darauf achten dass man im Notfall auch wieder zurück nach oben gehen kann. Hat man erst einmal den Pine Creek erreicht ist der Rest ein Kinderspiel. Man folgt einfach dem Bachbett nach Süden und kommt so direkt wieder zum Highway.


    Ein Blick zurück nach Norden:



    Am Highway angekommen wendet man sich nach Westen und ist nach wenigen Minuten wieder am Auto.


    Insgesamt sollte man für die 5km lange Strecke zwischen 4 und 4,5 Stunden einkalkulieren.

  • Ich habe erste die Bilder geguckt.... aber was ich sehe, gefällt mir sehr gut.


    Diese Wanderung gehört defintiv zur Kategorie "Schwierig"


    eh....ok.....ich muss es mir dann nochmals genauer durchlesen.....aber vorerst komm ich ja nicht dahin.


    Trotzdem erstmal danke.


    Liebe Grüsse
    Sarah

  • Wobei schwierig ist dehnbar. Für Leute die öfters hiken ist es sicherlich kein Thema. Aber ich bin da lieber vorsichtig und schreibe es so, als dass hinterher jemand mit Sandalen rauflatscht und abstürzt. Es gibts da Stellen wo ein Ausrutschen eben nicht die beste Idee wäre.


    Viele Grüße
    Richie

  • Hier kann ein Abrutschen definitiv lebensbedrohlich sein.


    Schoener Hike, waere zum Aufwaermen fuer den Zion mal was fuer mich.


    Die Meinungen zum Schwierigkeitsgrad scheinen wohl etwas auseinanderzugehen :D :D


    Wie auch immer - fantastisch schöne Bilder :clap1: Danke für's Zeigen!


    Lg, Elke

  • Interessante Wanderung - würde ich mir zutrauen, wahrscheinlich aber ohne Martina.


    Über den Schwierigkeitsgrad würde ich erst diskutieren, wenn ich die Wanderung gemacht und oder eventuell nicht geschafft habe :D


    also schwierig nach Amimassstaeben, da bin ich immer etwas vorsichtig.
    Die nennen alles schwierig und es ist ein Kinderspiel :smile:


    Yvonne, hier gibt es keine Schwierigkeitswarnung von Amis - die sicherlich mitunter übertreiben - sondern es weist ein User darauf hin, dass es sich nicht um eine einfache Wanderung handelt, sondern das es sehr kritische und u.U. lebensbedrohliche Stellen gibt. Und das mehrmals im Bericht!
    Das sollte man nicht so leicht abtun ....

  • Ich mag den Zion und freue mich, wenn ich etwas neues sehen kann, auch wenn ich diese Wanderung wahrscheinlich nie selbst machen werde.


    Dankeschön


    Ein Volk abzustempeln oder einzuteilen steht mir persönlich nicht zu und ich werde es auch nicht tun. Wir werden dort immer wieder freundlich aufgenommen und können dort einen traumhaften Urlaub verbringen.


  • Die Meinungen zum Schwierigkeitsgrad scheinen wohl etwas auseinanderzugehen :D :D


    Wie auch immer - fantastisch schöne Bilder :clap1: Danke für's Zeigen!


    Lg, Elke


    Hallo Elke,


    ich versuch es mal so zu erklären:
    Wenn jemand schon öfters im Südwesten unterwegs war, schon öfters auf Slikrock gewandert ist und weiß worauf man achten muss (richtiges Schuhwerk, Wetterbericht checken, Vorausschauend wandern), dann ist der Hike wirklich eher problemlos. Aber leider weiß man ja im Internet nicht welche "Sorte" von Wanderer das ganze liest. Selbst hier in Europa holt die Bergwacht immer wieder Leute vom Berg weil sie im Hochgebirge mit Sandalen unterwegs sind. Und daher bin ich bei der Beschreibung lieber vorsichtig.


    Ein gutes Beispiel ist der erste "Steilhang": Bei trockenen Fels und rutschfesten Schuhen kein Problem. Wird man aber vom Regen überrascht kann es zur Rutschbahn werden. Ist man dann weit genug rechts ist das auch nicht so schlimm, ist man aber zu weit links kanns richtig gefährlich werden.

  • Tolle Bilder und gute Beschreibung. :daumen1: Vielen Dank.


    Allerdings hat dieser Beitrag einen Fehler, er hätte 30 Jahre früher kommen sollen, dann wäre diese Wanderung auch für mich möglich gewesen. :aug: So kann ich mich heute bloss noch an Bild und Text erfreuen und leise summen "ich möchte nochmals zwanzig sein". :zuck:


    Ernst

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