Tag 16 (13.11.2022) - Fahrt zurück nach Miami
Das ist jetzt wieder ein Berichtsteil, bei dem ich liebend gerne Notizen hätte, denn "Wir fahren nach Miami" mit 15 Bildern dahinter ist irgendwie nicht so richtig spannend. Aber mal sehen ob ich mich vielleicht doch noch an das ein oder andere erinnern kann
Also zuerst einmal fand ich die Planung der Miami Tage ein wenig schwierig, denn eigentlich könnte ich nicht behaupten, das mich diese Stadt besonders interessiert. Es scheint nicht DIE Sehenswürdigkeit zu geben, die man sich unbedingt ansehen muss und auch sonst sind Großstädte eher nicht mein Favorit. Ich habe auch überlegt vielleicht erst am Abflugtag wieder in Miami anzukommen und gar nicht dort zu übernachten, vermutlich hätte mir diese Option am meisten zugesagt, allerdings habe ich mich Marc zuliebe dann doch noch umentschieden. Schon seit Jahren erzählt er mir, er möchte unbedingt zum Muscle Beach, aber nicht der in Venice, sondern schon wirklich der "Originale in Miami". Hm. Irgendwie sieht der auf Bildern aber kleiner aus als der in Kalifornien, aber wenn der Mann meint... Gehen wir galt mal schauen. Der Ocean Drive ist ja ohnehin eine der Must See's der Stadt. Dann vielleicht ein oder sogar zwei Bootsfahrten? Vielleicht eine Hafenrundfahrt im Dunkeln und vielleicht eine Speedboat Fahrt am nächsten Vormittag? Oder Hop On Hop Off?? Ich kann mich nicht entscheiden und möchte mich ausnahmsweise auch nicht festlegen, also wird nichts vorher gebucht. Außerdem gibt es ein Hard Rock Cafe. Ich lerne ja nicht aus Misserfolgen und von daher möchte ich natürlich auch hier wieder neu feststellen, dass nur noch Schrott verkauft wird.
Der Plan: Wir fahren jetzt erst einmal in die Stadt, Google navigiert uns zu unserem B&B, wo wir viel zu früh ankommen werden und dann sehen wir mal weiter. Die Unterkunftssuche war ja das nächste Problem, das mich an den Rand des Wahnsinns getrieben hat. Ich wollte irgendwo wohnen, wo man zu Fuß zum Ocean Drive bzw. zum Miami Beach kommt, ich wollte danach aber auch keine Insolvenz anmelden müssen. Geworden ist es das "Bars B&B South Beach Miami Boutique Hotel" für 191€. Absolut kein Schnapper, aber im Verhältnis zum restlichen Angebot annehmbar und die Bewertungen ganz okay.
Google Maps prophezeit uns eine Fahrzeit von einer Stunde, was ja mehr als human ist. Sobald wir den Everglades National Park verlassen haben sind wir zurück in Florida City und damit eigentlich auch schon im Großraum Miami. Die Zivilisation werden wir also in diesem Urlaub nicht mehr verlassen, wenn wir das in Florida überhaupt je wirklich getan haben. Ist ja schon alles sehr eng bebaut hier, für amerikanische Verhältnisse.
Heute ist Sonntag, dementsprechend in Ordnung ist der Verkehr sogar auf der Interstate in Richtung Downtown.
Die Skyline sieht schon ganz cool aus, wenn man so drauf zu fährt. Bisher war ich ja nur im Westen unterwegs und kenne an amerikanischen Großstädten nur LA, San Francisco, Las Vegas, Phoenix und Denver - alle sind nicht gerade für ihre hohe Anzahl an Skyscrapers bekannt.
Bei der Abfahrt staut sich der Verkehr dann doch noch etwas, alles ist eine einzige große Baustelle.
Bei der Überfahrt von Downtown Miami nach Miami Beach kommen wir an dem gigantischen Cruise Terminal vorbei und zum ersten mal sehe ich so viele Kreuzfahrtschiffe auf einem Haufen und aus nächster Nähe. Wahnsinn, wie groß die Teile sind und was man auf den oberen Decks so sehen kann, unter anderem riesige Wasserrutschen. Ich finde es ja faszinierend, dass diese Hochhäuser überhaupt schwimmen können. Manche Kreuzfahrten klingen für mich auch sehr reizvoll, aber ich bin echt unsicher, ob das was für mich wäre. Müsste man vielleicht mal ausprobieren... Irgendwann. So eine Karibikkreuzfahrt, die ab Miami startet, hat aber sich was, zumindest kann man viele verschiedene Inseln besuchen, die man in einem normalen Urlaub eher nicht sehen kann. Auch, wenn die wohl alle recht ähnlich sein werden.
Egal, heute fahren wir nur dran vorbei und es fällt mir ein wenig schwer, mich dabei auf die Straße zu konzentrieren.
In Miami Beach fallen uns zuerst die bewachsenen Häuser auf, sieht cool aus!
Geld gibt es hier offenbar auch, denn vielleicht liegen so zwei, drei Luxusyachten im Hafen.
Wir kommen gegen 14 Uhr an unserem B&B an, es liegt an einer größeren Straße, die aber zumindest heute sehr ruhig und wenig befahren ist. Ich halte zuerst in einer kleinen Seitenstraße, wo wir aber offiziell nicht parken dürfen, weil das Anwohnern vorbehalten ist. Ich parke Marc also mal eben mit dem Mustang gemeinsam hier, während ich mir mal einen Überblick über die Lage verschaffe. Zum einchecken wird es wohl noch zu früh sein, aber zumindest würde ich gerne wissen wo ich das Auto lassen kann und ob wir das Gepäck schon unterstellen können.
Das Tor zum Vorgarten ist nicht abgeschlossen und lässt sich öffnen, an der Haustüre muss ich dann aber klingeln. Der Hauptraum beinhaltet nicht nur eine Rezeption, sondern auch einen gemütlichen Aufenthaltsraum inkl. Küche zur Gemeinschaftsnutzung. Direkt hier gehen auch drei Gästezimmer ab, von denen aber keines unseres sein wird, dazu später aber mehr. Wie bereits erwartet kann ich noch nicht einchecken, das ist erst ab 16 Uhr möglich und dummerweise kann ich auch das Auto hier nirgendwo abstellen. Habe ich etwa bei der Buchung nicht darauf geachtet, ob es einen privaten Parkplatz gibt?! Wie ärgerlich! Wir sollen in das 24/7 geöffnete Parkhaus von einem Publix einen Straßenblock weiter fahren, natürlich kostet das recht viel für über 24 Stunden... Naja, nicht zu ändern, wenn auch blöd. Ich bekomme schon einmal ein Infoblatt mit unserer Zimmernummer und dem Code für die Türen, dann gehe ich zurück zum Auto. Das Gepäck dürfen wir nachher direkt vor dem Eingang abladen, bevor wir das Auto wegbringen, eine Aufbewahrung bis dahin ist leider auch nicht möglich.
Was tun?! Eigentlich wollte ich das Auto los werden und zum Miami Beach laufen, die Gegend um das Hard Rock Cafe wäre morgen früh dran, als ausgedehnter Spaziergang vor dem Flug. Ich glaube, wir ziehen das spontan vor und fahren "mal eben" mit dem Auto hin, wo wir es grad eh noch nicht loswerden. Eine ganz, ganz tolle Idee sag' ich euch!