USA / Kanada Ostküste 2011

  • Wie geht man da mit der Kamera um? Ich würde meine in Pastik Folie einwickeln.


    Das haben wir eigentlich nicht gemacht - aber wir sind wie schon öfter erwähnt keine Profis und hatten kein besonderes Foto-Equipment dabei. Die einzige Situation, wo wir unsere Kamera gut verpackt hatten, war kurzzeitig bei der Fahrt mit der Maid of the Mist.


    Du schreibst was von "Getöse", das muss ja ein Lärm da sein oder täusche ich mich?


    Ja, es war schon recht laut, wenn man direkt daneben stand. Bei den Wassermassen aber eigentlich normal.


    Lg, Elke

  • Niagara Fälle ...einfach gigantisch. Freut mich jedesmal, wenn ich wieder Fotos sehe, denn eigentlich waren die Fälle unser erster "Kontakt" mit den grandiosen Sehenswürdigkeiten Nordamerikas.


    Wir waren allerdings nur auf der kanadischen Seite und leider ist es lange her ...1987 :D
    Wenn wir mal wieder in Nordwesten fahren sollten, werden wir bestimmt die Fälle mit einplanen ... Wäre ja auch interessant, zu sehen, was sich im Laufe der Jahre alles verändert hat.

  • Montag, 22.08.2011 - Niagara-Fälle & Niagara-on-the-Lake


    Da wir im Hotel kein kostenloses Frühstück bekommen, beginnen wir den Tag bei Starbucks. Obwohl wir ja eigentlich echte Fans dieser Kette sind, sind wir heute zum ersten Mal enttäuscht. Nicht mal unbedingt wegen der Qualität - obwohl auch die nicht dem entspricht, was wir sonst von Starbucks gewohnt sind - sondern weil es hier einfach wahnsinnig überteuert ist. Wir zahlen fast 50 CAD für das bissle Frühstück und sind nicht wirklich satt.


    Dafür lacht die Sonne wieder und die grauen Wolken von gestern sind wie weggeblasen. Da wir früh aber an den Fällen Gegenlicht haben, verschieben wir die Besichtigung auf den Nachmittag und machen zunächst einen kurzen Ausflug in das nur ein paar Meilen entfernte Niagara-on-the-Lake.


    Wir fahren auf dem Niagara Parkway nach Norden - immer entlang des Niagara River. Nach ein paar Meilen verengt sich die Schlucht, die der Niagara-River hier in’s Gestein geschliffen hat und bildet die Whirlpool Rapids - eine Folge von strudeldurchsetzten Stromschnellen. Wir machen halt und schauen uns das Ganze von der dortigen Seilbahn-Station aus an. Die Aussicht ist ganz nett aber eine Fahrt mit dem Spanish Aero Car ist wirklich nichts, wofür wir 13 CAD pro Person zahlen wollen...




    Die Route führt durch eine wunderschöne Gegend, vorbei an hübschen Häusern, unzähligen Weingütern und man hat immer wieder tolle Ausblicke auf den gewaltigen Niagara-Strom. Parallel zur Straße verläuft auch der Niagara River Recreation Trail, auf dem viele Radfahrer unterwegs sind. Wenn wir mehr Zeit hier hätten, wäre das sicher auch eine Option gewesen...




    Nach 30 Minuten Fahrt erreichen wir Niagara-on-the-Lake: ein echtes Bilderbuch-Städtchen, was an der Mündung des Niagara in den Ontario Lake liegt. Wir bummeln eine Stunde durch die Queen Street mit ihren vielen kleinen Boutiquen, Lokalen und Hotels und genehmigen uns ein zweites Frühstück.









    Auch dem Ontario-See statten wir hier natürlich einen Besuch ab. Am nördlichen Ende von Niagara-on-the-Lake befindet sich ein kleiner Park, von wo aus man eine herrliche Aussicht über den See hat. Wir können auf der anderen Seite sogar Toronto sehen und den CN Tower erkennen.





    Auf der Rückfahrt machen wir noch einen kurzen Stopp an der Floral Clock, dann wird es aber langsam Zeit für uns, denn wir haben noch einiges vor...




    Gegen 14:00 Uhr sind wir wieder zurück, parken das Auto am Hotel und laufen zu den Niagara-Fällen. Gestern Abend haben wir die kanadische Seite ja bereits im Schein der Lichtershow erlebt - jetzt wollen wir das Ganze natürlich auch noch bei Tageslicht sehen.


    Wir beginnen mit einer Besichtigung "von oben" - soll heißen, wir fahren auf die Aussichtsterrasse des Skylon Towers. Von hier oben hat man einen sensationellen Blick über die Fälle, den Niagara River und die Rainbow Bridge. Man sieht, wie sich das Wasser in die amerikanischen und kanadischen Fälle aufteilt und um Goat Island herumschlängelt. Wir bleiben fast eine Stunde hier oben und fotografieren aus allen möglichen und unmöglichen Blickwinkeln, bis der Akku leer ist...














    Nach der Betrachtung von ganz oben folgt nun die von ganz unten: Wir lassen uns von der Maid of the Mist auf einer 30-minütigen Fahrt direkt in die Gischt der Horseshoe Falls bringen. Für dieses nasse Abenteuer werden wir mit den obligatorischen blauen Regenmänteln ausgestattet und der Captain erzählt unterwegs allerlei Wissenswertes rund um die Niagara Fälle.


    Wir bleiben auf dem Unterdeck - an der Aussicht ändert das nicht wirklich was - und werden nicht annähernd so nass, wie wir ursprünglich befürchtet hatten.


    Der Anblick der Fälle aus dem Boot heraus ist einfach nur gigantisch und jeden einzelnen Dollar wert - aus unserer Sicht ist die Maid of the Mist ein absolutes Muss, wenn man hier ist.








    Mittlerweile ist es 18:00 Uhr und wir wollen noch die Journey behind the Falls anschauen. Wir bummeln auf der gischtbesprühten Terrasse vor den Fällen langsam in Richtung des Table Rock Welcome Center, wo diese Touren starten und kommen unterwegs nicht umhin, immer wieder stehen zu bleiben und weitere unzählige Bilder von den gewaltigen Fällen zu machen.






    Die Journey behind the Falls selbst ist dann dagegen eher enttäuschend. Wir hatten uns hier irgendwie vorgestellt, dass man hinter den Horseshoe Falls entlang wandern kann. Tatsächlich aber gelangt man über Fahrstühle und Tunnels nur zu einem Loch im Fels, von dem aus man die Horseshoe Falls aus nächster Nähe betrachten kann. Aber nach der Fahrt mit der Maid of the Mist ist das keine neue Perspektive und man wird hier auch noch deutlich nässer als auf dem Boot, wenn man einen guten Blickwinkel haben möchte.


    Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir suchen uns ein Restaurant zum Abendessen. Wir landen mal wieder bei einem Mexikaner - und es ist mal wieder gut. Pappsatt machen wir uns auf den Weg zum Hotel und knipsen für heute das Licht aus.



    Gefahrene Meilen: 56



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Hi Elke


    Deinen RB habe ich jetzt in einem Rutsch gelesen, sehr kurzweilig und unterhaltsam. :daumen1:
    Mit Städten habe ich es nicht so, aber Eure Ausflüge zum Wandern haben mir besonders gefallen.


    Meine Erinnerung an den Nordosten ist schon etwas verblasst. Anno 1993 habe ich eine ähnliche Tour gemacht, ich war allerdings nicht so lange in Kanada. Dafür bin ich noch runter nach Washington.


    :wink2:

  • :clap1::clap1: Jetzt wart Ihr auch auf der kanad. Seite. Das sind jetzt ganz schöne Erinnerungen. So haben wir auch auf dem Geländer gesessen.


    Die kanad. Fälle sind schon imposanter.


    Diesen kleinen Ort finde ich nett, leider sind wir damals, vor 25 Jahren :D , nicht hin gekommen. Kann man ja nachholen :smile::smile2:

  • Mit dem auf dem Gelaender sitzen ist immer so ne Sache. Da sind dieses Jahr leider schon ganz viele Leute ums Leben gekommen.
    Mittlerweile kontrollieren die da auch ganz doll, was ich gut finde.
    Denn viele klettern ganz drauf und fallen dann in die Tiefe. Trotz Warnschilder.


    Aber ich muss sagen, mir gefallen die US Niagara Faelle immer noch besser. Da ist mehr Natur und nicht soviel Halligalli

  • Mit dem auf dem Gelaender sitzen ist immer so ne Sache. Da sind dieses Jahr leider schon ganz viele Leute ums Leben gekommen.
    Mittlerweile kontrollieren die da auch ganz doll, was ich gut finde.
    Denn viele klettern ganz drauf und fallen dann in die Tiefe. Trotz Warnschilder.


    Aber ich muss sagen, mir gefallen die US Niagara Faelle immer noch besser. Da ist mehr Natur und nicht soviel Halligalli


    Hallo Yvonne, wir waren vor 25 Jahren dort - da gab es noch keine Warnschilder und wohl auch noch nicht so viel "Halligalli" ... :D

  • Hallo Yvonne, wir waren vor 25 Jahren dort - da gab es noch keine Warnschilder und wohl auch noch nicht so viel "Halligalli" ... :D

    da magst du mehr als Recht haben. War bestimmt auch viel schoener, als da noch nicht soviel los war.
    Ich gehe ja erst im Winter wieder hin, wenn sich keiner mehr wegen der Kaelte traut. Da ist man dann meistens fast alleine

  • Dienstag, 23.08.2011 - Finger Lakes - Letchworth & Stony Brook


    Wir schlafen lange, frühstücken in einem All-You-Can-Eat Buffet, checken aus und kommen erst ziemlich spät in die Puschen. Aber da wir heute eh nur eine relativ kurze Strecke vor uns haben, können wir es auch gelassen angehen.


    Wir sagen den Niagarafällen Ade - bisher eindeutig das Highlight in unserem Urlaub - und fahren wieder zurück in die USA. Ziel für heute sind die Finger Lakes.


    Das Navi schickt uns auf die Interstate, so dass wir nicht wieder über die Rainbow Bridge fahren, sondern die Grenze bei Buffalo überqueren. Zu Buffalo fällt uns komischerweise allen ganz spontan John Maynard ein - seltsam, was das Gehirn manchmal so für Assoziationen hat...


    An der Grenze ist auch hier viel Betrieb und es zieht sich wie Kaugummi. Wir brauchen wieder über 30 Minuten, bis wir wieder in die USA eingereist sind. Die üblichen Fragen werden gestellt und ich muss mal eben meine Sonnenbrille abnehmen - aber dann sieht der Grenzer ein, dass wir auch wirklich wir sind und wir dürfen passieren.


    Auf der weiteren Fahrt kommen wir immer wieder vorbei an riesigen Maisfeldern, an Milchbauernhöfen und - besonders hervorzuheben - an perfekt gemähten Rasen. Egal, wie heruntergekommen oder verfallen die Häuser manchmal sind - der Rasen ist immer perfekt gemäht. Das Trimmen erfolgt hier mit einer Gewissenhaftigkeit, die schon fast an die schwäbische Kehrwoche erinnert.


    Nachdem wir unterwegs in einem Wal-Mart unsere Getränkevorräte aufgefüllt haben, kommen wir gegen Mittag im Letchworth State Park an.


    Dieses relativ kleine Naturschutzgebiet umfasst den vom Genesee River geschaffenen, sogenannten "Grand Canyon of The East". Diese Bezeichnung ist sicherlich maßlos übertrieben, aber der Fluss hat hier schon eine recht spektakuläre, bis zu 200 Meter tiefe Schlucht gegraben und stürzt über drei hohe Wasserfälle: die Lower Falls, die Middle Falls und die Upper Falls.







    Wir laufen den Gorge Trail entlang, der an allen drei Wasserfällen vorbeiführt. Unmittelbar nach den Niagarafällen hat es natürlich jeder andere Wasserfall mächtig schwer, uns zu beeindrucken - aber sie sind schon ganz nett anzuschauen und zu jedem anderen Zeitpunkt würden wir sie ganz sicher wahnsinnig toll finden.





    Insgesamt ist es ein wirklich schöner Park, der noch sehr viel mehr Möglichkeiten bietet und noch sehr viel mehr Wasserfälle. Wir beschränken uns allerdings auf diesen einen Trail und ein paar Viewpoints. Was uns dabei nicht ganz so gut gefallen hat: dass man nie wirklich an's Wasser herankommt um z.B. mal seine Füße kurz reinzuhalten oder einfach nur mal eine andere Perspektive zu haben.


    Das sollte sich im nächsten Park jedoch ändern: Gegen 16:00 Uhr erreichen wir Stony Brook - die nächste Etappe auf unserer heutigen Tour.


    Auch in diesem Park gibt es einen Gorge Trail, der an drei Wasserfällen vorbeiführt. Und wieder nennen sich diese Lower, Middle und Upper Fall. Im Gegensatz zum Letchworth Park führt der Trail hier aber direkt am Wasser entlang, was die Wanderung wesentlich interessanter macht.






    Viele andere sehen das offensichtlich genauso, denn wir beobachten nicht wenige, die nicht nur ihre Füße erfrischen, sondern gleich ein komplettes Bad in den Basins unter den Fällen nehmen.









    Den Upper Fall erreicht man übrigens nicht auf dem normalen Trail. An der Stelle, wo im Creek die Überreste einer alten Brücke (oder was auch immer?) stehen und eine Holztreppe zum Campingplatz hinaufführt, muss man den Trail verlassen und im Creek weiterlaufen. Es ist zwar etwas glitschig, aber es ist gerade ziemlich wenig Wasser im Fluss und so klettern wir hinunter. Nach nur wenigen Metern kommen wir um eine Biegung und sehen die Upper Falls:





    Knapp zwei Stunden später sind wir wieder am Parkplatz und gegen 18:30 Uhr erreichen wir Hammondsport. Hier sind wir für die nächsten zwei Nächte im Village Tavern Inn untergebracht.


    Dieses erweist sich als ein gemütliches, uriges Restaurant in Familienbesitz, was nebenbei vier kuschelige Zimmer vermietet. Wir checken beim Barkeeper ein, der zwischendurch mal eben ein paar Drinks mixt. Das hatten wir bisher so noch nicht - aber es ist irgendwie cool...


    Wir beziehen unser Zimmer, was sich eher als kleine Wohnung entpuppt: zwei Schlafzimmer, ein Wohnbereich mit zwei Sofas und TV, das Bad und auch noch eine kleine Küche - wir sind mehr als zufrieden.




    Nachdem wir alles ausgepackt haben, gehen wir direkt nach unten in's Restaurant zum Essen, wo uns die Speisekarte schier erschlägt. Wir wussten zwar schon, dass es sich bei den Finger Lakes um das zweitgrößte Weinanbaugebiet der USA handelt, aber wir sind dennoch baff und brauchen fast 20 Minuten, um nur die Weinkarte durchzusehen.


    Zum gesamten Essen gibt es dann eigentlich nur eines zu sagen: etwas teuer, aber genial gut. Ich habe selten so ein perfektes Steak gegessen Christi schnappt allerdings noch eine Stunde nach seinen Chicken Wings nach Luft - dabei hatte er extra mild bestellt...


    Mittlerweile ist es 21:30 Uhr und in Hammondsport werden die Bordsteine hochgeklappt. Also verschwinden auch wir auf unserem Zimmer und sagen Gute Nacht.




    Gefahrene Meilen: 166



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

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