Nightmare on Lake Powell

  • Tag 1, Sonntag der 20.8.


    Pünktlich um 15 Uhr treffen wir uns wie ausgemacht am WalMart in Page. Da wir etwas früh dran sind – die Hausbootübergabe geht erst ab 17 Uhr - gibt es erstmal ein Bier in der Wahweap Lodge. Natürlich muss es für Insider in Page ein Horseshoe Bend Pale Ale sein.


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    Dann geht’s zur Marina, wo Evi die Verträge unterschreibt, zusätzlich 2 Kajaks mietet und ein paar Versicherungen abschließt.


    Uns wird auch mitgeteilt, dass die Tankstelle Dangling Rope geschlossen ist. Das bedeutet, dass wir mit einer Tankfüllung auskommen müssen, da wir nur in der Wahweap Marina bzw. der benachbarten Antelope Marina der Navajos tanken können. In der Karte markierte der Vermieter mit einem fetten Strich durch den Lake Powell, wo wir spätestens umkehren sollten.


    Wir waren ziemlich sauer, dass man erst jetzt darüber informiert wird, aber da wussten wir ja noch nicht, dass wir nicht annähernd so weit kommen würden.


    Unser Hausboot liegt noch nicht am Pier, also fahren wir zurück zum WalMart, um Vorräte für 8 Leute und für 5 Tage zu besorgen. Als wir zurück kommen liegt unser Hausboot am Pier, und wir können mit dem Beladen beginnen. Ein paar Mini-Traktoren mit Anhängern bringen unsere Habseligkeiten von den weiter entfernten Parkplätzen bis zum Boot.


    Es gibt einen großen Kühlschrank mit fast ebenso großem Tiefkühlabteil, und ausreichend Küchenschränke für unsere Einkäufe. Evi weist die Schlafkabinen zu, und wir sind froh, dass 4 Leute abgesagt haben – es wäre eng geworden. Statt der auf der Website zugesagten 6 Kabinen gibt es nur 5. Leider ein Fehler auf der Website, meint ein Angestellter.


    Dann folgt die Einweisung in die Bedienung des Hausbootes und der ganzen Geräte. Der Generator zur Stromversorgung wird gestartet und auch gezeigt, wie man die Motoren des Hausbootes startet. Später fällt uns ein, dass der Einweiser bei der Vorführung nur einen der 2 Motoren gestartet hat, um zu zeigen, wie es funktioniert. Ein Schelm, wer sich Böses dabei denkt.


    Als uns gezeigt wird, wo sich der Generator im Bug, und die 2 Motoren im Heck befinden, ist auch der Einweiser überrascht, als er das viele Wasser im Motorraum des rechten Motors sieht. Aber kein Problem, es wird einfach rausgepumpt.


    Danach haben wir das Boot für uns, aber losfahren können wir erst am nächsten Tag, denn die 3 Tanks (Motoren, Generator, Reserve) müssen erst noch befüllt werden.


    Es ist ziemlich spät geworden, aber wir sitzen bei Temperaturen um 25 Grad noch bis 1 Uhr auf dem Oberdeck und beginnen schon mal damit, unsere Biervorräte zu vernichten. Alkoholische Getränke hatte jeder für sich gekauft, überwiegend Bier und Rotwein, aber auch 2 Flaschen Tequila, die später noch gute Dienste leisten sollten, um uns vergessen zu lassen, was wieder mal Alles nicht geklappt hat.

  • Ich würde gerne ein kurzes Video von einem Gang durchs Hausboot zeigen, weiß aber nicht, wie das einbinden von MP4 geht?

    Nur über den Umweg über YouTube

    Statt der auf der Website zugesagten 6 Kabinen gibt es nur 5. Leider ein Fehler auf der Website, meint ein Angestellter.

    Da bekomme ich einen Kropf, wenn ich das höre. Könnte ja mal jemand auf die Idee kommen und die Angaben auf der Website berichtigen


    Ich erinnere mich jetzt auch, auf Instagram was vom Hausboot gelesen zu haben. Dachte das wäre was altes, da Du ja meiner Meinung nach in Kanada warst.

  • Nur über den Umweg über YouTube

    Da bekomme ich einen Kropf, wenn ich das höre. Könnte ja mal jemand auf die Idee kommen und die Angaben auf der Website berichtigen


    Ich erinnere mich jetzt auch, auf Instagram was vom Hausboot gelesen zu haben. Dachte das wäre was altes, da Du ja meiner Meinung nach in Kanada warst.

    Erst die Hausboot-Tour, dann schnurstracks nach Kanada. :smile:

  • Danke für die Tabelle ;)


    Irgendwie erinnert mich das stark an unsere Ausleihe eines Powerboots vor gefühlt 100 Jahren. Wir hatten damals eins für 3Tage. Damals hatte der Lake Powell noch richtig viel Wasser und wir sind glücklicherweise gerade so aus einem tiefen Arm raus geschippert als der Motor “tschüss Welt” gesagt hat und wir Stunden da gesessen haben bis uns jemand gesehen hat. Damals gab es noch keine Handys :aug: :wut2:


    Was habt Ihr eigentlich für den Spaß gezahlt. Ich hatte mal vor der Pandemie mit einem Hausboot geliebäugelt war dann aber geschockt was die Preise verglichen mit den vor “100” Jahren gemacht haben ;-))

  • Danke für die Tabelle ;)


    Irgendwie erinnert mich das stark an unsere Ausleihe eines Powerboots vor gefühlt 100 Jahren. Wir hatten damals eins für 3Tage. Damals hatte der Lake Powell noch richtig viel Wasser und wir sind glücklicherweise gerade so aus einem tiefen Arm raus geschippert als der Motor “tschüss Welt” gesagt hat und wir Stunden da gesessen haben bis uns jemand gesehen hat. Damals gab es noch keine Handys :aug: :wut2:


    Was habt Ihr eigentlich für den Spaß gezahlt. Ich hatte mal vor der Pandemie mit einem Hausboot geliebäugelt war dann aber geschockt was die Preise verglichen mit den vor “100” Jahren gemacht haben ;-))

    Ich hab das Hausboot ja nicht bezahlt, weil es eine Einladung von meiner Schwägerin Evi war, aber es werden all inclusiv 7-8 Tsd Dollar gewesen sein.

  • Tag 2, Montag der 21.8.


    Trotz des langen Feierns sind wir früh wach und eigentlich auch bald zur Abfahrt bereit. Da aber viele Hausboote am Montag starten, gibt es eine Warteschlange, bis alle Boote betankt werden. Da das Manövrieren mit dem großen Hausboot im engen Marina nicht so einfach ist, übernehmen das auf Wunsch die Leute des Bootsverleihers. Unser ernannter Kapitän Timm, der sowohl einen Motorboot- als auch einen LKW-Führerschein besitzt, und auch sonst sehr technikaffin ist, will es selbst probieren. Der linke Motor springt sofort an, der rechte Motor verweigerte sich aber. Wir schnappen uns unseren Einweiser, und zeigen ihm unser Problem. Er wird sich um einen Mechaniker kümmern, der sich der Sache annimmt. Von denen gibt es aber wohl nur wenige, oder alle waren beschäftigt.


    Wir müssen ziemlich lange warten, und als der Mechaniker endlich kommt, weiß er auch nicht so richtig, was zu tun ist. Auf meine Frage, ob wir nicht ein anderes Boot bekommen können, meint er „No chance, we have no other boat“. Nach längerer Rumprobiererei schafft er es den rechten Motor zu starten, und zeigt uns danach nochmal, wie er es geschafft hat. Wie gesagt, eine ziemliche Rumprobiererei und nicht sehr vertrauenserweckend. Aber, es gibt kein anderes Boot.


    Da es mittlerweile schon früher Nachmittag ist, meint er, dass wir gar nicht mehr losfahren sollten, denn es ist auch Sturm angesagt. Wir machen ihm aber schnell klar, dass wir das Hausboot nicht gemietet haben, damit es am Pier rumliegt. Wir wollten auch nicht sehr weit fahren, aber erstmal weg vom Marina.


    Der Angestellte fährt unser Hausboot die 50 m zur Tankstelle, wo ein Navajo das Betanken übernimmt. Alle 3 Tanks waren wohl ziemlich leer, denn das Ganze dauert über eine halbe Stunde.


    Dann ist es endlich so weit, und Timm übernimmt das Boot. Überraschenderweise starten beide Motoren auch gleich. Mittlerweile ist es ziemlich bewölkt, und auch Wind kommt auf, aber wir wissen, was für einen Ankerplatz wir brauchen, damit das Boot auch bei starkem Wind sicher liegt. Solch einen Strand hatte ich auf dem Weg zur Wahweap Marina vom Navajo Viewpoint aus gesehen, nur wenige Meilen vom Hafen entfernt, und gut vor Wind geschützt.


    Auf dem offenen Wasser lässt sich das Hausboot ziemlich einfach steuern, und nach ca. einer Stunde sind wir bei dem ausgesuchten Ankerplatz. Timm fährt das Boot senkrecht zum Strand ans Ufer, und während er noch mit leichtem Gas das Boot ans Ufer drückt, springen wir Anderen mit 2 Spaten von Bord, um 4 Löcher für die Anker zu graben. Die Anker sollen auf beiden Seiten des Bootes im 45 und 60 Grad Winkel gesetzt werden.


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    Man sieht, wie das Boot verankert ist, aber auch, dass wir in einer relativ unansehnlichen Gegend sind, keine 5 Meilen von der Marina entfernt.


    Wir sind ein flottes Team, und bald sind die Anker in Position und die Löcher werden wieder zugeschaufelt. Allerdings haben unsere Ankerlöcher nicht die „geforderten“ 3 ft (ca. 1m) Tiefe, sondern höchstens die Hälfte davon. Egal, ich kann verraten, dass das Boot auch am nächsten Morgen noch sicher am Platz lag.

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