Rote Steine satt im Südwesten - unsere 2015er Tour

  • Und Tana scheint echt Ahnung zu haben.

    Definitiv - ohne ihre Hilfe wären unsere Bilder nur halb so gut geworden.


    Der YellowRock hat es schon in Sich, kann mich auch noch gut an dem Aufstieg erinnern.

    Ja, der lässt die Waden brennen...


    der wäre nix für mich, so trittsicher bin ich nicht. Ich fall gerne mal über die eigenen Füße

    Ich bin eigentlich schon recht sicher - aber hier war es mir - insbesondere bergab - schon etwas mulmig.


  • Mittwoch, 17.6.2015 - Natural Bridges NM


    Nach den recht entspannten Tagen in Page steht heute wieder eine längere Fahrt an.
    Es tut uns echt leid, Bubba und Debbie zu verlassen - sie waren großartige Gastgeber und wir haben uns bei Ihnen total wohlgefühlt.


    Wir machen nach dem wie immer sehr leckeren Frühstück noch ein Abschiedsfoto mit den beiden wie auch mit Paula dem Bär - Namensgeber für das B&B.




    Und dann heißt es Abschied nehmen: noch ein paar herzliche Umarmungen und take care's und gegen 8:00 Uhr sitzen wir im Auto und nehmen Kurs auf das Monument Valley.


    Als das Navi verkündet, das wir bei durchgängiger Fahrt ohne Unterbrechungen erst gegen 12:30 Uhr im Natural Bridges NM ankommen, bin ich leicht irritiert.
    Ich habe für die Teilstrecken eigentlich immer reichlich Zeit eingeplant - sollte ich mich wirklich so vertan haben?


    Irgendwann kommt mir aber dann die Erleuchtung: ich habe einfach vergessen, dass uns ja heute eine Stunde geklaut wird, wenn wir nach Utah fahren, und das Navi ist einfach schlauer als ich...


    Die Fahrt verläuft bis zum Überqueren der State Line relativ ereignislos und wir machen einfach nur Meilen.
    Das Monument Valley lassen wir rechts liegen und schießen nur ein paar Fotos an den View Points.
    Wir haben 2008 schon mal die Tour durch's Valley gemacht und für heute haben wir andere Pläne.




    In Mexican Hat tanken wir und lichten kurz den Hutfelsen ab.
    Dann geht es über die 261 recht steil nach oben.


    Vor uns schleicht ein Auto mit Anhänger den Berg hinauf und wirbelt auf der unbefestigten Straße mächtig Dreck auf.
    Zum Glück hält der "Stinker" irgendwann an einem Viewpoint an und wir können vorbei.


    Wir kommen an großen überhängenden, recht lose wirkende Steinblöcken vorbei und der Gedanke drängt sich auf, was denn passiert, wenn da mal einer ins Rutschen kommt.
    Ob es wohl angenehmer ist, wenn man unter ihm begraben wird oder wenn man von ihm ins Tal geschubst wird?




    Gegen 13:00 Uhr passieren wir den Eingang zum Natural Bridges NM.



    Wir holen uns im Visitor Center einen Parkplan und fahren dann den Park Loop bis zur Kachina Bridge.
    Hier stellen wir das Auto ab und schnüren unsere Wanderschuhe.
    Wasserblasen füllen, tüchtig mit Sonnencreme einschmieren und dann geht es los.


    Wir steigen über viele Stufen in den Cayon hinab und laufen die Loop über die Sipapu Bridge.
    Das Thermometer zeigt 88ºF, was deutlich angenehmer zum Laufen ist als in der Page Area.






    Der Abstieg ist hier recht steil, aber gut machbar.


    Unten angekommen laufen wir am Creek entlang, der auch etwas Wasser führt.
    Da kommen doch gleich Erinnerungen auf an den Trail zu Edmaiers Secret vor ein paar Tagen - zum Glück habe ich heute keine neue Hose an und ich versuche es diesmal einfach ohne Flachlegen .








    Als wir dann unter der gewaltigen Kachina Bridge stehen, fühlen wir uns total winzig - die Brücke ist echt der Hammer.
    Und hier unten macht sich jetzt auch mein neues Objektiv wirklich bezahlt - ohne das würde ich von der Bridge nur einen Bruchteil auf's Foto bekommen.





    Wir laufen weiter den Creek entlang und sehen auch hier wieder überall die wunderbar blühenden Kakteen in gelb, pink und orange.
    Der Juni hat schon etwas für sich.
    Bei unseren bisherigen Touren, die typischerweise im August stattfanden, haben wir diese Blütenpracht noch nie erlebt.







    Dann sehen wir unterwegs auch noch diesen ulkigen Baum.
    Der konnte sich wohl nicht wirklich entscheiden, in welche Richtung er wachsen wollte.
    Bis er sich irgendwann offenbar entschlossen hat, gar nicht mehr zu wachsen...



    Auch die Sipapu Bridge ist mächtig beeindruckend:






    Nach dem Wiederaufstieg laufen wir über den Mesa Trail zurück zum Parkplatz.
    Viele Steinmännchen weisen uns den Weg und nach 3.5 Stunden sind wir schließlich wieder am Auto.




    Was uns hier auffällt: die offiziellen Parkangaben zur Länge des Trails und unsere Messung (wir zeichnen ja die Hikes immer auf) gehen schon deutlich auseinander.
    In der Parkbroschüre ist von 9 Kilometern die Rede und einer Zeitdauer von 2-4 Stunden.
    Unsere Aufzeichnung ergibt 12.6 Kilometer und mit 3:20 Std. sind wir am oberen Limit der Parkangaben, obwohl wir wirklich straff gelaufen sind und keine nennenswerte Pause gemacht haben.
    Ich kann mir nicht vorstellen, wie man diese Loop in 2 Stunden laufen kann.


    Am Viewpoint zur Owachoma Bridge halten wir dann nur kurz für ein Foto und verlassen gegen 17:30 Uhr den Park wieder.




    Wir rufen von unterwegs noch im B&B an, um mitzuteilen, dass wir uns um eine halbe Stunde verspäten, da wir uns für 18:00 Uhr angekündigt hatten.
    Leider nimmt niemand ab und wir erzählen es der Mailbox.


    Jetzt geht es auf direktem Weg nach Monticello.
    Noch 100 Kilometer vermeldet das Navi, die wir in einer reichlichen Stunde erledigt haben.


    Als wir dann im Gristmill Inn B&B ankommen, ist leider keiner da, um uns zu empfangen, oder uns irgendetwas zu zeigen.
    Es liegt lediglich ein relativ liebloser Umschlag da mit unserem Namen drauf und dem Zimmerschlüssel drin.
    Hmm... kein Vergleich mit den anderen B&B's bisher - deutlich eine andere Liga...


    Wir hätten gerne noch das Frühstück besprochen, da wir morgen für den Trail zum Chesler Park sehr zeitig loswollen - keine Chance.
    Mal sehen, ob hier heute noch jemand erscheint...


    Das Zimmer ist ganz ok - ein normaler Motelstandard - allerdings weder Kühlschrank, Safe, Mikrowelle noch Möglichkeiten zum Kaffee kochen.
    Sauber und gepflegt ist es, aber eben nichts besonderes.




    Ich schreibe eine Nachricht an Heather, die Betreiberin des B&B.
    Als wir später beim Essen im Peace Tree Juice Cafe sitzen, antwortet sie und wir können uns auf eine Frühstückszeit von 7:00 Uhr einigen.
    Na das ist doch wenigstens etwas, denn normalerweise gibt es erst ab 7:30 Uhr Frühstück.
    Eine halbe Stunde gewonnen - prima .


    Vor dem Essen haben wir allerdings unserem Auto noch eine dringendst nötige Wäsche gegönnt - auf den nächsten Regen zu warten, ist nämlich angesichts der aktuellen Wetterlage eher nicht zielführend...


    Das Essen ist ganz gut - Andreas ordert einen Peace-Burger, der prompt mit dem eingebrannten Peace-Zeichen kommt - mir reicht einen Apple-Walnut-Goat Cheese-Salat mit Cranberrys.




    Zurück im B&B passiert nicht mehr viel: wir sichern die Fotos, schauen uns nochmal die Infos zum Chesler Park für morgen durch und gehen dann relativ früh schlafen.



    Gefahrene Meilen: 256 Klick
    Wetter:
    Unterkunft: The Grist Mill Inn (89 USD + tax)

  • und der Gedanke drängt sich auf, was denn passiert, wenn da mal einer ins Rutschen kommt.
    Ob es wohl angenehmer ist, wenn man unter ihm begraben wird oder wenn man von ihm ins Tal geschubst wird?


    Recht so, immer positive Gedanken im Urlaub :D:D:D


    Wir haben ja erst vor kurzem über das Monument Valley diskutiert. Ich kenn es so, dass die Kassenhäuschen an der Zufahrsstraße ganz vorne stehen. Da Ihr zu den View Points gefahren seid, habt Ihr Eintritt dafür zahlen müssen?

  • Und wieder habt Ihr etwas geschafft, was wir im Urlaub aufgrund des Wetters (Regen) nicht machen konnten.


    So schaue ich es mir mal wieder auf Bildern an. :daumen:


    Ja, so geht mir es auch. Ich musste vor einer Woche nach Page fahren, aber da hat mir jeder abgeraten, die Cottonwood Road zu nehmen.

  • Da Ihr zu den View Points gefahren seid, habt Ihr Eintritt dafür zahlen müssen?

    Ich meinte die Viewpoints von der 163 aus - die haben natürlich keinen Eintritt gekostet :D :D Kam wohl etwas missverständlich rüber.


    Lower AC fanden wir viel schöner als Upper.

    Wir auch.


    Das B&B ist ja wirklich ein Absturz.

    Naja, Absturz ist jetzt wohl etwas übertrieben, im Vergleich zu den anderen war es aber eben deutlich schwächer - hat aber auch nur 89 USD gekostet.


    Gut, das wir dieses B&B nicht genommen haben. War wohl eine gute Entscheidung.

    Wie gesagt, so schlimm war es jetzt auch nicht - aber wir kamen gerade aus Page und dem Vergleich mit dem Bear's Den B&B konnte es nicht im Entferntesten standhalten. In Monticello gibt es aber auch nicht so die Riesen-Auswahl :zuck:

  • Donnerstag, 18.6.2015 - Chesler Park


    Um 6:00 Uhr klingelt der Wecker und wir springen erwartungsfroh aus den Betten.


    Nach den üblichen Morgenverrichtungen packen wir schon mal komplett unsere Sachen, räumen das Auto ein und sitzen eine Stunde später pünktlich beim Frühstück.


    Hier bekommen wir eine ordentliche Grundlage für unsere Wanderung:
    Es gibt Obst und Joghurt, Waffeln und Eier nach Wunsch mit Toast und Bacon.


    Um 7:30 Uhr sitzen wir dann im Auto und nehmen Kurs auf den Canyonlands Nationalpark - das Abenteuer Chesler Park kann beginnen.


    Der Abzweig zum Needles Distrikt ist schnell erreicht, eben so wie der Eingang zum Nationalpark.
    Das Kassenhäuschen ist um diese Zeit noch nicht besetzt, so holen wir uns die Parkkarte und ein paar Infos im Visitor Center.
    Am Aussichtspunkt zum „Wodden Shoe Arch“ halten wir kurz an und machen ein paar Fotos, dann geht es schnurstracks zum Parkplatz am Elephant Hill.



    Die letzten drei Meilen dahin führen über eine Gravel Road, die aber sehr gut zu befahren ist.
    Es gibt hier im Park übrigens eine Menge toller 4WD-Strecken - da kann man sich mit dem entsprechenden Fahrzeug richtig austoben.


    Am Trailhead angekommen, stehen gerade mal vier Autos auf dem Parkplatz - das wird wohl wieder eine recht einsame Wanderung werden heute.


    Wir füllen unsere Camelbacks und die Rucksäcke mit Verpflegung und weiteren Getränken.
    Insgesamt haben wir acht Liter Wasser dabei - das sollte hoffentlich reichen.



    In der Wegbeschreibung von Fritz Zehrer ist von 7-8 Stunden Wanderung die Rede und wir glauben eigentlich nicht, dass wir länger brauchen, aber man weiß ja nie...


    Das Thermometer zeigt heute Morgen bei strahlend blauem Himmel zwar nur 81°F, aber dabei wird es sicher nicht sehr lange bleiben.
    Wir schmieren uns ordentlich mit Sonnencreme ein, ziehen die Wanderschuhe an und um Punkt 9:00 Uhr laufen wir los.


    Gleich am Anfang geht es für ein paar Minuten steil bergauf, aber bald wird es deutlich flacher und wir können erste Blicke auf die Needles erhaschen, die Namensgeber für diesen Teil des Canyonlands Parks sind.






    Viele Steinmännchen links und rechts machen es uns leicht, den Weg zu finden und er ist auch wirklich nicht schwer zu laufen.


    Als wir die Hochebene erreicht haben, bietet sich uns ein wundervoller Anblick mit den rotbraunen Felsnadeln und viel Grün dazwischen - ein toller Kontrast! Sogar einen kleinen Arch können wir entdecken.






    Nach etwa 90 Minuten erreichen wir die Abzweigung in den Loop, der rund um den Chesler Park führt.
    Wir machen im Schatten eines Viewpoints bei einer angenehmen leichten Brise erst mal 15 Minuten Pause und genießen dabei einfach den tollen Ausblick.






    In welche Richtung man den Loop dann läuft, ist wahrscheinlich egal - wir entscheiden uns für den Uhrzeigersinn, biegen also jetzt erstmal in den Joint Trail ein.


    Wir folgen einem schmalen sandigen Pfad und immer wieder springen kleine Chipmunks vor uns über den Weg.
    Es weht ein angenehmer, teilweise sogar kräftiger Wind, so dass wir unsere Hüte ordentlich festzurren müssen.
    Aber das macht das Laufen bei der Wärme doch deutlich einfacher.






    Nach insgesamt 2.5 Stunden erreichen wir den Joint Canyon, wo wir durch eine ziemlich enge Felsspalte hindurchlaufen müssen.
    Für Bierbäuche und Klaustrophobiker eher ungeeignet - aber obwohl ich mich bei solchen Engstellen ja meist etwas unwohl fühle, gefällt mir der Joint Canyon total gut.
    Er wird bald etwas weiter und wir entdecken Hunderte von Steinmännchen, die fleißige Wanderer gebaut haben.







    An der Einmündung der 4WD-Strecke in den Loop-Trail entdecken wir im Schatten ein paar Bänke.
    Wenn das kein dezenter Hinweis auf ein Mittagspäuschen ist...


    Kaum dass wir uns niedergelassen haben, kommen drei Jeeps über die Offroad Straße herein.
    Einige junge Leute steigen aus und als sie unsere doch mittlerweile etwas geröteten Gesichter sehen, fragen sie uns, was wir von einem eiskalten Wasser halten würden.
    Dazu sagen wir natürlich nicht nein .


    Wir haben zwar noch genug Wasser dabei, aber das hat mittlerweile annähernd Umgebungstemperatur - von Erfrischung kann da nicht mehr wirklich die Rede sein.


    Also nehmen wir ihr Angebot dankend an und füllen unsere Camelbacks aus ihren zwei großen Kanistern frisch auf. Das tut richtig gut...


    Nach unserer Picknickpause brechen wir gegen 12:45 Uhr wieder auf und laufen den Loop weiter.
    Laut Karte haben wir jetzt ungefähr die Hälfte geschafft.


    Der Trail führt nun ein Stück an der Dirt Road entlang, bevor es wieder in die Wildnis geht.
    Immer wieder wechseln sich hohe Steinstufen und Felsplatten ab mit leicht sandigen Partien.








    Der abwechslungsreiche Weg und die Ausblicke, die er unterwegs bietet, begeistern uns.
    Da werden wir für unsere Anstrengungen wirklich gut belohnt.


    Kurz nach 14:00 Uhr haben wir den Loop vollendet und erreichen wieder unser schattiges Aussichtplätzchen von heute Morgen.
    Nur dass es jetzt leider hier keinerlei Schatten mehr gibt.








    So suchen wir uns wenigstens einen größeren Baum, um in seinem Schutz noch einmal zu verschnaufen, bevor es an die letzten drei Meilen geht.


    Diese lege ich zwar mehr oder weniger auf dem Zahnfleisch zurück, aber als dann gegen 15:45 Uhr endlich das Auto in Sicht kommt und wir es geschafft haben, bin ich doch glücklich und stolz, dass wir diesen Trail gemacht haben.


    Das Ausziehen der Wanderschuhe tut unendlich gut.
    Wir lassen den Wind um die qualmenden Zehen wehen und zischen bei mittlerweile 99ºF erstmal ein paar kalte Getränke weg, bevor wir uns auf die Weiterfahrt machen.


    Gegen 17:30 Uhr kommen wir in Moab an und checken im Desert Hills B&B ein.
    Hier waren wir bereits 2012 und es hatte uns damals bei Vic und Anna total gut gefallen, so dass es überhaupt keine Frage war, wo wir diesmal in Moab übernachten werden.


    Wir haben diesmal ein anderes Zimmer: den Red Rock Room.
    Da wir ja nur zu zweit unterwegs sind, ist das für uns völlig ausreichend.
    Auch mit diesem Zimmer sind wir wieder absolut zufrieden und der ganze Rest drum herum passt sowieso - genau wie bei unserem letzten Besuch:
    Freie Bedienung bei den Getränken und Cookies, ein riesiger Garten mit Jacuzzi und Grill und natürlich extrem nette Gastgeber.







    Wir beziehen unser Zimmer und Anna reserviert für uns einen Tisch im Desert Bistro.
    Nicht gerade günstig, das Lokal, aber nach der Wanderung heute gönnen wir uns das einfach mal.


    Da es erst ab 20:30 Uhr einen Tisch gibt, bummeln wir vorher noch eine Runde mehr oder weniger ziellos durch Moab's Souvenirläden.


    Das Essen ist dann echt super lecker und der Service perfekt - aber es reißt auch ein tiefes Loch in die Urlaubskasse .




    Gegen 22:30 Uhr sind wir im B&B zurück und können den Lockrufen des Kopfkissens nun nicht mehr länger widerstehen...



    Gefahrene Meilen: 143 Klick
    Wetter:
    Unterkunft: Desert Hills B&B (145 USD + tax)

  • Freitag, 19.6.2015 - Mesa Arch, Dead Horse Point, Marlboro Point, Arches


    Nach der gestrigen langen Wanderung lassen wir den Tag heute relaxt angehen und streichen schon mal den Mesa-Arch beim Sunrise.


    Stattdessen genießen wir in aller Ruhe das tolle Frühstück bei Anna und Vic.
    Als warmen Hauptgang gibt es heute Desert French Toast, was sehr lecker ist.
    Das B&B ist aktuell voll ausgebucht und so sitzen wir am Frühstückstisch in einer großen bunt gemischten Truppe aus Engländern, Belgiern und Amerikanern, unterhalten uns nett und tauschen Erfahrungen aus.



    Gegen 8:45 Uhr starten wir dann unsere heutige Tour.
    Unsere Wäsche haben wir bei Anna gelassen - sie wird sie heute im Laufe des Tages für uns waschen - echt praktisch


    Wir tanken noch geschwind und besorgen Eis für die Kühlbox, und dann geht es los.


    Als wir gegen 9:00 Uhr am Parkeingang zum Arches National Park vorbeifahren, trifft uns fast der Schlag: ein ewig lange Schlange von mindestens 100 Autos steht hier und wartet auf die Abfertigung am Kassenhäuschen.
    Ob wir uns das heute Nachmittag wirklich antun wollen?


    Na, wir werden sehen - vielleicht ist die Schlange ja dann auch etwas kürzer.
    Jetzt lassen wir den Arches NP jedenfalls erstmal rechts liegen und fahren zum Nordteil des Canyonlands National Park.
    Wenn wir den Mesa Arch auch nicht zum Sunrise gesehen haben, so wollen wir ihm doch auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
    Er soll ja auch ohne die tollen Farben der aufgehenden Sonne recht sehenswert sein.


    Vom Parkplatz sind es nur 500 Meter, bis wir vor dem Prachtexemplar von einem Arch stehen.
    Ok, Sunrise ist es nicht, aber trotzdem bietet der Arch einen faszinierenden Anblick.
    Und wir müssen um diese Zeit nicht mit hundert Rädchendrehern um einen guten Platz zum Fotografieren kämpfen .








    Trotzdem ist es nicht ganz einfach, ein Bild ohne fremde Menschen darauf zu bekommen.
    Ein Mädchen klettert oben auf dem Bogen herum - da wird mir ganz schlecht, gerade hat mir Andreas nämlich noch die vielen brüchigen Stellen gezeigt, die der Mesa Arch bereits hat.


    Auf dem Parkplatz kommen wir dann noch mit einem Schweizer Ehepaar ins Gespräch, die ihr eigenes Wohnmobil nach Amerika verschifft haben und damit jetzt 4.5 Monate hier unterwegs sind. Es ist ihr erster Trip in die USA und sie sind dankbar über die vielen Tipps die wir Ihnen noch für den Südwesten geben können.


    Wir halten noch eben am Viewpoint zum Shafer Canyon Overlook - das sieht schon beeindruckend aus wie sich der Shafer Trail da in schier endlosen Serpentinen entlang windet. Irgendwann werden wir den auch mal noch unter die Räder nehmen, aber für heute haben wir andere Pläne, wir wollen lieber noch etwas laufen.




    So verlassen wir den Canyonlands Park wieder und fahren zum nahe gelegenen Dead Horse Point State Park.


    Wir parken unser Auto am Overlook - hier bietet sich ein fantastischer Ausblick über den sich in engen Kurven windenden Colorado, sowie auf die tiefen Schluchten und bizarren Felsformationen.




    In einem Loop laufen wir zuerst über den East Rim Trail bis zum Visitor Center und später über den West Rim Trail wieder zurück.








    Der Ausblick in den Canyon ist zwar leider ziemlich trüb, aber der Rundweg ist trotzdem sehr schön.
    Alles ist total grün hier und blüht und die Junipers und Kiefern riechen so gut...
    An den Kiefern hängen noch grüne Zapfen, die vor lauter herrlich duftendem Harz regelrecht glänzen.






    Außerdem springen immer wieder kleine Lizards und Chipmunks über über den Weg - richtig schön ist das hier...


    Vom Dead Horse Point aus machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Marlboro Point, der nicht ganz einfach zu erreichen ist.


    Den richtigen Weg finden wir nach kurzen anfänglichen Orientierungsproblemen und es ist auch keinerlei Hinweis darauf zu entdecken, dass es sich bei der Strecke um eine “private road” handelt, wie in einigen Foren noch vor kurzem zu lesen war.
    Was allerdings definitiv stimmt, dass die Straße fahrtechnisch eine echte Herausforderung ist.
    Große Steinplatten im Wechsel mit Sand und tiefen Furchen, da sind wir doch froh, dass wir keinen “weichgespülten" sondern einen richtigen SUV haben .
    An die sieben Minuten von Kalaman kommen wir allerdings nicht annähernd heran - wir fahren große Teile in Schrittgeschwindigkeit...


    Und irgendwann wird uns die Straße dann doch zu heftig:
    Etwa 500 Meter vor den Zielkoordinaten stellen wir das Auto ab und laufen das letzte Stück.
    Andreas meint zwar anfangs, das wäre noch ein Stück gegangen, aber dann ist er doch froh, dass wir nicht weitergefahren sind.






    Am Point haben wir dann eine tolle - allerdings leider wieder recht trübe - Aussicht und der Marlboro Mann trinkt sein Bierchen, wenn wir schon Nichtraucher sind...






    Der Rückweg gestaltet sich dann noch eine Spur schwieriger aber irgendwann erreichen wir heil die 313 und haben wieder Teer unter den Reifen.


    Als wir auf dem Rückweg nach Moab am Arches Park vorbeikommen, ist es 16:30 Uhr und die Autoschlange hat sich mittlerweile in Wohlgefallen aufgelöst.
    Gut so - dann biegen wir links ab und können den Felsbögen doch einen Besuch abstatten.


    Wir schauen noch im Visitor Center vorbei - schließlich muss ich mir den obligatorischen Nationalpark-Stempel abholen - und finden im Souvenir Shop ein paar nette Kühlschrank-Sticker.


    Unser Ziel ist der Delicate Arch und wir sprechen kurz mit einem Ranger, um uns nach den aktuellen Gegebenheiten zu erkundigen.
    Er empfiehlt uns, die Tour auf keinen Fall vor 18:00 Uhr zu starten, da es heute wieder besonders heiß sei.
    Wir checken kurz das Thermometer: ups, 103°F, das kam uns gar nicht so warm vor - wir sind offenbar schon ziemlich abgehärtet .


    Bis 18:00 Uhr wollen wir aber eigentlich nicht warten - wir denken, dass wir mit der Hitze mittlerweile ganz gut klar kommen und machen uns auf die Parkstraße.
    Am Balanced Rock und der Windows Section fahren wir erst mal vorbei - evtl. haben wir da ja später noch Lust und Zeit zu.
    Stattdessen geht es schnurstracks zur Wolfe Ranch - Ausgangspunkt der Wanderung zum Delicate Arch.


    Wider Erwarten ist der Parkplatz verhältnismäßig leer.
    Offenbar halten sich die meisten Leute doch an die Ranger-Empfehlungen und laufen entweder früh oder erst später am Abend.
    Na das soll uns recht sein.
    Wir packen reichlich zu trinken ein und starten etwa gegen 17:30 Uhr mit dem Aufstieg.
    Viel Unterschied wird das bzgl. der Temperatur wahrscheinlich eh nicht machen.


    Auf dem Weg nach oben kommen uns immer wieder Leute mit einem recht leidenden Gesichtsausdruck entgegen - ihnen scheint die Wanderung schon arg zugesetzt zu haben.
    Und natürlich sehen wir auch die üblichen Kandidaten, die meinen, mit Ballerinas nach oben zu kommen oder die gerade mal mit einer Dose Cola o.ä. ausgestattet sind .


    Und dann entdecken wir noch eine kleine Wasserpfütze mitten im Felsen, in der tatsächlich Kaulquappen schwimmen.
    Viel Zeit zum Erwachsenwerden haben die hier ja gerade nicht.
    Die müssen schon ordentlich Gas geben, denn wer weiß, wie lange diese Pfütze bei den aktuellen Temperaturen noch erhalten bleibt…


    Nach einer Dreiviertelstunde kommen wir schließlich am Objekt der Begierde an.
    Er ist schön wie eh und je und wir genießen den völlig freien Blick auf den Arch.






    Etwa 30 Leute sind gleichzeitig mit uns oben, aber alle sitzen ganz brav in reichlicher Entfernung im Schatten und machen gerade eine Pause oder warten bereits auf den Sunset.


    Niemand springt oder posiert vor dem Arch herum, so dass wir in aller Ruhe unsere Bilder machen können.
    Wir sind positiv überrascht und genießen das ausgiebig.


    Nach etwa einer halben Stunde machen wir uns wieder auf den Rückweg.
    Hier kommen uns jetzt regelrechte Pilgergruppen entgegen, die wahrscheinlich alle zum Sunset oben sein wollen.
    Der Menschenstrom nimmt überhaupt kein Ende und wir fragen uns, wo die denn oben alle Platz finden wollen ohne sich auf die Füße zu treten.


    Von daher war unsere Entscheidung wohl genau richtig, und wir haben das perfekte Timing erwischt.
    Das sehen wir auch nochmals bestätigt, als wir gegen 19:15 Uhr wieder am Parkplatz ankommen - dieser ist mittlerweile rappelvoll.


    Na da machen wir doch glatt Platz für einen weiteren Pilger und fahren auf der Parkstraße langsam wieder in Richtung Ausgang.


    Am Balanced Rock halten wir noch einmal an, denn er präsentiert sich uns gerade im schönsten Abendlicht.
    Da kann man ja nicht einfach vorbeifahren...


    Seine enormen Proportionen sind immer wieder beeindruckend: Allein der obere Felsblock ist 17 Meter hoch und wiegt über 3500 Tonnen!






    Dann aber fangen unsere Mägen an zu rebellieren - außer Frühstück gab es heute noch nicht viel - und wir verlassen den Arches Park, um sie in der Moab Brewery wieder versöhnlich zu stimmen.


    Das Essen hier ist wie immer gut und preiswert, die Bedienung ist nett und wir verbringen einen schönen Abend.


    Gegen 21:30 Uhr sind wir im B&B zurück.
    Es ist zwar schon recht spät, aber den Jacuzzi müssen wir trotzdem noch antesten.
    Wir kucken eine Weile die Sterne an, während wir uns bei 105ºF beblubbern lassen und als wir alle Sternbilder identifiziert haben, verschwinden wir für heute in die Koje.




    Gefahrene Meilen: 140 Klick
    Wetter:
    Unterkunft: Desert Hills B&B (145 USD + tax)



  • Zwei schöne Tage, mit tollen Wanderungen. Respekt für Eure Touren :daumen::daumen:
    Allerdings gefällt mir Tag 2 besser - diesr Chesler Park reizt mich nicht


    Dieses B&B ist ja wirklich super. Wir sind eigentlich noch nie auf die Idee gekommen B&B zu buchen, wenn wir schon mal mit Auto unterwegs sind

  • für die Wanderung im Canyonlands!

    Danke.


    Allerdings gefällt mir Tag 2 besser - diesr Chesler Park reizt mich nicht

    Naja, muss ja nicht jedem alles gefallen - wir fanden es toll dort.


    Ist das ein und der selbe Canyon? Sprich, ja es zwei solche Engstellen?

    Ich würde schon sagen, dass es der selbe Canyon ist. Aber ich dachte, Ihr wart gar nicht in den Loop rein gelaufen? Seid Ihr dann dort umgedreht?

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