Ghost Towns, Mines and beyond - Reisebericht 2007

  • Ich stelle mal meinen alten Reisebericht von 2007 ein, da momentan nicht soooo viele Reiseberichte laufen. Außerdem möchte ich ihn einfach gerne hier veröffentlichen, 2007 gab es UNA ja noch nicht.


    Es sind zwar sicher einige Tage dabei, die für Euch nicht sonderlich interessant sein werden, aber es sind auch echte Klassiker dabei. Und vielleicht kann das jemand brauchen.


    Vielleicht mag ja der ein oder andere mit mir in Erinnerungen schwelgen :wink1:

  • 1. Tag - 22.04.2007 - Sonntag

    Nachdem wir wegen meiner Erkrankung den Start unserer Reise sehr kurzfristig am Freitag den 13. vom 14.04. auf 22.04. verschieben

    mußten

    , ging es nun heute endlich los

    Da wir so kurzfristig umgebucht haben, mußten wir bis vorgestern um unsere Sitzplätze zittern. Zuerst waren wir in der mittleren 4er-Bank auf den Mittelplätzen platziert, aber dank Warteliste bekamen wir doch noch eine 2er Bank am Fenster.

    Um 7.00 Uhr wurden wir von einer guten Freundin abgeholt und zum Flughafen gefahren. Obwohl wir mehr als drei Stunden vor Abflug da waren, hatte sich bereits eine Schlange am USA Check In Schalter der Lufthansa gebildet. Aber es ging zügig vorwärts und bald waren wir dran. Nach einer kurzen Schrecksekunde, weil die Lufthansa-Mitarbeiterin Probleme hatte, unsere umgebuchten Flüge zuzuordnen, bekamen wir unsere Bordkarten.

    Auf den Schreck haben wir uns erstmal ein Weißbier gegönnt

    Während wir gemütlich dasitzen, kommen immer wieder Durchsagen, daß alle Passagiere, die in die USA fliegen, sich wegen verstärkter Sicherheitskontrollen so bald wie möglich zum Gate begeben sollen. Um 10.25 Uhr müssen wir am Gate sein. Also machen wir uns um 9.25 Uhr auf den Weg. An der Handgepäckkontrolle steht niemand an. Ich nehme pflichtschuldigst meinen wiederverschließbaren Plastikbeutel, der meine Asthmasprays und Lippenpomade enthält, aus dem Handgepäck und lege ihn in eine eigene Wanne. Dann den Rest des Handgepäcks, Laptop wieder in eine eigene Wanne. Jacken auch jede in eine eigene Wanne. Nach Durchlaufen unserer Sachen war alles okay. Keiner wollte den Laptop sehen und nicht einmal die Spiegelreflex mußte ich auspacken. Das war noch nie da und sowas nennt sich verstärkte Kontrolle

    Weiter zur Paßkontrolle. Auch hier steht niemand an. Wir sind in einer Minute durch und machen uns auf den Weg zu Gate H 02. Von weitem sehen wir eine weitere Kontrolle. Da wir so gut voran gekommen sind, kaufen wir uns im Airbräu noch ein Weißbier zusammen, bevor wir endgültig zum Gate gehen. Davor ist nochmal eine Ausweiskontrolle und das Handgepäck wird nochmal durchleuchtet. Hier vergesse ich den Plastikbeutel aus dem Rucksack zu nehmen. Beim Durchleuchten sieht die Mitarbeiterin meine Asthmasprays und meint, ich soll den Rucksack öffnen. Ich entschuldige mich, daß ich den Beutel vergessen habe, sie meint, kein Problem, schaut kurz drauf und das war's.

    Nach 15 Minuten Wartezeit beginnt bereits das Boarden. Wir nehmen unsere Plätze ein, 46 H und K. Mit nur 30 Minuten Verspätung starten wir, voraussichtliche Flugzeit beträgt laut Kapitän 11 Stunden 45 Minuten. Zwei Reihen vor uns sitzt eine Mutter mit Baby in der Mittelreihe. Nach kurzer Zeit werden es dank einer Platztauschaktion schon zwei Babys. Der Steward der den Tausch veranlaßt hat, meint, nun können die beiden miteinander spielen oder schreien. Welch Vorsehung. Tatsächlich haben die zwei fast die ganzen 12 Stunden gebrüllt. So etwas ist unfaßbar. Eine Quälerei für die Kinder und für alle umsitzenden Passagiere. Der Höhepunkt war, daß der alleinreisenden Mutter das Essen für ihr Baby ausging. Daraufhin fing sie an mit den Flugbegleitern zu streiten. Vier Flugbegleiterinnen hat sie beschäftigt, die Babynahrung und Tee angeschleppt haben, aber nichts war recht. Schließlich hat ihr die andere Mutter mit einem Fläschchen ausgeholfen. Das Ergebnis war, daß das Abendessen deswegen 30 Minuten später serviert wurde und die Flugbegleiter dadurch die restliche Flugstunde nur noch im Laufschritt unterwegs waren, damit sie alles wieder aufräumen konnten, vor der Landung.

    Um 14.20 Uhr ist es soweit, wir landen in LA. Dann rollen wir über 10 Minuten zum Gate. Während wir warten, daß die Flugzeugtüren geöffnet werden, kommt die Durchsage, daß wir alle unsere Pässe bereithalten sollen, weil vor dem Flugzeug eine Paßkontrolle stattfindet. Na toll, sowas hatten wir noch nie. Langsam leert sich das Flugzeug. Die beiden Officer stehen am Ende des Gangs und lassen sich von jedem Passagier den Paß zeigen. Es geht relativ schnell.

    Nun aber fix zur Immigration. Dort angekommen ist alles voll. Mit uns sind Flugzeuge aus Südkorea und Tschechien oder Rußland gelandet. Wir werden ganz nach hinten durchgewunken und stellen uns an. Vor uns ca. 20 Leute. Als eine der Beamtinnen die ausgefüllten Formulare kontrolliert und alle wegschickt, die sie nicht richtig ausgefüllt haben, sind es nur noch 5 Leute. Wir sind bald dran. Die üblichen Fragen, warum wir in den USA sind, wohin wir fahren und ob wir das erste Mal da sind. Auf meine Antwort, nein, das 14. Mal, bekommt er große Kulleraugen, was als Asiate nicht so einfach ist und zeigt mir die Zahl 14 mit den Fingern an. Ja, wirklich 14 mal meine ich. Nun ist er beruhigt. Da wir 13 Mal das Land anstandslos verlassen haben, wird es wohl bei Nummer 14 nicht anders sein. Wir bekommen unsere Stempel und gehen zum Kofferband. Rundrum stehen schon eine Menge Koffer. Wir erkennen einen der unseren. Der andere und unsere Reisetasche kommt gerade um die Kurve gefahren. Wir laden alles auf einen Wagen und begeben uns zum Zoll, den wir ohne Probleme passieren. Wir gehen zur Haltestelle der Rental Car Shuttle und nach 5 Minuten kommt bereits das Alamo-Shuttle.

    Bei Alamo geschieht ein Wunder, niemand steht an

    Nicht einmal der Direkt Road Schalter ist offen, wegen der geringen Nachfrage. Wir gehen zu einer Mitarbeiterin. Sie fragt nur nach dem Nachnamen und schon hat sie unseren Vertrag parat, dank Direkt Road Voranmeldung. Sie fragt noch, ob wir einen größeren SUV wollen, weil der Standard SUV very small ist. So ein Schmarrn. Wir verneinen. Daraufhin startet sie den Versuch uns eine Breakdown Versicherung zu verkaufen, da wir im Falle eines Breakdowns nicht versichert sind. Auch das lehnen wir ab. Letzter Versuch: Ob wir ein Navigationsgerät brauchen? Nein Danke, wir haben eine Map. Sie akzeptiert unsere Neins mit einem Lächeln, druckt den Vertrag aus und schickt uns zur Choiceline.

    Wir sind sehr gespannt, was da steht. Erst sehen wir nur lauter Toyotas, aber siehe da, in der letzten Reihe stehen zwei mitternachtblaue Trailblazer nebeneinander

    Wir sofort hin. Wir laden unser Gepäck hinter den Blazers ab und inspizieren die beiden. Zuerst das wichtigste, beide haben 4WD und ein Reserverad. Der rechte ist ein LS. Ein Blick unter das Fahrzeug zeigt, daß er hart im Gelände rangenommen wurde. Er ist voller roter Staub, das Reserverad sehr schmutzig und dicke Dreckklumpen hängen in den Radkästen. Er hat 11800 Meilen drauf. Der linke ist ein LT. Er ist in den schwer zugänglichen Stellen noch staubig, was auf Geländeeinsatz schließen läßt, aber unter dem Fahrzeug sehr sehr viel sauberer. 9730 Meilen zeigt der Tacho. Keine Kratzer oder Dellen sind zu sehen. Die Entscheidung ist gefallen, da keine weiteren interessanten Fahrzeuge zur Auswahl stehen, nehmen wir den LT. Wir laden unser Gepäck ein und verlassen um 16.02 Uhr den Parkplatz von Alamo.

    Das Wetter ist übrigens nicht so toll. Es ist stark bewölkt und nieselt teilweise ein bißchen. Wir fahren gleich zum 105. Auf dem 105 fahren wir bis zum 710 und auf dem 710 weiter bis zur Junction I 10. Dort wechseln wir auf den I 10.



    Wir wollen noch bis Twentynine Palms kommen. Die Strecke zieht sich. Das Wetter wird immer schlechter, je weiter wir in die Berge kommen, aber das macht nichts. Erfahrungsgemäß endet das schlechte Wetter hinter den Bergen. Tatsächlich, als die ersten Windräder in Sicht kommen, kommt auch die Sonne raus





    Wir fahren nach Twentynine Palms und quartieren uns im Motel 6 ein. Noch schnell zum Liquorstore und Bier gekauft und dann ab ins Zimmer. Während wir uns das erste Bier in USA schmecken lassen, räume ich noch die Koffer um, damit wir nicht immer alles ins Zimmer tragen müssen. Als mir Klaus seine Jacke zum wegpacken gibt, merke ich, daß noch etwas in der Tasche ist. Ich greife hinein und was finde ich? Ein Feuerzeug. Die Jacke wurde zweimal durchleuchtet und niemand hat's gemerkt

    Um 21.30 Uhr schlafen wir ein.

  • Wie geht die Reise denn weiter? Damit ich entscheiden kann, ob ich hier mitlese :weg:



    Als mir Klaus seine Jacke zum wegpacken gibt, merke ich, daß noch etwas in der Tasche ist. Ich greife hinein und was finde ich? Ein Feuerzeug. Die Jacke wurde zweimal durchleuchtet und niemand hat's gemerkt


    Ich hab immer drei Feuerzeuge beim Flug bei mir und noch nie wurde eins konfisziert :D

  • Erster! :D Ich reise/lese mit!


    Klasse :daumen1:


    Wie geht die Reise denn weiter? Damit ich entscheiden kann, ob ich hier mitlese :weg:


    :nh2: Abwarten :aetsch2:


    ch hab immer drei Feuerzeuge beim Flug bei mir und noch nie wurde eins konfisziert :D


    Verrückt oder :tock:

  • Damit Tom Ruhe gibt, geht es gleich weiter :aetsch:


    2. Tag - 23.04.2007 - Montag

    Wir wachen trotz Zeitumstellung erst um 7.30 Uhr auf. Ganz was neues. Nachdem wir beide unsere morgendlichen Verrichtungen erledigt hatten, fuhren wir zum Supermarkt. Wir kaufen Cola, Bier und Arrowhead Wasser. Außerdem Croissants zum Frühstück und Brotzeit für Mittag. Zurück im Motel hole ich uns Kaffee in der Lobby. Nachdem wir unsere Croissants verspeist hatten, eingepackt und ausgecheckt hatten, fuhren wir in den Joshua Tree National Park.



    Unser Ziel ist die Old Dale Mining Road. Im Park angekommen fahren wir gleich Richtung Cottonwood. Lediglich bei Belle und White Tank biegen wir von der Straße, um uns die interessanten Felsformationen anzusehen.







    Außerdem fahren wir noch die Gravel Road, die kurz hinter White Tank abzweigt. Sie führt zu sehr interessanten Felsen, die wir zu Fuß erkunden.











    Bis hierher war unser Trailblazer noch sauber



    Nach 30 Minuten fahren wir aber weiter, damit wir nicht zuviel Zeit verlieren. Wir verlassen die Hauptstraße und biegen auf die Old Dale Mining Road ab. Gleichzeitig zweigt auch die Black Eagle Mining Road ab.



    Wir folgen erst der Old Dale Road, einer teils sandigen Gravelroad mit Waschbrett, die uns auch an der Mission Well vorbeiführt, die wir uns für den Rückweg aufheben.





    Nach 12 Meilen biegen wir rechts auf die Brooklyn Mine Road ab. Ab hier wird die Straße sehr felsig und eng. Wir kämpfen uns vorwärts. Die Strecke wird immer schlechter. Es geht kaum mehr geradeaus. Tiefe Auswaschungen und Felsen hindern uns am vorwärtskommen, aber wir kämpfen uns durch. Nach weiteren 2,5 Meilen geht links eine Abzweigung zur Goldenrod Mine weg. Diese Strecke ist fast schon unpassierbar, aber wir schaffen es. Nach 0,5 Meilen angekommen stehen wir vor einer Menge Schrott. Teilweise handelt es sich um Überreste der Mine, teilweise aber auch um Schrott, den irgendwelche Leute hier herausgefahren haben, um drauf zu schießen. Ich habe noch nie soviel alte Kühlschränke auf einen Haufen gesehen







    Wir schauen uns um und machen Fotos, dann entscheiden wir zurückzufahren. Die anderen Minen heben wir uns für ein andermal auf. Die Strecke ist einfach zu schlecht und kostet zuviel Zeit. Außerdem sitzt uns die Angst vor einem Plattfuß wie 2005 im Death Valley im Nacken. Wir fahren zurück.



    An der Mission Well halten wir nochmal. Dort wurde 1934 eine Quelle in 449 Fuß Tiefe angebohrt. Eine alte Pumpe und mehrere Becken zeugen davon, daß die Quelle die Minen und Mills mit Wasser versorgt hat.





    Und Schluß war mit dem sauberen Auto



    Eine ausführliche Beschreibung der Old Dale Road gibt's hier

    Dann fahren wir zurück bis zur Hauptstraße. Wir überlegen kurz, ob wir die Black Eagle Mining Road noch machen sollen. Wir versuchen es. Aber nach ca. 10 Meilen kehren wir um, da die Strecke auch hier immer schlechter wird und wir es zeitlich heute auf keinen Fall mehr schaffen können. Wir stellen unser Fahrzeug ab und machen Brotzeit. Dann geht's zurück und weiter zur I 10. In Blythe biegen wir auf die 78 ab und fahren Richtung Süden bis wir auf die S 34 treffen. Diese fahren wir weiter Richtung Süden zur I 8. Von weiten sehen wir die Imperial Sand Dunes. Nun sind es noch 12 Meilen bis Yuma. Dort angekommen checken wir im Motel 6 ein und legen uns noch an den Pool. Wir genießen die restliche Sonne

    Abends holen wir uns unsere erste Dominos Pizza. Um 21.30 Uhr schlafen wir wieder.


  • Eventuell kenn ich auch schon einiges.....


    Alles um genau zu sein ;)


    Da bin ich dabei, wenn ein Mangel an Reiseberichten besteht, kann ich noch welche von mir einstellen..


    Würde mich sehr freuen, wenn Du weitere Berichte einstellst :daumen1: Im "Sommer" ist es immer ein bißchen weniger, kein Wunder bei dem Wetter. Und ein paar unvollendete Berichte haben wir aus persönlichen Gründen auch.

  • Ich lese auch mit. :cap:


    Klasse :daumen1:


    :blush1: ich möchte auch noch mit :D :D :D


    Komm mit :cap:


    Du kannst doch nicht ohne mich fahren!!!!!! :suv3:


    Würde ich nie, spring rein :drueck:


    Da bin ich mit dabei.


    Freut mich :daumen1:


    Und wenn ihr mögt, kann ich auch gern noch einen Reisebericht einstellen.
    Der von Weihnachten fehlt ja noch, allerdings weiss ich nicht, ob das jetzt so eine tolle Zeit ist, um diesen Bereicht von NYC zu präsentieren. Mir ist es gleich


    Gerne, Abkühlung im hoffentlich warmen Wetter tut doch immer gut :D

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