Großer Apfel mit kleiner Schwester - NYC, Oktober 2015

  • 26.10.15


    Abflugtag!


    Aber da der Flieger erst abends ging, hatten wir noch eine Menge Zeit, etwas zu unternehmen. Prinzipiell standen das Immigration Museum auf Ellis Island oder das 9/11 Memorial auf dem Programm. Da die Schlange vor 9/11 halbwegs übersichtlich war, haben wir uns spontan dafür entschieden. Ellis Island läuft ja nicht weg und ich komme sicher auch noch ein 7. mal nach NYC (mindestens ;)).
    Außenaufnahmen von den Pools und dem Platz gab es ja schon, deshalb nur ein paar wenige Impressionen.





    Am Kassenhäuschen und an der Schlage für den Einlass habe wir inkl. Security insgesamt ca. 45 Minuten gestanden (das ist schnell!). Dann durften wir rein. Die gesamte Ausstellung findet unterirdisch statt. Mal läuft durch eine riesengroße Halle zwischen der Betonwand, die das Wasser vom Hudson RIver weghält und den Fundamenten der beiden Türme, die von oben in die Ausstellungshalle hinein "hängen". Unter den Fundamenten der beiden Türme bzw. jetzt unter den beiden Pools ist jeweils ein spezieller Ausstellungsraum.
    Oben hat man zuerst noch den Blich nach drau0en und auf einige Stahlträger. Schon an diesen noch recht gut erhalten Trägern kann man ahnen, welche unglaublichen Kräfte bei dem Einsturz der Türme gewirkt haben müssen.




    Dann geht es eine Rolltreppe hinunter zu einer Art Multimedia-Show, wo die Leute berichten, wo sie die Nachricht von 9/11 bekommen haben. Ich bin mir sicher, auch jeder von Euch weiß genau, wo er gerade war und was er getan hat, als davon erfahren hat. Ich weiß es auf jeden Fall ganz genau.



    Da der Rundgang sich über 2 Etagen erstreckt, hat man immer wider interessante Blicke an den Fundamenten entlang.




    Die große Halle neben dem Nordturm. Links sieht man die Wasserschutzwand, rechts das Fundament des Nordturms.


    Von der anderen Seite


    Überall stehen immer wieder Reste von Stahlträgern oder anderen Gebäudeteilen.



    Besonders eindrucksvoll fand ich die "Survivor Steps". Über diese Treppe haben sich noch Dutzende Menschen in Sicherheit bringen können als über ihnen schon das Gebäude einzustürzen begann.



    Auch dieses Kunstwerk fand ich sehr interessant. Da wurden Hunderte von Menschen gebeten, den Bluton des Himmels an diesem 9. September herauszusuchen. Faszinierend, wie unterschiedlich die Farben wahrgenommen wurden.




    Daneben gibt es überall Erinnerungsstücke oder auch Stücke, die von Angehörigen zur Erinnerung an die Opfer gestiftet wurden o.ä. An einer Stelle hingen damals noch diverse Fahnen und andere Stücke vom Zaun, mit denen an Tote erinnert und nach Überlebenden gesucht worden war.


    Auch dieser Löschzug bzw, das was von ihm übrig blieb ist zu sehen.


    Am meisten beeindruckt hat mich der Austellungsraum unter dem Südturm. Im äußeren Bereich hängen netlang der Wände Fotos der Opfer und an einegen Computerterminals kann man Informationen, weitere Bilder, Texte und TOndokuente sehen und hören, die von Angehörigen gestiftet wurden oder mit denen Angehörige an die Opfer erinnern. Das Herzstück ist ein quadratischer schwarzer Raum von geschätzt 10 x 10 m, dunkel mit einer schwarzen Lederbank außenrum, in dem jeweils Fotos jeweils eines Opfers an die Wand projiziert werden, dazu gibt es einen kurzen ABriss über das Leben desjenigen und soweit vorhanden Tondokumente, in denen Hinterbliebene die Opfer oder ihr Verhältnis zu ihnen beschreiben. Dazwischen bleibt der Raum immer wieder komplett dunkel, dann erscheint das Foto des nächsten Opfers.
    Sehr beeindruckend und auch, wenn man kein persönliches Verhältnis zu den Opfern hat, sehr emotional.


    Das Gegenstück zu diesem Pol der ruhigen Erinnerung an die Opfer ist der Ausstellungsraum unter dem Nordturm, in dem in einer Multimediashow die Ereignisse dieses schrecklichen Tages in einer Art Endlosschleife ablaufen. Man hört, Fernsehschnipsel, Funksprüche, Radiomeldungen, Die Funksprüche des Flugzeuges, das in Pennsylvania abgestürzt ist und die Letzten Handyanrufe der Passagiere immer und immer wieder. immer und immer wieder. Dazu sieht man viele Artefakte, die bei den Aufräumarbeiten gefunden wurden, Helme von Feuerwehrleuten, Kleidungsstücke, Taschen, Papaiere, etc, etc.. Am schrecklichsten fand ich neben den aufgezeichneten Telefonaten, der Flugzeugpassagiere, in denen sie sich von ihren Angehörigen verabschieden, weil sie wissen, dass sie sterben werden, eine Ecke, in der Videos von den Menschen zu sehen sind, die um den Flammen und der Hitze des Feuers zu entgehen aus dem 90. Stock in den Tod springen.


    Bei meinem ersten Besuch 2014 war es in diesem Raum so voll, dass man durch die gesamte Ausstellung hindurch geschoben wurde und so keine Chance hatte, sein Tempo selber zu bestimmen und vielleicht auch mal weg zu sehen oder weiter zu gehen. Damals fand ich diesen gesamten Raum schwer erträglich. Es war mit einfach zu laut, zu aufdringlich, zu distanzlos. Bei diesem Besuch war es deutlich leerer und damit viel besser zu ertragen und auf andere Art eindrucksvoll, so dass ich meine eher negative Meinung vom ersten Besuch revidieren musste.


    Egal wie man zu der Art der Aufbereitung der Ereignisse steht, wird diese Ausstellung niemanden kalt lassen.


    Über diese Rolltreppe geht es ganz am Ende wieder nach oben und ans Tageslicht.



    (Fotos sind in den beiden zentralen Räumen nicht erlaubt)


    Wir haben uns im Cafe des Museums im ersten Stock einen Kaffee und einen Donut gegönnt und dabei überlegt, was wir mit dem weiteren Tag anfangen. Liberty Island wäre zeitlich sicher knapp geworden. So haben wir erst mal geschaut, wie lang die Schlange für das WTC One ist. Und siehe da, das gar nicht so übel aus. Nur etwa 20 Minuten haben wir gebraucht bis zur Schlange vor den Aufzügen. Der Aufzug ist selber auch schon ein Erlebnis. Während man von 0 nach oben fährt läuft an den Wänden und der Decke des Aufzugs eine Multmediashow mit der Geschichte NYCs ab.. Oben muss man dann noch mal warten, um die nächste relativ belanglose Show über sich ergehen zu lassen, bevor man als erstes im Shop landet, wo man (natürlich gegen AUfpreis) ein iPad leihen kann, dass je nachdem in welche Richtung man es hält, Bilder und Infos zu dem zeigt, was da zu sehen ist. Haben wir uns gespart, hätte nur beim knipsen gestört ;)


    Normalerweise halte ich ja nichts von Aussichtsplattformen, wo man nicht raus kann und durchs Glas fotografieren muss und auch hier war es extrem schwierig, Fotos ohne entstellenden Spiegelungen hin zu bekommen. Aber die Aussicht von da oben ist schlicht und einfach grandios! Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall.










    Der Spargel im Hintergrund steht an der Park Avenue und ist tatsächlich höher als das ESB (deutlich sogar). Die zweithöchste Etage ist noch frei, Ich glaube, für läppische 95 Millionen kann man einziehen.



    Nach so viel Höhenrausch waren wir durstig und haben uns in der Bar da iben noch einen gaaaanz billigen Schampus gegönnt.


    Wieder unten haben wir noch einen Blick auf den inzwischen eröffneten teuersten Bahnhof der Welt geworfen. Dann ging es zurück ins Hotel und mit der Limo zum Flughafen.


    So schnell gehen 4 anstrengende aber auch wunderschöne Tage NYC zu Ende.


    Bis demnächst großer Apfel!

  • Beim 9/11 bekomme ich schon beim Ansehen der Bilder eine Gänsehaut. Das möchte ich mir im Sommer unbedingt anschauen. Das Museum war ja bei meiner letzten Stippvisite in NYC noch nicht eröffnet. Wie lange wart ihr ungefähr da drin?


    Und natürlich weiß ich, wo ich war, als die Anschläge passierten...


    Danke für den Bericht, Dirk. Da konnte ich noch einige Informationen für den Sommer entnehmen :h5:

  • Hattet ihr einen Shuttleservice? Hast du da einen Link oder Namen, bitte :eye1:. Unser Flug geht auch abends, ich glaube 20:00 Uhr ab EWR, wann habt ihr euch abholen lassen?


    Weiß ich nicht mehr. Habe ich über den Concierge im Hotel bestellt. War teurer als Taxi aber deutlich komfortabler. Ich glaube, es hat 100$ gekostet (inkl. Maut)..


    ich glaube, das war ziemlich teuer, da hochzufahren.


    Wenn ich mich richtig erinnere, waren es 30 oder 35$.

  • Gerade erst noch mal richtig gesehen....


    Hattet ihr einen Shuttleservice? Hast du da einen Link oder Namen, bitte :eye1:. Unser Flug geht auch abends, ich glaube 20:00 Uhr ab EWR, wann habt ihr euch abholen lassen?


    Schau mal in unseren New York Tipps Thread KLICK

  • Egal wie man zu der Art der Aufbereitung der Ereignisse steht, wird diese Ausstellung niemanden kalt lassen.


    Kann ich nur bestätigen.....ich mußte schon mitunter tief durchatmen, z.b. bei den Videos.


    Den Besuch auf den Tower haben wir verschoben, für den nächsten New York Besuch....dann auch Rockefeller Center :D


    Wieder schöne Bilder am Abschlußtag.....


    Zum Shuttlevom Flughafen: wir haben uns den Shuttle rausgesucht, den Schneewie in ihrem RB erwähnt hat und waren zufrieden. Am Abflugtag sind wir allerdings von Manhattan mit der Metro zum JFK gefahren, wir hatten ja den Metro Pass.


    Bei einem erneuten NY Besuch werden wir wohl beide Strecken mit der Metro fahren....ist einfach günstig. Und außerdem hat man gleich NY Metro Feeling ;)

  • Ein schöner, wenn auch etwas bedrückender Tag in NYC.


    Und danke für den schönen Bericht mit den vielen tollen Bildern. Die haben immer wieder tolle Erinnerungen geweckt.




    Jutta, wir sind nach EWR mit der Bahn von der Pennstation gefahren. War ok.
    Von JFK bei der Ankunft sind wir mit dem Shuttleservice gefahren, der von Willi empfohlen wurde.
    War total gut organisiert.


    LG
    Carmen

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