Pleiten, Pech, und Pannen - 4 Wochen Utah 2011

Zitat von reh

Gibt es eine Karte, wo und wie du gefahren bist?

nein, sowas mache ich nie und weiss auch nicht, wie man das macht.
Ich nutze noch Papierkarten, also ganz altmodisch.
Da mache ich auch immer noch meine Routenplanungen mit und zeichne da immer meine Touren ein.
Das andere ist mir alles zu kompliziert

@ Heike:

willkommen an Board, Platz ist ja noch da

Zitat von Matze

Das stimmt ...
Und es genau das, was Martina und ich so am Camping in Amerika so sehr lieben...

Da hattest Du wirklich Glück, hätte schlimm ausgehen können, wenn das Stück Holz in die Scheibe gekracht wäre ...

na, noch ist nicht alles ausgestanden. Sonst waere es ja keine Pannen und Pleiten Tour

Und ich stimme dir voll zu, das mit dem Sternenhimmel ist es ja genau, was ich am Camping so schoen finde. Und die herrliche Ruhe dabei natuerlich

11.6.2011

Nach einer wunderbaren Nacht bin ich so lange im Zelt liegengeblieben, bis die Sonne alles schoen erwaermte. Fruehstueck mit Toast, Obst und Starbucks Coffee schmeckte hier draussen doppelt so gut und ich liess mir auch Zeit. War ja schliesslich Urlaub.
Nachdem dann irgendwann der Verkehr immer mehr zunahm, packte ich zusammen. Das war ja hier fast wie auf dem Rummel, soviel Betrieb. Als ich dann Richtung Picknick Area und zu der Infotafel fuhr, war ich erst einmal ueber den Menschenauflauf geschockt. Da standen bestimmt 40 Leute rum!! Bei naeheren Hinsehen musste ich aber dann lachen. Das war eine Hochzeitgesellschaft!! Inmitten der Leute standen Braut und Braeutigam. Was fuer eine geniale Location fuer eine Hochzeit.
Als ich dann von der Wedge wegfuhr, kamen mir bestimmt noch 20 Autos entgegen. Die gehoerten garantiert alle zur Hochzeit und hatten alles dabei. Dixi Klos auf einen Haenger, Opi im alten Ford, klapprige PKWs, die sich vorsichtig ueber die drei Steine schlichen, Mama, Papa, Kind und Kegel. Lustig war es irgendwie ja schon.
Ich bog auf die Hambrick Bottom Road ab und wollte diese mal etwas genauer erkunden. Bisher war ich nur bei den Hamburger Rocks gewesen und auch heute fuehrte mein erster Weg dort hin.

Ich kletterte etwas auf den Felsformationen aus Curtis Formation herum, dessen grauweisse Farbe wirklich interessant war. Etwas weiter entlang der Hambrick Bottom Road gibt es dan weitere interessante Felsformationen.
Ich inspiziere die Ecke ein wenig, hielt hier und da fuer ein paar Bilder. Ueberall gab es Wildflowers, allen voran die huebschen Desert Primroses mit ihren weissen Blueten.

Die Hambrick Bottom Road schlaengelte sich wie ein breites Band durch die einsame Landschaft, unterbrochen nur durch einige farbig angehauchte Huegel in Gruen, Gelb und Rot. Fast wie in einem Farbkasten. Die Fernsicht war unheimlich gut heute, in der Ferne konnte man im Suedwesten bis zu den Henry Mountains schauen.

Irgendwann erreichte ich dann das Ende meines Ausfluges, denn der San Rafael River, in der Regel nur ein Rinnsaal, war weit ueber die Uefer getreten und hatte alles weitraeumig ueberflutet. Die einsetztende Schneeschmelze in den Bergen hatte auf dem gesamten Colorado Plateau Auswirkungen und viele Creeks und Fluesse waren momentan reissende Monster.

Okay, hier drehte ich also um und fuhr nun ganz regulaer die Buckhorn Wash Road weiter bis zum Pictograph. Ich stoppte hier nur kurz, denn ich war ja schon etliche Male hier gewesen. An der Swinging Bridge am San Rafael River stoppte ich und machte noch ein paar Bilder. Der prominente Bottleneck Peak bot wie immer ein nettes Motiv.

Kurz vor der Interstate 70 stoppte ich und ueberlegte, was ich eigentlich heute machen wollte. Fuer Moab war es noch etwas zu frueh und ich hatte entweder den Reds Canyon Loop oder Little Wild Horse Canyon auf dem Programm. Letztendlich entschied ich mich doch fuer den Reds Canyon Loop, den ich 2008 zum letzten Mal gefahren war. Trotz stuermischen Wetter war es ein prima Tag fuer diese Tour.
Die Temple Mountain Road war in einem super Zustand wie eh und je und dementsprechend viel Verkehr herrschte auch.
Wenn das so weiterging wuerde meine Blanca nicht mehr weiss, sondern gelb aussehen!!!
Burros und Feral Horses sah ich heute keine, die hatten sich alle gut versteckt. Der Abzweig zur McKay Flat Road war fix erreicht und nun genoss ich die schoene Strecke in vollen Zuegen. Gleich zu Beginn erhob sich der prominente Family Butte, der sich rechterhand erhob und wie ein altbekannter Freund gruesste.
Sanfte Huegel mit Pinion Pines und Junipers praegten das Landschaftsbild, dazu die Steppengraslandschaft und farbig angehauchten Sandsteinformationen, die vom vorherrschenden Gelb sehr bald in ein kraeftiges Rot uebergingen, je naeher ich dem Reds Canyon kam.
Auf einer Anhoehe stoppte ich und machte ein paar Bilder, es gab wahrlich hinter jeder Kurve etwas Neues zu entdecken. Ab dem Sulphur Creek wurde es richtig interessant und die Strecke fuehrte nun in einem Wash entlang, der teilweise auch kleine Wasserstellen aufwies.

Entlang des Washes immer wieder interessante Felsformationen. Ich machte einen laengeren Stop und picknickte. Wie schoen ruhig es hier war.
Nur der Wind, der teilweise richtig aufbrauste, stoerte ein wenig.

Nach einer Weile verliess ich den Wash wieder und fuhr an der Luky Strike Mine vorbei. Entlang der Strecke gab es auch immer noch nettes altes Geruempel wie diesen Truck, der aber seit meinem letzten Besuch scheinbar etwas an Metall verloren hatte.

Aber es war immer noch ein nettes Motiv. Kurz darauf erreichte ich eine Kreuzung, hier ging es zum Hondu Arch. Der lag allerdings momentan voellig im Gegenlicht. Und auch die Campsite dort war gut besucht. Das waere auch mal was fuer mich, so richtig schoen mitten in der Swell. Musste ich mir mal merken.
Zurueck auf der Hauptstrecke ging es nun in wunderschoener Landschaft weiter.

Hier und da stoppte ich, ehe ich wieder die I-70 erreichte und nun ostwaerts weiter Richtung Moab fuhr. Irgendwann hatte ich auch mal wieder ein cellphone Signal und erfuhr, das Easy America – Heinz – schon in Moab angekommen war. Wir hatten vor einigen Tagen festgestellt, das wir zur gleichen Zeit dort sein wuerden und wollten uns auf einem Campground treffen. Er hatte Probleme, etwas zu bekommen, da die meisten schoenen Campsites ueberflutet waren. Letztendlich hatte er noch was auf dem Moab Valley RV Park bekommen. Auch gut, ich hatte nix dagegen.
Ich baute mein Zelt auf und machte mich dann auf die Suche nach Heinz und seinem Reisepartner. Es wurde ein netter und ziemlich langer Grillabend, wo auch das ein oder andere Glas Wein geleert wurde.

Zitat von reh

Eine interessante Gegend, die ich so gar nicht kenne.

ich war schon midestens 3x oder 4x da, finde es immer wieder total toll.
Wer gerne richtig offroad faehrt, findet da auch noch tolle Strecken. Ist mir alleine immer zu anstrengend, da ich ja immer selbst aussteigen muss und die Strecke begehen muss. Ausserdem wimmelt es da noch von Petroglyphs, da werde ich evtl. im Sommer mal ein paar suchen gehen.

Zitat von Matze

So hätte ich den Reds Canyon Loop bei unserer Fahrt 2009 auch gern gehabt - entsetzlich die Strecke damals, ich habe nicht viel von der Landschaft mitbekommen. Mußte mich intensiv auf`s Fahren konzentrieren ....teilweise mußte es Hilfestellung geben, durch Oliver oder Martin.

echt? 2007, 2008, und jetzt immer astreiner Zustand, waere PKW tauglich gewesen. Ist eine tolle Strecke

Zitat von ElkeS

Habt Ihr noch ein Plätzchen frei? Ich würde gerne noch aufspringen...
Die Gegend gefällt mir schon mal super - und zur Abwechslung mal wieder zelten ist auch interessant - auch wenn ich das selber heute nicht mehr machen würde - zumindest nicht 4 Wochen lang.

Lg, Elke

Hallo Elke, willkommen an Board.
Und klar ist noch ein Plaetzchen frei.
Kann schon eins verraten - 4 Wochen zelte ich nicht. Wollte ich ja, aber da hat das Wetter nicht so mitgemacht

Zitat von Doris

Die Bilder sehen sehr schön aus.

Ich glaube ich würd mich nicht trauen, alleine in der Wildnis zu campen. Respekt.

Da habe irgendwie keine Bedenken mit. Ich kenne das einfach noch von frueher so. Da habe ich das ja auch viel gemacht.
Und tierischen Besuch hat man eigentlich auch nur ganz selten.
Fuer mich ist es einfach ideal, mittendrin an den schoensten Plaetzen zu sein. Nur zu zweit hatte das zwar eindeutig mehr Spass gemacht

Zitat von Canyonmurmel

Und wieder ein toller Tag

Mir wäre auch arg mulmig alleine im Zelt, aber ich bin sowieso der größte Angsthase unter der Sonne

Ich muss echt sagen, ich habe mich alleine im Zelt auf so einsamen Plaetzen wohler gefuehlt als an so grossen ueberlaufenen Campgrounds.
Klingt total verrueckt, war aber irgendwie echt so.
Und gerade jetzt stehe ich schon wieder in den Startloechern. Wuerde gerne zum Wintercamping, aber in NY State ist alles geschlossen

Zitat von utahjoe

Ein Anfang mit Hindernissen. Aber alles gut gegangen,
Achöne Bilder aber auch gleich zum Anfang.

Dein "Weißer" ist aber schon eine Wuchtbrumme.

Joe

Alles anzeigen

Den AUsdruck habe ich ja noch nie gehoert, ha ha

Ich woellte ja schon immer mal so einen echten Uramerikanischen Truck fahren. Das Teil ist echt ein Traum.
So richtig schoen Power, macht ordentlich Krach und die winzigen neumodischen SUVs sehen dagegen echt alt aus.
Wenn der nicht so einen extrem langen Radstand haette, waere das ein super Gelaendewagen.
Haette ich selbst sogar Spass dran. Und das bischen mehr Sprit, was der brauchte, machte da nicht soviel aus. Der war ein Diesel und sogar recht sparsam. Eine Fuellung immer so auf 500 Meilen

Zitat von Grille

Eine tolle Gegend, die ich so nicht kenne

Ich zelte ja nicht gerne wegen meinem Rücken aber so einsam in der Landschaft, das hat schon was. Könnte ich mir auch vorstellen

Ilka, ich habe auch einen doppelten Bandscheibenvorfall, der ausser Physiotherapy nicht behandelt ist.
Ich habe dafuer eine sehr gute und dicke Therma Rest Matte. Und es darf nie kalt werden am Boden. Ansonsten geht zelten bei mir hervorragend und darueber bin ich mehr als dankbar.
Nach jahrelangen Entzug geniesse ich das jetzt echt wieder.

lor-mon:

Juergen, welcome und danke

@ Carmibaer:

es hoert sich schlimmer an als es ist. Ich glaube, die erste Ueberwindung zum Solo campen ist der wichtigste Schritt.
Und auch die langen Solo Hikes stoeren mich nicht wirklich, im Gegenteil, ich geniesse das sogar.