Backroads to the Heart

  • Nach fast 7000 Kilometern, die wir innerhalb von 13 Tagen runtergerissen haben, starten wir heute etwas gemütlicher in den Tag und erleben heute: L.A. - German Edition... ;)


    Noch zu einer einigermaßen zivilen Zeit kommen wir noch pünktlich zum "Quality Inn"-Frühstück aus dem Bett und sind einmal mehr äußerst positiv von unserer Unterkunft überrascht. Das angebotene Continental Breakfast ist äußerst reichhaltig, sehr gepflegt und wird ständig nachgefüllt. So starten wir bestens gestärkt in unseren ersten von knapp 4 L.A.-area-Tagen. Ein Blick in den Himmel bzw. Richtung Horizont gibt die Marschrichtung vor: Berge sind nur ansatzweise erkennbar...heute beherrscht der Smog die Szenerie, weswegen wir sämtliche Aussichtspunkte für den heutigen Tag streichen. Der Vorteil, wenn der Mitfahrer den Urlaubsort schon kennt, wird mir wieder schlagartig bewusst....ganz stressfrei machen wir nur das, wonach uns der Sinn steht, ohne dass wir eine Liste von "Must-Sees" abklappern müssen...herrlich laid-back alles!


    Wir schwingen uns in unseren Nissan Rogue und machen uns auf ins Freeway-Chaos...Fernziel wird Santa Monica/Venice Beach und was wir auf dem Weg mitnehmen entscheiden wir mehr oder weniger spontan. Wie ich das von meinem Auslandssemester gewohnt bin, wähle ich die etwas längere Route über den Freeway 57 und anschließend den Freeway 60 Richtung Westen, anstelle der offensichtlicheren 91/5-Lösung...die beinhaltet nämlich die gefürchtete Nummer 5, für die in L.A. folgende Weisheit kursiert: NEVER TAKE THE 5! ...die Interstate ist berühmt-berüchtigt für Stau-Chaos, weswegen es sich durchaus lohnen kann, sie relativ großflächig zu umfahren. Klappt auch heute...schneller als gedacht passieren wir die glitzernde Skyline. Downtown lassen wir rechts liegen und nähern uns dem Pazifik über den Freeway 10. Auf dem Weg dahin befindet sich dann aber doch noch ein Schmankerl, welches ich meiner Kleinen zeigen will (verdammte Must-Sees... ;)).


    Ich steuere die La Brea Tar Pits an, einen geologisch interessanten Hot Spot im Becken von L.A., wo natürlicher Asphalt in kleinen Tümpeln nach oben quellt und sich auch durch die Erde drückt. Der kleine, aber feine Hancock Park bildet sozusagen das Epizentrum des Phänomens. Die leuchtend grünen Parkwiesen sind übersäht mit Verkehrs-Leitkegeln, die die Stellen markieren, an welchen der Teer durch den Rasen kommt. Es riecht dem entsprechend überall nach Straßen-Baustelle. Am berühmtesten geworden ist der Park mit dem geologischen Phänomen aber durch seine spektakulären Funde im Teer: zahlreiche Tierskelette (Mammuts & Säbelzahntiger) wurden im Asphalt nahezu perfekt konserviert und werden bis zum heutigen Tag mit akribischer Vorsicht ausgebuddelt und erforscht. Eine ganze Menge solcher Exemplare kann man sich im architektonisch toll angelegten George C. Page-Museum anschauen.




    Wir sparen uns den biologisch sicherlich interessanten Ausflug heute und steuern stattdessen das sich im Park befindliche Los Angeles County Museum of Art an. Auch hier verzichten wir auf eine ausgedehnte Museums-Tour, aber schon das frei zugängliche Gelände des Gebäudekomplexes ist übersäht mit interessanten Skulpturen und Kunstwerken, u.a. das aus Film und Fernsehen bekannte "Urban Light" mit 202 geometrisch korrekt angeordneten Straßenlampen aus den 1920ern und 1930ern. Auch wenn man nicht allzuviel für Kunst übrig hat, ist dieses kulturelle Zentrum ein toller, interessanter Platz zum Verweilen....vielleicht nicht stundenlang, aber als Abstecher ist das ganze eine tolle Abwechslung.




    Die eigentliche Überraschung wartet allerdings auf der anderen Straßenseite. Auf dem Vorplatz des eigentlich relativ gesichtslosen Wolkenkratzers 5900 Wilshire steht ein Stück deutscher Geschichte, nämlich ein Teil der originalen Berliner Mauer. Zu unserer Verzückung ist ausgerechnet heute ein alternativ angehauchtes Food-Festival mit dutzenden Food Trucks an genau diesem Hochhaus, so dass wir uns spontan zu einer leicht verfrühten Mittagspause an dem Geschichts-trächtigen Bauwerk entschließen.









    Nach kurzem Überblick über das Angebot entschließen wir uns für den Green Truck, an dem es einen veganen Burger namens "Mother Trucker" gibt. Wir überlegen nicht lange und testen das fleischlose Burger-Ungetüm mit rosaner Burger-Sauce (!)... Wenig später sitzen wir zufrieden speisend an der Berliner Mauer mitten in Los Angeles...wir sind beide hin und weg angesichts dieser verrückten Kombination...und vermutlich auch wegen des grandiosen Burgers.


    Anschließend schlendern wir noch ein wenig an den Food Trucks vorbei und machen uns ein Bild von dem Miracle Mile genannten Abschnitt des Wilshire Blvds. Nicht nur das LACMA setzt hier ein Ausrufezeichen für kulturelle Bildung, auch ein Auto-Museum, welches gerade renoviert wird und das sich gerade im Bau befindliche Academy Museum of Moving Pictures stehen hier und werden dem ohnehin schon interessanten Viertel in den kommenden Jahren sicherlich noch einen weiteren Boom verpassen.



    Das zukünftige Oscar-Museum (work in progress)...


    Interessant auch wieder die teils erschreckenden Gegensetze: während der Wilshire Blvd. von Nobelkarossen und Geschäftsleuten übersäht ist, schlägt einem nur eine Straße weiter auf der 6th Street die Armut ins Gesicht, obwohl diese auch wieder erbarmungslos von glitzernden Gated Communities durchzogen wird. Ein Meer der Gegensätze...


    Wenig später geht es für uns weiter Richtung Pazifik. Wir suchen uns einen Parkplatz direkt am Venice Beach und schlendern über den verrückten Ocean Walk, den meine Kleine aufgrund der unzähligen verrückten Künster so liebt. Ich nutze an der Stelle auch noch die Gelegenheit ihr den wahren Grund für den Namen des Viertels zu zeigen, nämlich die putzigen Kanäle, die einen Teil von Venice durchziehen und nach dem Vorbild Venedigs konstruiert worden sind.





    Im Endeffekt ist das nur ein kleines Wohnviertel, welches von Kanälen durchzogen ist, aber der Vibe ist wieder ein völlig anderer. War sie letztes Jahr noch nicht so begeistert von der südkalifornischen Metropole, erkennt meine Kleine mehr und mehr, was ich an dieser Stadt so liebe...die Gegensätze, die Welten, die aufeinander prallen...eine fast schon kleinstädtisch erscheinende Einfamilien-Haus-Kanal-Siedlung nur 2 Blöcke entfernt vom alternativen Hippie-Trubel von Venice Beach, welches wiederrum von den mondänen Protzvierteln Santa Monica und Marina Del Rey umzingelt ist. Dieses elektrisierende Hin und Her wirkt zwar ähnlich anstrengend wie Las Vegas, bietet aber so unglaublich viel mehr unter der Oberfläche, während im Zockerparadies der ganze Overkill binnen Minuten verpufft.






    Nachdem wir durch die kleine Kanalwelt spaziert sind, zieht es uns wieder zurück in den Trubel am Venice Beach....wir genießen einen Großteil des nahenden Sonnenuntergangs am Skate Park direkt am Strand....es ist Kalifornien pur...der Feuerball senkt sich in den gemütlich wogenden Pazifik, während Silhouetten von Abenteuer-lustigen Skate-Freaks den in allen erdenklichen Orange-Tönen leuchtenden Horizont durchspringen. Verträumt schauen wir dem Treiben zu und können uns kaum loseisen...

    ...als dann irgendwann der Hunger wieder kommt, kehren wir schließlich im "On the Waterfront"-Cafe ein. Das ist vielleicht nicht die beste Bar des Strands, aber es gibt ein ganz besonderes Bier...nämlich mein Heimatbier Bitburger! Wann immer ich in L.A. bin, lasse ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen, am Venice Beach exakt 9250 Kilometer von der Braustätte und damit meiner Heimat entfernt ein Bit zu mir zu nehmen....ohne vernünftige Schaumkrone, versteht sich ;) Heute Abend rundet noch ein dramatisch leuchtender Sonnenuntergangs-Himmel und eine ganz brauchbare Pizza das Vergnügen ab. Eine Gruppe Straßenmusiker spielt direkt vor dem Cafe, der Himmel glüht, die Palmen wehen im Wind...es ist so perfekt, wie es nur perfekt sein kann!



    Als es schließlich dunkel wird, machen wir uns auf zum Auto, da Venice nach Einbruch der Dunkelheit auch nicht zu den vertrauens-erweckensten Vierteln gehört. Meine Freundin will zum Abschluss des Tages noch einen Freeway-Shot mit Langzeitbelichtung hinkriegen...ich schlage ihr Downtown vor, doch da das nach Einbruch der Dunkelheit einer Geisterstadt gleicht und die ein oder andere seltsame Gestalt durch die Hochhausschluchten schleicht, planen wir um...ich bringe sie nach Fullerton zu meinem "Haus-Freeway", der 57 auf die Brücke, die ich viele, viele Male zwischen meiner WG und der Uni überquert habe. Meine Freundin beginnt nach Stativ-Aufbau loszuknipsen, während ich in einer Nostalgie-Blase gefangen bin.....wie oft bin ich hier rüber gelaufen...oft mit dem dramatischen Sonnenuntergang im Rücken...als wäre es das normalste auf der Welt, in Orange County nach Hause zu gehen. Ich wünschte, wir könnten hier bleiben und das wieder jeden Abend tun...über die 57, vielleicht noch mit einem kurzen Einkaufs-Stopp am direkt an der Straße liegenden Target und dann ins klimatisierte Apartment mit weichem Teppichboden und typischem Ami-Geruch, als wäre es das normalste auf der Welt....



    "Bin fertig!", steht meine Kleine grinsend vor mir...also wieder zurück zum Parkplatz und ab Richtung Hotel, wo wir den Abend bei seichter Fernseh-Berieselung und Bilder-Gucken chillig ausklingen lassen...

  • Wie jetzt, keine deutsche Currywurst im Foodtruck geholt :D So ein bisschen deutsche Solidarität könnte der brauchen :D


    Aber wie du so schreibst, das gibt auch mein Gefühl für LA wieder: wenn man sich mal auf die Stadt einlässt, sich auch mal abseits der Touri-Hotspots begibt, dann ist LA nicht so schlecht wie viele meinen.

    Wir sind ja beide Vegetarier, wobei es auch die vegetarische Currywurst gegeben hätte, wenn ich mich richtig erinnere....aber ein Burger namens "Mother Trucker"...da kann man(n) unmöglich dran vorbeigehen ;)


    Hihi, ja, so sehe ich das auch....ist wie eine Artischocke...die schmeckt auch erst, wenn man Schicht für Schicht entfernt ;)

  • Es sind doch schöne LA Bilder ;) Sieht doch ganz interessant aus....


    Berliner Mauer in LA :smile2:
    Veganer Burger :huch3: :nix1:


    Ist auch interessant ;)


    Als Vegetarier ist die Auswahl halt etwas eingeschränkt ;) ...aber selber schuld oder so :D

    Venice Beach in der Dämmerung :love: . Ich kann LA ja durchaus etwas abgewinnen, im Moment würde es mich eher dahin ziehen als nach San Francisco ;)


    Ja, mich auch. San Francisco reizt zwar auch, aber L.A. hat für mich irgendwie noch mehr zu bieten..

  • Freitag morgen, halb 10 bei Anaheim, CA...


    Etwas zu lang geschlafen und beim Frühstück getrödelt, aber das muss nach der ganzen Kilometer-Fresserei auch mal erlaubt sein ;) Die Morning Rush Hour ist größtenteils vorbei, also düsen wir direkt los Richtung L.A., wo wir uns erneut eher treiben lassen wollen. Es ist unglaublich warm heute, weit über 30°C mit erhöhter Luftfeuchtigkeit... Zielsetzung für den Abend ist in jedem Fall das Griffith Observatory inklusive ausgedehnter Timelapse-Session vom Sonnenuntergang...




    Da der Verkehr sich wirklich stark in Grenzen hält, kommen wir entgegen der "Never take the 5"-Faustregel heute auch tatsächlich über die berühmt-berüchtigte 5. Nach einer halben Stunde passieren wir Downtown, wo wir unseren ersten Stopp ansetzen. Ich will den Fortschritt vom Wilshire Grand Tower und das brandneue THE BROAD Museum sehen, meine Kleine will sich China Town anschauen....also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und erstmal zum angehenden Wolkenkratzer kurven.


    Mit 335 Metern wird der Wilshire Grand Tower bei seiner Eröffnung 2017 das höchste Gebäude der Stadt werden und damit den ikonischen, 310 Meter hohen US Bank Tower übertrumpfen, welcher seit 1989 die immer noch beschauliche Skyline der Megastadt unvergleichlich dominiert. Eine veränderte Bauordnung macht seit kurzem auch extrem hohe Gebäude ohne Hubschrauberlandeplatz möglich, der bisher aufgrund von Katastrophenschutzbestimmungen Pflicht war. Das eröffnet neue architektonische Möglichkeiten und sorgt zur Zeit für einen wahren Bau-Boom in Downtown L.A.. Die folgende Grafik zeigt anschaulich, was in den nächsten Jahren auf die Stadt zukommt:



    Quelle: A Guide to the Near-Future of the Downtown LA Skyline - Curbed LA


    Den Bau-Fortschritt am Wilshire Grand Tower schaue ich mir im Stop-and-Go-mäßigen Vorbeifahren an und schieße an jeder Ampel ein paar Fotos aus dem Fenster. Allzuviel spektakuläres gibt es nicht zu sehen, aber derartige Bau-Giganten interessieren mich irgendwie....meine Freundin weniger, die sich am Handy von dem vertikalen "Dick-Waving Contest" ablenkt ;)



    Anschließend finden wir ein einigermaßen bezahlbares Parkhaus direkt bei der Walt Disney Concert Hall, welches brauchbare Nachmittagspreise anbietet. Uhrzeit: 12:01...also Nachmittagspreis: check ;)


    Direkt neben der immer noch immens beeindruckenden Walt Disney Concert Hall erhebt sich seit neuestem das The Broad, ein Museum für zeitgenössische Kunst. Die langen Besucherschlangen vor dem Gebäude zeugen von der erst kürzlich über die Bühne gegangenen Eröffnung und bestärkt uns in dem Entschluss, uns den ebenfalls beeindruckenden Bau mit seiner wabenartigen Struktur nur von außen anzuschauen...




    Erwähnenswert ist eine kleine, aber feine angegliederte, brandneue Parkanlage mit Olivenbäumen, die im Betondschungel zum gemütlichen Verweilen einlädt. Auch das gibt's in Downtown L.A....hier schmökern Hipster mit Ipads unter besagten Olivenbäuben, Bänker nehmen ihren Lunch zu sich...und Touristen wie wir laufen knipsend umher. Eine gelungene Chill-Area im hektischen Downtown-Alltag!


    Von hier geht's weiter Richtung Chinatown....wir lassen das Auto im Parkhaus, da es eigentlich nicht weit ist.....aber bei Temperaturen jenseits der 35°C zieht sich jeder noch so kleine Fußmarsch ins Unerträgliche. Auf dem Weg begegnen wir einem leicht verrückten Parkwärter, der uns regelrecht dazu nötigt ein Bild von ihm zu machen, um es jedem in Germany zu zeigen......ehm ja...ist dann hiermit erledigt :D



    Wir überqueren die 101 zu Fuß (über eine Brücke selbstverständlich ;)) und marschieren in der prallen Mittagssonne zum China-Viertel von L.A....tolle Idee, man sollte meinen, ich sollte es mittlerweile besser wissen ;)
    Als die asiatischen Verzierungen verstärkt auftauchen, wird meine von der Architektur eher gelangweilte Kleine auch mal munter und macht endlich ihre DSLR startklar...wurde auch mal Zeit ;)




    Aufgrund der enormen Hitze schaffen wir es nicht allzu weit nach China Town rein. Auch wenn wir den eigentlich sehenswertesten Bereich, auch "Old Chinatown" genannt so auslassen, sind wir uns einig, dass San Francisco hier deutlich die Nase vorn hat. In L.A. versprüht es eher die Atmosphäre einer chinesischen Westernstadt....breite Straßen, Palmen und zwischendrin ein paar chinesische Läden. Selbst Deko-mäßig hält man sich hier stark zurück. Da das Thermometer immer weiter zu steigen scheint, geht's erstmal zurück zum Auto...


    Dabei passieren wir noch den immer wieder schönen Grand Park, der sich zur grünen Lunge von Downtown L.A. gemausert hat. Natürlich kein Vergleich zum Central Park, aber dennoch schön zu sehen, dass sich "grün" auch langsam in der Westküsten-Betonwüste durchsetzt ;) Das ikonische Rathaus der Stadt am Ende des Parks war übrigens bis 1964 das höchste Gebäude Kaliforniens...



    Zurück am Auto wird die Klimaanlage erstmal aufgedreht und wir fahren Richtung mit einem Mordshunger Richtung Hollywood. Entgegen aller Vorsätze landen wir aus irgendeinem Grund am Hollywood Boulevard, den wir eigentlich geschworen hatten in Zukunft zu Meiden, aber ein verdammt guter Crépes-Shop direkt am Kodak Theatre sorgt dafür, dass wir wenig später in selbigem unter perfekt platzierten Sonnenschirmen sitzen, den Kindern beim Plantschen in der toll angelegten Brunnenanlage zuschauen und generell das geschäftige Treiben genießen, während der Hollywood-Schriftzug im Hintergrund in bestem Licht leuchtet...
    Gleichzeitig versuchen wir uns ein bisschen am Foto-Genre Food Porn ;)




    Und wieder ist da dieses Gefühl...an diesem Platz sein und nicht jedes Must-See abhetzen zu müssen, sondern einfach Spots genießen, die wir kennen und mögen und ein Teil des Ganzen zu werden, blending-in und eben nicht ständig als Panorama-Tourist unterwegs zu sein...mitten in Hollywood ein geradezu seltsames Gefühl. Alibi-halber machen wir dann natürlich auch noch ein paar Bilder ;)






    Über kaum nennenswerte Souvenir-Shops-Umwege geht's zurück zum Auto und von da direkt Richtung Griffith Park. Die Sonne ist noch nicht im Untergangsmodus, weswegen sich der Betrieb auf der schmalen Zugangsstraße noch einigermaßen in Grenzen hält. An einen Parkplatz am Observatory selbst ist natürlich trotzdem nicht zu denken...also suchen wir uns was am Straßenrand und machen uns anschließend mit Stativ & Co auf den Weg. Das weltberühmte Observatorium ist nicht unser erstes Ziel, sondern einer der Wanderwege Richtung Bergspitze. Bis oben hin schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig, aber schwebt sowieso eher ein Bild mit Observatorium im Vordergrund und der Skyline im Hintergrund vor....nah rangezoomt, so dass die Entfernung von 9km auf gefühlte 1-2km verdichtet wird und das alles in dramatischer Beleuchtung. Die Licht- und Sichtverhältnisse sind für L.A.-Verhältnisse ganz ordentlich....gab's schon besser, aber auch schon viel, viel, viel, viel, viel schlechter ;)


    Viel zu sagen gibt's da eigentlich nicht....einer der schönsten Orte der Welt, wenn es darum geht, die Sonne untergehen zu sehen...











    Anschließend machen wir uns noch auf zum Griffith Observatory selbst, sehen uns erneut die kostenlose Ausstellung an und werden immer wieder von dem elektrisierenden Stadt-Panorama geradezu nach draußen gesogen. I love this place! Wissenschaft & Panorama...besser geht's doch gar nicht. Wir verbringen Ewigkeiten hier oben, machen Bilder, genießen und verlieben uns mit jeder weiteren Minute noch mehr in dieses Stadt-Ungetüm, das unter uns wuselt wie ein leuchtender Ameisenhaufen...zwischendurch sind Knallgeräusche zu hören, aber nirgends Feuerwerk oder ähnliches zu sehen....hmm




    Irgendwann werden wir dann doch müde....und hungrig...also erstmal letzteres...wir peilen den Sunset Boulevard an, wo es eine alternative Sektion in Hollywood gibt, in der sich ein sehr leckerer vegetarischer Burger-Laden befindet, der heute für unser Abendessen sorgen soll. Auch den kennen wir schon....erneut fühlen wir uns ein bisschen wie Locals...wir kennen das Parkhaus und sitzen im Nu im Restaurant und beißen herzhaft zu...



    Leckeres Teil!


    Dann geht's langsam, aber sicher Richtung Heimat...doch die Rechnung haben wir mal wieder ohne L.A. gemacht: Die 101 ist vollgesperrt, Polizei überall....ich suche mir den Weg Richtung Südosten über Nebenstraßen und komme erst eine ganze Weile später wieder auf den Freeway. Bevor's ins Bett geht, recherchiere ich natürlich noch, was denn da los gewesen ist.....Schießerei mit der Polizei und anschließende Verfolgungsjagd über den Freeway 101.....damit hätten wir die Knall-Geräusche am Griffith dann wohl auch geklärt...gut, dass wir noch was essen waren... ;)

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