Rote Steine satt im Südwesten - unsere 2015er Tour

  • Tolle Fotos von der Bryce Wanderung. Ist bei mit schon fast 20 Jahre her und wir hatten fast das gleiche Wetter. Träum :) .


    Bin gespannt, was Du über die Narrows Wanderung im Zion berichten wirst. Wir sind ca. 2 Std. rein und dann hatte ich die Nase voll, im wahrsten Sinne des Wortes. Es stank so schrecklich nach Urin, da konnte ich
    nicht mehr weiter und habe den Rückweg angetreten.

  • Bei uns sah es ja noch so aus:

    Kaum zu glauben, dass da nur zwei Wochen dazwischen liegen.


    Deshalb konnte uns Cedar Breaks auch mehr beeindrucken als euch.

    In der Reihenfolge ist es wahrscheinlich etwas "fairer" für den Cedar Breaks ;)


    Hach der Bryce, was ist er doch schön

    Finde ich auch immer wieder.

    Wenn ich deine Bilder so sehe, kann ich es fast gar nicht mehr erwarten auch wieder mal im Bryce Canyon zu sein.

    Wann geht's denn los?


    Daher schaffen sie es immer, wieder mich zu überreden, zurück zu kommen

    Dazu muss man uns nicht erst überreden :D :D


    Würdest Du das bitte bei uns im Hikingboard posten, das fehlt uns nämlich noch :eye: Ich könnte es auch kopieren, wenn Du keine Zeit hast und es mir erlaubst

    Kann ich gerne bei Gelegenheit machen, Sandra. Wobei ich momentan - wie meist nach dem Urlaub - ziemlich eingespannt bin. Wenn Du es also selber machen magst - nur zu.


    Einfach traumhaft die roten Felsnadeln.

    Immer wieder schön, gell?


    Die Schönheit erschließt sich erst, wenn man den Bryce C. erwandert.

    Wie bei so vielen Locations im Südwesten.


    Es stank so schrecklich nach Urin, da konnte ich nicht mehr weiter und habe den Rückweg angetreten.

    Das war bei uns überhaupt nicht so :zuck:

  • Dienstag, 23.6.2015 - Narrows


    Die Betten im Harvest House sind echt super - wir haben geschlafen wie tot und werden erst gegen 7:30 Uhr munter.
    Das ist gerade noch genug Zeit bis zum Frühstück, das es hier pünktlich um 8.00 Uhr gibt.


    Tom bereitet uns ein gefülltes Croissant mit Eiern, Käse und Schinken - schmeckt sehr lecker und macht richtig satt.
    Währenddessen plaudern wir mit den Texanern und tauschen Tipps und Erfahrungen aus.


    Wir überlegen, ob wir besser mit dem Shuttle in den Park fahren sollen, da es die letzten Male im Zion immer so voll war, dass sich die Parkplatzsuche am Visitor Center echt schwierig gestaltet hat.
    Aber Tom meint, wenn wir direkt nach dem Frühstück reinfahren, sollte es unproblematisch sein.


    Und so ist es dann auch: wir müssen nur eine Runde über den Parkplatz drehen, und schon haben wir ein Plätzchen gefunden.


    Wir ziehen die Neoprensocken und Spezialschuhe an und packen alles was wir unterwegs brauchen, in den wasserfesten Rucksack.
    Ein Shuttle-Bus steht auch schon bereit, so dass es direkt losgehen kann.


    Um kurz vor 10:00 Uhr steigen wir an der Endstation am Temple of Sinawawa aus und begeben uns zusammen mit vielen anderen auf den Riverside Trail, der zu den Narrows führt.




    Am Anfang hat man das Gefühl, sich mitten in einer Völkerwanderung zu befinden und wir fragen uns schon, ob das mit den Narrows heute die richtige Entscheidung war.
    Denn bei denn aktuellen Temperaturen zieht es natürlich unheimlich viele Leute an's Wasser.








    Als wir dann aber wirklich im Wasser entlang laufen müssen und dieses auch schon mal bis zu den Knien reicht, beginnen sich die Menschenmassen langsam etwas auszudünnen.
    Es sind zwar immer noch sehr viele Leute unterwegs, aber es wird erträglicher.


    Wir treffen auf einen Landsmann aus der alten Heimat und laufen ein Stück mit ihm gemeinsam.
    Ein junger Kerl, der gerade ein Jahr frei macht und die Welt bereist und entsprechend viel zu erzählen hat.








    Nach einer Weile sind wir ihm aber zu langsam, weil ich halt doch ab und zu mal für ein Foto stehenbleibe.
    Er verabschiedet sich und wir laufen wieder alleine weiter.


    Immer wieder geht es durchs Wasser: mal nur knöcheltief, mal bis zum Knie und ab und an wird auch der Hintern nass.


    Die Neoprensocken halten dabei total warm.
    Und mit dem Stock lässt es sich auch sehr gut laufen.
    Er gibt eine gewisse Sicherheit - besonders an solchen Stellen, wo das Wasser so aufgewühlt ist, dass man nicht sieht, wo man hintritt.









    Etwas problematisch allerdings auf dieser Strecke - vor allem für Frauen:
    Es ist nicht wirklich einfach, eine passende Stelle für eine Pee Break zu finden, zumal an Tagen wie heute, wo man nie wirklich mal kurz alleine ist...


    Aber den Ruf der Natur kann man nun mal nicht unbegrenzt lange ignorieren - was muss das muss - und so werden irgendwann einfach sämtliche Schamgefühle über Bord geworfen .


    Nach zwei Stunden kommen wir am Orderville Canyon an.
    Hier machen viele Leute eine Verschnaufpause und drehen danach wieder um.
    Wir laufen aber noch ein ganzes Stück weiter und genießen jetzt, dass hier deutlich weniger Menschen unterwegs sind.
    Nach einer weiteren Stunde finden wir dann ein schönes Plätzchen für eine Mittagspause und halten ein kleines Picknick.








    Als wir gerade wieder aufbrechen wollen, kommt uns unser Landsmann wieder entgegen.
    Er ist noch ein gutes Stück weiter gelaufen und nun schon auf dem Rückweg.
    Wir gehen wieder ein Stück gemeinsam und verabreden, uns später am Visitor Center zu treffen, denn wir haben noch ein paar Dinge, die wir in den verbleibenden Urlaubstagen nicht mehr nutzen können und die für ihn durchaus hilfreich sein könnten.


    Je mehr wir uns dem Ausgangspunkt der Wanderung nähern, umso voller wird es nun wieder und irgendwann gebe ich den Versuch auf, Fotos ohne fremde Leute darauf machen zu wollen.
    Trotzdem sind wir aber froh, dass wir für heute umdisponiert haben - bei dem Wetter war das genau das richtige.









    Gegen 15:45 Uhr sind wir am Tempel of Sinawawa zurück und passenderweise steht auch gerade ein Shuttle Bus abfahrbereit.
    Perfektes Timing .


    Am Visitor Center treffen wir dann unseren Landsmann wieder.
    Wir plaudern noch eine Weile und vererben ihm dann den Grill nebst Holzkohle weiter, den wir vor zwei Wochen von Gabriele in Sedona bekommen haben - wir werden wohl zum Grillen leider keine Gelegenheit mehr haben.


    Zurück im B&B springen wir erst einmal unter die Dusche und machen uns ausgehfertig, dann testen wir das Whiptail Grill Restaurant, was uns Tom empfohlen hatte.


    Andreas nimmt einen Chilli Burger und für mich gibt es einen Burrito.
    Wir sitzen draußen und es ist immer noch verdammt warm - aber für uns ist das die bessere Alternative zur eiskalten Klimaanlage drinnen.


    Das Essen und die Bedienung sind ok - aber nichts besonderes.
    Wir finden es eher recht durchschnittlich - nichts, was wir weiterempfehlen würden...


    Am Abend im B&B passiert nicht mehr viel.
    Wir sitzen im Garten, plaudern mit den anderen Gästen und gehen nicht ganz so spät schlafen.



    Gefahrene Meilen: 3
    Wetter:
    Unterkunft: Harvest House B&B (130 USD + tax)

  • Die Wanderung durch die Narrows haben wir ja auch gemacht. Sind nicht ganz so weit gelaufen wie Ihr, aber auch bei uns waren es Menschenmassen :huch1:
    Trotzdem würde ich immer wieder durch das kalte Nass laufen. :daumen:



    Das ist doch klasse, das der Grill einen weiteren Abnehmer gefunden hat: :clap1:


    Am Visitor Center treffen wir dann unseren Landsmann wieder.
    Wir plaudern noch eine Weile und vererben ihm dann den Grill nebst Holzkohle weiter, den wir vor zwei Wochen von Gabriele in Sedona bekommen haben - wir werden wohl zum Grillen leider keine Gelegenheit mehr haben.


    :)

  • Klasse, dass Euch die Wanderung so gut gefallen hat :daumen1: Aufgrund der Menschenmassen und dem sicher vorherrschenden Geschrei in dem Canyon wäre das nichts für uns, schade, denn eigentlich würde mir das super gefallen.


    Ich kopier die Wanderung vom Peek a boo dann raus, vielen Dank dafür :wink1:

  • Wir sind da auch ein großes Stück gelaufen und es hat uns auch sehr gut gefallen. Damals war auch noch nicht so viel los, irgendwann waren wir sogar ganz allein -aber andere Leute hätten uns eh nicht gestört.
    An manchen Stellen hatten wir teilweise so tiefes Wasser, dass es uns bis zur Brust reichte...


    Wir sind ganz gut ohne Stock klar gekommen und wir hatten Sandalen an...Martina damals mit ihrem lädierten Zeh. Das kalte Wasser haben die Schmerzen etwas gelindert.


    Zwei Fotos aus 2 000
    Hier eine der tiefen Stellen


    Martina etwas vorsichtig, wegen ihrer Zehe

  • Mittwoch, 24.6.2015 - Valley of Fire


    Wie schon gestern sitzen wir mit Mühe und Not pünktlich um 8:00 Uhr beim Frühstück.
    Die Betten hier sind einfach zu gut .


    Heute ist das Haus voll und es haben sich zwei weitere Texaner zu unserer Runde gesellt.
    Zu unserer Überraschung treffen wir am Frühstückstisch auch auf ein UK-Pärchen, das schon in Moab gemeinsam mit uns im Desert Hills B&B übernachtet hat.
    Was für ein Zufall!
    Wir plaudern ganz nett und warten darauf, was Tom uns heute servieren wird.


    Es gibt eine Art Stuffed French Toast mit Würstchen, was leider überhaupt nicht mein Ding ist.
    Aber ich will nicht meckern - allen anderen scheint es recht gut zu schmecken.
    So bekommt Andreas eben die doppelte Portion und ich sorge etwas dafür, dass die Waage nach dem Urlaub bei mir nicht allzu sehr ausschlägt…


    Gegen 9:00 Uhr brechen wir dann auf, nachdem wir noch getankt und die Kühlbox mit Eis versorgt haben.
    Wir sind heute überhaupt nicht in Eile - die Strecke bis Las Vegas ist nicht sehr lang und wir haben nur ein Hauptziel für unterwegs: das Valley of Fire.
    Außerdem gewinnen wir heute ja auch wieder eine Stunde, wenn wir Utah verlassen.


    Gegen 10:00 Uhr passieren wir auf der Interstate die erste Grenze und kommen nochmal für ein paar Minuten durch Arizona.
    Wir stellen unsere Uhren auf 9:00 Uhr zurück und registrieren auch sofort die beiden anderen Konsequenzen des Grenzwechsels:
    Das Tempolimit von 80 gehört der Vergangenheit an und mein 4G Empfang auf dem iPhone ändert sich abrupt auf *No Service*.


    Eine Viertelstunde später dann die nächste State Line.
    Jetzt brauchen wir kein Welcome-Schild um zu wissen, in welchem Bundesstaat wir uns befinden, denn die ersten Casino-Werbungen lassen nicht lange auf sich warten .


    Hier funktioniert dann auch gleich der Empfang mit meinem iPhone wieder - mit AT&T habe ich eigentlich hauptsächlich in Arizona so meine Probleme gehabt.


    Im Valley of Fire angekommen, zahlen wir an der self pay fee station unseren Eintritt und begeben uns dann auf die Parkstraße.


    Das Thermometer zeigt 102ºF - das wird wohl recht heiß werden heute...


    Wir schauen kurz im Visitor Center vorbei, um uns eine Map zu besorgen und entdecken dort dieses große Hinweisschild.



    Als wir uns bei einem Ranger nach einem kürzeren Hike erkundigen, malt dieser die Bedrohung durch die Temperaturen in den düstersten Farben und meint, er könne uns heute leider nur empfehlen, überhaupt nicht zu wandern.
    Wir erklären zwar, dass uns die Wärme nichts ausmacht und wir schon öfter bei solchen Temperaturen gelaufen sind.
    Er schüttelt nur den Kopf...


    Nun gut, da wir nicht hergekommen sind, um nicht zu wandern, verlassen wir uns auf unsere Vorbereitungen und unser Bauchgefühl und fahren erstmal bis zum Parkplatz für den White Domes Trail.
    Schon die Anfahrt entlang der Scenic Road ist faszinierend und wir bekommen schier den Mund nicht mehr zu:
    Die wunderbaren Farben rund um uns herum sind der Wahnsinn - der Name *Valley of Fire* - ist hier echt Programm.








    Am Trailhead angekommen, wundern wir uns nicht wirklich über einen gähnend leeren Parkplatz.
    Wir lassen uns auch vom nächsten Warnschild bzgl. der Wärme nicht beeindrucken, schnüren unsere Wanderschuhe und marschieren mit reichlich Wasser im Gepäck los.


    Der Weg führt auf dem ersten Stück durch tiefen Sand und das Laufen ist recht anstrengend.
    Aber dafür ist es wunderschön und wir genießen die tolle Natur, die wir ganz für uns alleine haben.








    Wir lassen uns viel Zeit, bleiben immer wieder stehen und schauen und staunen über die fantastischen Farben und die vielen interessante Felsformationen.
    Wir kommen durch einen kleinen Slot Canyon und entdecken viele kleine Arche.








    Wir sind total im Farbrausch, ich glaube, wir haben noch nirgendwo soviele bunte Steine gesehen wie hier und der Kameraauslöser glüht.








    Und dann finden wir unterwegs mal wieder ein Smartphone, was heißt, dass wir wohl doch nicht die einzigen sind, die sich über die Ranger-Warnungen hinwegsetzen.


    Nach kurzer Untersuchung stellen wir fest, dass es offenbar einem Franzosen gehört und wir versuchen, die letzte Nummer aus der Anrufliste zu kontaktieren, um den Besitzer zu ermitteln.
    Leider funktioniert das aber nicht, da die SIM-Karte gelockt ist.


    Nach der Rückkehr zum Auto sprechen wir dann noch einige Leute auf das Smartphone an, aber niemand scheint eines zu vermissen.
    So beschließen wir, später im Visitor Center noch einmal zu fragen, aber jetzt wollen wir uns erst mal die berühmte Fire Wave anschauen.


    Es gibt mehrere Möglichkeiten, dahin zu gelangen.
    Für heute - bei unserem ersten Besuch - halten wir uns an den offiziellen Weg, auch wenn dieser wohl etwas länger ist.
    Aber den anderen kennen wir nicht so genau und wir wollen heute kein Risiko eingehen.


    Auf dem Parkplatz steht ein einzelnes Wohnmobil, in dem eine ältere Frau sitzt. Sie erzählt uns, dass ihr Mann alleine zur Fire Wave unterwegs sei und sie hier auf ihn warte, weil es ihr zu heiß sei.


    Kann man verstehen, die Temperaturen sind wirklich kuschelig.
    Nichtsdestotrotz wollen wir die Welle mit eigenen Augen anschauen und laufen los.
    Auch hier verläuft das erste Stück des Weges wieder durch Sand, später dominieren Steine und Felsen.


    Die Umgebung ist wirklich faszinierend und davon, dass die Feuerwelle zur reinsten Pilgerstätte mutiert sei, wie in vielen Reiseberichten zu lesen ist, ist zumindest heute nichts zu bemerken.
    Außer dem einen Mann, dessen Frau am Parkplatz wartet, begegnen wir keiner Menschenseele.






    Als wir dann an der Fire Wave ankommen, sind wir schon etwas geplättet - die 42 Grad machen sich langsam bemerkbar.
    Aber der Anblick entschädigt uns für die Mühen, auch wenn ich mir die Welle aufgrund der Fotos deutlich größer vorgestellt hätte.








    Wir bleiben noch eine Weile hier und schauen uns in der Umgebung um, dann machen wir uns langsam auf den Rückweg mit dem festen Vorsatz, das Valley of Fire noch einmal zu einer kühleren Jahreszeit zu besuchen.
    Von den vielen Schätzen der Natur, die es hier zu entdecken gibt, haben wir auch bei unserem zweiten Besuch nur einen Bruchteil gesehen.


    Kurz bevor wir wieder den Parkplatz erreichen, kommt uns ein Mann entgegen, der nicht unbedingt so wirkt, als ob er hier wandern möchte - er scheint eher auf uns zu warten.


    Und tatsächlich: es stellt sich heraus, dass es der Franzose ist, der sein Smartphone verloren hat.
    Er hatte in der Zwischenzeit mehrere Leute gefragt und so über einige Ecken herausgefunden, dass ein deutsches Ehepaar ein Smartphone gefunden hat und jetzt auf dem Trail zur Fire Wave unterwegs ist.


    Er freut sich total und bedankt sich überschwänglich bei uns und wir sind froh, dass wir das Teil wieder an den Mann bringen konnten.


    Wir halten noch kurz am Parkplatz zur Rainbow Vista und schauen uns hier eine Weile um, aber dann werden die Temperaturen doch zu heftig und wir müssen uns schweren Herzens vom Valley of Fire verabschieden: bei 111ºF brechen wir auf nach Las Vegas.








    Hier kommen wir gegen 15:00 Uhr an und legen im North Premium Outlets einen kurzen Zwischenstopp ein.
    Im Schnelldurchlauf lassen wir ein paar Dollars und sind dafür für heute Abend ausgehtauglich.


    Dann wird die Zeit trotz der heute gewonnenen Stunde langsam knapp.
    Wir düsen als erstes zum Tropicana, um unsere Tickets für die Jan Rouven Show abzuholen, denn die Gutscheine müssen eine Stunde vor Showbeginn eingelöst werden, sonst verfallen sie.


    Die Schlange am Ticket-Schalter verheißt zuerst nichts Gutes, aber dann kommt ein netter Angestellter und bedient vorzugsweise Kunden mit vorbestellten Karten.
    Glück gehabt.


    Dann geht es zum Flamingo, wo wir auf einen schnellen Checkin hoffen.
    Allerdings gestaltet sich schon die Parkplatzsuche schwierig.
    Erst auf dem allerletzten Level sind einige wenige Plätze frei.
    Jetzt heißt es Koffer schnappen und zum Checkin sprinten - aber dort oh Schreck:
    In der Schlange stehen mindestens 70-80 Leute, das schaffen wir nie und nimmer, nicht mal ungeduscht...


    Wir überlegen schon, ob wir zurück zum Tropicana gehen sollen und erst nach der Show einchecken, da kommt mir meine Mama in den Sinn.
    Sie hat immer gesagt "Du musst nur schwätzen mit die Leut" - also tue ich das.
    Ich erkläre den beiden Asiaten, die ganz vorne in der Schlange stehen, kurz unsere Situation und sie lassen uns tatsächlich vor.
    So sind wir die nächsten und alles geht ganz fix .


    Wir bekommen ein Zimmer im 18. Stock, was wir nur ganz oberflächlich inspizieren, schnell unter die Dusche springen und uns dann ein Taxi zum Tropicana nehmen.




    So sind wir immerhin 20 Minuten vor Show-Beginn da, können uns sogar bei Starbucks noch schnell etwas zwischen die Zähne schieben und dann ist auch schon Showtime.


    Und was soll ich sagen: wir sind restlos begeistert. Die Show ist einfach sensationell - phänomenal - unfassbar.


    Wir sitzen ganz vorne genau an der Bühne und erleben alles hautnah - teilweise können wir sogar hinter die Kulissen schauen.
    Aber so sehr wir uns auch bemühen herauszufinden, wie ein Trick funktioniert - wir werden immer wieder mit neuen Wendungen überrascht.


    Auch wenn man einige der Tricks in irgendeiner ähnlichen Form vielleicht schon mal gesehen hat - mit Sicherheit noch nie in dieser Perfektion und mit dieser Wahnsinnsgeschwindigkeit.


    Dabei ist Jan Rouven ist ein sehr sympathisch gebliebener Magier, der sich auch nach der Show noch Zeit mit seinen Zuschauern für Fotos und Autogramme nimmt.


    Im Anschluss an die Show bummeln wir noch eine Runde über den Strip und gehen im Outback Steakhouse etwas essen.
    Wir teilen uns eine Blooming Onion als Vorspeise und dann gibt es ein Sirloin Steak für mich und Lammkoteletts für Andreas.
    Beides in gewohnter Outback-Qualität.


    Auf dem Rückweg zu unserem Hotel kommen wir am Bellagio vorbei, wo gerade die Wasserfontänen im Gange sind. Wir schauen eine Weile zu, streifen noch durch die Forum Shops und verschwinden dann in unserem Zimmer.
    Zum Fotografieren war es irgendwie schon zu dunkel und es sind nur zwei kümmerliche Bilder entstanden:




    Andreas geht noch mal auf ein Bier nach unten und schaut den Spielern im Casino zu, aber ich habe keinen Nerv mehr auf die Stadt - Las Vegas ist einfach nicht mein Ding: zu hektisch, zu crazy, zu abgefahren.


    Ich tippe noch etwas am Reisebericht bis Andreas wieder kommt und dann wird in Sin City das Licht ausgeknipst.



    Gefahrene Meilen: 212 Klick
    Wetter:
    Unterkunft: Flamingo (85 USD + tax)

  • leider dauert es noch zu lange bis wir bei kühleren Temperaturen hin können

    Das ist der Vorteil, wenn die Kinder aus dem Haus sind :D


    Gab es kein Murren hinter den Asiaten, dass die Euch vorgelassen haben?

    Erstaunlicherweise hat niemand herum gemosert - da haben wir echt Glück gehabt, sonst hätten wir das nie und nimmer geschafft.


    Eure Bilder geben mir einen richtig schönen Vorgeschmack auf das was ich in ein paar Wochen sehen werde. Klasse!!

    Na dann wünsche ich schon mal einen schönen Urlaub :wink1:

  • Donnerstag, 25.6.2015 - Red Rock Canyon, Death Valley


    Eigentlich sind wir heute recht früh munter und - da bei der Lautstärke der Klimaanlage und der Hellhörigkeit der Wände an ein Weiterschlafen nicht zu denken ist - auch sehr schnell aus den Betten. Aber da wir es heute nicht besonders eilig haben, lassen wir uns viel Zeit und trödeln ziemlich herum.


    Die Schlange beim Auschecken ist dann auch nicht gerade die kürzeste und so wird es doch recht spät, bis wir loskommen. Wir beschließen, irgendwo unterwegs etwas zu essen. Auf Frühstücksbuffet in einem der großen Hotels haben wir irgendwie keine Lust mehr, wir wollen eigentlich nur noch raus aus Las Vegas. Das ist einfach nicht unsere Stadt .


    Noch ein kurzer Stopp am Welcome-Schild und ein paar schnelle Fotos, dann fahren wir los in Richtung Red Rock Canyon Park und lassen den Glimmer und das Bling Bling der Stadt hinter uns.




    Unterwegs halten wir bei einem Hash House - diese Kette wollten wir schon immer mal ausprobieren und da es mittlerweile bereits 9:30 Uhr ist, haben wir ordentlich Hunger.
    Was wir dann aber auf den Tisch bekommen, ist selbst mit dem größten Hunger der Welt nicht zu bewältigen:


    Es schmeckt zwar wirklich sehr gut, aber es ist total mächtig und da man ja als Schwabe nun mal nichts stehen lässt, was man bezahlt hat, ist mir hinterher sooooo schlecht...



    Gegen 11:00 Uhr kommen wir dann im Red Rock Canyon Park an. Wir fahren zuerst einen großen Teil des Scenic Drive ab, halten an den vielen Viewpoints und verschaffen uns einen ersten Eindruck davon, was uns hier im Park erwartet.


    Was wir sehen, ist ganz nett und gefällt uns eigentlich recht gut und so ziehen wir am Trailhead zum Icebox Canyon die Wanderschuhe an, trinken nochmal gut und marschieren los. Wir haben im Vorfeld gelesen, dass dieser Wanderweg recht schattig und gut geeignet sein soll für heiße Tage und das können wir heute gerade gebrauchen.






    Als wir dann aber auf dem Trail unterwegs sind, gibt es keinen Schatten weit und breit. Es ist richtig warm und außerdem ist mir immer noch vom Frühstück total übel, so dass ich die Wanderung nicht wirklich genießen kann. So kehren wir nach einer Stunde wieder um - es geht einfach nicht mehr.






    Keine Ahnung, ob es nun dieser missglückte Wanderversuch war, oder einfach, weil wir in den vergangenen Tagen schon so viele andere Naturschönheiten bewundern konnten - jedenfalls halten sich unsere Begeisterungsstürme über den Red Rock Canyon Park in Grenzen. Ganz nett aber nochmal müssen wir da nicht unbedingt hin.






    Um kurz vor zwei verlassen wir den Park wieder und machen uns nun gemütlich in Richtung Death Valley auf.
    Die Fahrt ist recht entspannt, wir kommen unterwegs wieder an ersten vereinzelten Joshua Trees vorbei und zwei Stunden später erreichen wir das Tal des Todes.




    Hier sind die Temperaturen zunächst gar nicht so hoch wie befürchtet. Am Parkeingang haben wir “nur” 110ºF und als wir wenig später in die schmale Straße zum Dante’s View einbiegen und immer mehr an Höhe zulegen, gehen sie sogar deutlich in den zweistelligen Bereich zurück. So "kühl" hatten wir es heute den ganzen Tag noch nicht .


    Oben angekommen, bietet sich ein beeindruckendes Bild: wir blicken auf Badwater - mit 85 Metern unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt der USA - und gleichzeitig erhebt sich auf der anderen Seite mit dem 4418 Meter hohen Mount Whitney der höchste Berg der kontinentalen USA. Was für ein grandioser Anblick - schade nur, dass es so trüb ist...






    Was hier übrigens auch wieder recht deutlich zu sehen ist, sind die riesigen Smog-Wolken, die von den aktuellen Waldbränden in Kalifornien herrühren.


    Nach der Aussicht von oben wollen wir jetzt mitten hinein in die Badlands und uns den Twenty Mule Team Canyon anschauen. Er bekam seinen Namen, weil hier im 19. Jahrhundert das im Death Valley abgebaute Borax mit Maultierwagen abtransportiert wurde.






    Die Fahrt durch den Canyon auf der holprigen Schotterstraße ist zwar nur kurz, aber wirklich toll. Die Farben leuchten fantastisch und wir halten immer wieder zum Fotografieren an.






    Plötzlich kommt uns ein Auto entgegen. Wir sind erst etwas erschrocken - immerhin ist das hier eine Einbahnstraße - aber es ist nicht sehr eng, so dass wir gut aneinander vorbeikommen. Als wir den Fahrer - einen Italiener - darauf aufmerksam machen, dass es sich hier um eine One Way Strecke handelt, meint er nur, dass es eine so furchtbar lange Straße wäre - kein Ende abzusehen - und er deswegen umkehren müsse .


    Unseren nächsten Halt machen wir am Zabriskie Point. Die Aussicht von hier ist auch immer wieder schön.




    Das Thermometer ist mittlerweile doch noch etwas geklettert - wir haben jetzt 118ºF - und so streichen wir vorerst weitere Aktivitäten, die irgend etwas mit Bewegung im Freien zu tun haben und checken stattdessen erst mal in der Furnace Creek Ranch ein. Wir beziehen unsere Cabin und inspizieren erst einmal alles.


    Das Zimmer ist ok: normaler Motel-Standard und alles ist sauber und gepflegt - kein Grund zur Klage aber auch keine Begeisterungsstürme. Klimaanlage und Deckenventilator tun ihr Bestes, um es im Zimmer halbwegs erträglich zu gestalten - nur im Bad muss man sich schon arg beeilen, wenn man aus der Dusche kommt. Hält man sich dort zu lange auf, ist man so schnell wieder durchgeschwitzt, dass man glatt noch einmal duschen kann.




    Und die Dusche bietet noch eine weitere Besonderheit: Hat man in manchen Hotels hin und wieder mal das Problem, recht lange auf warmes Wasser warten zu müssen, ist es hier nahezu unmöglich, *kaltes* Wasser zu bekommen. Nur mit absolut minimaler Auslenkung des Drehschalters bleibt es halbwegs kalt - was dann aber wiederum zur Folge hat, dass das Wasser mit der Fließgeschwindigkeit von Honig aus der Brause tröpfelt...


    Wir kühlen uns etwas ab, chillen eine Runde und lümmeln auf den Betten herum. Später gehen wir in’s Forty-Niner Café, obwohl mir eigentlich schon beim Gedanken an Essen wieder leicht übel wird...


    Andreas nimmt einen Burger, ich teste ganz vorsichtig die Hiker Pasta und mit einem Gläschen Wein zusammen geht es ganz gut . Das Preis-Leistungs-Verhältnis im Lokal ist zwar eher schlecht - aber viel Auswahl hat man hier ja nicht...


    Gegen 22:30 Uhr verkrümeln wir uns wieder in unsere Cabin und hoffen, dass Klimaanlage und Ventilator über Nacht durchhalten…



    Gefahrene Meilen: 180 Klick
    Wetter:
    Unterkunft: Furnace Creek Ranch (144 USD + tax)

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