No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

  • Oooooha! Seit dem 19.02 ist hier nichts mehr passiert, so schnell geht die Zeit um?!?! || Es tut mir Leid, in den letzten Wochen ging es echt drunter und drüber. Ich war 18 Tage drüben, Bilder mussten gesichtet und aussortiert werden... (bearbeitet ist noch lange nichts), die Reise musste final vorbereitet werden und ich bin grad massiv damit beschäftigt, mich daran zu gewöhnen alleine zu wohnen :D Man hat eben doch weniger Zeit, wenn man den gesamten Haushalt plötzlich alleine machen muss :D Ich versuche jetzt aber mal weiter zu machen hier, vermutlich gibt es dann jetzt erst mal wieder vieeeel zu lesen, denn vorgeschrieben ist einiges.


    Aber erstmal die Kommentare...


    Tolle Vollmond-Stimmung:clap1:

    Fand ich auch absolut toll :)


    Naja... Hier geht es ja auch nicht um Luxus oder große Räume, oder sieht der Raum für dich luxuriös oder groß aus :D Es geht ja darum, mitten im Park zu sein und Angels Landing ohne Menschen geht in der Shuttle Saison eben nur mit Lodge Übernachtung...



    Eben, wenn nicht jede Nacht so teuer ist kann man das ruhig mal machen, zumal ich mir das schon länger mal gewünscht habe.

    Prima, dass es weitergeht! Und trotz allem liebe ich den Zion.

    Geht mir genauso... Aber diese Menschenmassen sind einfach nur noch Wahnsinn.


    Heftiger Preis für die Lodge, aber die Lage im Park ist wohl unschlagbar:thumbup:


    Darum gehts... Macht man ja nicht jedes mal :)


    Wie lange hast Du denn die Mondbilder belichtet?


    Müsste ich zuhause gucken, ich bin grad auf der Arbeit. Nachts habe ich aber eigentlich immer alles mit 15 oder 20 Sekunden belichtet.


    Tolle Bilder und tolle Cabin in der Lodge :clap1:

    Der Preis, naja, wenn ich mir die Preise jetzt in Kanada anschaue..... :zuck:


    Ist halt immer alles relativ...

  • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Observation Point




    Der Wecker reißt uns um 5 Uhr wieder aus dem Schlaf, vier Stunden sind wirklich nicht allzu viel, aber die Müdigkeit hält wie gewohnt nicht lange an. Wir packen noch schnell die Rucksäcke, frühstücken eine Kleinigkeit und stehen dann vor der schwierigen Entscheidung: Pullover ja, oder Pullover nein?? Mit Sicherheit wird es schnell wieder warm und die Höhenmeter werden uns sowieso einheizen, allerdings ist es grad noch sehr frisch und vor allem windig.. Also Pullover ja!


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    An der Shuttle Bus Haltestelle sind wir alles andere als alleine, es warten doch einige auf den ersten Shuttle am Morgen. An Visitor Center fährt er um 6 los und sammelt uns schließlich um 6:17 Uhr an der Lodge ein... Oh Gott! Es ist so brechend voll in diesem Bus, wir müssen STEHEN! Um die Uhrzeit... Na das kann ja ein Spaß werden. Die nächste Haltestelle ist "The Grotto", hier geht es zu Angels Landing und eine Lawine von Menschen rollt aus dem Bus... Wir sind nun fast alleine :eek: Am Weeping Rock steigen genau 5 Menschen aus, drei ältere Herren und wir, der restliche Businhalt hat offensichtlich die Narrows als Ziel und so werden wir auf dem Weg zum Observation Point wohl unsere Ruhe haben.

    Wir suchen noch einmal die Restrooms auf und machen uns dann um 6:35 Uhr an den Anstieg. Die blöden asphaltieren Switchbacks sind mir noch in bester Erinnerung, schließlich ist es bei mir gerade mal ein halbes Jahr her. Die Sonne geht grad auf und der Zion Canyon erwacht zum Leben.


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    Im Schatten ist es noch sehr kühl und so kommen wir gut und zügig voran. Die andere Gruppe haben wir trotz unserem Toilettengang inzwischen überholt und haben einen guten Blick auf die Haltestelle... Wir sehen zwei weitere Shuttles ankommen, doch auch aus diesen Bussen steigen nicht mehr Menschen aus wie aus unserem. Schon nach 10 Minuten halten wir kurz an um unsere Pullis auszuziehen, trotz dem Schatten sind wir schon gut in's Schwitzen gekommen.


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    Die Sonne hat inzwischen den Gipfel von Angels Landing erreicht, die Leute aus dem 1. Shuttle dürften aber noch nicht dort oben angekommen sein.


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    Wir schrauben uns weiter und weiter in die Höhe...


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    Um 7:11 Uhr erreichen wir den Echo Canyon und haben die blödeste Stelle vom Trail in ca. 35 Minuten hinter uns gebracht.


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    Der Echo Canyon ist wie eine Art Portal, das einen von der einen Seite der Berge - vom Zion Canyon - auf die andere Seite bringt. Die Landschaft hier ist atemberaubend schön und die Ruhe, die hier früh morgens herrscht... herrlich.


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    Der erste Kontakt mit der Sonne am heutigen Tag!


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    Der Teil, der jetzt kommt, ist doch wesentlich länger und steiler als ich ihn in Erinnerung hatte... Ich dachte wirklich, es war ab dem Echo Canyon nicht mehr so besonders weit und mir tut der Mann leid, dem ich ein übermotiviertes "almost there" geantwortet habe, als er mich vorhin gefragt hat, wie weit es noch ist. Ich weiß, das ist die Standardantwort der Amerikaner, wenn man ihnen eine solche Frage stellt, aber ich bevorzuge dann doch eine realistische Antwort.

    Konditionsmäßig klappt das alles prima, ich bin fitter als im Dezember und vor allem nicht erkältet, dafür bremst uns heute die Hitze ein wenig aus, die Sonne hat schon wieder unnormal viel Kraft an diesem frühen morgen.


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    Nun sind wir aber wirklich "almost there". Die Höhenmeter haben wir hinter uns gebracht und müssen jetzt nur noch ca. einen km auf Sand ebenerdig bis zum Observation Point laufen. Hier werden wir noch 2x von Leuten aus einem späteren Bus überholt, aber ansonsten sind wir so gut wie niemandem begegnet. Es lohnt sich also absolut den 1. Shuttle zu nehmen, grad im Sommer.


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    Um 8:35 Uhr erreichen wir den Observation Point, exakt 2 Stunden nach dem Aufbruch und genau 2 Minuten später als vor einem halben Jahr... Das nenne ich mal konstante Leistung :laugh: Auch hier ist so gut wie nichts los und wir genießen die Ruhe und die fantastische Aussicht, die man von hier oben über den Zion Canyon und auf Angels Landing hat. Apropo Angels Landing... Die Hiker dort haben nicht so einen Luxus wie wir, da ist nämlich die Hölle los. Der gesamte Gipfel ist voller Menschen und der Grat gleicht einer Ameisenstraße.

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    Wir machen Fotos von einem Paar und im Gegenzug machen die beiden natürlich auch ein paar Bilder von uns.


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    Um 9:20 Uhr sind wir wieder auf dem Rückweg. Wow... Wir haben uns jetzt echt 45 Minuten hier oben aufgehalten?? Normalerweise bleiben wir nicht so lange an einem Punkt und vor allem kam mir das überhaupt nicht so lange vor. Macht aber auch nichts, heute haben wir schließlich keinerlei Zeitdruck, aber jetzt wird es uns allmählich doch zu voll hier oben.


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    So sehr ich Angels Landing auch liebe, aber der Trail zum Observation Point ist landschaftlich einfach der schönere und abwechslungsreichere. Ist das nicht einfach nur traumhaft hier? Ich glaube am Zion werde ich mich nie satt sehen können.

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    Der Rückweg geht bedeutend schneller als der Hinweg, auch wenn meine Mutter langsam aber sicher Probleme mit den Knien bekommt. So ganz erholt hat sich der Körper von der Grand Canyon Wanderung wohl doch nicht mehr, aber seitdem hatten wir ja auch jeden Tag Action. Wir erreichen wieder den Echo Canyon und dieser spuckt uns zurück in den Zion Canyon.


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    Auf meinem Plan steht jetzt eigentlich noch der Hidden Canyon, der Trail zweigt ca. auf halber Höhe der Serpentinen ab und wenn man jetzt schon mal hier oben ist... Wir setzen uns aber erst einmal auf die Bank an der Gabelung, essen einen Müsliriegel und überlegen, ob wir das jetzt noch machen sollen oder nicht. Wir bekommen Besuch von diesem zuckersüßen Chipmunk!


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    Wir entscheiden, das wir es mit dem Hidden Canyon noch versuchen werden und ehe wir uns versehen steigen wir schon wieder in Serpentinen auf, anstatt weiter ab.


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    Wir biegen um die Kurve und haben einen Blick auf die erste Engstelle, die ähnlich wie bei Angels Landing, mit Ketten gesichert ist. Dahinter sehen wir aber eine Passage, an der keine Sicherung ist und die sehr eng aussieht, das ist zu viel für meine Mutter und so drehen wir hier wieder um. Der Hidden Canyon steht also weiterhin auf meiner Liste.


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    Zurück an der Weggabelung werden wir von zwei Frauen angesprochen, die wissen wollen, ob sie fast am Observation Point sind... "No, sorry", aber da muss man einfach mal ehrlich sein. Ich frage noch nach deren Wasser, denn ich sehe nur eine 0,5 Liter Flasche in der Hand, aber angeblich ist im Rucksack noch mehr und so ziehen sie von dannen.

    Um 11:32 Uhr sind wir wieder an der Shuttle Bus Haltestelle.


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    Trailfakten:

    Länge: 8.1 Meilen / 13 km
    Dauer: Ca. 5h (inkl. Abstecher zum Hidden Canyon Trail und 45 Minuten Pause am Observation Point)
    Erreichbarkeit: Befestigt, Shuttlebus (Haltestelle Weeping Rock) im Sommer, Auto im Winter
    Einstufung Schwierigkeit: Strenuous
    Kosten: 35 $ oder Jahreskarte
    Fazit: Nach wie vor eine geniale Wanderung in jeder Hinsicht. Der Trail ist super abwechslungsreich und führt durch traumhafte Landschaften, an denen man sich nicht satt sehen kann. Der Observation Point selber ist ein wunderschöner Aussichtspunkt! Der einzige Nachteil ist, das der Trail kein Loop ist und man den gleichen Weg zurück muss, das finde ich immer weniger schön. Die Serpentinen zu Beginn des Trails machen auch nicht so viel Spaß, aber ansonsten ein rundum toller Trail.

  • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Mittagspause im Zion Canyon




    Wir fahren zunächst einmal mit dem Shuttle zurück zur Lodge und gehen zu unserer Cabin... Die ist leider noch nicht geputzt worden, aber wir sind ja auch früh dran, es ist grad mal 13:20 Uhr. Es scheint auch noch etwas zu dauern, denn die Putzfrauen sind noch recht weit von unserer Hütte entfernt, also ziehen wir erstmal erleichtert die Wanderschuhe aus, machen es uns auf der Veranda gemütlich, essen eine Kleinigkeit, waschen ein paar Klamotten mit Rei durch und ich kümmere mich um meine Notizen und die ein oder andere Postkarte.


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    Um 14:30 Uhr, also nach ca. einer Stunde faulenzen, beschließen wir mal in Richtung Hauptgebäude zu schlendern, denn der Ausblick von der Terrasse ist auch nicht so toll. Der Plan war eigentlich etwas zu essen, allerdings haben wir doch noch nicht so richtig Hunger und entscheiden uns zunächst mal für einen Latte für meine Mutter und einen Iced Latte für mich. Mit den Getränken bewaffnet setzen wir uns unter den großen Baum in den Schatten, genießen einfach das Leben, beobachten Leute (ich liebe Leute beobachten!) und ich mache mit den Notizen weiter... Wenn nicht jetzt, wann dann?? Ich bin schon wieder so richtig schön im Rückstand.

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    Ich habe jetzt noch zwei Leute auf meiner Postkarten Liste, für die ich noch keine geeignete Karte gefunden hatte, also gehe ich mal schnell zum Souveniershop der Zion Lodge und sehe mich um. Hier werde ich auch fündig, ich kaufe außerdem auch noch einen Patch und eine handbemalte Glasweihnachtskugel vom Momument Valley. Hää? Ja, richtig... Vom Monument Valley. Keine Ahnung warum die hier verkauft werden, vom Zion gibt es nur die Standard Weihnachtsware, die es in jedem Park gibt, also eben so!

    Die Postkarten werden noch rasch geschrieben...


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    ... bis es schließlich ungemütlich wird auf der harten Wiese, so ganz ohne Rückenlehne. Wir schnappen uns das Auto und fahren nochmal raus nach Springdale, die Ziele sind das Post Office (ich brauche Briefmarken) und vielleicht etwas zu essen. Das Office hat schon mal seit 15 Uhr bereits geschlossen...


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    ... und für Essen können wir uns auch nicht so recht entscheiden, denn so groß ist der Hunger noch immer nicht. Na, das war ja mal ein RICHTIG erfolgreicher Ausflug :biggrin:

    Wir fahren zurück zur Lodge, parken das Auto und überprüfen jetzt doch mal das Angebot der Lodge Kantine und entscheiden uns beide für einen Burger... Naja. Tiefkühlfleisch und auch ansonsten nicht besonders ansprechend, aber essbar. Dafür ist der Preis allerdings relativ hoch.

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    Um 18 Uhr laufen wir zurück zu unserer Cabin, die inzwischen natürlich fertig ist. Wahnsinn, wir haben jetzt 4,5 Stunden rumgegammelt, das ist ja normalerweise gar nicht so unser Ding. Zur Abwechslung war das jetzt auch mal ganz schön, wir sind uns aber einig, das es jetzt auch wieder reicht und uns langweilig wird :D

    Im Zimmer hole ich alles aus dem Auto und wir packen den Koffer vernünftig, morgen Abend muss alles aufgeräumt sein und es darf nicht alles überall herumfliegen, sonst haben wir ein Problem. Wir werden zur Abwechslung mal wieder einen deutlich weiteren Weg zum Zimmer haben und nicht vor der Tür parken können. Danach packe ich meinen Wanderrucksack...

  • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Grotto Trail




    Ich könnte nun natürlich auch mit dem Shuttle fahren, aber für eine Haltestelle kommt mir das reichlich albern vor, zumal es sogar einen Trail zwischen er Zion Lodge und der nächsten Haltestelle gibt - den Grotto Trail. Meine Mutter bleibt übtigens in der Cabin, ursprünglich wollte sie gerne mitkommen, aber die Wanderung von heute morgen steckt noch in den Knochen und das wäre ihr dann jetzt doch etwas zu viel des Guten - Okay, kein Problem.

    Ziemlich genau um 18 Uhr starte ich an der Lodge. Die Sonne erreicht den Canyon Boden schon lange nicht mehr und eigentlich ist mir auch jetzt schon klar, das ich zu spät dran bin. Die Stimmung ist jedenfalls schön und ruhig, viel ist schon nicht mehr los und die meisten Besucher haben den Park bereits verlassen.


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    Direkt hinter der Shuttle Haltestelle der Zion Lodge beginnt der Grotto Trail


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    Der Grotto Trail ist kurz, eigentlich nicht der Rede wert, aber ganz nett... Es ist halt ein Verbindungtrail und kein Highlight für sich.


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    Es geht eigentlich ziemlich direkt neben der Straße her, mal mehr, mal weniger nah. Die Spitze von Angels Landing wird noch von der Sonne erleuchtet.


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    Um 18:12 Uhr bin ich auch schon an der Haltesteller "The Grotto" angekommen, eine Trailanalyse spare ich mir an der Stelle mal, das wäre vielleicht doch ein bisschen übertrieben. Übrigens hat dieser Weg REIN GAR NICHTS mit irgendeiner Grotte zu tun, also sollte man auch nicht solchen Erwartungen an die Sache ran gehen :D

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  • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Angels Landing zum Sonnenuntergang





    Es ist mal wieder so weit. Keine Südwest Reise ohne den Zion National Park und kein Besuch des Zion National Parks ohne Angels Landing. Tagsüber und zum Sonnenaufgang kenne ich bereits, heute ist der Sonnenuntergang an der Reihe. Fehlt ja eigentlich nur noch... Nee, lassen wir das. Also. Sonnenuntergang.

    Um 18:15 überquere ich den Virgin River und betrete den West Rim Trail, der bis bis zum Scout Lookout führen wird - mal wieder.


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    Angels Landing liegt - mit Ausnahme einer kleinen Spitze - bereits komplett im Schatten und mir ist klar, das ich oben nichts mehr vom Sonnenuntergang mitbekommen werde. Dafür bin ich wohl zu spät losgegangen... Schade, ich hätte gerne gesehen, wie die Sonne hinter den Bergen verschwindet, aber das ist kein Grund jetzt umzukehren.

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    Zuerst verläuft der West Rim Trail freundlich und idyllisch am Virgin River entlang, der Untergrund ist sandig und angenehm zu laufen. Es kommen mir nur sehr wenige Leute entgegen, zwei nett aussehende Wanderer quatsche ich daraufhin einfach mal hoffnungsvoll an: "Is it still crowdy?" - "No, it isn't". Das ist sie, die Antwort auf die ich gehofft hatte, denn ich habe keinerlei Interesse mir den Grat mit vielen anderen Leuten zu teilen.

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    Der Sand wechselt zu Asphalt und in dem Moment beginnt auch die brutale Steigung vom West Rim Trail. Was einigermaßen erträglich los geht, wird hinter jeder Kurve steiler und steiler bis man irgendwann das Gefühl hat gleich nach hinten überzukippen. DIESE VERKACKTEN SERPENTINEN! Ich bin in Fluch-Laune, denn es ist noch immer tierisch heiß, meine Beine sind müde und außerdem habe ich Seitenstiche wegen diesem bescheuerten Burger, den ich mir kurz vorher noch reingedrückt hab... voll clever!


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    Der Refrigerator Canyon kommt mir da grad recht... Hier wird es wieder so gut wie flach, was eine Wohltat zwischendurch und kühler ist es hier auch merklich - sagt ja schon der Name.


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    Vollkommen fertig komme ich am 2. Horror der Strecke an und der heißt Walter's Whiggles. Wer ist eigentlich dieser Walter? Nun, es gibt zwei Möglichkeiten, eine davon entspricht der Realität, die andere ist eher ein Gedanke, der mir spontan in den Kopf schießt.

    a) Walter ist ein sehr verbitterter alter Mann, der grundsätzlich Menschen hasst. Daher hat er eine neue Foltermethode entwickeln wollen, die alle Menschen an den Rand der Verzweiflung bringen wird: Es war die Geburtsstunde der Walters Whiggles und jetzt hasst nicht nur Walter alle Menschen, sondern auch alle Menschen Walter.

    b) Walter war vor langer Zeit einmal im Park beschäftigt und wollte diesen besonderen Ort, der bis dahin so unerreichbar war, das nur die Engel dort landen konnten, für die breite Masse erschließen und zugänglich machen. Es war die Geburtsstunde der Walters Whiggles und dank ihm können die zahlreichen Besucher des Parks nun die Aussicht von Angels Landing genießen.

    ... Ich glaube ich bin für einen Kompromiss aus diesen beiden Geschichten. Ich habe übrigens nachgezählt, während ich mich fluchend die Kurven hochgeschleppt habe, es sind 19 an der Zahl! Die sind zwar kurz, dafür aber bestialisch steil.


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    Um 19 Uhr erreiche ich nach 45 Minuten Laufzeit den Scout Lookout, die letzte Abfahrt vor der Autobahn in Richtung Angels Landing. Zumindest ist das normalerweise so, denn der Trail den Grat hinauf gleicht inzwischen eher einer menschlichen Ameisenstraße als einem National Park Trail - ein weiterer Vorteil der Lodge Übernachtung, ich kann auf den letzten Shuttle zurück pfeifen. Hier kommen mir zwei Wanderer entgegen, die eine Mehrtageswanderung auf dem West Rim Trail hinter sich haben. Die beiden haben so einiges zu erzählen und währenddessen schlüpfe ich schon einmal in meine Handschuhe.


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    Es wird Zeit. Zeit für den Grat!


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    Ich komme eigentlich ganz zügig voran, es ist nicht so heftig wie im Winter. Damals habe ich mich viel mehr beeilen müssen wegen des bevorstehenden Sonnenaufgangs und außerdem war ich ziemlich erkältet. Das geht jetzt alles leichter von der Hand, auch erschreckt mich der Abgrund rechts und links von mir nicht mehr so sehr - irgendwie lernt man die Strecke kennen. Dafür ist es eben sehr viel heißer als 6 Monate zuvor und ich komme ordentlich ins Schwitzen.


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    Vereinzelt kommen mir immer mal wieder ein paar Leute entgegen, die meiste Zeit sehe ich aber absolut niemanden. Dafür bin ich sehr dankbar, denn ich habe ja heute Morgen vom Observation Point aus gesehen was hier los war. Jeder der mir entgegen kommt fragt mich, ob ich die Uhrzeit vom letzten Shuttle im Blick habe und das ich so langsam drehen müsste, um diesen noch zu erreichen. Ja, ich habe die Zeit im Kopf, aber die Zeit interessiert mich einen feuchten Dreck :biggrin:


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    Um 19:55 Uhr bin ich oben! Alleine! Vollkommen alleine!


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    Ich setze mich hin und gönne mir erst einmal eine eiskalte Dose Mountain Dew. Das Bild geht auch per Whats App an ein paar Freunde und ich bekomme von Stefan sofort ein Bild von einem Bier zurück... Aber bei Angels Landing ist Alkoholfrei laut ihm wohl in Ordnung. Da habe ich ja nochmal Glück gehabt!


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    Ich genieße ein wenig die Stimmung... Es ist einfach wieder atemberaubend schön hier alleine sein zu dürfen... Noch ein Punkt mehr, warum sich die Übernachtung in der Lodge zu 100% gelohnt hat. Wer kann schon behaupten diesen Ort heutzutage noch für sich alleine gehabt zu haben. Ich habe es gleich 2x innerhalb eines halben Jahres geschafft.


    Allzu lange bleibe ich jetzt aber nicht mehr oben, insgesamt nur ca. 20 Minuten. Ich warte nicht mehr bis zum endgültigen Sonnenuntergang, denn nun sitzt mir die Zeit natürlich ein bisschen im Nacken. Zwar habe ich eine Stirnlampe dabei, aber ich habe meiner Mutter versprochen, das ich vom Grat runter bin bevor es ganz dunkel ist.

    Kaum habe ich mit dem Abstieg begonnen kommen mir sogar noch zwei kleine Grüppchen entgegen, sehr gut abgepasst würde ich sagen. Der Abstieg geht flott vonstatten und ich habe kaum noch mit der Höhenangst zu kämpfen. Auch wenn man schon öfter hier war, die Vorsicht und die Konzentration sollten niemals nachlassen, egal wie gut man glaubt den Trail zu kennen.

    Angels Landing Chain Porn...


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    Hier ist wieder der tolle Absatz, den ich ohne die Ketten aufgrund meiner Größe nicht bewerkstelligen könnte... Immerhin habe ich genug Kraft in den Armen und kann mich hier hochziehen.


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    Kurz vor Ende des Grats überhole ich eine junge Frau mit ihrer Tochter, das Kind ist vielleicht grad mal 6 und wollte unbedingt weiter gehen. Die Mutter ist jetzt schwer im Stress, denn die beiden haben das Ziel, den letzten Shuttle noch zu erreichen - sehr ambitioniert wie ich finde. Am Scout Lookout wartet der Vater, der aufgrund von Höhenangst nicht mitgekommen ist. Als die Familie wieder beisammen ist überholen sie mich wieder und fangen an die Whiggles runter zu joggen... Okay?! Ich wollte grad angeboten haben die 3 vom der Lodge aus eben zum Visitor Center zu fahren, denn für den Bus sollte es zu spät sein. Aber so schnell wie die weg waren... Kann ich ja immer noch anbieten, wenn ich die drei unten wieder treffe.

    Ich beeile mich nun aber auch, denn es wird flott dunkel.

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    Bis kurz vor der Brücke über den Virgin River brauche ich kein Licht, dann aber muss ich die Stirnlampe doch noch an machen. Ich sehe tatsächlich den letzten Shuttle Bus anrollen und renne los - ich springe über die Brücke und stürme in den Bus, denn wenn der jetzt schon mal da ist... muss ich auch nicht mehr unbedingt zur Lodge zurück laufen. Da kann man Angels Landing ja doch leer erleben, auch ohne Übernachtung im Park... Aber ob man sich darauf verlassen kann diesen Shuttle dann noch zu bekommen? Wohl eher nicht.


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    Trailfakten:

    Länge: 5.34 Meilen / 8,6 km
    Dauer: Ca. 3h (inkl. 20 Minuten Pause auf Angels Landing), normal sind eher 4h
    Erreichbarkeit: Befestigt, Shuttlebus (Haltestelle The Grotto) im Sommer, Auto im Winter
    Einstufung Schwierigkeit: Strenuous
    Kosten: 35 $ oder Jahreskarte
    Fazit: Angels Landing halt... Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, ich liebe diese Wanderung und es wird immer eine meiner liebsten bleiben. Leider ist es schwierig geworden, sich das Erlebnis nicht mit massenweise anderen Menschen teilen zu müssen.

    Um 21:30 Uhr bin ich schließlich zurück auf dem Zimmer, schicke das Video an Dominik raus, futtere noch ein paar Nachos mit Dip (Nein, die Tüte ist noch immer nicht leer) und gehe dann auch schlafen. Gute Nacht!

    Highlight des Tages: Die Ruhe im Zion, sowohl beim Observation Point, als auch bei Angels Landing


    Lowlight des Tages: Das geschlossene Postamt und der Burger

    Wetter: 37°C

    Gelaufene km: 28,1 km

    Gefahrene km: 16 km

  • Frohe Ostern euch allen :)


    Zwei solche Touren an einem Tag....Respekt.:daumen1:


    Observation Point habe ich auch noch gut in Erinnerung.


    Man muss die Zeit ja gut nutzen :D

    Den letzten Teil von Angels Landing haben wir uns damals geknickt. Ich hätte es eh nicht geschafft wg. meiner komischen Höhenangst.



    Beide Trails an einem Tag, das nenne ich mal klasse.


    Schade, aber ich kann es verstehen, dafür sollte man schon so weit Schwindelfrei sein.

    Jetzt rennst Du auch noch Angels Landing hinauf, Du bekommst wirklich nicht genug, was für ein Tag;-))


    Neee, wenn noch was geht zeitlich, dann mache ich auch noch was :D

    Ui, da wirds mir ja schon vom Anschauen der Bilder schwindlig :kreisler:


    Ich habe mich an den Trail gewöhnt :D

    Observation Point möchte ich auch gerne mal

    Angels Landing nicht, das schaffe ich mit meiner Höhenangst nicht :(


    Beide an einem Tag ist schon etwas verrückt, oder :smile:


    Jaaaa, verrückt vielleicht schon, aber so bin ich halt :smile:

  • Tag 22 (31.05.2018): Ein verzögerter Morgen, eine lange Fahrt und eine tierische Begegnung




    Die Planung sagt für den heutigen Tag: 5 Uhr Aufstehen, 6:30 Uhr Abfahrt, unterwegs noch Sonnenaufgang am Watchman. Der Wecker klingelt auch tatsächlich um 5 Uhr, allerdings stelle ich dann fest, das ich absolut kein Bock habe aufzustehen... Kurzerhand wird der Wecker auf 6:30 Uhr gestellt und ich schlafe schön weiter. Die Zeit holen wir heute schon wieder auf!

    Normalerweise brauchen wir morgens keine 1,5 Stunden, heute muss aber alles absolut ordentlich gepackt werden und der Müll muss auf ein Minimum reduziert bzw. komprimiert werden - ALLES muss heute Abend aus dem Auto raus, ein Umstand, den ich beim Planen irgendwie völlig aus den Augen verloren habe und der jetzt umso nerviger erscheint. Nach dieser schwierigen Aufgabe gönnen wir uns zunächst mal ein kleines Frühstück auf dem Zimmer, ehe wir um 8 Uhr im Auto sitzen und auschecken, genau die 90 Minuten später, die wir auch zu spät aufgestanden sind.


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    Einen Vorteil hat die Trödelei an diesem Morgen, die Post in Springdale hat jetzt geöffnet, beim ursprünglichen Plan hätte sie das noch nicht gehabt. Ich kaufe mir 6 globale Briefmarken und muss feststellen - die sind rund! So ein Mist, ich habe in den meisten Fällen zu wenig Platz bei der Adresse gelassen und muss da jetzt noch nachkorrigieren... Naja, nicht schön, aber selten!

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    Jetzt bin ich die Postkarten also alle los und fühle mich schon ein bisschen erleichtert. Beim letzten Mal habe ich die bis zum vorletzten Tag spazieren gefahren und die Karten sind natürlich lange nach mir in Deutschland angekommen... Wird jetzt wohl auch der Fall sein, nur vielleicht nicht ganz so weit nach mir.

    Einen weiteren kurzen Stop legen wir noch in Hurricane bei der Sinclair Tankstelle ein. Hier konnte ich im Winter immer mit meiner Kreditkarte an der Säule zahlen, ohne nach einem Zip Code gefragt zu werden und das funktioniert auch wieder problemlos. Jetzt wollen wir eigentlich bis zum Valley of Fire durchfahren, auf der Grenze zwischen Utah und Arizona gewinnen wir die Stunde zurück, die wir bei der Fahrt vom Grand Canyon zum Monument Valley vor einer gefühlten Ewigkeit verloren hatten und um 9:30 Uhr Pacific Time erreichen wir Overton. Meine Mutter muss mal auf die Toilette und Hunger bekommen wir auch schon wieder, also halten wir bei dem einzigen Laden an, den wir auf die schnelle finden können und der Zeitersparnis verspricht: McDonalds. Für mich eigentlich ein No Go im USA Urlaub, denn das kann ich auch zuhause sagen, aber für den schnellen Notfallplan dann doch in Ordnung.


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    Durch das Postamt, das Tanken und den Burger bei McDonals haben wir natürlich noch mehr Zeit verloren und ich denke, das wir am Abend etwas umplanen müssen. Aber erstmal schauen, wie viel Zeit wir noch reingeholt bekommen, heute ist das alles nicht so dramatisch... Es gibt nur einen Fixtermin und der ist erst um 22 Uhr, easy!

    Die Osteinfahrt vom Valley of Fire ist zum ersten Mal besetzt, ich kenne hier an der Stelle bisher nur Selfpay. Kurz vor dem Visitor Center bin ich gezwungen erneut anzuhalten, aber diesen Grund lasse ich mir doch sehr gerne gefallen: Eine Herde Desert Big Horn Sheep trottet gemütlich über die Straße und das auch noch mit Nachwuchs, wie cool ist das denn bitte?


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    Um 10:15 Uhr erreichen wir dann das Visitor Center, wo wir nochmal die Restrooms aussuchen, einen Patch kaufen und beobachten, wie der Inhalt eines Reisebusses ausgeschüttet wird.

  • Tag 22 (31.05.2018): Valley of Fire State Park - Querfeldein Runde inkl. Fire Wave und Crazy Hill




    Wir fahren auf die wunderschöne White Domes Road, DER Scenic Drive im Valley of Fire und auch beim 4. mal beeindruckt er mich noch immer extrem. Diese Farben rechts und links von der Straße sind einfach nur der Hammer! Wir fahren die gesamte Straße einmal bis zum Ende durch und parken auf dem - wie immer - vollen White Domes Parkplatz. Es ist schon brütend heiß trotz der frühen Uhrzeit.

    Den White Domes Trail bin ich schon 2x komplett gelaufen, das soll also nicht wirklich unser Ziel sein. Der Beginn überschneidet sich aber und wir laufen erst einmal los. Trotz der vielen Autos ist hier weit und breit niemand zu sehen.


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    An dem alten Filmset biegen wir rechts ab...


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    ... denn direkt dahinter beginnt der White Domes Slot, das Highlight des kleinen Rundkurses. Zwischen den Wänden ist es noch angenehm kühl und wir genießen die Ruhe und die Abkühlung.


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    Am Ende des Slots könnte man die Runde fortsetzen und so wieder am Auto auskommen, doch das machen wir nicht. Stattdessen drehen wir um, durchqueren den Canyon ein 2. Mal und kommen wieder am Movie Set aus. Diesmal nehmen wir den linken Wegabzweig und verlassen damit den offiziellen Trail. Ab hier kann man laufen wie man möchte, das ist eines der schönen Dinge am Valley of Fire. Auch Verlaufen kann man sich nicht wirklich, die Straße ist immer auszumachen und das Gebiet nicht sonderlich groß. Jedenfalls betrete auch ich damit jetzt Neuland, denn hier war auch ich noch nicht... Schön ist es hier! Nur nicht ganz einfach immer eine Möglichkeit zu finden, wie man weiter kommt. Kein Trail bedeutet eben auch laufen und klettern über Stock und Stein... und vor allem auch häufiger mal umdrehen und die Route überdenken, weil man eben nicht überall hoch kommt.


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    Natürlich steht dabei auch die ein oder andere Pflanze im Weg, an der man irgendwie vorbei kommen muss. Dummerweise sticht mich eine davon knapp unterm Knie und zwar in eine frische Kruse, die wenige Tage zuvor eine andere Pflanze verursacht hatte... Moah... Blutet recht ordentlich, aber was soll's! Ein Pflaster kann man bei der Menge jedenfalls noch nicht rechtfertigen.

    Es kommen noch ein paar Bilder vom Weg, es ist einfach zu schön, entschuldigt die Menge, ich kann mich nicht entscheiden!


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    Irgendwann erreichen wir dann doch mal die Straße und zwar an genau der Stelle, die ich auch erreichen wollte. Zwischendurch habe ich nicht mehr wirklich daran geglaubt, denn wir mussten tatsächlich einige Umwege laufen um hier her zu kommen. Felsen die umlaufen oder überklettert werden wollten und Gruppen von stacheligen Gewächsen, an denen kein vorbeikommen war, sind hier keine Seltenheit.

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    Warum ich die Straße unbedingt an dieser Stelle überqueren wollte? Na direkt dahinter liegt der Eingang zum Pink Canyon, in den man von hier quasi automatisch reinläuft. Dieser kleine Canyon ist atemberaubend schön und steht schon was länger auf meiner Liste, jetzt habe ich endlich Zeit ihn in die Runde einzubauen.


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    Der Pink Canyon führt einen geradewegs zum nächsten Highlight im Park, der Fire Wave. Leider ist die kleine Welle inzwischen alles, nur kein Geheimnis mehr und dementsprechend viel los ist hier auch. Seit wir vom Auto los gelaufen sind, ist es das erste mal, das wir anderen Menschen begegnen und zwar lauten, nervigen, rücksichtslosen und anstrengenden Menschen. Das Valley of Fire hat so viel zu bieten und so eine geniale Landschaft, da ist die Fire Wave bei weitem nicht das Highlight - aber jetzt nun einmal ausgeschildert und berühmt. Nach einiger Zeit gelingen dann doch ein paar Bilder ohne diese Menschen und dann verdrücken wir uns auch schon wieder... Es nervt hier einfach und es gibt auch keinerlei Schatten, die Sonne ist inzwischen brutal.


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    Zurück folgen wir dem offiziellen Fire Wave Trail, der hier inzwischen leider angelegt wurde. Vermutlich wurde von den steigenden Massen immer mehr von dem Gelände zertrampelt und zerstört, daher ist es vielleicht gut, wenn alle auf einem einheitlichen Weg bleiben müssen. Andererseits zieht so ein ausgeschilderter Weg natürlich noch mehr Menschen an.

    Irgendwann kommen wir dann wieder an der Straße an und somit auch am Fire Wave Trailhead.


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    Auch diesmal überqueren wir die Straße wieder nur und sind dann wieder im traillosen Hinterland... und ZACK, alle Menschen verschwunden! Hier habe ich mich im Dezember 2017 schon umgesehen und es hat mir unglaublich gut gefallen. Auch diesmal führt uns der erste Weg zum nahe gelegenen Crazy Hill, den ich diesmal deutlich schneller erkenne als beim letzten mal!


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    Ist es nicht einfach nur ein Traum?


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    Auch der Thunderstorm Arch wird nochmal angesteuert, auch der hatte mir beim letzten mal richtig gut gefallen!

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    Wir suchen jetzt den Weg zurück zum Auto, leider führe ich uns geradewegs in eine Sackgasse. Von hier kann man den White Domes Trailhead und das Auto zwar sehen, aber wir sind vieeeeel zu hoch und der Berg an der Stelle vieeeel zu steil um hier runter zu kommen. Dafür ist die Aussicht von hier oben einfach nur genial, auch - oder vor allem - in die andere Richtung.


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    Okay... Wir müssen zuerst zum Spider Arch und an der Stelle kommt man auch vernünftig nach unten, zumindest sagt das meine Erinnerung. Beim letzten mal hatte ich ja nicht versucht hier runter zu kommen, da mein Auto am Fire Wave Parkplatz stand. Warum dieser Arch Spider Arch heißt erschließt sich mir noch immer nicht zu 100%.


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    Ja, von hier oben funktioniert es!


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    Nach ziemlich genau 2 Stunden anstatt den geplanten 3 Stunden erreichen wir wieder das Auto und sind gut durchgeschwitzt. Was freue ich mich jetzt auf eine kalte Dose aus der Kühlbox! Eine Stunde haben wir schon mal wieder aufgeholt...

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    Hm... Ist wohl etwas gelaufen :biggrin: Ich wasche das Bein schnell mit einem der Wasserkanister ein bisschen ab, so kann ich ja nicht zurück in die Zivilisation. Auch diese Narbe ist übrigens bis heute zu sehen.


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    Trailfakten:

    Länge: Unknown / Unknown
    Dauer: Ca. 2h inkl White Domes Slot, Pink Canyon, Fire Wave, Crazy Hill und Thunderstorm Arch
    Erreichbarkeit: Befestigt, PKW
    Einstufung Schwierigkeit: Moderate (Wegfindung und Klettereinlagen)
    Kosten: 10$ State Park Eintritt
    Fazit: Einfach eine mega geile Umgebung und man hat immer seine Ruhe, hier verirrt sich einfach niemand sonst hin. Sollte das doch mal passieren, so kann man mehr als einfach ausweichen. Die Tatsache, das man sich hier Traillos bewegen kann wie man möchte gefällt mir ausgesprochen gut. Allerdings sollte man sich markante Punkte wie den Crazy Hill vorher als GPS Koordinaten abspeichern, wenn man solche Highlights nicht verpassen möchte.

  • Tag 22 (31.05.2018): Premium Outlets North & eine geniale Aussicht




    Zum 4. mal fahre ich nun am Atlatl Rock und am Windstone Arch vorbei und zum 4. mal habe ich keine Zeit um dort anzuhalten... Irgendwie nervt mich das ja schon ein wenig, vor allem, weil man für beides echt nicht viel Zeit braucht, aber wir sind heute ja sowieso schon im Rückstand. Ich habe das Gefühl, das wird nicht der letzte Besuch im Valley of Fire gewesen sein, von daher kann ich damit auch nochmal leben.

    Wir fahren durch bis Las Vegas und kurz vor der Abfahrt zu dem Outlet stehen wir im Stau... Bäh. Stau?! Was ist das?! Davon waren wir die letzten Wochen meilenweit entfernt, im wahrsten Sinne des Wortes. Auf der Zufahrsstraße ist eine dicke Baustelle, die gleiche, die mich vor einem halben Jahr schon in den Wahnsinn getrieben hat. Diesmal kann ich mich aber an die richtige Einfahrt erinnern und mache nicht den gleichen Fehler nochmal. Seit diesem Jahr kostet das Parken hier 5$ pro Tag... So ist das eben in Vegas, alles war mal gratis oder günstig, nichts ist es heute noch.

    Wir laufen ein bisschen ziellos durch die Gegend... Wir sind beide ganz und gar keine Shopping Fans, aber da alle Leute in den USA immer shoppen gehen, wollte auch meine Mutter mal in so ein Outlet - mit dem Ergebnis, das wir beide genau 0$ hier lassen.


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    Wobei, 0$ stimmt nicht ganz, denn es gibt hier Aunti Annies Pretzel Dogs... Yummy!!!


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    Es steht noch etwas anderes auf der to do Liste für den Urlaub und das ist ein Cheesecake! Kein USA Urlaub ohne einen Kuchen der Cheesecake Factory, der die gefühlte Kalorienanzahl von drei Tagen beinhaltet. Genau wie vor drei Jahren entscheide ich mich für den 30th anniversary, denn da weiß ich was ich bekomme.

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    Es ist nun auch spät genug für den Check In, wir hauen also relativ erfolglos wieder ab. Das Navi möchte mich wieder auf die Interstate schicken, aber ausnahmsweise höre ich mal nicht auf die Uschi. Mein Ziel ist der Abzweig zum Las Vegas Boulevard, dem Nordende des Strips, denn ich möchte mit meiner Mutter einmal (fast) komplett von Norden nach Süden fahren. So bekommt man direkt eine erste Vorstellung von diesem wahnsinnigen Ort. Ab jetzt ist jede Menge Geduld gefragt, denn es ist die absolute Hölle los! Wir stehen mehr als wir fahren und wir brauchen ca. 40 Minuten um an unserem Ziel anzukommen: Der Park Garage vom Cosmopolitan. Die finde ich auch sofort, ich habe mir natürlich vorher bei Street View genau angesehen wo die ist und wie ich dahin komme... Auf Wenden am Strip habe ich ja nun gar keine Lust.

    Von innen ist es hier sehr unübersichtlich, wir nehmen den Koffer gleich mit uns haben einen eeeeeeewigen Weg zum Check In, der will wirklich gar nicht enden. Mir graut es jetzt umso mehr davor, den ganzen Scheiß gleich auf das Zimmer bekommen zu müssen. Den Koffer nehmen wir direkt schon mal mit, zusammen mit allen möglichen Taschen, die wir irgendwie noch getragen bekommen.

    Am Check In ist es grundsätzlich nicht besonders voll, wir warten aber eine gefühlte Ewigkeit bis wir dran kommen. Ein bisschen bekommen wir von den Gästen vor uns ja mit und Fakt ist: Jeder muss diskutieren. Lange diskutieren. Als wir endlich dran sind, sind wir auch nach einer Minute schon wieder fertig, trotz ausführlicher Lage Beschreibung von Zimmer und Pools. Der Nachteil ist jetzt: Wir müssen mit Koffern und Taschen beladen den ganzen Weg wieder zurück laufen, der Vorteil: Die Aufzüge zu unserem Boulevard Tower befinden sich gleich neben denen zum Parkhaus, das ist natürlich Jackpot.

    Beim Betreten des Zimmers bekommen wir den Mund nicht mehr zu, einfach total genial hier! Der Hauptgrund das Cosmo zu buchen ist aber natürlich der Balkon und genau da nehmen wir jetzt erst einmal zufrieden Platz, trinken was kaltes, ich esse einen Teil meines Kuchens und betrachte das wilde Treiben der Stadt aus sicherer Entfernung!


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    Ich mache meinen Koffer einmal komplett leer, das ist mit Packwürfeln ja ein Aufwand, der eher zu vernachlässigen ist. Mit dem leeren Teil fahre ich zurück in das Parkhaus und transportiere den restlichen losen Kram aus dem Auto nach oben... Naja, einmal reicht nicht, insgesamt muss ich das 2x machen, beim ersten Mal habe ich nur den Koffer dabei, beim zweiten mal muss ich dabei auch noch irgendwie die Kühlbox tragen... Der Wechsel zwischen eiskalt klimatisiertem Hotel und stickigem, heißem Parkhaus ist ein Traum und ich bin in kürzester Zeit nass geschwitzt. Aber puuh... Der Rav4 ist leer!

  • Tag 22 (31.05.2018): Las Vegas - Nördlicher Strip





    Um 18:45 Uhr machen wir uns zu Fuß auf den Weg in's Getümmel. In Las Vegas ist das ja keine Uhrzeit und die spannende Zeit des Tages beginnt erst so langsam - außerdem habe ich noch einen Termin. Für heute Abend steht die nördliche Hälfte des Strips auf dem Plan, zunächst einmal schauen wir uns die Bellagio Fountains also von unten an.

    Wir wechseln die Straßenseite und die Sonne steht schon tief...


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    Die 5 o Clock Somewhere Bar... Die weckt immer wieder Erinnerungen an meine erste USA Reise 2013, als wir hier bis tief in die Nacht versackt sind.

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    Vorbei am Harrah's...

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    ... kommen wir bald am Venetian an und puh... Ist das alles weitläufig. Ich bin jetzt zum 4. mal in Las Vegas und ich weiß eigentlich genau, wie weit die Wege hier sind und wie viel man hier am Ende des Tages gelaufen ist. Trotzdem lasse ich mich immer wieder blenden von dem Gedanken "das ist doch direkt da vorne, das ist nicht weit"... Das ist nicht weit, ein Satz, der in Las Vegas immer gelogen ist, egal wie nah man dem Ziel zu sein scheint. Jedenfalls ist das Venetian das erste Hotel in das wir rein gehen, denn ich habe nur beste Erinnerungen und die Kanäle sind einfach unglaublich. Die bekommen wir aber noch nicht zu sehen, denn wir schenken unsere Aufmerksamkeit zunächst de, Süßigkeiten Shop und dem Harley Shop, denn es fehlen noch gewünschte Mitbringel.


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    Jetzt aber... Die Nachbildung des Markus Platzes, die Kanäle, die Gondeln... Für mich ist das Venetian noch immer eines der schönsten und beeindruckensten Hotels am Strip.


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    Als wir wieder nach draußen kommen ist die Sonne bereits untergegangen und es herrscht eine tolle Stimmung


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    Bis zum Stratosphere Tower ist es jetzt noch ekelhaft weit zu Fuß, diesmal bin ich mir dessen voll und ganz bewusst. Wir laufen also zur nächsten Bushaltestelle und kaufen uns ein Tagesticket.



  • Tag 22 (31.05.2018): Las Vegas - Stratosphere Tower und Skyjump




    Mit dem Bus ist es ein Katzensprung zum Stratosphere Tower und wir sind mehr als rechtzeitig.

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    Wir tauschen unsere Observation Deck Tickets um, passieren die Sicherheitskontrolle und können direkt in einen der Aufzüge - heute ist echt wenig los hier. Bisher war ich erst einmal hier oben, bei meinem ersten Las Vegas Besuch 2013, allerdings nur tagsüber. Jetzt freue ich mich darauf, mir Las Vegas einmal bei Nacht von oben anzusehen. Entschuldigt bitte die Bildqualität, aber ich habe hier nur mein Handy dabei, die Kamera ist im Hotel geblieben. Mal abgesehen davon, das sowas in Städten eh nervig ist, darf sowieso kein Stativ mit auf den Strato, was hätte es mir also gebracht?!

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    Die Attraktionen hier oben lasse ich diesmal links liegen, denn auch mit denen bin ich damals bereits gefahren und für eine Wiederholung sind die einfach zu teuer. Es gibt aber eine andere Sache, die ich damals auch gerne gemacht hätte, mir aber zu teuer war. Zu teuer ist es auch diesmal, aber irgendwann während der Planung ist es so über mich gekommen und ich habe mir ein Ticket gekauft... Jetzt bin ich doch etwas skeptisch, ob das wirklich so eine gute Idee war. Naja, erst einmal zu sehen... Macht es das besser?! Nö. Macht es nicht. Also erst einmal einen Beruhigungsdrink mit Alkohol und... Donut Einheiten.

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    Ja... Ist geil. Und kalorienreich. Vor allem aber hat es den Nachteil, das mir jetzt auch noch von zu viel Schoki schlecht ist, nicht nur vor Aufregung. Essen hat sich heute aber mal sowas von erledigt und angeheitert bin ich auch noch, awesome! Aber es hilft nichts, 22 Uhr naht und somit die Zeit, die auf meinem Ticket angegeben ist. Also wieder runter vom Turm und ab zum Skyjump Schalter.

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    Was ist der Skyjump überhaupt? Auf jeden Fall kein Bungee... Irgendwann will ich auch das mal machen, aber für den Anfang wäre das vielleicht eine Nummer zu groß. Nein, der Skyjump ist eher ein sehr schnelles abgeseilt werden. Man wird angeseilt, stellt sich draußen auf eine Plattform oben auf dem Turm und springt... und rast dann eben dem Boden entgegen. Das geht allerdings nur mit einer besonders modischen - ich würde fast sagen erotischen - Sonderbekleidung. Nachfolgend muss ich - ganz USA typisch - noch einiges an Blödsinn unterschreiben ("Wir sind nicht Schuld wenn du stirbst" - ihr kennt das... "Ich bin nicht betrunken" ... Moment... Naaaaa egal, angekreuzt!), der mit erst in niederländisch vorlegt wird. Nach einem kurzen Hinweis gibt es das Merkblatt aber glücklicherweise auch auf deutsch.


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    Meine Mutter bleibt hier unten, hier ist entweder eine Outdoor Viewing Area oder man kann den Sprung über Bildschirme mitverfolgen. Ich hingegen werde erneut zu den Aufzügen und auf den Turm geleitet. Hier oben gibt es noch ein paar Instruktionen und ein Foto:

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    Dann werde ich in das Geschirr gehangen und in Position gebracht. Hier geht auf einmal alles ganz schnell und plötzlich kommt die Info "Hey look! Picture" - Zack - Picture - Vorbei. Was?! Picture?! Ich war noch nicht so weit!!! Das Ergebnis hätte ich euch fast vorenthalten aber... nunja. Man muss ja auch mal über sich selbst lachen können.

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    ... :biggrin:

    Mir wird noch viel Glück gewünscht, dann werde ich auf die Außenplattform geschickt und der Wind weht mir ordentlich durch meinen stylischen Aufzug. Oh Gott, bin ich nervös! Ich soll bis an die Kante gehen und auf das Kommando warten, Las Vegas erstreckt sich nun weit unter mir - der Boden ist ganz schön weit entfernt. Von irgendwo kommt die Aufforderung "NOW! JUMP!" und ohne groß darüber nachzudenken tu ich das, was mir gesagt wurde: Ich springe!

    Dieser eine kurze Moment in dem man springt - der ist krass! Aber schon nach zwei Sekunden bremst das Seil mich ganz schön aus mit diesen lächerlichen 70 km/h. Es ist ein cooles gefühl dem Boden entgegen zu fliegen, die vielen Lichter der Großstadt unter einem. Aber insgesamt ist das für den Preis irgendwie... mäh. Die Nervosität war umsonst, tatsächlich war das grad eher langweilig. Lächerlich ist vor allem auch, das ich 20$ extra für das Fotopaket bezahlt habe und das allen ernstes nur diese beiden Fotos sind, die ich zuletzt gepostet habe. Ich hatte wenigstens mit einem Foto beim Sprung gehofft, hätte ich doch mal die GoPro Variante genommen. Naja... Egal. Also, wenn man nicht so abgehärtet ist wie ich, dann ist das bestimmt eine geile Angelegenheit, aber ich verstehe jetzt, warum Dominik die Kohle dafür nicht ausgeben wollte: Ist mit Sicherheit langweilig. Ich korrigiere also: LEIDER ist es kein Bungee :redface:

    Ich sammel meine Fotos ein, ziehe mich wieder um und dann ist das Erlebnis auch schon wieder vorbei. Wir wollen direkt zurück zum Hotel fahren, es ist schon spät und wir sind ziemlich fertig, allerdings sehen wir in der Gegenrichtung hier keine Bushaltestelle, also laufen wir zunächst mal in die südliche Richtung zurück. Irgendwann erreichen wir einen Bus Stop, sehen aber weit und breit keinen Bus - und latschen noch weiter. Das gleiche Spiel an der nächsten Haltestelle, diesmal warten wir aber, denn unsere Füße tun inzwischen ordentlich weh. Es dauert nicht allzu lange und wir können direkt vor den Türen des Cosmopolitans aussteigen. Jetzt aber schnell unter die Dusche und ab auf den Balkon!

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