Alaska & Yukon - Top of the World (Reisebericht)

  • Und es geht sogar gleich weiter!


    10.9.16


    Mitten in der Nacht habe ich mich aus dem Bett gequält, nach einem Kaffee zumindest ein Auge aufbekommen, geduscht, den Camper reisefertig gemacht und noch im dunklen den CG verlassen. Als ich an der Fähre über den Yukon River ankam, begann der Himmel sich gerade etwas zu färben.



    Die Überfahrt ging schnell und bald fuhr ich auf der anderen Seite des Flusses ein paar Serpentinen nach oben. Schau an, sogar einen Golfplatz gibt es hier ;)
    Golf spielen stand nicht auf dem Programm, knipsen schon. Also habe ich eine Stelle gesucht, wo keine Bäume die Aussicht versperrten und den Blick zurück nach Dawson und auf den Fluss genossen.




    Der Top oft he World Highway führte immer oben auf den Hügeln entlang durch eine schöne Herbstlandschaft.



    Im Morgenlicht glühten die Herbstfarben so richtig und ich kam zwischen diversen Fotostops nur langsam voran.



    Fehlte eigentlich nur noch eine große Karibou-Herde, die mir auf der Piste entgegen käme. Die taten mir aber leider nicht den gefallen.



    Als das schönste Morgenlicht vorbei war, habe ich irgendwo am Straßenrand gehalten und mir in aller Ruhe ein Frühstück mit starkem Kaffee gegönnt. Frisch gestärkt ging es weiter mit diversen Kurven und leichtem auf und ab nach Westen.



    Leider ließen sich kaum Tiere sehen. Immerhin diese beiden Hühnchen hielten lange genug still um auf den Sensor gebannt zu werden.



    Aber die Landschaft entschädigte voll und ganz dafür.



    Irgendwann hatte ich den Grenzübergang erreicht und kehrte endgültig nach Alaska zurück. Viel später im Jahr kann man die Strecke übrigens nicht mehr fahren. Mitte September schließt der Grenzübergang bis zum kommenden Frühjahr. Wenn ich es richtig verstanden habe wird am Sonntag nach dem 15.9. dicht gemacht.


    Ein Begrüßungs-Selfie musste natürlich sein ;)


    Schon seit kurz vor der Grenze ging es jetzt kontinuierlich bergab. Rechts und links immer wieder schöne Flusslandschaften.



    Hier windet sich der Fortymile River durch den Herbstwald.



    Ein kleineres für mich namenloses Flüsschen


    Die Ausblicke von der Straße waren einfach klasse!



    Wenn sich jetzt noch ein paar Tiere hätten sehen lassen ...
    Langsam machte sich jetzt mein Magen bemerkbar und verlangte nach Mittagessen. Gut dass es nicht mehr weit bis zur Metropole der Gegend war. Chicken, Alaska, 7 ständige Einwohner, eine Tanke, ein Postamt, ein Campground, diverse Andenkenläden und ein paar Cafes. Ich war tanken, habe im zugehörigen Shop ein Eis und ein T-Shirt gekauft und habe mir dann anschließend das Chicken Gold Camp angeschaut. Hier gab es das namensgebende Huhn (eigentlich sollte es ja ein Schneehuhn werden aber Ptarmigan kann j niemand aussprechen), das zu Selfies einlud.




    Außerdem stand da noch eine Dredge rum




    und Gold waschen konnte man auch. Ich habe mir lieber die Hände gewaschen und im zugehörigen Cafe ganz lecker gegessen. Von der Terrasse des Cafes hatte man einen schönen Blick auf die Bühne des weltberühmten jährlichen Chickenstock Music Festivals.



    Music on Top oft he World!


    Ich habe mir gleich die CD des letztjährigen Festivals gekauft (gar nicht mal so schlecht!) und mir fest vorgenommen, irgendwann mal zum Festival dort zu sein ;)


    An der Tanke und im Café liefen überall Typen in Tarnkleidung rum und auch auf der Straße und im Gelände wimmelte es von Quads mit seltsam gewandeten Menschen und Gewehren darauf. Es war der Beginn der Jagdsaison und daher hatte sich alles Wild in die Wälder verzogen. Dementsprechend schnell ging die weitere Fahrt nach Tok zu Ende.


    Noch ein paar Blicke aufs unverändert schöne Herbstlaub, dann war ich ach schon da.




    Ich war als erstes mal einkaufen und die Vorräte wieder auffüllen. Dann habe ich es mir noch ein Weilchen vor dem Camper in der Sonne gemütlich gemacht und ein leckeres kühles Bierchen gezischt. Leider waren das auch die letzten Sonnenstrahlen des Tages, bald darauf fing es an zu regnen. Also hatte ich Zeit, mir war leckeres zu essen zu brutzeln und in aller Ruhe die Bilder des Tages zu sichern. Der Wetterbericht für den nächsten Tag sah ziemlich fürchterlich aus. Regen, evtl. sogar Schnee und Sturm in alle Richtungen. Eigentlich hatte ich ja morgen zum Denali Highway fahren und dort irgendwo im Wald campen wollen. Ob das bei Sturm und Regen Spaß macht? Schau’n wir mal, wie es morgen früh aussieht!

  • Wunderschöne Bilder !
    Die Strecke Tok - Dawson City bin ich 1983 mit dem Motorrad gefahren und hab viele schöne Erinnerungen daran.
    Besonders an die canadische Zöllnerin, die fast Schnappatmung bekam, als ich auf ihre Frage
    wie lange ich in CND bleiben wolle und wieviel Geld ich dabei habe : ca 4 Wochen und 25 $ geantwortet habe.
    Ein Gespräch mit dem Officer hat nach 15 Minuten dann den Einreisestempel gebracht. 3 Kreditkarten haben den Ausschlag gegeben.
    Mein "Milepost" von 1981 listet Chicken noch mit 150 Einwohnern im Sommer und 50 im Winter.
    Bin gespannt, wohin es dich auf der Tour noch verschlägt. Überall war´s ( und ist´s ) schön.
    Mach bald weiter
    Gruß
    Rudi

  • 11.9.16


    Ein blick aus dem Camper am Morgen zeigte, dass das Wetter sich an die Vorhersage zu halten schien. Es regnete und war windig. Auch für den nächsten tag hatte der Wetterbericht nichts positives zu vermelden.
    Da ich keine Lust auf Denali Highway mit Schlamm und evtl. sogar Schnee hatte, entschied ich mich dafür, auf Asphaltüber Richardson und George Parks Highway (2 + 3) zum Denali zu fahren.


    Bis ich gefrühstückt und getankt hatte, hatte es sich so richtig schön eingeregnet un ich bin daher fast ohne Stops durchgefahren.
    Na ja, das eine oder andere Foto vom Straßenrand aus, war natürlich schon drin.



    Bei weniger ungemütlichem Wetter, wäre es sicher eine interessante Fahrt gewesen.



    Prinzipiell soll man hier auch Bisons sehen können aber auch denen war es an diesem Tag wohl zu ungemütlich ;)
    Den ersten etwas längeren Halt habe ich bei Big Delta eingelegt. Hier führt der Highway über den Delta River und man bekommt auch mal die Pipeline aus der Nähe zu sehen, die direkt neben der Brücke den Fluss überquert.



    Blick auf den Delta River von der Brücke aus.



    Pipeline hinter Gittern


    Bevor es diese Brücke gab, überquerte man den Fluss mit einer Fähre und gleich neben der Fähre gab es ein Rodhouse mit Hotel, Läden, Tankstelle etc. Nach seiner schwedischen Betreiberin wurde es Rikas Roadhouse genannt. Das ganze nennt sich heute Big Delta State Historic Park.



    Haupthaus



    Innenraum (ein Teil des Gebäudes ist als Museum zugänglich)



    Nebengebäude



    Langzeit-Parkplatz



    Blick auf den Delta River. Hier fuhr früher die Fähre bzw. führte eine private (natürlich mautpflichtige) Brücke über den Fluss.
    Mit dem Ausbau des staatlichen Highways mit der zugehörigen Brücke entfiel sozusagen die Geschäftsgrundlage und der Laden ging pleite.


    Im Sommer gibt es hier auch ein Cafe und den unvermeidlichen Giftshop. Bei meinem Besuch war alles „closed fort the season“ und ich hatte den Ort für mich alleine.


    Ich habe dort gleich noch mal getankt (der F350 ist nicht unbedingt ein Reichweitenwunder) und mich anschließend weiter durch den Regen gekämpft.
    Richtung Süden sah das Wetter eher noch giftiger aus.



    Irgendwo hinter dieser Bergkette liegt der Denali Highway.


    Vor Fairbanks habe ich kurz darüber nachgedacht, hier zu übernachten, bin dann aber weiter Richtung Denali gefahren.



    Je weiter südlich ich kam, desto stürmischer wurde es. Das fahren war jetzt richtig anstrengend, weil man zum Teil ordentlich zu kämpfen hatte, den Camper bei Seitenwindböen auf der Straße zu halten.
    Als es laut Navi weniger als 20 Meilen bis zum Parkeingang waren, tauchte direkt an der Straße ein Campground auf, den ich dankbar genommen habe. Ich bekam eine halbwegs windgeschützte Parzelle zwischen großen Bäumen aber trotzdem hat es den Camper teilweise noch ordentlich durchgeschüttelt bei Böen bis 60mph.
    Nach einem leckeren Essen und einem mindestens so leckeren Fläschchen Rotwein hat mich das aber nicht vom schlafen abhalten können.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!