From Sea to Summit, from Desert to Rainforest – Der Reisebericht

  • 18.9.14


    Es stand mal wieder ein Sonnenaufgang auf dem Programm. Also früh raus und noch im dunklen ausgecheckt und los gefahren. Weit war es nicht. Nur ca. 10 Minuten Fahrt zum Südende des Trillium Lake, von dem aus man einen schönen Blick auf den Mit Hood hat. Oder zumindest hätte, wenn der Gipfel nicht in den Wolken läge.



    Trotz oder gerade wegen der 'lenticular cloud' am Gipfel hat mir die Aussicht gut gefallen und ich habe ganz in Ruhe die Stille des Sonnenaufgangs genossen. Ich war an diesem Morgen der einzige am Südende des Sees. Während der Zeit, die ich dort verbracht habe kamen lediglich 2 Jogger vorbei. So langsam arbeitete sich die Sonne durch die Wolken, schaffte es aber nie so ganz.



    Nur die Wolken wurden hübsch angestrahlt.



    Zwischendurch flog ein Kanada-Reiher heran, ließ sich aber erst viel zu weit weg für jedes Foto nieder. Nach einer Weile hatte er schließlich ein Einsehen und ließ sich auf einem Baumstumpf ca. 30 m von meinem Standort entfernt nieder. Ich bin gaaaaaanz langsam in die Richtung gelaufen und konnte ein paar ganz schöne Aufnahmen von diesem tollen Vogel machen.




    Er machte dann einen kleinen Hopser zu einem Holzdeck ein paar Meter weiter.



    Ich habe dann ausprobiert, wie nahe man ihm kommen kann, ohne das er sich gestört fühlt und bin dabei wohl einen Schritt zu weit gegangen ;)



    Ich habe es dem Vögelchen gleich getan und bin auf die Suche nach einem Frühstück gegangen. Das gab es in Government Camp in einem ganz netten Kaffee. Satt und mit genügend Kaffee im Bauch hatte ich noch Lust auf einen Wasserfall. Ganz in der Nähe der Mt. Hood Meadows Ski Area gibt am North Fork des Hood Rivers die Sahali Falls, die sich dsadurch auszeichnen, dass man sie direkt von der Schotterpiste aus sehen kann. Das war insofern wichtig weil inzwischen ein stetiger Nieselregen eingesetzt hatte und ich daher keine große Lust auf Wanderungen hatte. Die eigentlich auch noch geplanten Tamanawas Falls fielen daher aus.



    Sahalie Falls


    Im vorbei fahren sah ich auf dem Rückweg eine Bewegung am Waldrand einer Lichtung. Ich habe sofort angehalten und sicher 10 Minuten gewartet aber was auch immer da im Wald verschwunden ist, kam nicht wieder raus. Ich schätze, es war ein Elk.



    Lichtung ohne Elk.


    Dann bin ich zurück auf die 35 Richtung Süden gefahren und a der Kreuzung mit der US 26 fröhlich in die falsche RIchtung abgebogen. Das habe ich dann auch schon nach ca. 20 Meilen gemerkt. Natürlich war ich da gerade ich einer Baustelle mit einspuriger Verkehrsführung, so dass ich erst 5 Meilen später gefahrlos wenden konnte. Auch so kann man den Tag rumkriegen ;)



    Ansonsten bin ich nach Bend in einem Rutsch durchgefahren, da das Wetter nicht dramatisch besser wurde. Es hörte zwar auf zu regnen, blieb aber überwiegend grau. Cove Palisades fiel daher aus und der Smith Rock SP wurde verschoben. Ist ja eh eher was für den Sonnenaufgang.



    In Bend hatte ich mir für die nächsten 4 Nächte was besonderes gegönnt. Eine Suite in einem Resort ein kleines bisschen außerhalb der Stadt - Tetherow
    Golfplatz, Hotel, Veranstaltungszentrum, Restaurant, Bar und demnächst wohl auch Ferienhäuser. Das Hotel war noch ganz neu und ich hatte ein Special gefunden, bei dem mich die Suite unter 200.-$ kosten sollte, also warum nicht?


    Eingang


    Schlaf- und Wohnzimmer



    Enges Badezimmer mit Mini-Wanne


    Blick vom Balkon auf den Golfplatz


    Das Zimmer hat mir so gut gefallen, dass ich bis zum Abend gar nicht mehr raus gekommen bin. Erst ein wenig entspannen im Hot Tub, dann ein Bierchen auf dem Balkon, dann war es auch schon Zeit für die Bar und das Abendessen. Das Essen an der Bar sah so gut aus, dass ich gleich dort geblieben bin. Dabei habe ich mich nett mit 2 Locals unterhalten, die doese bar wohl zu ihrer Stammkneipe gemacht hatten. Einem davon gehörte eine "kleine" Ranch in der Gegend, zu der auch das Land gleich im Anschluss an die Panted Rocks Unit des John Day gehörte. Er meinte, dass die Formationen auf seinem Land noch viel schöner sein als die im NM und hat mich eingeladen, einen Tag auf seiner Ranch zu verbringen, Elk, Bobcat und Mountain Lions hätten sie außerdem. Ich war natürlich sofort Feuer und Flamme aber leider hat es dann doch nicht geklappt, weil er am nächsten Morgen überraschend beruflich zurück nach New York musste. Auf jeden Fall hatten wir einen netten (und recht feuchten ;)) Abend zusammen.

  • Nette Hütte :daumen:


    Man konnte es darin aushalten ;)


    Weia, so weit in die falsche Richtung fahren, da beißt man sich doch ein Monogramm in den Allerwertesten


    Ist heute noch gut zu sehen! :D


    Wußte gar nicht, dass es zwei Sahalie Falls gibt


    Siehst Du - bei mir lernt man was! ;) (ich wusste es vorher auch nicht)


    Ganz tolle Bilder mit dem Reiher :daumen1:


    Der Reiher war das Tüpfelchen auf dem i.

  • 19.9.14


    NAch dem sehr netten aber auch siehr netten Abend am Vortag war mir nicht nach früh aufstehen ;) Nach gemütlichem Frühstück und noch ein bisschen faulenzen bin ich erst am späten Vormittag los gekommen. MEin Ziel heute war das John Day Fossil Bed NM, genauer die Sheep Rock Unit stand heute auf meinem Programm. Die Fahrt dahin zieht sich von Bend aus ganz schön. 120 Meilen oder fast drei Stunden sind es. Man fährt überwiegend durch hügeliges oder bergiges Grasland mit ein paar Wäldern.



    Unterwegs gab es mitten in der Pampa eine Recycling-Sammelstelle für getragenes Schuhwerk-



    Kurz bevor man den Parkeingang erreicht, fährt man entlang des Rock Creeks durch einen ganz hübschen Canyon.



    Die Parkstraße folgt dem Verlauf des John Day Rivers. bekannt ist der Park für die Fossilien, die hier in großer Dichte und Qualität gefunden wurden und die die Entwicklung der Säugetiere in der Post-Dinosaurier-Ära ziemlich vollständig dokumentieren. Auch wenn man mit Paläontologie nicht viel am Hut hat, ist das Visitor Center (bzw. das Thomas Condon Paleontology Center)einen Besuch wert. Die Ausstellung dort fand ich sehr interessant. Ansonsten gibt es natürlich auch jede Menge Gegend hier.




    Sheep Rock


    Man kann ein paar Restbestände der alten Cant Ranch besichtigen aber so richtig viel gibt die nicht her.



    Das Flusstal wird im übrigen bis heute landwirtschaftlich genutzt.



    Nach der Ranch bin ich zunächst mal die Straße bis zum nördlichen Ende des NMs durch gefahren. Unterwegs gab es immer wieder hübsche Aussichten auf den Fluss zu bewundern.



    Am Nordende des Parks kommt man zur Foree Area mit 2 kurzen Trails ("Flood of Fire-" und "Story in Stone-"Trail) durch die Badlands.





    Dort habe ich umgedreht und bin wieder nach Süden gefahren zum Blue Basin, wo ich den "Island in Time"-Trail in ein Amphitheater aus blau-grau-grünen Badlands gelaufen bin.






    Danach war eine Entscheidung gefragt. Sollte ich hier auf den Sonenuntergang warten und anschließen die ganze Strecke im dunklen zurück fahren oder schon mal ein Stückhcen RIchtung Bend zur Painted Rock Unit fahren? Da die Zeit noch zu reichen schien, habe ich mich kurz entschlossen auf den Weg gemacht.



    Noch ein Abschiedsbild vom Sheep Rock


    Die Fahrt zur Painted Hill Unit dauerte dann doch etwas länger als gedacht, so dass ich schon Bedenken hatte, das ich zu spät dran wäre



    Auf der Burnt Ranch Road


    Aber ich war dann gerade noch rechtzeitig beim Painted Hill Overlokk für ein paar schnelle Sonnenuntergangbilder.





    Schon toll, welcher Farbenpracht diese Sandsteinhügel im Licht der untergehenden Sonne entfalten. Für mehr als den Overlook hat die Zeit bzw das Licht dann allerdings nicht mehr gereicht. Zufrieden mit dem Tag habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Unterwegs streifte mein Blick dann nach einigen Meilen den Tankanzeiger und mir wurde spontan heiß und kalt. Die Nadel hing schon im Reservebereich! Ich konnte mich an eine keine Tankstelle auf der US 26 erinnern und bis Prineville waren es noch geschätzt 35 Meilen. Laut Bordcomputer sollte der Sprit aber nur noch für 25 Meilen reichen!
    Ich habe dann versucht, seeeehr spritsparend zu fahren und immer nur ganz langsam beschleunigt bzw. das Auto bergab rollen zu lassen. Auf die Art stand die Anzeige für die Reststrecke relativ lange bei über 20 Meilen, während ich schon ein gute Stück geschafft hatte. Dann stellte sich allerdings heraus, dass diese Anzeige wohl frei geraten war, denn nur 2 oder 3 Meilen später stand sie plötzlich auf 0! Aber zum Glück war auch das nur geraten und ich bin letztlich mit etwas Angstschweiß aber ansonsten wohlbehalten in Prineville angekommen. Ich war so glücklich, eine Tankstelle zu finden, dass ich mich fast noch "strafbar" gemacht hätte, weil ich selber tanken wollte. ;)
    Nach dem Schreck habe ich mir gleich in Prineville etwas zum Abendessen gesucht.
    Mit vollem Tank und vollem Bauch habe ich den Rest der Strecke bis Bend ganz entspannt hinter mich gebracht. Im Hotel gab es noch einen Absacker an der Bar und dann war es Zeit für die Heia.

  • So Feiertage sind vorbei und damit auch die Faulenzerei. Weiter geht's!


    20.9.14


    Es war mal wieder früh aufstehen angesagt. Zum Sonnenaufgang wollte ich Im Smith Rock SP sein. Obwohl ich leichte Probleme hatte, aus dem Bett zu kommen, weil ich am Abend noch "mal eben" in einen Spielfilm auf HBO rein geschaut hatte (und den Fernseher natürlich erst ausgemacht hatte. als der zu Ende war), habe ich es geschafft, noch vor Sonnenaufgang Der Park umfasst ein lang gezogenes Hufeisen der Crooked River und die dazwischen liegenden steil aufragenden Felsformationen. Neben einigen Hiking und Horseriding Trails ist das hier vor allem ein Dorado für Kletterer und zum Sonnenaufgang auch für Fotografen. Die Anzahl der Knipser hielt sich an diesem Morgen in Grenzen aber es liefen Dutzende Kletterer an mir vorbei, während ich auf den Sunrise wartete.


    Zum Aussichtspunkt mit dem besten Blick über den Fluss und die Felsen muss man vom Parkplatz aus nur wenige Meter laufen. Es ist einfach schön, zuzuschauen, wie sich die Landschaft verändert, wenn die Sonne die Spitzen der Felsen erreicht und langsam die gesamte Szenerie in feuriges Licht taucht.





    Ich bin dann mal den Hang etwas hinunter gelaufen, um andere Perspektiven zu finden aber der Blick von relativ weit oben ist eigentlich der beste.



    Auch an mein Fisheye habe ich mal wieder gedacht.



    Anschließend bin ich zurück zum großen Parkplatz am Parkeingang gefahren und von dort zu einem Viewpoint über dem Fluss gelaufen. Hier konnte man gt den Kletterern auf der anderen Seite zuschauen.





    Und so sehen die Felswände aus, an denen sie hoch geklettert sind.



    Auf dem Weg zurück Richtung Bend habe ich mir irgend wo ein Frühstück besorgt und bin dann gleich weiter in die Berge gefahren. Ich habe die OR372 oder den Cascade Lakes National Scenic Byway Richtung Mt. Bachelor genommen.



    Über eine breite Landstraße fährt man hoch in die Berge zu den diversen Skigebieten. Kurz hinter der Mt. Bachelor Summit Area bin ich rechts auf eine Forest Road abgebogen, die mich zum Mt. Todd gebracht hat. Hier führt ein einfacher, ca. 1,7 Meilen langer Trail rund um diesen hübschen Bergsee. Man hat schöne Aussichten auf die umliegenden Berge und im Sommer sind die Wiesen wohl übersät von Wildflowers.



    Mt. Bachelor



    Im Hintergrund Broken Top Mountain




    Mt. Bachelor


    Zurück auf der 372 kam als nächstes der Sparks Lake an die Reihe. Auch hier führt eine mehr oder weniger gut fahrbare Gravel Road (einige Stellen mit ordentlichen Schlaglöcher) zum See und ein Stück am Ufer entlang. Wenn man sie bis zum Ende durch fährt kommt man nach ein paar 100m laufen zu einem Viewpoint mit einem tollen Blick über den See auf die South Sister.



    Zum Sonnenaufgang soll das Licht hier deutlich besser sein. Mal schauen,...



    Ich bin dann die 372 noch weiter Richtung Elk Lake und Lava Lake gefahren aber so langsam wurde es richtig voll auf der Straße und es machte keinen rechten Spaß mehr. An diesem Tag war nämlich der Bend Leadman, ein Triathlon mit Strecken bis zu 250 km (5/223/22) und überall waren Radfahrer und Zuschauer unterwegs. Also habe ich umgedreht und bin zurück Richtung Hotel gefahren. Unterwegs habe ich 3 Anhalter aufgeladen, die sich als deutsche Familie herausstellten. Sohnemann lebte (und studierte?) in den USA und Mutter und Schwester (oder war es die Freundin?) waren zu Besuch. Ihnen war ihr Auto verreckt und sie versuchten jetzt zurück nach Redmond zu kommen. Bis Bend habe ich sie mitgenommen und sie in der Nähe des Highway abgesetzt. Nachdem ich meine gute Tat für diesen Tag erledigt hatte, stand mir erst mal ein wenig Ruhe zu, fand ich. Vom Hotelzimmer aus konnte ich noch ein wenig den Triathleten zuschauen, denn die Laufstrecke führte rund um den Tetherow Golfkurs. Das hat mich so erschöpft, dass ich dringend einen Mittagsschlaf brauchte :)


    Ausgeruht und frisch gestärkt durch ein paar Häppchen aus der Kühlbox habe ich mich am späteren Nachmittag wieder auf den Weg gemacht. Der erste Eindruck von den Painted Hills am Vorabend hatte definitiv Lust auf mehr gemacht. Diesmal war ich etwas früher vor Ort und hatte zeit mit die umliegende Landschaft anzuschauen, die auch schon einiges an bunten Badlands zu bieten hat.



    Diesmal habe ich zunächst nur einen flüchtigen Blick auf die Formationen am Anfang des Parks geworfen



    und bin erst mal in die Nordwestecke des Parks zum Painted Cove Trail gefahren. Hier führt ein Boardwalk einen kurzen Trail mitten in rot-grau-gelbe Badlands. Mich hat weniger der Gesamteindruck fasziniert als die vielen Details, die es hier zu sehen und zu fotografieren gab.









    Abstrakte Kunst ©Mutter Natur sozusagen


    Aber auch der Blick von oben in die Umgebung war nicht übel.



    Ich bin dann noch ein Stück die Straße Richtung Leaf Hill gefahren aber das sah nicht so interessant aus. Außerdem näherte sich die Sonne jetzt schnell dem Horizont, so dass es Zeit war, zum Aussichtspunkt über die Painted Hills zu kommen. Dort bin ich ein Stück den Trail hoch gelaufen und habe mich dann fotografierend zurück zum Parkplatz "gearbeitet".






    Schließlich hatte ich wieder den gleichen Standpunkt wie am Abend vorher erreicht.




    Diesmal habe ich mich aber etwas früher losgerissen und bin hinunter zur Basis der Hügel gefahren, wo man wieder ganz andere Eindrücke bekommen hat.




    Im allerletzten Licht gelang mir dann die nach meinem Geschmack beste Aufnahme des Abends.



    Aber auch nachdem die Sonne verschwunden war, hatten die Badlands noch etwas zu bieten. Von rotorange wechselten die Farben jetzt zu blauviolett. Sah auch interessant aus.



    Diesmal war die Fahrt zurück nach Bend deutlich entspannter und ich konnte dank vollem Tank mein Hörbuch ganz ohne Angstschweiß genießen ;)
    Abendessen gab es in der Lounge des Hotels. Obwohl ich letztlich wieder da angekommen bin, wo der Tag auch angefangen hat und auch nie das Gefühl hatte, endlos im Auto zu sitzen, bin ich alles in allem deutlich über 450 km gefahren - nicht übel!

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