Big Island zum Jahreswechsel - eine Tour zwischen Feuer und Wasser

  • 05.01.2017


    heute war ein etwas enspannter Tag.
    Aufgestanden wurde wie immer um 3:30am, denn es ging noch mal mit Shane hianus aufs Boot. Diese morgentlichen lava Touren waren immer was ganz besonderes.
    Wie jeden Morgen die uebliche Einweisung der Gaeste durch Shane und dann ging es auch schon los. Es war sternenklar und man konnte das Kreuz des Suedens wieder sehr gut ganz tief am Horizont sehen.
    Am Ocean Entry dann die erste unliebsame Ueberraschung: der Wind hatte gedreht bzw. war ueberhaupt nicht mehr vorhanden und die Dampfwolke ging direkt nach oben und verdeckte so die Fire Hose nahezu komplett die gesamte Zeit. Ein Tag ohne jegliche Tradewinds gibt es nahezu nicht, das war schon etwas ungewoehnlich.
    Bilder gab es daher heute nicht so viele, aber nach der gestrigen Ausbeute wollte ich mal nicht undankbar sein.




    Es gab nach wie vor in regelmaessigen Abstaenden littoral explosions, wenn sich Feuer mit Wasser vermischte. Einfach gigantisch anzusehen.




    Zurueck am Pohoiki Hafen quatschte ich noch wenig mit Shane und er lud mich dann fuer morgen Nachmittag noch mal auf eine Tour ein. Nicht schlecht fuer einen kroenenenden Abschluss eines tollen Lava Trips. Das Finale wuerde dann morgen erfolgen.
    Zurueck am Vacation Rental gab es schnell Fruehstueck, dann entschied ich mich, einen gemuetlichen Tag zu machen.
    Als erstes ging es zu meinen Lieblingsspots an der Red Road.
    Palmen und Meer, was will man mehr?






    Danach erfolgte eine Runde ausgiebigen Schwimmens im Ahalanui Warm Pond. Es war bei dem schoenen Wetter gut was los, aber ich fand trotzdem noch einen Parkplatz.
    Das warme vulkanisch gewaermte Wasser ist einfach immer wieder toll. Hier hielt ich mich eine ganze Weile auf.




    Im Anschluss ging es zum Picknick zum Isaac Hale Beach Park. Viel Brandung gab es heute nicht, also kaum Surfer im Wasser.
    Ich suchte mir einen schoenen Platz und liess es mir gut gehen.






    Ein kleiens Bad in der Pohoiki Warm Spring musste auch nich mal sein, das ist einfach zu schoen dort. Dieses Mal war auch niemand dort.
    Etwas spaeter kam dann die Lava One mit Shane und seiner Tour zur Boar Ramp und wurde zu Wasser gelassen.
    Die ramp ist echt klein, das wird erst jetzt wieer deutlich, wenn man das Boot dort sieht.




    Gibt natuerlich hier und da auch immer mal ein paar Kollissionen mit der Ramp durch unerfahrene Boots Captains, wie Shane mir mal erzaehlte.


    Zum Abschluss fuhr ich dann noch mal die Mango Grove Road, eine wunderschoene Strecke durch den Dschungel mit dicher Vegetation.
    Hier kann man wirklich an jeder Ecke anhalten.






    Hier koennte ich mich auch ewig aufhalten. Stattdessen fuhr ich nach Hilo, ich wollte noch ein paar Besorgungen machen.
    Diese waren recht fix erledigt. Zurueck am Vacation Rental ging es dann ans Waesche waschen und Koffer packen. Da ich morgen noch mal ganz frueh raus zur Lava wollte, erledigte ich das alles heute.
    Ich ging zeitig ins Bett, denn morgen wuerde es einen langen Tag geben.

  • Ach wie schön :clap1:

    find ich auch, entspannter Tag, schoene Landschaft, im warmen Wasser plantschen
    Zum richtigen Zeitpunkt kann man entlang der Mango Grove Road einfach anhalten, und Fallobst pfluecken.
    Mangos, Papayas, Passion Fruit, Strawberry Guavas - alles da, was man will.
    Ich fahre meist diese verwunschenen Strassen entlang, wo ich weiss, es gibt Obst. Dann packe ich immer eine ganze Tuete voll ein

  • 06.01.2017


    Leider war heute schon wieder der letzte Tag :wut1:
    Nichtsdestotrotz wollte ich diesen noch ausgiebig ausnutzen, da der Flug zum Mainland zurueck ja erst um 7pm war. Ein voller Tag zum erkunden, das hatte doch was.
    Ich stand um 3am auf, denn ich wollte heute noch mal zum Anschluss zur Fire Hose laufen.
    Es war ein herrlicher Morgen, sternenklar, aber sehr frisch.
    Rucksack und Getraenke hatte ich schon am Abend zuvor alles fertog gemacht, so das ich nur noch schnell los konnte. Am Parkplatz an der Vieving Area war niemand ausser mir, so das ich mir den besten Platz zum Parken aussuchen konnte. Los ging es. Der Schein der Dampfwolke war schon von hier zu sehen.
    Der gut 3.5 Meilen lange Hike auf der Emergency Road war schnell, da koennte ich auch mit verbundenen Augen hinlaufen.
    Dann noch gut eine Viertelmeile bis zur Viewing Area.
    Ich fand einen guten Spot und begann mit den Bildern. Pele tanzte foermlich in der Dampfwolke und es gab Explosionen ueberall.



    Ich wanderte ein Stueck weiter, da ich einen besseren Vantage Point gefunden hatte. Kamera in der einen Hand, Stativ in der anderen, ging ich los. Und blieb mit meinen super Profil von meinen Trail Running Shoes auf den Lavafelsen kleben.
    Dies triggerte dann einen Sturz nach vorne. Da ich nicht meine $5,000 teure Kamera mitsamt lens ruinieren wollte, opferte ich mich und nahm den gesamten Sturz auf die linke Seite auf mich. Wer recht frische Lava kennt, weiss, das dies keine gute Idee ist. Die Oberflaeche ist voll mit flockigen Glaspartikeln, scharfkantig, uneben, rasiermesserscharf.
    Das linke Schienbein hatte ich mir jetzt ordentlich zerfetzt und es blutete heftigst. :huch1: :huch1: :huch1:
    Zur Info, jegliche Schnitte von Lava bluten fuerchterlich, selbst die ganz kleinen.
    So schnell konnte ich mein First Aid Kit gar nicht rausholen, wie der Socken rot wurde. Shit happens.
    Erst mal Schadensbegrenzung machen. Immerhin, die Kamera hatte keinen Kratzer abbekommen, GLueck gehabt.
    Nach einer Weile gingen mir dann auch schon die Kompressen und jegliches Pflasterzeugs aus und ich musste improvisieren.
    So wuerde es auf alle Faelle fuer eine Weile halten.


    Mittlerweile daemmerte es schon, als ich meine Kamera Ausruestung wieder aufbaute und Bilder machte. Das Missgeschick hatte doch eine gute Stunde gebraucht um zu beheben.
    Pele war nach wie vor aktiv und bescherte eine tolle Show.



    Wow, einfach nur klasse!!! nach einer Weile tauchten auch die ersten Tourboote auf. Die machten sich immer gut zum Vergleich zu den Explosionen und wirkten dort ganz winzig.




    Sunrise konnte sich auch sehen lassen heute morgen, es war wirklich schoen.




    Etwas spaeter tauchten die ersten anderen Wanderer auf, wie es sich rausstellte war es mein Buddy Sean mit einer Tourgruppe. Die Welt ist echt klein, selbst hier auf Big Island.
    Sean hatte selbstgebackenes Banana Bread mit, was er natuerlich schoen teilte. Und es war unheimlich lecker.
    Wir quatschten und fotografierten.





    Immer wieder bildeten sich auch kleine Vortices, also Wasserhosen durch das eigene Wetter in der Dampfwolke. Diese waren immer sehr kurzlebig.
    Dann gab es ein kleines Highlight: gleich zwei tanzende Vortices auf einmal. Das war richtig genial.






    Sowas hatte man auch nicht alle Tage. Die TOurboote waren dann auch ncoh direkt bei einer Wasserhose.



    Wasserhose und Tourboote


    ich machte noch etliche Bilder und packte dann zusammen. Sean blieb noch ein wenig mit seiner Gruppe und wir verabschiedeten uns bis zum naechsten Trip.
    Der wuerde frueher oder spaeter kommen.
    Der Weg zurueck war auch wieder schnell, trotz total ramponierten Unterschenkel. Es blutete immer noch. Das musste ein richtig heftiger Schmiss sein.
    Sowas konnte ich irgendwie echt gut.
    Zurueck im Vacation Rental brauchte ich erstmal eine Shower.
    Hier machte ich auch mal ein Bild von dem Unterschenkel, wow, das sah heftig aus. Jede Menge Lava Stueckchen drin und tiefe Schnitte, wo sich Hautlappen darueber legten. Das wuerde ich so nicht rausbekommen. Da ich nachher noch die Bootstour hatte, konnt eich auch nicht irgendwo hin, um das rauspfluecken zu lassen. Musste also warten.
    Bilder ohne Verband erspare ich, das ist zu ekelig.
    Mit improvisierten Verband sah es so aus.




    Ich musste nach dem Fruehstueck erstmal zu Long Drugs und neues Verbandszeug holen. Bein wickelte ich gut ein und dann konnte es auch schon wieder weitergehen fuer den Tag auf Tour. Schmerzen hatte ich keinerlei, da ich kein Schmerzempfinden in den Unterschenkeln habe seit meinem Bandscheibenvorfall vor etlichen Jahren. Hat auch was.
    Als erstes ging es zum New Kaimu Beach in Kalapana, ein Black Sand Beach, der ebenfalla als Open Air Art Gallery diente.
    Die gesamte Anlage war wuednerschoen angelegt, man hatte unzaehlige Kokus Palmen gepflanzt.






    Man sah die Dampfwolke vom Ocean Entry hier heute total gut, der Wind hatte gedreht und wehte diese Richtung Kalapana.






    Die Open Air Art entlang des trails ist immer wieder schoen anzusehen und spiegelt vielerorts gedanken und Ideen wider, die gegen die Annexion von Hawai'i durch die USA erflogte.








    Nach diesen Abstecher ging es dann nach Pohoiki, meine allerletzte Lava Bootstour auf diesen Trip stand an. Jackson war schon dort und begruesste mich freudig. Er ist ein ganz Lieber und einer der nettesten Hawaiianer, die ich jemals kennengelernt habe. Er ist meist vor Shane und dem Boot vor Ort und kuemmert sich um vieles.
    Shane kam auch sehr bald, das uebliche Prozedure mit Einweisung fuer die Gaeste. Wir begruessten uns und quatschten kurz, dann ging es los. Es war das erste Mal, das ich tagsueber auf dem Boot war.
    Ich war schon mal gespannt.
    Das wWetter war gigantisch, richtig warm und sonnig. Und auch der Ocean Entry enttaeuschte nicht. Ganz im Gegenteil, es war eine ganz andere und neue Erfahrung.
    Ueberall trieben Floaties im Wasser rum, es zischte wie verrueckt, wenn das Gas aus ihnen entwich und sie dann zum Meeresboden sanken.
    Floaties sind gasbefuellte Lavafelsen, die auf dem Wasser schwimmen wegen dem Gas. Entweicht dieses, sinken sie zum Meeresgrund.



    FLoaties


    Manche Floaties konnten bis zu einer Viertelmeile rausschwimmen, unglaublich.
    Immer wieder auch heftige Explosionen, das war sowas von toll.




    Wir fuhren unter der Dampfwolke durch, das war sowas von creepy. Man konnte sich das so vorstellen wie eine rotierente Super Cell bevor ein Tornado entsteht. Es herrschten kraeftigste Winde da drin und die Wolke sah aus wie eine monstroese Unwetterwolke.




    Mit dem dampfenden Wasser und der duesteren Wolke hatte das fast eine Weltuntergangsstimmung.




    Die Lava Fire Hose versuchte ein neues Delta zu bilden und war etwas geschrumpft.
    Das waere ja echt fix mit dem Delta.






    Trotz Nachmittag war das eine super tolle Fahrt und ein toller Abschluss.
    Auf dem Weg zurueck fuhren wir an der alten Viewing Area vorbei, man sah ganz deutlich, wo diese ins Meer gestuerzt war. Ein Wunder, das es kein Unglueck an dem Tag gegeben hatte.



    Der Rest vom Delta, das ins Meer gestuerzt ist



    die alte Viewing Area mit Resten der Absperrung


    Zurueck in Pohoiki traf ich auf meinem Buddy Don, der die naechste Tour mit Shane machen wuerde. Wir begruessten un freudig, ich verabschiedete mich von Shane und Jackson und fuhr dann zum vacation rental, um mein Gepaeck abzuholen.
    Von hier ging es direkt zum Airport, Auto abgeben, einchecken.
    Der Flug zurueck in Eco Plus war ereignislos, nach dem langen Tag sank ich nur noch in mienem SItz und wachte erst wieder auf, als wir in Las Vegas landeten.
    Mein Bein war inzwischen gut angeschwollen. Kaum hatte ich mein Gepaeck zu Hause abgestellt, entschied ich mich, zur Insta Care zu fahren. Nach einiger Warterei war ich dann auch dran.
    Der Doc musste 40 Lava Fragmente aus dem Bein holen, da hatte er ordentlich mit zu tun. Dann noch 10 Stitches an den schlimmsten Stellen. Das wuerde wohl eine Weile dauern, bis das abgeheilt war.
    Zum Glueck war das erst am letzen Morgen passiert.
    Es war ein toller Trip gewesen mkt jeder Menge Action und ich wollte keine Sekunde davon missen.

  • Meine Güte, Yvonne. Jetzt war ich so geschockt von deiner Beinwunde, dass ich mich gar nciht mehr auf die folgenden Bilder konzentrieren konnte... :huch1:
    Ist alles wieder gut verheilt?
    Pass blos auf dich auf!!!!!! :wut5:

    Ist jetzt nach 8 Wochen noch nicht verheilt, da ist eine Stelle, die immer und immer wieder aufgeht. ich vermute, da ist noch was drin und uebersehen worden.
    Aber lieber opfere ich mich als die teure Kamera. Das hat zwar $500 gekostet, das zu naehen und zu versorgen, aber Kamera samt Lens waeren $5,000 gewesen.


    Und am letzten Tag letzte Woche kamen ja weitere Schnitte hinzu, ringsum den Knoechel. Das konnte ich nicht verhindern, weil die Schuhe kein Profil mehr hatten und ich in eine Spalte reinrutschte. Es wird irgendwann abheilen. Immerhin hat man eine gute Story zu erzaehlen :)

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