Wild Life in the Wild West

  • Zwei kapitale Elchbullen - wird Zeit, dass ich sowas auch mal zu sehen bekomme. Na, vielleicht nächstes Jahr :smile:


    Dieser Fluß der unter dem Felsen verschwindet ...interessant. Aber irgendwo muß das Wasser doch hin und du schreibst, es gibt keinen "unterirdischen Flusslauf" :zuck: Seltsam??



    Zitat

    Außerdem finde ich es immer problematisch, den Leuten in bewohnten Häusern durchs Fenster zu schauen.


    Dein Ernst :gru1: Hier wohnen noch Leute ... :huch1:

  • Da hast du ja echt Glück mit den zwei Elchbullen gehabt. Einfach toll wie die Tiere aussehen.
    Wir hatten damals leider kein Glück. eine Elchkuh war das einzige was wir 2009 vor die Linse bekommen haben und das auch gerade nur so noch.


    Schon erstaunlich, was es für Fotografen gibt und wieviele dann gleich an einem Fleck sind. Ob die gewusst haben, dass sie abgelichtet werden? ;)


    Bin schon auf den nächsten Tag gespannt, was du noch alles im Grand Teton zu Gesicht bekommst.


    LG
    Carmen

  • So nun habe ich den Bericht gelesen.
    Und da sind natürlich interessante Punkte für mich dabei:


    South Pass City - und du hattest entgegen der Regel keinen Plattfuss
    Atlantic City - warst du nicht im Friseursalon und im Cafe. Insbesondere das letzte wäre einen Stopp Wert gewesen
    Sink Canyon SP - die Forellen sind schon geil. Leider hatte ich wie du keine Angel dabei - sonst wäre der BBQ fällig gewesen :D

  • Wird Zeit, dass es mal wieder weiuter geht. Sonst muss ich noch mit mir selber quengeln ;)


    15.9.11


    Nach relativ kurzer Nacht schellte um 5:30h der Wecker. Grand Teton ist ein Sonnenaufgangspark!
    Ein Blick vom Balkon zeigte allerdings nicht nur keinen einzigen sichtbaren Stern sondern kaum sichtbare Straßenlaternen. Nebel bis zum geht nicht mehr.
    Irgendwie war ich darüber gar nicht so furchtbar böse und bin schnell wieder unter die warme Decke gekrochen und habe noch 2 Stunden Schlaf drangehängt ;). Auch der zweite Blick aus dem Fenster gegen 7:30h zeigt weiterhin dichte Suppe draußen, so dass ich nach Kaffee, Zigarette, Dusche, etc. ganz gemütlich frühstücken gegangen bin. Gegen 10:00h habe ich mich dann endlich auf den Weg in den Park gemacht. Zu diesem Zeitpunkt begann der Nebel sich zu lichten und es sah so aus:



    Kaum kam ich auf dem Weg in den Park über die ersten Hügel, riss der Nebel und der Himmel auf und die Sonne war da.



    Zuerst habe ich an der Parkstraße den einen oder anderen Aussichtspunkt angefahren.



    Von weitem habe ich auch eine Herde Elks gesehen aber die Damen haben mir demonstrativ den Rücken (oder auch ein anderes Körperteil) zugekehrt.



    Da es dort relativ voll war, bin ich bei der ersten Gelegenheit auf eine Gravelroad abgebogen , die zur Lupine Meadow führte. Von dort hat man einen etwas näheren Blick auf die Berge.



    Mit dem Tele konnte man von hier aus eine Reiher kaskadenartig angeordneter Wasserfälle bewundern.



    Von der selben Piste aus gibt es einen Zugang zum südlichen Ende des Jenny Lake.



    Ich habe mich dann so langsam an den Seen entlang nach Norden vor gearbeitet.


    Jenny Lake Overlook


    String Lake


    Da und dort bin ich auch ein wenig am Ufer entlang gewandert. Auf den klassischen Trail zu den Hidden Falls habe ich verzichtet. Den hatte ich schon vor 7 Jahren gemacht.
    Am frühen Nachmittag hatte ich den Jackson Lake erreicht, an dem meine nächste Unterkunft, die Signal Mountain Lodge lag.



    Obwohl ich vor der offiziellen Check-in Zeit da war, war meine Cabin schon fertig und ich konnte das Gepäck abladen. Im Saloon habe ich mir einen Bowl Chili gegönnt und mich dann wieder auf den Weg gemacht.
    Mein nächstes Ziel war der Signal Mountain. Eine nette Serpentinenstraße führt hinauf auf ca. 2400m und man hat eine schöne Aussicht auf einen großen Teil des Parks.




    Nach so viel Bergen und Seen stand mir der Sinn jetzt zur Abwechslung mal nach einem Fluss. Über eine kurze Gravelroad bin ich vorbei an Cattlemans Bridge (eine Brücke, die in den Anfangszeiten des Parks zum Rinder treiben genutzt wurde und vorn der genau gar nichts mehr zu sehen ist) an den Snake River gefahren.


    Man befindet sich dort sozusagen auf der Rückseite von Oxbow Bend. Ich fand dieses Fleckchen einfach traumhaft schön. Außer zwei Anglern war niemand dort und die Stille war himmlisch.



    Also habe ich meinen Campingstuhl aus dem Auto geholt (habe ich von Sandra und Klaus gelernt ;)), meine Kamera aufs Stativ gestellt und es mir gemütlich gemacht. Man sollte an dieser Stelle neben Wasservögeln auch Otter und gelegentlich Elche beobachten können. Also warten wir mal ab.



    Nach einer Weile bemerkte ich am gegenüberliegenden Ufer eine Bewegung. Und tatsächlich, da waren zwei Otter, die am an der Böschung herum turnten.



    Nach einer Weile schwammen sie quer über den Fluss und entfernten sich. Aber während ich mich mit einem englischen Fotografenpärchen und einem amerikanischen Pärchen unterhielt, die inzwischen von den Ottern angelockt worden waren, tauchten sie schon wieder auf und hatten den Rest der Familie mitgebracht. Insgesamt waren es 7, wohl eine Mutter mit ihren fast erwachsenen Jungen.



    Muttern hat dann eine recht kapitale Forelle gefangen und sich am Ufer darüber her gemacht. Der Nachwuchs schaute immer mal wieder vorbei, ob er nicht was abbekommen könnte.





    Ein junger Seeadler hat ebenfalls vorbei geschaut.



    Seine Eltern kreisten wie auch ein paar Ospreys gelegentlich über uns aber immer so hoch, dass mir kein brauchbares Foto gelungen ist.


    Hat echt Spaß gemacht, diese quirligen Tierchen in aller Ruhe beobachten zu können. Ich habe ihnen fast zwei Stunden lang zugesehen, bis sie sich schließlich in ihren Bau zurück gezogen haben. Gerade noch rechtzeitig. Denn es war schon recht spät und ich wollte noch zum Oxbow Bend. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang war ich dort. Eigentlich ist es eher eine Sonnenaufgangslocation aber ich fand die Berge im Gegenlicht mit den Spiegelungen im Wasser davor auch ganz nett.





    Von den Amerikanern bei den Ottern hatte ich gehört, dass in den letzten Tagen an der 'Two Ocean Road' ganz in der Nähe von Oxbow Bend mehrfach eine Grizzly Mutter mit drei Jungen zu sehen gewesen wäre. Die werde ich morgen mal besuchen (oder hoffentlich sie mich).


    Abends war ich im Restaurant der Lodge recht gut essen und habe dort Wendy und Terry (die Engländer von den Ottern) wieder getroffen. Wir haben im Saloon noch einen Absacker genommen und uns nett unterhalten.
    Allzu spät ist es zum Glück nicht geworden. Morgen will ich doch mal wieder einen Sonnenaufgang sehen.

  • Wann kommt der nächste Tag? Quengel!!!


    Na gut!



    16.9.11


    Heute gab es keine Ausreden. Eine dreiviertel Stunde vor Sonnenaufgang war ich unterwegs zum Oxbow Bend. Dort konnte ich in aller Ruhe bewundern, wie sich der Himmel vor Sonnenaufgang langsam einfärbte und der Nebel vom Wasser aufstieg.




    Nach einer Weile erreichte Das Licht der aufgehenden Sonne dann die Tetons. Leider war es recht dunstig. So dass der „Alpenglow“ nicht so intensiv ausfiel, wie ich mir das vorgestellt habe.



    Ich habe nach der Fotosession noch eine Weile mit einem Amerikaner gequatscht, der neben mir gefroren hatte (an diesem Morgen wären ein paar Handschuhe nicht schlecht gewesen). Danach habe ich mich auf die Suche nach der Grizzly-Dame gemacht. An der Stelle, die die beiden Amerikaner mir gestern beschrieben hatten, standen schon 5 oder 6 Autos und alles starrte auf die Wiese davor. Es war aber nichts zu sehen. So langsam verabschiedete sich daraufhin ein Auto nach dem anderen. Ich habe mir gesagt, dass die Chance hier so groß ist wie irgendwo sonst, bin geblieben und habe aus den Vorräten in meiner Kühlbox ein Frühstück gebastelt. Danach und nach einer Verdauungszigarette war die Wiese vor mir so leer wie vorher. Nach ein paar Worten mit dem einzigen anderen „Aufrechten“, der noch dort geblieben war, habe ich aufgegeben und mich ins Auto gesetzt, u, mein Glück an einer anderen Stelle zu versuchen.
    Aber was war das? Da hatte sich doch gerade was bewegt, oder nicht? Der Nachbar hatte es auch gesehen und sein Fernglas hochgerissen. Nach kurzer Zeit konnte man dann auch ohne Fernglas erkennen, dass die Bären-Lady endlich aufgetaucht war.



    (Originalbild mit 400mm ohne Ausschnittvergrößerung)


    Da war sie etwa 150 bis 200m weit weg.
    Nach einer Weile entdeckte ich hinter ein paar Büschen auh den spielenden Nachwuchs.



    Ganz langsam kamen sie näher, wanderten allerdings auch weiter nach rechts auf eine andere Wiese. Die Schar der Beobachter und Fotografen, die sich natürlich inzwischen natürlich längst angesammelt hatte, immer parallel dazu.



    Inzwischen war auch ein Ranger vor Ort, der mit einem Lasermessgerät ständig kontrollierte, die weit die Bären noch von uns entfernt waren. Bei 100 Yards hat er uns gnadenlos zu den Autos zurück getrieben.



    Man konnte aber noch erkennen, dass die Bärenfamilie sich Richtung Straße bewegte. Also versuchte natürlich jeder so schnell wie möglich dort hin zu kommen, wo sie hoffentlich die Straße überqueren würden. Natürlich standen dadurch so viele Autos kreuz und quer auf der Straße, dass ich die Bären nur gelegentlich durch ein paar Fenster erkennen konnte. Na klasse!


    Aber sie hatten Mitleid mit mir und drehten wieder nach rechts, um genau an meinem Beifahrerfenster vorbei zu laufen.






    Als alle 4 die Lichtung verlassen hatten und zwischen den Bäumen verschwunden waren, musste ich erst mal tief durchatmen. Nachdem sich das Autochaos aufgelöst hatte, bin ich nur auf den Parkplatz gefahren, habe mir eine Zigarette angezündet und hatte einfach nur das breite Grinsen im Gesicht. Was für ein Glück, diese tollen Tiere so aus der Nähe sehen zu dürfen! Und das auch noch aus dem sicheren Auto heraus und nicht auf einem Trail ;).


    Dann bin ich die Straße weiter hinauf gefahren bis zum Two Ocean Lake, einem ganz hübschen Gebirgssee. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich nicht zum besseren verändert aber immerhin war es noch trocken.




    Trotz drohender Wolken bin ich anschließend den östlichen Teil des Parkloops gefahren und für den Sonnenaufgang ma nächsten Morgen 'gescoutet'. Schwabachers Landing hat mir sehr gut gefallen.



    Ich bin dort einen kurzen Trail gelaufen, an dem man an ein paar Beaver Ponds vorbei kommt. Leider ließen sich die Bewohner aber nicht sehen.
    Ein weiteres klassisches Postkartenmotiv des Grand Teton wollte ich natürlich auch noch sehen. Moultons Barn – das heißt eigentlich sind es zwei verschiedene Scheunen mit tollem Blick auf die Berge dahinter – liegt an der 'Mormon Row' im Südosten des Parks.




    Südlich davon kommt man auf eine Straße, die parallel zum Gros Ventre River verläuft. An dem Campground dort soll man häufig Elche sehen können. So weit kam ich aber gar nicht, weil ich vorher auf meine erste Bisonherde auf dieser Reise gestoßen bin.



    So richtig glücklich schaut er nicht. Ich glaube, auch Bisons mögen Herbstregen nicht so besonders.


    Als ich beim Abzweig zum Campground angekommen war, sah in ein paar 100m voraus einen kleinen Stau und dachte mir, dass ich vielleicht erst nachschauen sollte, was es dort zu sehen gibt. Gute Entscheidung!
    Auf der anderen Seite des Flusses stand eine Elchfamile (Bulle, Kuh und halbwüchsiger Nachwuchs).





    Das ist der Nachwuchs. Die Dame des Hauses kam leider nie aus dem Gebüsch heraus.


    Zum Campingplatz wollte ich auch noch mal, wurde aber wieder von den Bisons aufgehalten, die jetzt auf und direkt neben der Straße entlang liefen. Gut, mache ich halt noch ein Fotos von denen. Inzwischen hatte es zumindest aufgehört zu regnen und sie sahen etwas zufriedener aus.



    Am Campingplatz habe ich dann übrigens nichts gesehen.
    Das Wetter war immer noch nicht toll. Immer mal wieder fing es an zu tröpfeln. Ich bin also langsam wieder Richtung Lodge gefahren. Ganz in der Nähe der Stelle, wo sich Mrs. Grizzly gesehen hatte, standen direkt neben der Straße ein paar Sandhill Cranes (Kanada-Kraniche), die dringend geknipst werden wollten. Ich habe ihnen den Gefallen getan.




    Bei der Lodge habe ich für eine kleine Ehekrise bei Wendy und Terry (den Engländern von gestern) gesorgt. Sie haben auch nach dem Bären gesucht, sind aber die Straße auf und ab gefahren. Terry hatte dann keine Lust mehr und so sind sie (mehr oder weniger gegen Wendy Willen) wo anders hin gefahren. Wie sich herausstellte war das ca. 5 Minuten, bevor Familie Grizzly auftauchte. Diese Information brachte ihm sofort ein „See, I told you so!“ von seiner Frau ein. Bei der anschließenden „angeregten“ Diskussion habe ich mich lieber diskret zurück gezogen. ;)
    Zurück in meiner Cabin habe ich zunächst mal die Fotos überspielt und beschlossen, ein bisschen die Beine hoch zu legen. Ich war ja immerhin schon gut 10 Stunden unterwegs. Beim Beine hochlegen habe ich wohl auch ein bisschen die Augen zu gemacht und bin erst pünktlich zum Abendessen wach geworden.
    Als ich aus dem Fenster sah, taute ich meinen Augen nicht – strahlender Sonnenschein. Es waren aber nur noch 15 Minuten bis zum Sonnenuntergang, so dass ich auf weitere Ausflüge verzichtet habe und gleich zum Essen gegangen bin. Außer dem Frühstück aus der Kühlbox hatte ich den ganzen Tag nichts gegessen.
    Nach dem Essen habe ich noch mal durch meine ilder geschaut und mir „The Kings Speech“ auf DVD angeschaut (hatte ich unterwegs in einem Walmart gekauft). Toller Film!


    Wenn ich so darüber nachdenke war das wahrscheinlich der genialste Schlechtwettertag, den ich je in einem Nationalpark hatte.

  • also um die Otter und Sandhills beneide ich dich ja richtig :wink2:
    Einfach nur toll. Und dann noch ein Baerchen dazu, herrlich. Vielleicht soltle ich mich mal an deine Fernsen heften, um etwas mehr Wildlife zu sehen, he he.
    Ganz tolle Tage, ich bin echt begeistert.


    Und zu der Kaskade im Zoom, ja da muesste es noch ein paar Infos geben. Also die gefaellt mir ja total. Da kann man garantiert irgendwie hingelangen :smile:
    Und wieder tolle Landschaftsbilder, das blieb mir ja bisher verwehrt. Oh Wunder, wegen schlechten Wetter.

  • Was für ein toller und erlebnisreicher Tag, auch wenn das Wetter nicht so mitgespielt hat.
    Aber die Bärensichtungen waren ein Erlebnis. Und süss sehen sie aus die Kleinen. :herz1::herz1:


    Aber auch die Bisons, Elche und Kraniche haben sich gelohnt.


    Schade, dass es an der Mormon Row nicht aufgerissen ist. Mit tollem Blick auf die Tetons wäre es noch schöner. Aber alles kann man nicht haben und morgen ist ja schließlich auch noch ein Tag, oder?


    LG
    Carmen

  • Wird Zeit, dass es mal wieder weiuter geht.


    Seh ich auch so.


    Also, mich verarschst du nicht. So viele Tiere? So viele verschiedene Tiere? Und dann auch noch Cubs? So tolle Fotos? Ich bitte dich. Sag jetzt sofort, wo die Fotos her hast. Sag, dass das ganze eine Verarsche ist. Sonst renn ich hier sofort mit dem Kopf gegen die Wand.


    :D


    Oh mein Gott, ich krieg beim Betrachten der Bilder doch tatsächlich einen <zensiert>.


    Und der Jenny Lake, ist das nicht der mit den Brus.twar.zen?

  • Sonst renn ich hier sofort mit dem Kopf gegen die Wand.


    :D


    Oh mein Gott, ich krieg beim Betrachten der Bilder doch tatsächlich einen <zensiert>.


    Dann musst Du DIr doch um den Kopf keine Sorgen machen. Du rennst ja dann eher mit dem <zensiert> gegen die Wand! :smile:

  • Dann musst Du DIr doch um den Kopf keine Sorgen machen. Du rennst ja dann eher mit dem <zensiert> gegen die Wand! :smile:


    :huch1::lach3::lach3:

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