Pleiten, Pech, und Pannen - 4 Wochen Utah 2011

Zitat von angstrand

Prinzipiell machst Du mit der D90 gar nichts verkehrt, soweit die Entscheidung für Nikon gefallen ist. Teurere Modelle von Nikon sind unter Umständen schneller oder haben einen noch größeren Sensor, ein besser gegen Staub geschütztes Gehäuse (die dreistelligen, und die einstelligen), aber schlecht ist die D90 auf keinen Fall.
Du brauchst für lange Belichtungen halt Stativ und Fernbedienung, damit das Auslösen nicht wieder Unruhe in die Kamera bringt.

Klar kannst Du mehr Geld für eine Kamera ausgeben, aber was Startrails angeht, dürfte das Verschwendung sein. Dann eher weiter an den Belichtungszeiten und der Blende experimentieren.

Und so schlecht sind die ja nun nicht geworden. Der Vordergrund ist auffällig hell. Hast Du mit Taschenlampe gemalt oder war das Feuer noch im Gang?

ciao

frank

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mir ging es hier vorrangig um den vielen Noise in den Nachtbildern drin. Und die hat die D90 nun mal fuerchterlich.
Ich habe Vergleichsbilder von Freunden mit einer wesentlich besseren Canon Kamera gesehen, da war so gut wie kein Noise drin.
Daher denke ich halt, das die einfache D90 fuer diese Art von Nachtaufnahmen nicht wirklich geeignet ist.
Mache ich so Aufnahmen bei Mondschein, ist der Noise wirklich vernachlaessigbar.

Stativ und Fernausloeser nutze ich ja schon, daran kann es nicht liegen. Ich denke, es ist der kleine Sensor und halt die einfache lens, die eben nicht sonderlich lichtstark ist

Zitat von angstrand

Das habe ich aus Deinen Reiseberichten schon gelernt. Du wanderst grundsätzlich nur in Sichtweite des Autos, um vor dem ersten Regentropfen schon wieder drin sitzen zu können. Sicherer ist das ganz ohne Zweifel.

ciao

frank

bei Reh darf es nur unter 150m sein, so Rentnerstrecken also

Zitat von Scotty

Du siehst ja richtig Entspannt und Fit aus mit dem Grossen Gepäck, wie schwer ist das alles ?

Der backpack ging, der hatte fuer den Trip nur 30 Pfund. Fuer laengere Touren wie Salt Creek kommt da durchaus etwas mehr zusammen.
Aber mittlerweile bin ich dabei, am Gewicht einzusparen und nur noch mit Minimalausruestung auf Backpacking Tour zu gehen.

Zitat von angstrand

Da bin ich auch drüber gestolpert, hab mich aber nicht getraut zu fragen

als Jugentlicher wurde ich mal beinahe vom Blitz erschlagen, der ist nur etwa 10-15m neben mir und meiner Schwester in dennassen Boden eingeschlagen. Die direkten Auswirkungen haben wir trotzdem alle noch abbekommen und seitdem bin ich auf dem linken Ohr schwerhoerig. Der Schaden ist leider geblieben.
Daher auch habe ich so extrem Schiss, wenn ein Gewitter mit Cloud to Ground lightning direkt ueber mir ist und bekomme dann echt voll die Panik.
Aber das man 2x im Leben getroffen wird habe ich halt echt noch nicht gehoert, von daher ...

Zitat von WalkingMan

Frag mal Roy Sullivan.

7x? Unglaublich!!!
Und dann stirbt er durch Selbstmord? Au weia...

Also vor Blitzen habe ich einen Heidenrespekt, da rette ich mich lieber immer ins sichere Innere.

Zitat von angstrand

Kleinere ISO, länger belichten. Noise nimmt mit der ISO zu.

ciao

frank

hmmm, ISO war nur 400, also nicht wirklich hoch
Freunde von mir belichten immer mit mindestens ISO 1600 und haben trotzdem weniger Noise im Bild drin als ich VOR der Bearbeitung.
Da frage ich mich echt, ob das nicht doch was mit der Kamera und der Lens zu hat

na ich werde naechsten Monat auf Spring Break noch mal rumtesten. Habe jetzt eine Anleitung von meinen einen Bekannten bekommen, wie er das immer macht.
Und seine Star Trails und Timelapse Videos sind der Oberknaller.

29.06.2011

In der Nacht wurde ich mal wieder aufgeweckt durch ein Geraeusch. Aber dieses Mal war ein kein Tier, es war Donner in der Ferne, der aber schnell naeher kam. Ein weiteres Gewitter war aufgezogen und entlud sich nun etwas weiter suedlich. Also war es doch gut gewesen, heute Nacht nicht nur das Meshinnenteil vom Zelt aufgebaut zu haben. Denn nach einer Weile regnete es auch noch mit dabei. Ich schlief aber bei dem schoen gleichmaessig fallenden Regen fix wieder ein.
Als ich kurz vor Sonnenaufgang erwachte, war der Himmel immer noch schwarz und dunkel und sah wenig vielversprechend aus.
Ich kletterte trotzdem hinauf auf den Dance Hall Rock, da ich mir von dort oben einen guten Ueberblick verschaffen konnte. Die Wolken sahen wirklich noch ziemlich boese aus, nicht besonders vielversprechend.

Ich wartete trotzdem ein paar Minuten ab und hoffte, das wuerde sich alles schnell aufloesen. Den Gefallen taten mir die Wolken leider nicht und schienen fast ueber meiner Ecke stehenzubleiben. So, als ob sie mich aergern wollten.

Hier und da gab es sogar ein Mammatusclouds, die versprachen ja nie etwas Gutes. Ich machte ein paar Bilder und verschwand dann noch mal im Zelt, um eine Muetze Schlaf zu nehmen. Bei dem Wetter machte es wenig Sinn, so frueh aufzubleiben. Es war fast halb neun, als ich dann wieder wach wurde. Dieses Mal war es ein Motorengeraeusch, was es verursachte.
Ich krabbelte aus dem Zelt und ein Flugzeug im Tiefflug ueber die Gegend fliegen. Das sah fast so aus wie ein Ueberwachungsflugzeug, der die Gegend abscannte. Hmm... gesehen hatte ich die bisher hier noch nicht.
Ich fruehstueckte gemuetlich und packte dann meine Sachen zusammen. So langsam nahm auch der Wind wieder zu und neue Wolkenberge bauten sich in der Ferne auf. Das war wirklich grausam. Es war genau das gleiche Spiel wie gestern und mir demnach einfach zu unsicher. Ich umrundete stattdessen den Dance Hall Rock einmal ganz gemuetlich und machte ein paar Bilder. Es gab extrem tiefe Potholes oben druaf, teilweise wuchsen sogar Baeume darin. Vor zwei Jahren hatte ich die Baeume im Wasser stehen gesehen, doch nun war alles trocken. Aber auch so gab es nette Motive wie dieses Muster aus Sandstein.

Und selbst mitten drauf auf den Slickrock wuchs es wunderbar und ich entdeckte ein paar gerade verbluehte Agaven.
Von den Seiten sah der Dance Hall Rock total anders aus und auf dem ersten Blick wuerde man ihn auch nicht erkennen.

Zurueck am Auto fuhr ich nun die HiTRR zurueck nach Norden. Der Unterschied von gestern auf heute war echt gravierend. Grosse Abschnitte waren einfach total mit Sand zugeweht und ich machte nun mit Blanca die ersten Spuren in den unberuehrten und jungfraeulichen Sand, hi hi. Erst einige Meilen noerdlich des Dry Fork Abzweigs kam mir das erste Fahrzeug entgegen. Die Fahrt zurueck zur UT 12 ging trotz des teilweise recht tiefen Sandes doch sehr gut und ich kam gut voran.
Richtung Nordwesten sah es echt noch ganz gut aus.

In Escalante stoppte ich beim Outfitter fuer einen Kaffee und checkte die Wetterkarten und den Radar. Es sah irgendwie alles nicht besonders rosig aus. Sowohl Sturm als auch Gewitter sollten den ganzen Nachmittag ueber weiterwueten. Ich ueberlegte, was ich machen konnte. Irgendwelche Wanderungen machten wirklich keinen Sinn, da die Chance, wieder von einem Gewitter ueberrascht zu werden, doch zu gross war. Evtl. sah es ja heute Abend besser aus. Jetzt wollte ich eigentlich nur eine Unterkunft fuer die Nacht finden und ich hatte irgendwie noch Hoffnungen auf das Astronomie Festival heute Nacht am Bryce Canyon. Das wuerde mich ja absolut reizen als Astro Fan.
Irgendwie wollte ich aber eigentlich auch eher eine etwas ruhigere Unterkunft haben. Mir kam der Kodachrome SP in den Sinn. Ich wollte schauen, ob es noch Cabins gab.
Auf der Fahrt nach Cannonville sah ich die duesteren Wolken, die sich wieder an den Straight Cliffs aufgetuermt hatten. Nach Abbiegen auf den asphaltierten Teil der Cottonwood Canyon Road stoppte ich am Strassenrand und machte ein paar Bilder der Thunderheads.

Sah schon toll aus und irgendwie dramatisch. Ich hatte es ja immer mit den Wolken.
Die Landschaft kurz vor dem Kodachrome SP sah auch durchaus interessant aus und ich ueberlegte schon, ob evtl. nicht doch ein kurzer Hike drin war.

Aber der Sturm riss mir nahezu die Autotuer aus der Hand und die heisse Luft bliess wie aus einem Foen mir ins Gesicht. Dazu dann staendig der Sand ueberall, das war einfach auf Dauer nicht mehr tolerabel. So war ich auch nicht sonderlich enttaeuscht, das dann am Ende doch keine Cabin frei war.
Also ging es weiter zum Bryce Canyon.
Irgendwie wollte ich mir heute mal was goennen und so versuchte ich am neuen Best Western Plus gegenueber vom Ruby's Inn mein Glueck. Ich bekam sogar als Walk In noch was und ueber den Preis schweige ich mich jetzt einfach mal etwas aus.
Ich hatte eine riesige King Suite, super schoen und mit viel Platz. Na das war doch mal was. Ich fuhr im Anschluss zum Bryce, um etwas mehr ueber das Astronomie Event rauszufinden. Auf der Fahrt dorthin hagelte es richtig kraeftig und eine dicke Gewitterwolke hing ueber den Park.
Zum Glueck war die nach dem Besuch im Visitor Center wieder weitergezogen und ich ging ein wenig am Rim entlang spazieren.

Hier und da bluehte es und es gab Baeume mit bizarr aussehenden Wurzeln. Irgendwie witzig.
Und es dauerte nicht lange, da zog das naechste Gewitter auf. Halleluja, die Wolken scossen wie Pilze in die Hoehe und bildeten einen huebschen Anvil.

Ich war etwas beunruhigt und hoffte, das Gewitter wuerde nicht zu nahe kommen. Bisher war es noch mehr als 7 Meilen weg, und es blitzte kraeftig in der Ferne. Spannend sah das ja schon aus, war aber wie gesagt auch gefaehrlich.

Zumal Blitze ja auch aus entfernten Gewitterwolken jemanden erschlagen konnten. Die wenigsten Touristen schienen sich allerdings darueber Gedanken zu machen. So schnell wie das Gewitter gekommen war, so schnell war es auch wieder weg und lief etwas weiter am Rim entlang. Es gab zur Zeit tolle Licht und Schattenspiele, das sah klasse aus.
Und keine halbe Stunde spaeter hatte sich die naechste Gewitterzelle entwickelt, die aber nun wirklich rasch groesser wurde. In der Ferne ging ein kraeftiger Regenguss nieder und ich sah einen kleinen Regenbogen.

Das hatte was, wow. Voll das Megadrama heute am Himmel.Die Blitze zuckten aber in immer kuerzeren Abstaenden und Donner grollte unheilbar. Das war mir eindeutig zu nah und viel zu heikel hier am Rim und ich lief nun doch fix ins schuetzende Auto. Und immer noch stroemten unverstaendlicherweise die ganzen Touristen an den Rim. Die waren entweder lebensmuede und hatten definitiv noch nie gehoert, das Gewitter gefaehrlich waren. Ich konnte eigentlich nur unverstaendlich mit den Kopf schuetteln und fuhr nun bei Hagel und Regen zurueck zum Hotel. Die Zeit wollte ich zum Waesche waschen nutzen.
Irgendwann wurde das Wetter auch wieder ruhiger und ich nutzte die Zeit, die die Waesche brauchte, um mich im Hot Tub zu vergnuegen. Das Gewitter hatte sich verzogen, aber dafuer war der Himmel jetzt komplett bedeckt. Ich sah schwarz fuer die Astro Show heute Abend.
Und leider sollte ich auch recht behalten. Da es komplett bedeckt war, wurde die Show fuer heute Abend bis auf eine Filmvorfuehrung abgesagt. Das war wirklich sehr schade.
Ich machte es mir stattdessen so etwas gemuetlich und konnte mal die ganzen Mails der letzten Woche abarbeiten.