Wild Life in the Wild West

  • 11.9.11


    Zum Sonnenaufgang bin ich am Abzweig zum weiter geschlossenen Dinosaur Quarry (inzwischen ist es wieder geöffnet, Wiedereröffnung war am 4.10) vorbei zum Split Mountain gefahren. Da abzusehen war, dass es noch etwas dauern würde, bis die Sone es über die umliegenden Berge schaffen würde, habe ich mir zuerst Josie Morris Cabin angesehen (nichts besonders, deshalb auch keine Bilder) und das Petroglyph Panel neben der Gravelroad. Das war schon eher ganz hübsch.




    Zurück beim Split Mountain war das Licht inzwischen genau richtig.





    Vom Campingplatz hat man einen schönen Blick den Green River hinunter.



    Anschließend war ich noch bei der Boat Ramp am Split Mountain CG und bin von dort ein Stückchen den Desert Voices Nature Trail den Berg hoch gelaufen.



    Aber zuviel Zeit wollte ich auch nicht verplempern, denn ich hatte ja heute noch mehr vor. Ich hatte überlegt, von Josies Cabin aus den 4WD-Trail quer rüber zur Blue Mountain Road zu fahren. Vorsichtshalber habe ich mich im Visitor Center, das inzwischen geöffnet hatte, nach dem Zustand dieser Piste erkundigt und dort hat man mir dringend davon abgeraten. Der Trail wäre seit Jahren 'not maintained' und 'extremely rough'. Nach kurzem zögern habe ich mich entschieden, eine Schissbux zu sein und bin zurück zur US 40 und dann den „normalen Weg' über den Harpers Corner Drive gefahren. Diesmal hatte ich die Straße bis oben hin fast für mich alleine.


    (Bei meiner ersten Tour hier entlang vor 7 Jahren hatte ich mich erst durch eine Schafherde kämpfen müssen



    und war im oberen Teil über einen Teppich aus 'Mormon Crickets' gefahren.



    Knirschte lustig unter den Reifen. Weniger lustig war, dass die Viecher einem auf dem Trail zum Aussichtspunkt von unten in die Hosenbeine gehüpft sind.)


    Diesmal gab es nur einige wenige normale Heuschrecken und eine Elk-Kuh, die ich aber nur von weitem gesehen habe. Sonst war ich mehr oder weniger das einzige Lebewesen dort.


    Nach einem kurzen Stop am Echo Park Overloook, um mir schon mal anzuschauen, wo ich später langfahren wollte



    bin ich in einem Rutsch zum Parkplatz am Ende der Straße durchgefahren und den kurzen Trail zum Overlook gelaufen (ca. 1 Meile). 2004 stand am Parkplatz noch ein Schild „One of the best Views in all National Parks!“. Das Schild war weg aber die Aussage stimmt nach wie vor. Die Aussicht von dort oben auf den Zusammenfluss von Yampa River und Green River ist schon atemberaubend.





    Man sieht sozusagen Geologie und Erosion bei der Arbeit zu.


    Ich hatte den Blick dort sicher eine halbe Stunde für mich alleine. Als sich die nächsten Besucher näherten bin ich gegangen. Nun wollte ich endlich dort hinunter. Bei m,einem ersten Besuch war die Echo Park Road leider wegen voraus gegangener Regenfälle gesperrt. Diesmal war sie problemlos zu befahren. Erst geht es in einigen Serpentinen recht steil ins Tal hinunter, dann fährt man deutlich flacher weiter durch den Sand Canyon bis zum Abzweig der Yampa Bench Road. Die habe ich mir für später aufgehoben und bin nach links zum Echo Park hinunter gefahren und gleich runter zum Fluss gelaufen. Dort steht man gegenüber der Einmündung des Yampa River und direkt vor dem eindrucksvollen Steamboat Rock. Ein toller Anblick.



    Dort habe ich direkt am Fluss ein kleines Picknick gemacht und ein wenig mit einem Ranger gequatscht, der sich von mir nur zu gern von der Arbeit abhalten ließ (er sollte eigentlich die Toiletten dort und auf dem Campground säubern).
    Nach dem Picknick bin ich noch ein wenig am Fluss entlang gelaufen, um sozusagen mal um de Ecke zu schauen.



    Dann war eine Entscheidung gefragt. Sollte ich die Wanderung auf die Felsen gegenüber der Flussbiegung machen, um den Steamboat Rock im Spätnachmittagslicht von oben zu knipsen? Oder die Yampa Bench Road fahren? Oder Zum Sonnenuntergang zum Rainbow Park oder Island Park auf der anderen Seite des Parks?


    Da die Wanderung nach Aussage des Rangers doch recht zeitraubend gewesen wäre, weil man auf dem Plateau wohl noch ein ganzes Stück laufen muss, um zu einem vernünftigen Aussichtspunkt zu laufen, habe ich mich gedanklich davon verabschiedet und letztlich auch die Yampa Bench Road gestrichen. So hatte ich ein wenig Zeit, um mir die Petroglyphs anzuschauen, die es oben direkt neben der Harpers Corner Road zu sehen gibt.
    Zunächst habe ich mir etwas Zeit für die Reste der alten Ranch genommen, die an der Echo Park Road zu bewundern sind. Die Gerümpelfreunde wollen ja auch auf ihre Kosten kommen ;)




    Nachdem ich die Serpentinen erfolgreich erklommen hatte und wieder zurück auf der asphaltierten Straße war, standen die Petroglyphs auf dem Programm. Man sieht von der Straße aus nur einen flachen Hügel mit diversen flachen Felsen, die dort liegen. Erst wenn man aussteigt und zwischen den Felsen umherläuft, entdeckte man nach und nach diverse Petroglyphs.




    Anschließend bin ich beim Canyon Overlook (ich glaube der war es) etwas herum gekraxelt, um einen dekorativen abgestorbenen Baum als Vordergrund zu finden und habe die Aussicht geknipst.




    So langsam war es jetzt Zeit, mich auf den Weg zurück nach Jensen und weiter zur Island Park Road zu machen. Schließlich klagen noch einige Meilen dazwischen und ich wollte unbedingt vor dem Sunset einen Blick auf die McKee Springs Petroglyphs werfen.
    Leider wurde daraus nichts. Auf dem Weg zurück Richtung Vernal zog sich der Himmel immer mehr zu und bald sah man am Horizont die ersten Blitze bevor es kurze Zeit später anfing ein wenig zu regnen.



    Der Regen hörte zwar bald wieder auf aber der Himmel war jetzt komplett einheitlich grau und es machte nicht den Eindruck, als ob eine Chance bestünde, dass noch einmal die Sonne herauskommen würde. Also habe ich den Trip gestrichen und bin zurück zum Hotel.
    So furchtbar böse war ich darüber eigentlich nicht. Ich hatte ja schon einiges gesehen und ehrlich gesagt war ich von dem Höllenritt am Vortag auch noch ziemlich platt und fand es ganz o.k., nicht wieder erst gegen 20:00h oder später beim Hotel zu sein.
    Schon auf dem Weg zurück zum Hotel konnte ich sehen, dass die 2 Restaurants, die ich als Kandidaten für mein Abendessen angesehen hatte, geschlossen waren. Mir fiel ein, dass ich schon beim letzten Besuch in Vernal erfolglos versucht hatte, sonntags abends ein vernünftiges Restaurant zu finden, weil alles, was Alkohol ausschenken darf, zu hatte.
    Da ich nicht schon wieder zu JBs wollte, gab es Leckerchen aus der Kühlbox und dazu einen sehr schönen Chardonnay begleitet von Sunday Night Football im TV. Die Patriots haben mir den Gefallen getan, zu gewinnen. Ein rundum gelungener Abend ;)

  • Wow was ne geile Gegend. Ich dachte immer, dass da alles Badlands wären und keine Canyon. Würde ich auch gerne mal bei so einem Wetter sehen. Die Fotos vom Overlook genial.


    Die Mormon Crickets habe ich an einem anderen Ort auch kennen gelernt. Das hat geklappert. Die doofen Bister springen teilweise, wenn man sich ihnen nähert. Wir haben die überall am Auto gegen das Blech ballern gehört auch auf dem Dach. Die Jahre davor nicht eins von den Viechern.


    Großes Dankeschön

  • Die Bilder sind super. Wenn ich mit meinen trüben Bildern vergleiche.. :(


    Frag doch mal den Thomas, ob er Dir die durch seinen F? Skyoptimizer Filter in Fohdojob jagd :)


    Disclaimer: Wir haben tatsächlich Fohdohjob Kleinteile auf unserem Mac Mini installiert. Als Südwestfans kommen auch wir um Adobe kaum herum. Wir nutzen aber meist nur die crop Funktion. Das mit den Gradationskurven finde ich zwar interessant, beherrsche es aber einfach schlicht nicht. Meist waren am Ende die unbehandelten Originale noch die beste Variante.


    Anmerkung zu vorherigem Post: Das Mustang Fest war in Lovell, nicht in Vernal. Ich werde alt und es ist bereits mehr als 6 Jahre her (leider kein Reisetagebuch in dem ich nachlesen könnte).


    ciao


    frank

  • 12.9.11


    Morgens war ich zwar früh auf aber irgendwie noch nicht ganz wach. Erst musste ich noch in Vernal umdrehen, weil ich mein Handy auf dem Nachtisch im Hotel liegen lassen hatte. Zum Glück war es noch da!
    Als ich Vernal dann endlich im Besitz aller meiner Habseligkeiten verlassen hatte, fiel mir ein, dass ich gestern keine Lust mehr zum tanken gehabt hatte und der Tank unter ¼ voll war. Also wieder gedreht und zurück zur nächsten Tanke.
    Nur gut, dass der Kopf angewachsen ist!


    Schließlich habe ich es geschafft, die Diamond Mountain Road und die Passhöhe zu erreichen.



    Weiter ging es über die Jones Hole Road über eine gut ausgebaute Gravel Road über eine Hochebene, die von kleineren Bergen gesäumt war.



    Am Abzweig der Crouse Canyon Road bin ich abgebogen und in den gleichnamigen Canyon gefahren. Die Strecke durch den Canyon hat mit gut gefallen. Die Piste wurde hier etwas rumpeliger und felsiger, war aber immer noch problemlos zu befahren.




    Ein Blick zurück in den Canyon, der hier recht grün und zugewachsen ist. Da wo es hellgrün wird, ist der Bach, der den Canyon gegraben hat.


    Nachdem ich den Canyon verlassen hatte erreichte ich bald das nächste Ziel, das Browns Park National Wildlife Refuge. Dabei handelt es sich um ein Gebiet, dass vom Green River und seinen Überschwemmungsgebieten gebildet wird und ein beliebter Zwischenstop für allerlei Zugvögel ist. Im Moment war aber wohl keine Saison, außer ein paar Enten habe ich kaum Vögel oder sonstiges Wildlife gesehen.




    Ein kleines Highlight war die Hängebrücke über den Green River. Auf allen anderen Schildern war sie übrigens mit max. 3 Tonnen angegeben. Auch nicht gerade vertrauenerweckend, wenn man sich nicht einig ist, wie viel die Brücke tragen kann ;).



    Das war übrigens das erste Auto, dem ich an diesem Tag begegnet bin.


    Mit meinem Dickschiff hätte ich fast die Spiegel anklappen müssen, um durch zu kommen. Es passte aber letztlich doch problemlos und hat unterwegs hübsch geschaukelt.



    Nach erfolgreicher Flussüberquerung bin ich weiter am Green River entlang gefahren. Auf dem so genannten Wildlife Drive gab es zwar keine Viecher sondern nur Gegend zu sehen aber nett war es trotzdem.




    An einem der Aussichtspunkte habe ich ein kleines Picknick eingelegt. Ich habe mit Zeit gelassen, weil der Himmel in Richtung meines nächsten Ziels bedeckt war und erst langsam aufklarte.


    Schon bei meinem ersten Besuch im Dinosaur NM hatte ich beschlossen, dass ich unbedingt zu den 'Gates of Lodore' ,musste. Ich hatte zwar keine Ahnung, worum es sich dabei handelt, der Name alleine faszinierte mich. Also – auf zum Herrn der Ringe!



    Von der SR 318 führt eine Gravel Road gut ausgeschildert hier hin. Vom Visitor Center, Campground und Parkplatz läuft man etwa eine Meile zu einem über dem Fluss gelegenen Aussichtspunkt und schaut in den Canyon, den der Green River sich hier gegraben hat. Ab hier geht es nur noch per Boot weiter.




    Das Licht wäre etwas früher sicher besser gewesen aber da war es noch bewölkt. Also musste ich nehmen, was ich kriegen konnte.


    Nördlich der UT 318 gibt es im Vermillion Basin diverse Wilderness Study Areas mit Canyons, Petroglyphs, Bergen und Wildpferdeherden. Ich hatte mir die Durchfahrt durch den Irish Canyn ausgesucht. Durch den Führt die County Road 10, die an der Staatsgrenze zur WY 430 nach Rock Springs übergeht. Eigentlich hatte ich vorgehabt, die umliegenden Wilderness Study Areas etwas gründlicher zu erforschen und irgendwo in diesem Gebiet (und am nächsten Tag bei Adobe Town) zu campen (sprich im Auto zu übernachten) aber wegen der für die nächsten Tage angesagten abendlichen Gewitter war mir das zu unsicher. Ich hatte keine Lust, morgens wach zu werden und mein Auto mitten in einer Schlammwüste wieder zu finden.


    Also nur der Irish Canyon. Die CR10 ist eine gut ausgebaute und problemlos auch mit PKW zu befahrende Gravel Road. Man muss höchstens aufpassen, dass man beim bewundern der Landschaft nicht die Piste aus den Augen verliert. Diverse Trucks und Pickups benutzten die Piste als Rennstrecke und bei dem kurvigen Verlauf sollte man da lieber auf der eigenen Spur bleiben ;)


    Gleich am Anfang gibt es ein paar Petroglyphs direkt neben der Piste. Ein bisschen verblasst aber was soll's?




    Der Canyon selber hat mir gut gefallen. Interessante Verwerfungen und schöne zarte Farben. Es gibt hier auch einige Hiking Trails aber wegen der inzwischen aufziehenden Gewitterwolken habe ich darauf verzichtet.






    Wenn man den Canyon verlassen hat, fährt man durch eine ausgedehnte offene Savannenlandschaft. Hier beginnt die Red Desert (warum die red heißt? Keine Ahnung!).




    Beim Grenzübertritt nach Wyoming passierten drei Dinge gleichzeitig: Die Straße war plötzlich geteert, ich wurde angehalten und musste wegen einer Baustelle auf das Pilot Car halten und es fing an zu regnen.


    Die Nummer mit dem anhalten und dem Pilot Car wurde auf dem Weg nach Rock Springs noch dreimal wiederholt und hat mich insgesamt sicher eine Stunde gekostet. Aber das war ja egal, wegen des Regens hatte ich sowieso nichts mehr vor heute.



    In Rock Springs bin ich auf der Suche nach meinem Hotel an einer Bakery vorbei gekommen und habe mich mit frischem, ofenwarmen Brot eingedeckt und mit in einem Supermarkt noch schnell einen Salat gekauft. Zusammen mit dem, was ich noch in meiner Kühlbox hatte, war das Abendessen damit schon fertig. Ich wollte ohnehin früh ins Bett, weil es morgen schon vor Sonnenaufgang los gehen sollte, um bei bestem Licht Adobe Town zu erreichen.

  • Da kann ich ja dann in meinem Reisebericht schreiben: Schaut beim Doc nach. Bessere Bilder, gleiche Strecke nur umgekehrt.

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