Tex-NewMex & more

  • 10.3.14


    Wetter weiterhin ausbaufähig. Alles grau aber immerhin trocken. Den Sonnenaufgang konnte ich mir also schenken und ausschlafen.
    Dafür ging die Sonne auf, als ich den Frühstückskorb rein geholt habe.



    Und netterweise hatte die Küche nicht mitgekriegt, dass ich alleine war und 2x Frühstück geliefert. Danach war ich pappesatt ;)
    Trotzdem habe ich mich aufgerafft, die Kamera-Ausrüstung ins Auto gepackt und bin losgefahren. Erst ging es ewig geradeaus Richtung Westen auf der 290 und dann noch ein Stück auf der I10 weiter.



    So richtig abwechslungsreich war die Strecke nicht aber dafür bekam man ein gutes gefühl für die Weite des Landes. Und außerdem verzogen sich die Wolken langsam und die Sonne kam raus.



    Kurz nach der Abfahrt vom Interstate gab es einen Aussichtspunkt mit einer mörderisch großen US-Flagge. Ich schätze., das Ding dürfte locker 5-7 m breit gewesen sein.



    Von Junction habe ich mir im wesentlichen nur diese hübsche Brücke über den Llano RIver angeschaut.



    So auf den ersten Blick gab es sonst auch nicht viel sehenswertes. Eigentlich wollte ich ja auch nicht das Örtchen besuchen sondern den in der Nähe liegenden South Llano RIver SP. Hier gab es Flusslandschaft und Wildlife zu sehen. Eigentlich sollte ich dort Wild Turkeys sehen können (den Vogel, nicht den Drink ;), die wollten mich aber wohl nicht sehen. Ich bin ein Weilchen am Fluss entlang verschiedene kürzere Trails gelaufen.




    Das Highlight dieses Tages war ein Armadillo, das direkt vor mir über den Weg lief. Natürlich hatte ich in dem Moment das Weitwinkelobjektiv auf der Kamera und war außerdem viel zu langsam. ICh habe mich dann eine ganze Weile mit dem Tele auf die Lauer gelegt aber das schue Kerlchen hat die Deckung nicht mehr verlassen, so dass ich nur ein paar Bildchen durchs Gebüsch machen konnte.



    Inzwischen war es richtig schön warm geworden, so dass ich zum ersten mal auf die Reise die Klimaanlage im Auto eingeschaltet habe. Ich hatte für diesen Tag noch 2 weitere State Parks auf dem Programm. Als nächstes war die Lost Maples State Natural Area geplant.


    Auf dem Weg dorthin fiel mir allerdings auf, dass ich in Junction dringend hätte tanken sollen. Natürlich gab es an den kleinen Landstraßen unterwegs keine Tanke, so dass ich am Abzweig zum Park vorbei erst mal nach Leakey gefahren bin. Dort gab es zum Glück eine Tankstelle, wo ich mir auch gleich noch einen Kaffee und ein Snickers gegönnt habe. Leider hatten sicher blauer Himmel und Sonne bis dahin wieder verabschiedet und jetzt fing es auch noch an zu regnen. Damit waren die verlorenen Ahorns schon mal gestorben und ich bin weiter gefahren nach Bandera. Unterwegs wurde die Landschaft jetzt hügeliger.



    Und die Geier der Gegend hatten ich zu einer Versammlung an ein paar Bäumen am Straßenrand verabredet.



    Aus dem anfangs leichten Regen war inzwischen ein veritabler Wolkenbruch geworden, der auch keine Anstalten machte, weniger zu werden. Etwas frustriert habe ich auch die Hill Country State Natural Area von meinem Plan gestrichen. Bandera war eigentlich ganz hübsch aber das Wetter ist mir offensichtlich so auf die Laune geschlagen, dass ich dort kein einziges Bild gemacht habe.
    Nur am Ortsausgang habe ich kurz gehalten, um diese Zypressen am Fluss zu knipsen.



    Bei weiterhin anhaltendem Regen habe ich den Rest des Nachmittags mit Kaffee trinken, lesen, fernsehen und faulenzen in meinem Zimmer verbracht. War auch ganz nett. Gegen Abend hörte es auf zu regnen, so dass ich trockenen Fußes zu Mammacitas kam, einem Mexikaner an der Main Street. Die Portionen waren riesig, so dass ich dringend einen oder zwei Shots Tequila nachlegen musste bevor ich nach Hause gehen konnte ;)

  • Und netterweise hatte die Küche nicht mitgekriegt, dass ich alleine war und 2x Frühstück geliefert. Danach war ich pappesatt ;)


    :D:D:D


    Schade, dass Dir der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Den South Llano River SP fanden wir nicht so prickelnd, aber Du hattest wenigstens das Wahnsinns-Glück ein Armadillo zu sehen :seufz:

  • Da der letzte Reisetag ja ziemlich kurz war und ich erst nächste Woche dazu kommen, weiter zu schreiben, gibt es heute noch einen Tag hinterher.


    11.3.14


    Der Wetterbericht hatte für diesen Tag deutlich besseres Wetter vorhergesagt mit viel Sonne und wenig Wolken. Also habe ich mich früh aus dem Bett gequält, um zum Sonnenaufgang zur Enchanted Rock State Natural Area zu fahren. Mit mir kam ein anderes Auto zur Self Pay Station. Auf dem Parkplatz, an dem mein Trail begann, war ich völlig alleine. Jacke an, Rucksack auf, Kamera um den Hals, Taschenlampe angemacht, ... Taschenlampe? Wo ist da Ding? Mist! Die liegt noch im Koffer im Hotel!
    Jetzt sage noch mal jemand, die Taschenlampen-App beim iPhone wäre sinnlos. An diesem Morgen hat sie mir auf jeden Fall sehr geholfen. Der Akku hat zumindest so lange gehalten, bis es hell genug war, um wenigstens Umrisse zu erkennen.
    Ich hatte mich von vorne herein entschieden, nicht auf den Enchanted Rock hoch zu klettern sondern mir eine Stelle zu suchen, wo man ihn im Blick hat - hoffentlich im Licht der aufgehenden Sonne.


    Das ist nur halb gelungen. Den Enchanted Rock hatte ich an der Stelle, die ich mir ausgesucht hatte, nicht im Blick aber den Turkey Peak. Jetzt hieß es warten, bis die Sonne raus kam. Dabei habe ich mir die Zeit etwas mit Selfies und anderem Blödsinn vertrieben.



    Anfangs hingen noch ein paar Wolken vor mir und - schlimmer - hinter mir vor der Sonne.



    Aber irgendwann kam sie dann doch durch.



    Munter knipsend bin ich den Weg am Bach entlang wieder zurück Richtung Parkplatz gelaufen.




    Das ist der Enchanted Rock im Hintergrund.



    Turkey Peak (rechts) und Enchanted Rock (links). Die kleinen Pünktchen auf dem Fels sind andere Besucher.


    Als ich wieder beim Parkplatz ankam habe ich nicht schlecht gestaunt. Bei der Ankunft hatte ich mich gefragt, wozu man hier einen so riesigen Parkplatz braucht. Ich war wie gesagt der einzige Besucher zum Sunrise. Jetzt wusste ich es. Der Parkplatz war rappelvoll und es gab einen richtigen Stau bis hinaus auf den Highway.



    Keine Ahnung, ob da an dem Tag eine Veranstaltung war oder ob es immer so voll ist. War ja eigentlich ein ganz normaler Wochentag.
    Ich bin auf jeden Fall zurück zum Hotel, wo schon der Korb mit dem Frühstück auf mich wartete. Hatte ich schon erwähnt, dass es im Hoffmann Haus ein ordentliches Frühstück gibt?
    Auch an diesem Morgen gab es wieder 2 Portionen. Hmmmm!



    Nach dem Frühstück habe ich ein wenig Fredericksburg erkundet. Der Ort ist eine gelungene (?) Mischung aus Texas und Deutschland ;)



    Courthouse




    National Museum of the Pacific War:



    Das war ein Memorial in Form eines japanischen Gartens.



    Admiral Nimitz Museum


    Bis hierher sieht alles ziemlich amerikanisch aus aber es geht auch anders ;)






    Da bekommt "geh zum Teufel" gleich eine ganz andere Bedeutung ;)


    Zum Abschluss noch die Vereinskirche (heute ein Museum für lokale Geschichte).



    Dem Herrn auf der Büste rechts haben wir das ganze übrigens zu verdanken. Das ist Otfrid Hans Freiherr von Meusebach, der Gründer von Fredericksburg.
    Inzwischen war es schon Mittag geworden und für mich wurde es Zeit, auf die Straße zu kommen. Ich wollte ja noch nach San Antonio, wo im Best Western am Riverwalk (oder in der Nähe davon) ein Zimmer auf mich wartete. Unterwegs habe ich noch einmal die Hügellandschaft genossen, zur Abwechslung mal bei Sonnenschein.



    San Antonio kenne ich ja schon ganz gut von meinem letzten Besuch. Diesmal wollte ich mir zumindest die eine oder andere Mission anschauen. Vor 4 Jahren hat es ja nur für The Alamo gereicht. Mein erster Stop an diesem Nachmittag war die Mission San José y San Miguel de Aguayo.





    Der Kreuzgang und das Schattenspiel der Säulen und Bögen hat mit gut gefallen.



    Innenraum


    Außen um die Anlage zieht sich eine dicke Mauer, in deren Innerem es eine Art Katakomben gibt.


    Verabschiedet wurde ich von diesem freundlichen Herren.



    Dem Eichhörnchen und der Taube nach zu urteilen, dürfte es wohl Franz von Assisi gewesen sein.


    Nach einer kurzen Fahrt erreichte ich die Misión Nuestra Señora de la Purísima Concepción de Acuña




    Auch wenn ich nicht dran glaube, finde ich den ganzen Marienkitsch ja schon faszinierend. Auch hier gab es wieder einiges davon:




    Gerade noch rechtzeitig bin ich in die Kirche rein gegangen. Ein paar Minuten später kam nämlich schon eine resolute Dame, die die letzten Besucher vertrieb und ab schloss.




    Ich hatte jetzt aber auch genug. Ich bin schnell ins Hotel, habe eingecheckt, mir ein eiskaltes Bier aus der Kühlbox gegriffen (heute war sie das erste mal nötig) und ein bisschen die Beine hoch gelegt. Nach einer schnellen Dusche und mit frischen Klamotten bin ich dann in die Stadt und habe mir erstmal eine Sonnenbrille gekauft. Ich hatte nämlich am Vormittag festgestellt, dass ich meine wohl zu hause gelassen hatte. Spricht nicht unbedingt für das Wetter, wenn jemand wie, der immer mit Sonnenbrille rumläuft, erst am 4. Urlaubstag bemerkt, dass er das Ding daheim vergessen hat.
    Anschließend war ich am River Walk, der mir genau so gut gefallen hat, wie beim letzten Besuch. Essen war ich in einem Steakhouse, dessen Namen ich vergessen habe. Anschließend habe ich noch hier und dort ein Bier getrunken bevor ich mich auf den kurzen Weg ins Hotel gemacht habe.



    Das war auch und gerade wettertechnisch ein Tag nach meinem Geschmack. So kann es weiter gehen!


  • Und wieder einmal unrasiert und fern der Heimat :D


    Jetzt sage noch mal jemand, die Taschenlampen-App beim iPhone wäre sinnlos


    Die finde ich super. Als in München letztes Jahr Stromausfall war, war die echt hilfreich


    Auch an diesem Morgen gab es wieder 2 Portionen. Hmmmm!


    :D:D:D



    Ein schöner Tag und das mit der Sonnenbrille ist der Hammer :huch1:

  • Die Landschaft haut mich nicht um



    Das Hill Country war ganz nett aber umhauen tut es mich auch nicht. Landschaftlich hat Texas an anderer Stelle mehr zu bieten.
    Beim Hill Country ist es mehr die Stimmung in den kleinen Örtchen, die schmalen Landstraßen durchs Ranchland und die Leute, die es ausmachen. Ist aber ganz sicher kein absolutes Must see.

  • 12.3.14


    Der heutige Tag ist schnell erzählt. Morgens ausgeschlafen (am River Walk ist es doch etwas später geworden) und in Ruhe gefrühstückt. Erst gegen 11:00h ging es los. Ein Fahrtag Richtung Big Bend stand auf dem Programm.
    Da lass ich mal Bilder sprechen:






    370 Meilen vom Hotel bis zum Parkeingang und dann noch mal 50 Meilen durch den Big Bend..
    Stau war unterwegs nicht gerade. In Del Rio war ich einkaufen (Bier, Wein und sonstige Grundnahrungsmittel), tanken und einen Kaffee trinken. Ansonsten bin ich in einem Rutsch zum Big Bend durch gefahren. Eigentlich wollte ich Roy Bean noch einen Besuch abstatten. Aber ausgerechnet als ich gerade aus dem Auto ausstieg, fuhren da 2 Reisebusse voller Aisaten vor. Daraufhin bin ich gleich wieder eingestiegen und weiter gefahren. Ich war ja vor 4 Jahren schon mal da.


    Im Big Bend habe ich tief durch geatmet und die wunderbare Wüstenlandschaft genossen.





    So mag ich's ;)


    Nach diesen ersten Eindrücken bin ich zunächst zum Hotel gefahren. Leider war die Chisos Lodge an den ersten beiden Tagen schon ausgebucht, so dass ich mal das 'Big Bend Resort' in Terlingua getestet habe. Liegt gleich hinter dem Parkausgang an der Kreuzung TX118 und 170. So sah mein Luxusdoomizil aus:



    Der Holzboden war teilweise schief und gab unter meinen Schritten nach aber sonst war es o.k.
    Leider bezog sich der Himmel jetzt zusehends, so dass ich statt zum Sonnenuntergang noch mal in den Park zu fahren, das letzte bisschen Sonne mit einem kühlen Bierchen auf der Veranda genossen und mir dann ein Abendessen aus der Kühlbox schmecken lassen habe.

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