Flatiron Hike über Siphon Draw Trail - Lost Dutchman State Park

  • Sa. 6. 5. Lost Dutchman State Park
    Siphon Draw Trail - Kletterei auf den Schiffsbug
    Auszug aus meinem Reisebericht

    Als wir um 6:00 Uhr aufstehen ist es leicht bewölkt. Ganz gut für die Wanderung, die wir heute vor haben. Wobei der Ausdruck "Wanderung" trifft es nicht so ganz, aber das weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.


    Es gibt ein ordentliches Frühstück mit gekochten Eiern, damit wir gut gerüstet sind für den Tag. Bis wir um 7:00 Uhr los laufen, sind die Wolken schon fast alle nach Osten abgezogen. Sehr heiß ist es noch nicht, so 18°C und es geht ein ganz leichter Wind. Sehr angenehm auf dem ersten Teilstück das fast nur im Schatten verläuft.




    Wir starten bei ca. 634 Höhenmetern und müssen auf 1463 Höhenmeter aufsteigen. Erst geht es mäßig bergauf, bevor es steiler wird und der Wegverlauf auch in der Sonne liegt.






    Ein paar junge Männer kommen hinter uns und haben einen Ghettobluster laut spielend dabei. Die gehen aber Gott sei Dank nur ein Stück hinauf und setzen sich auf einen Felsen. Ein paar andere junge Leute laufen auch noch weiter hinter uns, wobei einer eine recht kräftige Figur hat. Die sehen wir dann aber den ganzen Tag nicht mehr. War wohl doch zu viel für sie.


    Kurze Zeit später kommt ein recht steiler Abschnitt, der aber wieder im Schatten liegt. Die Wegmarkierung ist sehr schlecht, fast ähnelt es einer Schnitzeljagd. Immer wieder sind wir in dem felsigem Gelände auf der Suche nach "cairns" die uns den Weg weisen.












    An einer langen, großen und recht breiten Felsrinne, die dem Trail den Namen gab, müssen wir auch Hand anlegen um weiter hoch zu kommen. Hier fließt normalerweise das Wasser des Berges ab. Manchmal gibt es wohl auch einen kleinen Wasserfall. Bei uns ist es allerdings total trocken.






    Ein Blick zurück die Rinne hinunter.



    Als wir fast oben sind, ist kurz wieder keine Markierung zu erkennen. Wolfgang versucht es links der Rinne, und ich rechts herum. Beide Wege sind möglich, wobei es bei mir in heftige Blockkletterei ausartet. Fast senkrecht geht es hinauf. Danach treffen wir wieder zusammen und suchen den weiteren Weg, teilweise auch durch Gestrüpp.
    Irgendwann wird es unglaublich steil, Blockkletterei ist jetzt hauptsächlich angesagt.






    Schon hier hat man eine tolle Aussicht.



    Seht ihr die Person auf dem Felsknubbel auf der linken Seite? Dort sind wir auf dem Rückweg drüber.



    Den Campground sieht man ganz klein unter uns.


    Da sind dann auch wieder Markierungen zu entdecken. Ein weißer Fleck mit blauen Punkt oder Pfeil sagt uns wo wir lang müssen. Bei besonders hohen Tritten muss mir Wolfgang Unterstützung mit der Hand bieten, in dem er mich etwas hinauf zieht, sonst komme ich nicht weiter. Es wird immer steiler und schwieriger, die Felstritte immer höher. Ich streike, da ich Angst habe nicht mehr weiter zu kommen. Und runter müssen wir ja dann auch wieder.
    Leider haben wir keine Seilsicherung eingepackt, damit wäre es wesentlich leichter. Wir hatten ja keine Ahnung was da auf uns zukommen würde, offensichtlich nicht richtig nachgelesen. Ich setze mich in ein Eck und will auf Wolfgang warten bis er vom Gipfel runter kommt. Mir geht echt die Düse. Wolfgang redet auf mich ein wie auf ein krankes Pferd. Schließlich gebe ich nach, ich will es wenigstens nicht unversucht lassen.


    Wolfgang klettert vor, und versichert mir, dass es gleich darauf wieder leichter wird. Mit der einen Hand an einem Ast, mit der anderen von Wolfgang hoch gezogen, überwinde ich schließlich diese steile Passage.
    Und Wolfgang hat Recht, danach ist es wirklich nicht mehr schlimm.
    Wir biegen nach rechts ab und laufen leicht ansteigend am Rande eines schrägen Hochplateaus Richtung Gipfel.




    Aus den Augenwinkel heraus bemerke ich ganz links in einiger Entfernung ein Schild und überlege ob es sich um einen Wegweiser handeln könnte. Vielleicht gibt es ja einen anderen Abstieg für uns.
    Die ersten Gipfelfotos schießen wir um 10:00 Uhr.







    Blick hinunter ins Tal.






    Ein junger Mann, der dort oben allein ist, freut sich als wir ihm anbieten ein Gipfelfoto von ihm zu schießen. Er revanchiert sich auf die gleiche Weise. Nur wenige Leute kommen hier hoch und wir fragen sie nach einem alternativen Abstieg. Aber wir bekommen nur negative Antworten. Es ist wohl so, wir werden den gleichen Weg zurück klettern müssen. Trotzdem wollen wir noch bei dem Schild nachsehen. Da der Wind hier oben recht kühl ist, halten wir uns nicht zu lange am Gipfel auf.




    Hier geht es wieder hinunter.



    Blick zurück zum Gipfel.


    Wir machen uns an den Rückweg. Aber vorher gehen wir am Abstieg vorbei und bis zu dem Schild, vor dem wir dann betroffen stehen. Es ist eine Gedenktafel, zu dessen Füssen lauter Kleinigkeiten und Kinderspielzeug drapiert sind.


    Abgebildet auf der Tafel sind drei kleine Kinder, die Insassen eines Flugzeuges waren, welches hier 2011 zerschellt ist. Wir lesen die wenigen Zeilen die diese traurige Geschichte erzählen und unsere vormals gute Stimmung bekommt einen heftigen Dämpfer.





    Wir gehen dann bald das kurze Stück zurück und nehmen den Abstieg in Angriff.






    Noch einmal die Wanderstiefel fest schnüren bevor es steil runter geht.




    Der ist tatsächlich wesentlich einfacher als befürchtet. Es ist wie meist bei Bergtouren, im Gegensatz zu den meisten Bergfexen komme ich bergab besser zurecht als bergauf. Jede Menge Leute kommen uns jetzt entgegen, die die heftige Kraxelei noch vor sich haben. Wieder mal sind wir froh so früh gestartet zu sein. Auf dem Weg nach unten verlieren wir noch einmal kurz den Trail, da die Markierung wieder nicht zu entdecken ist.






    Fast geschafft.


    Wir landen im Gestrüpp, wo es nicht mehr weiter geht. Ein kurzes Stück müssen wir noch mal zurück um wieder auf den richtigen Weg zu gelangen.
    Endlich sind wir wieder in übersichtlicherem Gelände. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu unserem Hänger.


  • Leider sind die Bilder so zu klein. In meinem Reisebericht sind sie größer. Ich habe die gleichen Bilder hier hochgeladen. Oder muss ich die in Originalgröße hochladen? :zuck:
    Dann müsste ich sie noch mal neu einstellen. Schaffe ich aber die nächsten Tage nicht, da ich meine Enkelkinder hier habe.
    Mal sehen wie ich das gebacken bekomme. :gru1:
    Grüßle Christiane

  • Wie in meinem Reisebericht schon beschrieben, hätte ich auch fast aufgesteckt. Etwas Mut und Trittsicherheit gehört schon dazu sich bis ganz hinauf zu wagen.
    Außerdem war der Trail zeitweise nicht mehr zu finden, was wirklich einer Schnitzeljagdt gleich kam. Aber bis zum Siphon Draw geht es noch, das könnten auch keine extremen Bergfexe schaffen. Von dort hat man ja auch schon eine tolle Rundumsicht. :nick3:
    Einfach mal versuchen, umdrehen kann man immer. Und tatsächlich in den frühen Morgenstunden starten, da es sehr heiß sein kann.


    Grüßle Christiane

  • was wirklich einer Schnitzeljagdt gleich kam.


    So habe ich das auch empfunden. Da ging es mehr darum, die grobe Route nicht aus den Augen zu verlieren. Einen richtigen Trail gibt es ja nicht mehr.

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