Rock Art und Ruinen im Upper Salt Creek Canyon, Utah

  • Rock Art und Ruins im Upper Salt Creek Canyon


    Nachdem ich im letzten Jahr schon einmal in den Lower Salt Creek Canyon hineingeschnuppert hatte, wollte ich in diesem Jahr den Upper Salt Creek Canyon mit all seinem archaeologischen Gut unter die Lupe nehmen.
    Ich hatte gehofft, das noch ein paar Freunde Zeit udn Lust hatten, so das wir den gesamten Salt Creek mit Shuttle machen konnten, doch leider hatte niemand an meinem geplanten Wochenende Zeit und so musste ich auf dem selben Weg wieder zurueck laufen, was bedeutete, die gesamte Strecke doppelt zu gehen. Prinzipiell kein Problem bei solch einer schoenen Landschaft, aber nur die Haelfte der Strecke zu laufen waere natuerlich schoener gewesen.
    Fuer den Salt Creek Canyon benoetigt man ein backcountry permit, das man entweder vorweg beantragen kann oder eben vor Ort im Visitor Center des Needles Districts. Ich hatte mein Permit vorweg gesichert mitsamt den backcountry campsites und brauchte das permit nur noch vor Ort abzuholen.
    Der Zugang zum Upper Salt Creek Canyon erfolgt via Cathedral Butte Trailhead an der Beef Basin Road und da ich einen fruehen Start haben wollte, wollte ich am
    Trailhead uebernachten. Die Beef Basin Road ist eine recht gut fahrbare Dirtroad mit einigen Ruts am Ende, so das hier etwas Vorsicht geboten ist.
    Kurz vor Sunset erreichte ich den Trailhead und errichtete mein Open Air Lager direkt am Rim mit Blick in den Salt Creek Canyon und Big Pocket.




    Ich versuchte mich auch noch mit einigen Star Trails und erwischte dabei noch etwas Iridium Flare eines vorbeifliegenden Satelliten. Voll cool.



    Sunrise war ereignislos und ich packte zeitig die restlichen Sachen zusammen und war frueh genug am Trailhead, wo ich mich ins Trailregister eintrug und einen Selfie von mir machte.



    Dann ging es los und der Trail stieg sofort auf einem sehr steilen und mit Geroell versehenen Trail hinab Richtung Salt Creek. Hier sollte man nicht den Fehler wie ich machen und ohne Trekking Poles loslaufen, das bescherte mir drei Stuerze auf dem Geroell innerhalb kuerzester Zeit. Insgesamt verliert man 1000 Fuss an Hoehenmeter auf dem Weg zum Salt Creek und letztendlich erreicht man die National Park Boundary im sandigen Creekbett des East Salt Creek.




    Den Trail folgte ich nur fuer etwas mehr als eine Meile und kam dann zu einer ziemlich zugewuchterten Ebene. Hier sollte es eigentlich sehr feucht und Marschgebiet sein,
    aber alles war knochentrocken.
    Teilweise war das Gras um etliches hoeher als ich selbst. Und schon hier gab es die ersten Schwarzbaerenspuren in Massen zu sehen.



    Vorbei ging es nun an einem Dickicht aus Tamarisken, aber gluecklicherweise war der Trail gut erkennbar. Und kurz darauf passierte ich rechterhand den ersten
    Pictograph Panel. Man stolperte fast darueber und eine der Figuren sah nahezu aus wie ein Alien.




    Nur wenige Minuten nach dem Panel erreichte ich die Waterslide in der Naehe von Kirk's Cabin und da dies eine der wenigen reliable watersources fuer die naechsten Meilen war, filterte ich hier erst einmal genuegend Wasser. Ausserdem war es ein netter PLatz fuer ein Picknick.



    Kurz nach der Waterslide kam ich dann an der alten Kirk's Cabin vorbei , die in einem guten Zustand war und ein wenig zum Herumstoebern einlud.
    Kurz hinter der Cabin ging auch der Trail zu den ersten beiden backcountry campsites ab, aber ich hatte erst fuer meine letzte Nacht eine reserviert und lief daher weiter.




    Nicht lange nach der Cabin gab es dann einen gut sichtbaren Fussweg, der mich zu einer Anaszasi Ruin hinfuehrte, die sich gut erreichbar in einer Alcove befand.



    Kurz darauf sah ich linkerhand eine ganze Ansammlung an Anaszasi Ruinen in einem Felscliff, das waren die Big Ruins. Aber ich wollte sie mir erst auf dem Rueckweg ansehen, damit ich dort auch noch etwas Interessantes zum Entdecken hatte. Doch schon aus der Ferne sahen die Ruinen beeindruckend aus. Rechterhand ging es ins Tal der Big Pocket, doch ich lief weiter. Ich entdeckte eine weitere Ruine am Wegesrand und passierte den Wedding Ring Arch.



    Kurz nachdem ich am Arch vorbeigelaufen war, kam ich linkerhand an drei Granaries vorbei, die ein wenig vom Haupt Trail entfernt lagen und anhand eines Pfades
    erreicht werden konnten. Fuer mich eine der schoensten Ruins ueberhaupt. Sie waren ebenerdig und es wuchs noch immer Squash vor den Granaries. Ich schien die Bluete gerade verpasst zu haben. Schon toll, solche Pflanzen hier noch immer zu sehen. Denn die urspruenglichen Samen mussten ja vor mehr als 700 Jahren gesaet worden sein.



    Neben dem Squash und den Granaries gab es auch einen schoenen Panel mit Haenden und Dots, der mir gut gefiel. Ausserdem lagen ueberall pot sherds herum und ich fand es spannend, diese anzusehen.



    Nicht weit von der Granary entfernt entdeckte ich dann versteckt in einem kleinen Alcoven weitere Pictographs, alles waren Hand Panels.



    Nach einer Weile wurden die Canyonwaende imposanter und ragten weiter in die Hoehe und ich erreichte eines der Highlights, den All American Man Panel. Darauf hatte ich mich schon den ganzen Tag gefreut. Etwas versteckt in einer Art Hoehle war etwas Kletterei notwendig, aber letztendlich konnte ich den Pictograph in all seiner Schoenheit geniessen. Einfach nur toll.



    Nachdem ich den All American Man schoen bewundert hatte, fuehrte mich der Trail nun weiter via eines Cracks in einen Canyon, an dessen Seitenarm ich weitere Ueberbleibsel von einer Granary entdeckte. Der Trail stieg wieder aus dem Canyon hinaus und es dauerte nicht lange, da wurde die Vegetation dichter und fuelliger. Cottonwoods and Willows wuchsen hier und Wasser schien nicht weit zu sein.
    Ebenfalls hier befand sich der Four Faces Pictograph, ein weiterer interessanter Pictograph Panel sowie einige Granaries.





    Die Four Faces waren noch gut erhalten und wenn man dort genauer hinsieht, kann man ein unvollendetes fuenftes Gesicht ausmachen.
    Nur wenige hundert Meter vom Panel entfernt ist die Four Faces Spring,eine weitere reliable Spring in der man sein Wasser filtern und auffuellen kann. Das machte ich auch und lief dann die restliche halbe Meile zu meinen heutigen Camp, SC3.




    Das Zelt war schnell aufgestellt, Essen zubereitet und dann alle Lebensmittel in den Baerensicheren Boxen in einiger Entfernung verstaut.
    In der Nacht versuchte ich mich noch mal mit ein paar Star Trails.
    Den naechsten Tag begann ich gemuetlich und packte in Ruhe zusammen. An der Four Faces Spring filterte ich noch mal Wasser und dann ging es weiter Richtung Upper Jump. Es dauerte nicht lange und ich kam an einer weiteren Granary vorbei. Hier gab es ausserdem wieder etliche Pictograph Panels. Bedauerlicherweise war das Licht gerade nicht auf meiner Seite.




    Etwa 20 Minuten spaeter erreichte ich den sogenannten Upp Jump, einen kleinen Wasserfall mit einem einladenen Pool. Hier legte ich eine laengere Pause ein, badete im Wasserfall und genoss die Landschaft.



    Der weitere Verlauf des Trails fuehrte nun an Monster Rabbitbush Straeuchern vorbei, die hier mehrere Meter hoch waren. Und ueberall Baerenspueren und Baren Poop, teilweise ganz frisch. Gesehen hatte ich aber keinen der Petze. nach einer Weile wurde das Dickicht immer dichter, die Riparian Vegetation wucherte im Ueberfluss. Allerdings war von einem Feuchtgebiet nichts zu sehen.
    Alles war extrem trocken. Irgendwann stieg der Trail auf eine Art kleines Plateau und ich kam an einer grossen Anzahl an Anaszasi Ruins vorbei. Ich glaube, es gab mindestens 12 einzelne Granaries zu sehen. Einige waren gut versteckt in einer Art Hoehle und auch ein paar Pictograph Panels entdeckte ich hier.




    Nachdem ich die Granaries verlassen hatte, fuehrte der Trail kurz darauf wieder in ein dicht bewachsenens Riparian Gebiet und etwa eine Meile weiter erreichte ich
    meine naechste Campsite, SC 4. Hier verstaute ich meine Lebensmittel in den dafeur vorgesehenen Boxen, errichtete mein Camp und ging dann so los, um ein wenig die Gegend zu erkunden. Ausserdem wollte ich nach reliable Wasser schauen. Denn auser einer Seep etwa eine halbe Meile vor dem Camp hatte ich nichts entdecken koennen.
    Der Salt Creek war in diesem Jahr extrem trocken und je weiter ich vom Camp lief, umso schlimmer wurde es sogar.



    Hier und da entdeckte ich ein paar nette Kroeten und jede Menge Milkweed, aber keine Wasserquellen.
    Das war wirklich nicht gut, da ich ja urspruenglich noch etwas ausgesdehnter die Umgebung erkunden wollte auf der Suche nach Ruins und Rockart.




    Nach ca. 2 Meilen fand ich ein Wasserloch, was aber total stinkiges nach Tod riechendes Wasser hatte und ich lieber mal nicht nahm. IN der Naehe vom Angel Arch Camp wurde ich dann fuendig. Es gab eine winzige Wasserstelle. Zwar war das Wasser auch nicht so wohlschmeckend, aber besser als die vorherige Quelle. IM letzen Jahr gab es hier einen riesigen Pool in dem man schwimmen konnte.
    In der Naehe vom Angel Arch Camp entdeckte ich dann an einer Felswand noch ein paar Felsmalereien. Die hatte ich im letzten Jahr gar nicht entdeckt gehabt.



    Ich machte den kurzen Abstecher zum Angel Arch und hatte eigentlich geplant, frueh morgens zum Sunrise hinzugehen. Aber ohne reliable Wasser war das natuerlich nicht wirklich was und ich begnuegte mich mit ein paar Knipsbildern auf die Schnelle.
    Imposant war der Arch ja wirklich und immer wieder schoen anzusehen.




    Zurueck am Camp packte ich erst einmal alle meine Wasserbehaeltnisse und filtere Wasser an der Seep in der Naehe. Der Abend im Camp war ruhig bis auf die Baeren in der Naehe, die ordentlich Krach machten und rumgrunzten.
    Am naechsten Morgen ging es gemuetlich zurueck bis zu SC 3. Am Upper Jump gab es ein laengeres Picknick sowie Bad im Wasserfall.
    An meinem Camp angekommen, erkundete ich noch mal die naehere Umgebung und entdeckte nach einer Weile einen ganz imposanten Metate, nur die Manosteine dazu fehlten leider.



    Es gab auch ein paar zusammengefallene Ruins sowie eine Art Cowboy Camp unter einer Alcove, war ganz interessant hier etwas Explorer zu spielen.
    In der Nacht machte ich noch ein paar Star Trails.





    Den naechsten Morgen liess ich wieder gemuetlich angehen. An der Four Faces Spring fuellte ich die Wasservorraete auf und machte mich dann auf dem Weg zurueck Richtung Kirk's Cabin. In der Naehe vom All American Man entdeckte ich in eine weitere Granary hoch oben in einem Felsen, die ich auf dem Hinweg uebersehen hatte.
    Den ersten groesseren Abstecher machte ich dann bei den Big Ruins, die ich mir extra deswegen fuer den heutigen Tag aufgehoben hatte. Schon aus
    der Ferne sahen die Big Ruins imposant aus und je naeher ich auf dem Fusspfad kam, umso beeindruckender wurden sie. Teilweise ging es durch ein dichbewachsenenes Dickicht, das von den Baeren scheinbar sehr gut besucht wurde. Alles war aufgewuehlt, ganze Buesche ausgerissen, dann Baeren Poop ueberall.
    Die Big Ruins selbst waren eine ganze Ansammlung an wunderbar erhaltener Granaries in einer Felswand. Hier kam man leider nicht naeher ran, aber auch so war es eine sehr beeindruckende Stelle.
    Zwischen den Granaries gab es wieder etliche Felsmalereien zu sehen.



    Und ueberall lagen dutzende von Pot Sherds herum. Man brauchte sie einfach nur aufzusammeln und nebeneinanderzulegen. Das war sehr eindrucksvoll, besonders die Black and White Pattern in den Pot Sherds hatten es mir angetan.




    Auch hier gab es einen Mano und Metate, leider hatte der Grinding Stone schon einen grossen Crack. Hier gab es wirklich viel zu entdecken und ich blieb eine ganze Weile. Der Trail fuehrte weiter und bei der sogenannten Big Pocket bog ich erst einmal ab. Denn hier sollte es auch noch einige Granaries geben.
    Nach etwa 0.8 Meilen wurde ich auch fuendig und entdeckte eine Ansammlung in einer Felswand, gut geschuetzt und im Schatten liegend. Etwas bushwhacking war erforderlich um zur Base zu gelangen und ein wenig Kletterei.



    Auch diese Granaries waren gut erhalten und es gab hier wieder einige Pot Sherds.




    Von hier aus war es nicht mehr allzu weit bis zu den Campsites SC 1&2, wo ich prinzipiell heute Nacht bleiben wuerde. Ich hatte diese aber nur als Sicherheitsbuchung und da ich noch gut fit war, wollte ich heute schon den Aufstieg zum Trailhead machen. Ich machte eine ausgiebige Pause im Schatten bei der Waterslide in der Naehe von Kirk's Cabin, fuellte meine Wasservorraete auf und wartete auf kuehlere Tagestemperaturen.
    Gegen 17:30 Uhr machte ich mich dann auf den Rueckweg.



    Der Aufstieg war steil, aber bei Weitem nicht so anstrengend durch die kuehleren Temperaturen. Kurz vor Sunset war ich dann am Trailhead und dann wieder am Auto, wo ich dann die Nacht noch einmal mein Camp errichtete. Ein war ein schoener und empfehlenswerter Trip, besonders wenn man sich ein wenig fuer die Anszasi interessiert. Ich wuerde auf alle Faelle wiederkommen.



    Gelaufene Meilen:


    Tag 1: 12 Meilen
    Tag 2: 10 Meilen mit Abstechern
    Tag 3: 5 Meilen
    Tag 4: 13 Meilen



    Bis auf die Nachtaufnahmen sind alle anderen Bilder mit der Digiknipse gemacht

  • Hi Yvonne, :wink1:


    ahh, SC Teil 2. Ein super Beitrag! :daumen1: :daumen1:


    Da hatten wir ja richtiges Glück mit dem Wasser - konnten fast überall pumpen. Bei dir war es ja wirklich bone dry.


    Zwischen dem Upp Jump und SC 3 gibt es wahrhaftig viel Indian Art.


    Befinden sich die Pictographs am AA-Camp auch auf der linken Seite, Creek abwärts?

  • Ja zwischen Upper Jump und SC 3 ist viel zu entdecken. Habe bestimmt noch vieles verpasst.


    Die Pictographs am Angel Arch Camp sind ziemlich versteckt. Wenn du von SC 4 kommst, linkerhand in einer Felswand.



    Das witzige ist ja, letzes Jahr war ich viel spaeter im Juni unterwegs und da waren die Wassserstellen alles riesige Pools gewesen in denen man drin schwimmen konnte.
    Und dieses Jahr durch den extrem trockenen Winter war da fast nichts.
    War trotzdem klasse, habe ja trotz alledem immer noch Wasser zum Pumpen gefunden, zur Not haette man etwas graben muessen

  • Ja zwischen Upper Jump und SC 3 ist viel zu entdecken. Habe bestimmt noch vieles verpasst.


    ...nicht nur du, Yvonne. ;)


    Die Pictographs am Angel Arch Camp sind ziemlich versteckt. Wenn du von SC 4 kommst, linkerhand in einer Felswand.


    Ich nehme an, in der Nähe des Pillars, der am Camp steht und auch ein kleines Pet-Panel hat.


    Das witzige ist ja, letzes Jahr war ich viel spaeter im Juni unterwegs und da waren die Wassserstellen alles riesige Pools gewesen in denen man drin schwimmen konnte.
    Und dieses Jahr durch den extrem trockenen Winter war da fast nichts.


    Die Auswirkungen der extrem trockenen Winters sind in den Staaten fast überall allgegenwärtig. :(

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