Die ganz heiße Tour... unterwegs von Denver gen Süden und immer der Hitze folgend

  • Nach einem voll entspannten Tag in Phoenix und Scottsdale geht es in diesem "motivierten" Tempo weiter.


    Tag 9



    Gleich zwei verschiedene Klingeltöne dringen schon um 4 Uhr morgens in mein Bewusstsein.
    Hoffentlich träume ich das nur!
    Leider nein.
    Der Tag des Abschieds ist gekommen.
    Unser Sohn muss wieder zurück nach Jersey, in sein beschauliches Waldwick. Fünf seiner elf Urlaubstage sind nun Geschichte.


    4.35am verlassen wir den Parkplatz.
    Es ist wieder einmal gut geheizt. Außentemperatur: 30°C.
    Für die 19 Meilen bis zum Gate brauchen wir gerade einmal 25 Minuten. Alles ist sehr gut ausgeschildert. Der Abschied ist kurz und vorerst kurz und schmerzlos. Ich muss wie immer bei diesen Abschieden meine Tränen ganz fest unterdrücken. Denn das nächste Mal werden wir ihn erst wieder zu Weihnachten sehen.


    Schweigend fahren wir zurück und schlafen noch ein wenig.


    Halb Neun geht es zum Frühstück.
    Der Himmel ist stahlblau und die Sonne knallt unerbittlich.
    Also was tun mit dem angefangenen Tag?
    Kajaken auf dem Watson Lake.
    Laut GoogleMaps ist eine Anreisezeit von zwei Stunden einzuplanen.
    Halb Elf sind wir "on the road again".
    Erst die N Scottsdale Road, dann die Arizona State Route 101 und dann auf den Black Canyon Fwy, I-17. Landschaftlich gibt die Strecke nicht viel her.
    Erst Shoppingcenter dann sandige Wüste mit viel Buschwerk und riesigen Saguaros.
    Während Rainer fährt, surfe ich ein wenig auf der Suche nach eventuellen Highlights auf der Strecke. Aber selbst das Netz ist ratlos.
    Wir befinden uns gerade auf der Höhe des Lake Pleasant.
    Hm. Auch nicht schlecht.
    Wir disponieren blitzschnell um.
    Ein kurzer U-Turn und schon führt uns die New River Road zur Pleasant Harbour Marina.


    # Lake Pleasant
    Am Eingang zur Pleasant Harbour Marina fragen wir nach Stränden oder eventuellen Bootsverleih.
    Der Typ am Passierhaus schickt uns auf die gegenüberliegende Seite des Sees. Direkt zum Lake Pleasant Regional Park. Dort gäbe es definitiv Strände und vielleicht können wir auch ein Boot ausleihen. Denn wir haben keine Reservierung.
    Der Eintritt zum Lake Pleasant Regional Park kostet 7USD (Stand Juli 2018). Eine kostenlose Übersichtskarte gibt es nur auf Anfrage.


    Die Fahrt der Straße folgend zur Scorpion Bay Marina ist es schon wegen dem Ausblick auf verschiedene Teile des Lakes wert.




    Auf dem See ist ziemlich viel los:
    Schnellboote, Standup-Paddler, Jetski-Fahrer.
    Und der Wasserstand scheint auch ziemlich niedrig zu sein. An den Stränden stehen überall Autos, Wohnmobile. Von weitem dröhnt Musik. Sehr mexikanisch.
    Ok. Ist eben die Badewanne der Phoenix-Scottsdale Area.


    Einen Platz auf dem riesigen Parkplatz zu finden ist absolut kein Problem. Eine luftig gestaltete Kabine bringt uns per Seilzug nach unter zur Marina. Man hätte auch zu Fuß laufen können. Doch unter der sengenden Sonne...? Nee. Das macht nicht wirklich Spaß.


    Eine Reservierung haben wir nicht, aber das scheint nicht das Problem zu sein.
    Hier ist man trotz der Hochsaison und trotz der Tatsache, dass heute Sonntag ist, auf den Ansturm eingestellt. Das Ski-boot soll 170,-USD pro Stunde kosten. Das ist uns zu teuer. Diesen Spaß hatten wir ja schon vor zwei Tagen am Lake Roosevelt. Wir entscheiden uns für ein Ponton Boat. Wirkt etwas wie ein Rentnerboot das nur maximal 25 mph, also 40 Kilometer pro Stunde fahren kann. Aber was soll's. Der See ist eh nicht groß.







    Weiter hier

  • Ein super Tag war das, würde mir genauso auch gefallen. Auf dem Lake Pleasant sind wir noch nie Boot gefahren, den kenn ich nur als Endpunkt der Castle Hot Springs Road KLICK und KLICK


    Pontons mögen wir auch total gerne, sind so gemütlich, brauchen wenig Sprit und haben genug Platz zum sonnenbaden.

  • Castle Hot Springs Road KLICK und KLICK


    danke für die links!
    Diesen Byway habe ich mir für nächstes Mal schon notiert.
    Aber ich sehe bei beiden keinen Unterschied, weil Du schreibst:"...Wir fuhren wieder bis Morristown und bogen dort auf die Castle Hot Springs Road ab. Unglaublich, vor 10 Jahren war hier Wildnis, nun ist alles zugebaut "
    Wo denn?
    Meinst Du den Ort?

  • Ich schiebe mal gleich den nächsten Tag hinterher:


    TAG 10 Auf der Suche nach Abkühlung


    Kurz vor acht hole ich mir einen Kaffee im Restaurant - wie jeden Morgen. Während Rainer noch schläft, sitze ich auf dem Patio, surfe etwas im Netz und beobachte nach meiner Schale voller Melone bettelnde Vögel. Sie hopsen hin und her und beobachten mich. Ich müsste jetzt nur kurz meinen Platz verlassen und schon würden sie sich über die Schüssel hermachen!
    Nix da!


    Für heute gibt es noch keinen Plan. Denn der ursprünglich geplante Besuch des Saguaro Parks in der Nähe von Tucson erscheint mir absolut sinnlos. Saguaros in Hülle und Fülle und in jeder Form haben wir schon auf dem Apache Trail und auf dem Weg zum Lake Pleasant gesehen.
    Im UNA-Forum gibt es deshalb auf meine Frage: "Was tun in und um ..." einige nette Vorschläge.
    Während also Rainer immer noch schläft, arbeite ich eine ganz nette Route für den Tag aus.
    Ob wir alles so schaffen, ist die Frage. Jedenfalls habe ich genügend zusammengetragen.


    Und dann...?
    Ich kann es einfach nicht lassen und fotografiere nochmals den Innenhof des Hotels.



    Heutiges Frühstücksmotto:
    Egg Benedict


    Bei fast frischen - nur so kann man es sarkastisch nennen - 34°C starten wir dreiviertel Zehn gen Süden.
    Nach etwas mehr als zwei Stunden langweiliger Fahrt auf der Interstate 10 erreichen wir Tuscon.


    # Mount Lemmon Highway
    Tucson begrüßt uns mit 42°C.
    Man sieht der City schon die glühende Hitze an. Selbst wenn man, wie wir im wohl klimatisierten Auto sitzt.
    Wir beobachten ein paar Bauarbeiter, die den gleichmäßigen Autostrom zum Erliegen bringen.
    Dabei stört uns weniger, dass wir angehalten werden.
    Nein. Überhaupt nicht.
    Wir schauen zu, auf welche fast unmenschliche Art und Weise die groben Steine als Wegbegrenzung verteilt werden. Ein Arbeiter bedient eine Art Schlauch, aus dem die Steine wie aus einer Kanone geschossen werden. Damit sich die Steine nicht zu weit verteilen, wird mittels einer Holzwand eine Begrenzung geschaffen. Diese Holzwand wird manuell von einem anderen Arbeiter gehalten. Staublunge inclusive.
    Technik wie aus einer anderen Zeit.
    Das Ganze bei mittlerweile 45°C.




    Der East Catalina Highway führt zum Mt Lemmon Highway. Auch als General Hitchcock Highway oder Sky Island Scenic Byway bekannt.
    Laut GoogleMaps soll man für die 26 Meilen lange Strecke bis oben etwa eine Dreiviertelstunde einplanen.
    Allerdings ohne Fotopausen! Wir werden wohl länger brauchen.
    Denn die ersten beeindruckenden Aussichten lassen nicht lange auf sich warten.





    Wir gewinnen recht schnell an Höhe.
    Die Straße windet sich mal serpentinenhaft - mal gerade durch die Sky Island Mountains.
    Die zwei längsten und schärfsten Serpentinen auf dem Weg nach oben sind am beeindruckendsten.
    Schön, dass es trotzdem genügend Parktaschen beziehungsweise ausgewiesenen Vista Points für einen ausgedehnten Blick in die Landschaft gibt





    Auf halber Strecke nach oben gibt es einen größeren Outlook. Und trotz Hochsaison sind genügend Parkplätze vorhanden.
    Die Aussicht von hier ist wiederum ganz besonders. Denn auf einer Anhöhe - man kann es nicht verfehlen - gibt es den unverstellten Blick bis nach Tucson. Und noch besser: Auf den Teil der Straße, die wir hochgekommen sind.
    Wahnsinn!






    Bevor wir den höchstmöglichen Punkt erreichen, tangieren wir noch den Ort Summerhaven.


    Summerhaven ist eine Gemeinde mitten in den Catalina Mountains. Hier ist man bei etwa 2.450 Metern Höhe. Und das Angenehmste: Es sind nur 28°C. Fast schon Strickjackenwetter.


    Wir fahren durchs Örtchen und entscheiden hier nicht zu pausieren. Wirkt sehr touristisch und ziemlich überfüllt.
    Deshalb fahren wir einfach weiter.


    Am Ende der Straße angekommen, wartet genau ein Parkplatz auf uns.
    Da haben wir echt Glück gehabt.


    Der kurze Wanderweg führt zu einem schönen Aussichtspunkt. Der ist nicht befestigt. Man kann hier noch andere Wanderungen machen, aber wir sind schon hiermit zufrieden.
    An diesem erhabenen Ort machen wir einfach mal Stullenpause - andere nennen es Brotzeit.



    Auf dem Rückweg bleiben wir dann nicht mehr so oft stehen.
    Schließlich haben wir noch einen langen Weg vor uns.
    Und wie so oft, sieht auf dem Rückweg auch alles wieder anders aus ;) Nur weniger Meter südlich vom Endpunkt kann man linker Hand der Straße (also Richtung Norden) die Gebäude der Biosphäre 2 von oben sehen. Wir schauen uns das zwar an. Doch irgendwie vergesse ich ein Foto zu machen!


    Tucson verlassen wir in nördlicher Richtung auf der AZ-77. Den nordwestlichen Teil der Catalina Mountains tangierend.


    Millionen von kerzengeraden Saguaros begleiten uns auf dem Weg.
    Es fasziniert mich und ich kann einfach nicht aufhören zu fotografieren - wenn auch aus dem fahrenden Auto. Als ob ich dieses Flair somit nach Hause nehmen könnte.




    Weiter geht es auf der AZ-79.
    Eigentlich würden wir gern auf dem East Florence-Kelvin Hwy weiter gen Osten fahren. Aber es ist schon später Nachmittag und bis zum Hotel sind es noch locker zwei Stunden. Rainer möchte das Dinner nicht verpassen. Mir wäre es egal. Und zum ersten Mal finde ich die Lösung einer Halbpension echt bescheuert. Das schränkt uns einfach in der Planung und Ausführung ein.
    Nun gut. Letztendlich haben wir wegen der vorherrschenden, besonders außergewöhnlichen Hitze eh schon Vieles vom Plan ändern müssen. Und ohne dass wir es schon ausdiskutiert haben, ist wohl klar, dass wir uns dieses Gebiet zu einer anderen Jahreszeit noch einmal "zur Brust" nehmen.
    Also gebe ich klein bei und wir fahren nur schnupper-mäßig in diese Mondlandschaft rein.
    Ich fotografiere wieder diese Säulenkakteen und dann geht es zurück nach Scottsdale.



    Gegen 18 Uhr erreichen wir unser Hotel.
    Kurz frischgemacht sitzen wir nur kurze Zeit später auf der Veranda bei kuscheligen 47°C.
    Wenn man sich allerdings kaum bewegt sind die Temperaturen ok.
    Nur alkoholische Getränke, sei es nur ein Wein, sollte man weglassen. Denn dann fahren die Poren auf Höchstleistung.


    Das heutige Menü:
    Grilled Jumbo Hot Dogs and all the stuff to put on'em and make your own Nachos con queso. Fresh mixed greens tossed with raspberry vinaigrette, tomatos, mushrooms and slivered almonds. Also pasta and fresh vegetable crudités with ranch dressing.



    Sieht seltsam aus - schmeckt aber sehr gut.


    Und den Abend? Den verbringen wir wie immer, auf dem Patio vor unserem Raum.


    Gefahrene Strecke: 337 km

  • Aber ich sehe bei beiden keinen Unterschied, weil Du schreibst:"...Wir fuhren wieder bis Morristown und bogen dort auf die Castle Hot Springs Road ab. Unglaublich, vor 10 Jahren war hier Wildnis, nun ist alles zugebaut "
    Wo denn?
    Meinst Du den Ort?


    Ja, die Ausläufer des Orts und der Beginn der Strecke. Sowas greisliges fotografiere ich nicht :D Tatsache ist, dass sich auch dort die Zivilisation in Richtung Wildniss breit macht. Leider nicht zu ändern.

  • Unser letzter ganzer Tag in Scottsdale.
    Es ist immer noch extrem heiß aber wir haben uns damit abgefunden und versuchen immer in der Näher des Wassers zu sein.


    Der Lake Saguaro liegt ziemlich gut eingebettet und Bootsausleihe ist auch kein Ding.
    Letztendlich ist es der Lake mit der schönsten Umgebung allerdings mit einem Wasser was nicht soooooo einladend war.


    Hier geht es zum Bericht











    Den Abend verbringen wir dann mit dem Einfangen von Licht :)




  • Also das möchte ich hier klarstellen. Wenn wir diese Stühle geklaut hätten, dann hätte ich das doch nicht noch öffentlich gemacht!
    1. Die Stühle standen an einem Ort, wo man weder hinwandern kann noch mit dem Auto anfahren kann. Und da weit und breit niemand war - wurden sie einfach dort gelassen. Wie das sehr oft zu sehen ist, wenn Familien zB den Strand am letzten Tag hinterlassen. Da bleibt all das Zeugs stehen. Die guten bringen das wenigstens in die Tonne!
    2. Es war im Getränkehalter eine Flüssigkeit, die nix mehr mit dem gemeinsam hatte was drauf stand. Diese Flasche stand offensichtlich in den Stühlen länger als nur ein paar Tage.


    Letztendlich wollte ich die anfangs auch nicht mitnehmen. Nur die Tatsache, dass das Getränk schon so explosiv aussah, hat mich überzeugt.
    Rainer hat mich mit dem Argument überredet, dass wir eigentlich abgestellten Müll mitgenommen haben und die verlassene Umwelt dort in dieser Bucht davon befreit hatten.
    Warum sollen wir etwas neu kaufen, was auch den Müllberg nach zwei Wochen wieder erhöht???
    Außerdem haben wir die in den USA gelassen und nicht mitgebracht - so dolle waren die auch nicht.

  • Hab mal nachgelesen, an paar Orten war ich ja auch im September.


    Gestern habe ich gelesen, dass man in Colorado ab September schon mit Schnee rechnen kann :huch1:
    Sicherlich nur in den Bergen.


    Wir hatten im späten September mal in Cheyenne den ersten Schnee des Jahres. Da ist CO zumindest nicht mehr weit. Das Wetter ging dann aber direkt wieder von Winter in Sommer über.

    Solche Straßen, wie diesen Phantom


    Ging im September problemlos zu fahren, wäre mit Vorsicht auch mit Pkw möglich gewesen. Ich denke dass sie auch im April geht wenn es nicht gerade frisch schneit vorher.

    es gibt ja hier einpaar KlamottenFreaks ;)


    Soll es geben :smile2:. Ich hab im Bereich Victor / Goldfield auch paar Sachen gemacht, das kommt noch.

    Der Bachelor Loop ist doch der, der auch in Creede beginnt. oder?


    Ja, bin ich gefahren, im Uhrzeigersinn, als entgegen den Nummerierungen auf Sandras Bild. Ganz hübsch, aber so richtig interessant werden wohl erst die Nebenstrecken. Dazu hatte ich aber nicht das Auto und nicht die Zeit.

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