Niagara Fälle, New York

  • Sonntag, 21.08.2011 - Fahrt zu den Niagara-Fällen


    ...


    Gegen 15:30 Uhr kommen wir im amerikanischen Niagara Falls an. Da wir gerade eine Trockenphase haben, von der wir nicht wissen, wie lange sie anhält und für morgen richtig gutes Wetter gemeldet ist, beschließen wir, uns die amerikanische Seite der Fälle jetzt anzuschauen und die kanadische Seite auf morgen zu verschieben.


    Wir fahren also auf Goat Island - der einzigen amerikanischen Stelle, auf der man die Fälle gut sehen kann. Die Ziegeninsel teilt die Wasserfälle in die auf amerikanischem Staatsgebiet liegenden American Falls, von denen sich der kleine, nur 12 Meter breite Breidal Veil Fall abgespalten hat, und die Horseshoe Falls, die größtenteils auf kanadischem Gebiet liegen.








    Die kanadische Seite soll ja eigentlich die deutlich bessere Wahl sein, wenn man die Fälle besichtigen will. Aber selbst hier sind wir bereits mächtig beeindruckt. Mit donnerndem Getöse stürzen die Wassermassen des Niagara - immerhin 170 Millionen Liter pro Minute! - über eine 58 Meter hohe Geländestufe und trotz des nicht optimalen Wetters und Lichtes können wir einfach nicht anders: wir knipsen was das Zeug hält...










    Obwohl der Himmel dabei immer wieder sein Gesicht wechselt und es auch ab und an etwas nieselt, merken wir das kaum - es sprüht an der Abbruchkante eh von allen Seiten. Nach zwei Stunden kommt es dann aber zu einem regelrechten Wolkenbruch und wir flüchten zu den kanadischen Nachbarn...


    An der Grenze zieht es sich diesmal ziemlich in die Länge. Wir warten geschlagene 45 Minuten, was aber nicht unbedingt daran liegt, dass die Kontrollen besonders scharf wären - es sind einfach unheimlich viele Autos, die über die Rainbow Bridge nach Kanada wollen.


    Wir checken im Ramada ein und beziehen unser Zimmer. Für das Parken am Hotel müssen wir heftige 12 CAD pro Tag bezahlen - bei unserem späteren Rundgang sehen wir allerdings viele Parkplätze, wo man sein Auto bereits für 5 CAD den ganzen Tag stehen lassen kann :(


    Die Zimmer sind geräumig und sauber - leider ohne Blick auf die Fälle, aber bei dem Preis ist das eigentlich logisch. In zehn Minuten ist man von hier aber an den Wasserfällen - alles in allem also sind wir zufrieden mit unserer Wahl.




    Wir gehen etwas Essen und anschließend noch einmal zu den Wasserfällen, um die abendliche Lichtershow und das Feuerwerk zu genießen. Dabei fällt dann doch auf, dass das kleine kanadische Örtchen Niagara Falls seeeehr touristisch ist und die Wasserfälle extrem vermarktet werden. Rummelbuden, Wachsfigurenkabinette, Riesenräder und ein Casino - man könnte meinen, man wäre doch auf der amerikanischen Seite


    Die Lichtershow aber ist echt toll. Die Fälle werden abwechselnd in den verschiedensten Farben angestrahlt und natürlich sind jede Menge Leute versammelt, um sich das Schauspiel anzusehen.









    Um 22:00 Uhr gibt es dann noch das sonntägliche Feuerwerk und ziemlich müde machen wir uns hinterher wieder auf den Heimweg.



    Montag, 22.08.2011 - Niagara-Fälle & Niagara-on-the-Lake


    Da wir im Hotel kein kostenloses Frühstück bekommen, beginnen wir den Tag bei Starbucks. Obwohl wir ja eigentlich echte Fans dieser Kette sind, sind wir heute zum ersten Mal enttäuscht. Nicht mal unbedingt wegen der Qualität - obwohl auch die nicht dem entspricht, was wir sonst von Starbucks gewohnt sind - sondern weil es hier einfach wahnsinnig überteuert ist. Wir zahlen fast 50 CAD für das bissle Frühstück und sind nicht wirklich satt.


    Dafür lacht die Sonne wieder und die grauen Wolken von gestern sind wie weggeblasen. Da wir früh aber an den Fällen Gegenlicht haben, verschieben wir die Besichtigung auf den Nachmittag und machen zunächst einen kurzen Ausflug in das nur ein paar Meilen entfernte Niagara-on-the-Lake.


    Wir fahren auf dem Niagara Parkway nach Norden - immer entlang des Niagara River. Nach ein paar Meilen verengt sich die Schlucht, die der Niagara-River hier in’s Gestein geschliffen hat und bildet die Whirlpool Rapids - eine Folge von strudeldurchsetzten Stromschnellen. Wir machen halt und schauen uns das Ganze von der dortigen Seilbahn-Station aus an. Die Aussicht ist ganz nett aber eine Fahrt mit dem Spanish Aero Car ist wirklich nichts, wofür wir 13 CAD pro Person zahlen wollen...




    Die Route führt durch eine wunderschöne Gegend, vorbei an hübschen Häusern, unzähligen Weingütern und man hat immer wieder tolle Ausblicke auf den gewaltigen Niagara-Strom. Parallel zur Straße verläuft auch der Niagara River Recreation Trail, auf dem viele Radfahrer unterwegs sind. Wenn wir mehr Zeit hier hätten, wäre das sicher auch eine Option gewesen...




    Nach 30 Minuten Fahrt erreichen wir Niagara-on-the-Lake: ein echtes Bilderbuch-Städtchen, was an der Mündung des Niagara in den Ontario Lake liegt. Wir bummeln eine Stunde durch die Queen Street mit ihren vielen kleinen Boutiquen, Lokalen und Hotels und genehmigen uns ein zweites Frühstück.









    Auch dem Ontario-See statten wir hier natürlich einen Besuch ab. Am nördlichen Ende von Niagara-on-the-Lake befindet sich ein kleiner Park, von wo aus man eine herrliche Aussicht über den See hat. Wir können auf der anderen Seite sogar Toronto sehen und den CN Tower erkennen.





    Auf der Rückfahrt machen wir noch einen kurzen Stopp an der Floral Clock, dann wird es aber langsam Zeit für uns, denn wir haben noch einiges vor...




    Gegen 14:00 Uhr sind wir wieder zurück, parken das Auto am Hotel und laufen zu den Niagara-Fällen. Gestern Abend haben wir die kanadische Seite ja bereits im Schein der Lichtershow erlebt - jetzt wollen wir das Ganze natürlich auch noch bei Tageslicht sehen.


    Wir beginnen mit einer Besichtigung "von oben" - soll heißen, wir fahren auf die Aussichtsterrasse des Skylon Towers. Von hier oben hat man einen sensationellen Blick über die Fälle, den Niagara River und die Rainbow Bridge. Man sieht, wie sich das Wasser in die amerikanischen und kanadischen Fälle aufteilt und um Goat Island herumschlängelt. Wir bleiben fast eine Stunde hier oben und fotografieren aus allen möglichen und unmöglichen Blickwinkeln, bis der Akku leer ist...














    Nach der Betrachtung von ganz oben folgt nun die von ganz unten: Wir lassen uns von der Maid of the Mist auf einer 30-minütigen Fahrt direkt in die Gischt der Horseshoe Falls bringen. Für dieses nasse Abenteuer werden wir mit den obligatorischen blauen Regenmänteln ausgestattet und der Captain erzählt unterwegs allerlei Wissenswertes rund um die Niagara Fälle.


    Wir bleiben auf dem Unterdeck - an der Aussicht ändert das nicht wirklich was - und werden nicht annähernd so nass, wie wir ursprünglich befürchtet hatten.


    Der Anblick der Fälle aus dem Boot heraus ist einfach nur gigantisch und jeden einzelnen Dollar wert - aus unserer Sicht ist die Maid of the Mist ein absolutes Muss, wenn man hier ist.








    Mittlerweile ist es 18:00 Uhr und wir wollen noch die Journey behind the Falls anschauen. Wir bummeln auf der gischtbesprühten Terrasse vor den Fällen langsam in Richtung des Table Rock Welcome Center, wo diese Touren starten und kommen unterwegs nicht umhin, immer wieder stehen zu bleiben und weitere unzählige Bilder von den gewaltigen Fällen zu machen.






    Die Journey behind the Falls selbst ist dann dagegen eher enttäuschend. Wir hatten uns hier irgendwie vorgestellt, dass man hinter den Horseshoe Falls entlang wandern kann. Tatsächlich aber gelangt man über Fahrstühle und Tunnels nur zu einem Loch im Fels, von dem aus man die Horseshoe Falls aus nächster Nähe betrachten kann. Aber nach der Fahrt mit der Maid of the Mist ist das keine neue Perspektive und man wird hier auch noch deutlich nässer als auf dem Boot, wenn man einen guten Blickwinkel haben möchte.


    Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir suchen uns ein Restaurant zum Abendessen. Wir landen mal wieder bei einem Mexikaner - und es ist mal wieder gut. Pappsatt machen wir uns auf den Weg zum Hotel und knipsen für heute das Licht aus.

  • Wir waren da am 6.September 2006, nur auf der kanadischen Seite (was meiner Meinung nach reicht).


    Whirlpool Aero Car bzw Spanish Aero Car, das Ding fährt von Kanada nach Kanada aber überquert die Grenzlinie bei jeder Fahrt vier mal.




    Horseshoe Falls, nur 1/4 bis 1/2 der möglichen Wassermenge fließen durch die Fälle, der Rest durch 4 Kraftwerke.




    Maid of Mist




    American Falls





  • ist ja mein Spielplatz im Backyard. Spendiere, wenn ich zu hause bin, noch mal ein paar Bilder.
    Bin aber eher nur im Herbst und Winter dort, wenn die ganzen Touris weg sind.


    Die kanadische Seite meide ich alelrdings, wenn es geht. Ist eh nur so ein Las Vegas Kram und viel zu ueberzogen, zu bunt, zu laut und hektisch.
    Ich bevorzuge die Natur im State Park, wo alles wenigstens noch etwas natuerlich aussieht und nicht total zerbaut ist

  • Schöne Bilder, aber schmerzhafte Erinnerungen. Ich war 1973 mit elf Jahren das erste und einzige mal an den Fällen. Habe mir dort die letzte Ohrfeige von meiner Mutter eingefangen :huch3: . Es gefiel ihr nicht, dass ich auf dem Geländer, direkt am Abgrund herumturnte. Und da gut gemeinte Worte :wut2: bei mir nichts nützten :tock: .... Habe ich jedenfalls bis heute, nach fast vierzig Jahren, nicht vergessen. Andererseits, wer kann das schon von sich sagen ;) .


    Gruß


    Ralf

  • Ja Ralf, sie meinte es nur gut mit dir.
    Leider stuerzen jedes Jahr etliche unwissende Touristen trotz tausender Warnschilder zu Tode, weil sie auf dem Gelaender rumturnen.
    Schlimmster Fall war ein 8 Monate alter Saeugling, den die Mutter auf das Gelaender gesetzt hatte :huch3: :huch3: :huch3:
    Und das Baby ist dann abgestuerzt. Zum GLueck wurde die Mutter dann ordentlich bestaft. Unvorstellbar, wie man sowas machen kann :zuck:

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