Kann man auch selber fahren klar. Aber der Jeep kostet sicher 250$ am Tag + Spirt und Versicherung. und die Tour ist mit 145$ noch recht günstig. Wir haben die mal unten an der Potash getroffen. Sind Jeeps mit 2-4 Leuten drin. Gibt es als 1 Day Trip aber auch als 3 Day Trip, da aber nicht mehr ganz so billig.
Hmja, hab mich jetzt auch mal da ein bisschen reingelesen und werde mal ausführlich kalkulieren, was bei meinem nächsten Moab-Aufenthalt gemacht wird......sowas war eigentlich erst mal nicht für nächstes Jahr geplant, aber plötzlich kriege ich doch wieder Lust...Danke
Schön, wie du deine Eindrücke und Gefühle beschreibst.
Diese Landschaft lässt einem irgendwie ehrfürchtig werden.
Vielen Dank!
Ja, zweifellos!
Alles anzeigenJetzt musste ich aber gewaltig aufholen und der alte Mann ist richtiggehend ausser Atem.
Am Faithful ging es uns beim letzten Besuch vor zwei Jahren genau gleich. Das im Gegensatz zu unserem ersten Besuch vor mehr als 20 Jahren.
In Moab muss es wohl immer mal ein Gewitter geben, da kenne ich eigentlich fast nichts anderes.
Ernst
Zack Zack! Aber jetzt über's WE geht's etwas langsamer erstmal...;)
Schön beschrieben Eindrücke einer durchaus sehr bekannten Ecke Dazu nette Fotos.
Muß wohl heftig gewesen sein, dieser Sturm...schade, dass Ihr dadurch nicht in die Brewery konntet
Geht es dem Kreislauf wieder besser
Kreislauf ist schon lange wieder ok, danke der Nachfrage Und ja, mit der Brewery war sehr schade, da kann man nämlich exquisit und ziemlich günstig essen und dazu noch ziemlich gutes Bier genießen
.....und weiter geht's!
Um 4h nachts klingelt der Wecker...ich habe am Vorabend mit dem Gedanken gespielt, in aller Herrgottsfrühe für den Sonnenaufgang zum Mesa Arch aufzubrechen. Ein Blick am Vorhang vorbei zerschlägt die Pläne augenblicklich...Sandsturm....also erstmal weiterschlafen und den Punkt weiter auf der To-Do-Liste belassen...
Aufgestanden wird dann gegen 8, wir frühstücken, packen unser Zeug und verlassen Moab, welches langsam aber sicher aufklart, Richtung Süden. 286 Meilen nach Page liegen heute vor uns...für unsere Verhältnisse also mehr oder weniger eine kurze Spazierfahrt
Einen ersten Halt machen wir an einem kleinen, malerisch gelegenen Rastplatz namens Kane Springs, der recht gut zu finden ist, weil er direkt vor dem unübersehbaren Hole In The Rock-Felsen liegt, auf dem zu allem Überfluss auch noch ein Jeep Werbe-wirksam platziert ist.
Die Kane Springs Picnic Area selbst ist wunderschön zwischen imposanten roten Felsen angelegt, verfügt über sehr saubere Toiletten und ist der ideale Zwischenstopp für eine kleine Frühstückspause. Das unmittelbar folgende Hole N The Rock, ein in den riesigen roten Felsberg gebautes kleines Haus, an welches touristisch wirksam ein Mini-Zoo angegliedert wurde, ignorieren wir bewusst und verlieren stattdessen keine Zeit. Ich will nicht zu spät im Monument Valley ankommen, da der Sonnenuntergang hier schnell nicht ganz so fotogene Schatten auf die imposanten Felsen zaubert. Also Gas!
Wir passieren herrliche Landschaften mit den La Sal Mountains im Rückspiegel, durchqueren Monticello und kurz darauf Blanding und entscheiden uns aufgrund einer immer noch zu unseren Gunsten tickenden Uhr dafür noch einen kleinen Umweg über den Moki Dugway zu fahren. Der Unterschied von knapp 19 Meilen ist es uns wert, weil wir wirklich noch gut in der Zeit liegen.
Hinter Blanding geht's also rechts ab auf die einsame 95 und fortan sind wir wieder gefühlt weit weg von jeglicher Zivilisation. Zwischendurch halten wir einfach am Comb Wash an, weil uns die Gegend außerordentlich gut gefällt. Wir legen eine kleine Mittagspause an einem sandigen menschenverlassenen Campground unweit der Straße ein, umzingelt von afrikanisch anmutendem Steppengewächs und eingerahmt von majestätischen Fels-Bergen zu beiden Seiten.
Thomson schlägt sich wacker auf dem sandigen Untergrund...er weiß noch nicht, was ihm heute alles blühen wird...
Nachdem wir ein wenig diese Einsamkeit fernab jeglichen National/State Park-Trubels genossen haben, machen wir uns wieder auf den Weg. Nach gut 30 Meilen kommt dann auch endlich die Abzweigung auf die berüchtigte 261, ich dachte schon kurz, ich hätte sie verpasst....anschließend weitere knapp 30 Meilen durch eher unspektakulär bewachsene Steppe bis schließlich Warnschilder den Moki Dugway ankündigen, eine Serpentinen-artige nur 4,8km lange Dirtroad, die eine 335m hohe Steilwand überwindet.
Kurz vor dem Moki Dugway geht es nochmal rechts ab zum überaus sehenswerten Muley Point. Um diesen zu erreichen folgt man einer rund 6 Meilen langen Dirt Road zu einer Klippe, von welcher man aus knapp 400 Metern Höhe auf den Goosenecks State Park runterblickt. Dieses enorme, äußerst sehenswerte Panorama will ich meiner Kleinen auch noch zeigen....allerdings merken wir recht schnell, dass Thomson von dieser sehr welligen Strecke mit zahlreichen kleineren Stufen nicht so ganz begeistert ist. Da mir auf dieser Strecke auch noch nie jemand begegnet ist und ich irgendwie Angst um die zierlichen japanischen Stoßdämpfer habe, brechen wir das Vorhaben ab. Ein Foto von einem früheren Aufenthalt liefere ich an der Stelle trotzdem ab, falls jemand den Punkt noch nicht kennen sollte:
Wir gönnen Thomson währenddessen eine kurze Pause, spielen ein bisschen mit dem butterweichen roten Sand herum und machen uns anschließend auf den Weg zum nahen Moki Dugway.
So erschöpft er auch aussieht...er hat heute noch einiges vor sich
Der Moki Dugway ist "gewohnt" beeindruckend...wann immer ich in der Gegend bin, nehme ich den Schlenker über die 261 mit. Vor 2 Jahren bin ich hier nicht nur mit meinem Kumpel vorbei, sondern beim Winter-Besuch meiner Eltern auch mit der ganzen Familie. Die Fahrt über eine Dirtroad bei widrigen Witterungsverhältnissen mit teilweise vereister Strecke mit bis zu 11% Gefälle über schmale Serpentinen vorbei an einem gähnenden Abgrund war schon ein ziemliches Abenteuer...die Mädels waren - überspitzt ausgedrückt - am schreien, die Kerle mit männlich-naiver "Passt schon!"-Mentalität am grinsen...
Heute ist das alles ein wenig lockerer.....die Strecke ist steinig, aber gut befahrbar...dazu wenig Verkehr und eine fantastische Aussicht:
Weil ich die ganze Zeit am Filmen bin, haben wir leider einen kleinen Mangel an Bildern von der Strecke selbst. Ich bezweifle in dem gut informierten Forum hier, dass noch jemand diese Route nicht kennt...falls doch, keine Angst! Trotz Dirtroad unbedingt machen...ist auch ohne 4WD und ohne High Clearance gut zu machen...kein Problem für Thomson und die Aussicht und das Erlebnis an sich ist jedes Mal auf's Neue überwältigend!
Thomson ist gut unten angekommen und wir gönnen ihm erst nochmal eine kleine Verschnaufpause, die Ruhe vor dem Sturm sozusagen...
Unmittelbar im Anschluss treffen wir kurz vor Mexican Hat auf die 163, schießen noch das obligatorische Foto von der Parkbucht aus und machen uns auf zum Monument Valley...
Wenig später tauchen dann auch schon die legendären Felsen am Horizont auf und wir quartieren uns erstmal für eine halbe Stunde am Rand der 163 ein, um das weltberühmte Panorama einzuatmen, abzuspeichern und natürlich ausgiebig in Bild und Ton festzuhalten. Während meine Freundin aus allen Perspektiven knipst, renne ich sobald die Straße frei ist mit dem Schwebestativ drauf los und werde dabei immer wieder von vorbeifahrenden Autos sichtlich amüsiert beobachtet.....jetzt wisst ihr auch, was es mit meinem Profilbild auf sich hat
Dann weiter in den von den Navajos verwalteten Park...20$ Eintritt...das hatte ich irgendwie günstiger in Erinnerung, aber für einen Spot wie diesen bezahle ich das Geld ehrlich gesagt gern...am Visitor Center-Komplex sieht man dann auch direkt, wo die ganze Kohle so hingeht. Beeindruckend und toll aufbereitet...und mit zahlreichen weiteren Möglichkeiten zum Geldausgeben gespickt...
Nachdem wir ein bisschen die Aussicht genossen haben, stellen wir uns die Frage aller Fragen. Sollen wir in eine geführte Pickup-Tour investieren oder Thomson über den 17-Meilen langen Scenic Drive scheuchen? Besagte Straße ist nämlich nicht geteert und dazu in sehr durchwachsenem Zustand. Schlaglöcher von der Tiefe eines mittleren Badetümpels, zahlreiche Sandverwehungen, scharfkantige Felsen...genau das richtige Terrain für einen kleinen Corolla aus Japan...da ist sie wieder, die männlich-naive "Passt schon!"-Mentalität...also los!
Vor dem Beginn des eigentlichen Scenic Drives muss man erst mal von der rund 100 Meter höheren Aussichts-Ebene auf Monument Valley-Ebene runterfahren. Dies geschieht in schön steinigen, Schlagloch-gespickten steilen Serpentinen und einigen mit Sandverwehungen verzierten Abfahrten. Thomson rutscht an der Stelle fast mehr als er rollt und ich freue mich schon riesig auf den Rückweg...denn hier müssen wir auch wieder rauf. Als wir unten ankommen, verdrängen wir diese ungewisse Zukunft aber erstmal und genießen diese unsterbliche Kulisse in vollen Zügen...
Meine Freundin wird natürlich auf Anhieb vom Hörnchen-Fieber gepackt...oder Mäuse...oder was auch immer das sind. Tausende Fotos entstehen an diesem Tag von kleinen Fell-knäuligen Nagern, die durch die rote Prärie wetzen...ich genieße währenddessen die Kulisse und halte nach Taranteln Ausschau...ich kriege natürlich nichts derartiges vor die Linse, obwohl diverse Tarantel-Höhlen am Wegesrand ihre Präsenz belegen
Zwischendurch haben wir einige Aquaplaning-ähnliche Momente...eben nur auf rotem Sand...an einer Stelle wird mir Angst und Bange, als wir quasi mit dem letzten Quäntchen Schwung eine kleine Kuppe überwinden, ohne uns vorher festzufahren...wer kam nur auf diese Idee?
Nach diversen Foto-Stopps im Valley ist der Augenblick der Wahrheit schließlich gekommen. Es geht wieder an die Rückfahrt hoch zum Visitor-Center.
Ein leichter Wind bläst über die Prärie, Thomson schnauft, ich kralle mich am Lenkrad fest, atme tief durch...ein Tumbleweed-Knäul wird dramatisch über die sandige Piste geweht.....genug der Western-Dramatik, Augen zu und durch...
Thomson und ich kämpfen mit vereinten Kräften....die Kuppe, die wir auf der Abfahrt quasi runtergerutscht sind, baut sich bedrohlich vor uns auf...da sollen wir rauf...gleichzeitig aufpassen, dass wir sämtliche Schlaglöcher und zu hohen Felsen umfahren, um nicht den Unterboden zu beschädigen......Gas geben...aber nicht zu viel, weil sonst die Räder in Null komma nix durchdrehen....Thomson heult auf, unser Schwung nimmt ab...kurz vor der Kuppe drehen die Räder durch...hinter uns schießt der Sand - aufgewirbelt von den durchdrehenden Rädern - Meter-weit nach hinten....Mist! Glücklicherweise geschieht dies in relativ steiler Hanglage, so dass ich den Corolla mit einem kurzen Schuss Rückwärtsgang aus der Misere befreit kriege....wir rollen zurück...Navajo-Pick-Ups ziehen an uns vorbei mit amüsierten Touristen auf der Ladefläche....da würde ich jetzt auch lieber drauf sitzen
Egal, uns bleibt keine Wahl...wir versuchen es links herum...da wo etwas weniger Sand, aber dafür ziemlich gefährlich hohe Felsen aus der Straße ragen...bedeutet mehr Grip für uns aber mehr Gefahr für den Unterboden. No risk no fun oder so....vorsichtig Anlauf nehmen, die offensichtlichsten Sandgruben und Schlaglöcher umfahren...wenig Spielraum zum Reagieren, das drohende und v.a. richtig schön teure Abschlepp-Szenario lauert hinter jedem kleinen Steinchen...der Schwung lässt wieder nach, die Kuppe kommt näher...noch einmal auf's Gas...die Reifen finden Grip auf einer Steinplatte...der Wagen beschleunigt wieder...und wir schaffen's schließlich doch.....was für ein Kraftakt!
Die restliche Auffahrt gestaltet sich tricky, aber nicht unmöglich...keine Sandbänke mehr, nur noch tiefe Schlaglöcher und gefährliche Kanten. Es dauert seine Zeit, aber wir kriegen Thomson ohne Schäden aus dem monumentalen Tal herausmanövriert. Als wir oben ankommen, mache ich erstmal einen prüfenden Rundgang...nix dran, die Motorhaube glüht geradezu, die Außenhaut ist fast rötlich von dem ganzen Sand. Thomson hat sein Off-Road-Abenteuer bestanden!
Die anschließende Pause am sauber geteerten Parkplatz am Visitor Center hat er sich aber erstmal verdient. Wir genießen noch einmal ewig lang die schlicht nicht greifbare Aussicht...die Weite erschlägt einen regelrecht, das Gefühl von Freiheit - geboostet durch zahlreiche Verweise in der Pop-Kultur - ist geradezu greifbar...es ist unbeschreiblich schön!
Nochmal ein kurzer Blick auf die berüchtigte Piste...
...und wir verlassen schließlich das Monument Valley....schwer beeindruckt, aber auch heilfroh wieder aus diesem kleinen Dirt-Road-Abenteuer raus gekommen zu sein. An einer kleinen Indianer-Bude kurz hinter der Touristen-Attraktion, die diesmal übrigens gar nicht sooo überlaufen war, deckt sich meine Freundin noch mit Ketten ein. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile mit den 2 freundlichen Verkäufern, die uns erzählen, dass hier am Vortag ein riesiger Sandsturm gewütet hat und die Sichtweite unter 100m war. Kommt uns ja ein bisschen bekannt vor ...und das erklärt dann wohl auch die zahlreichen Sandverwehungen auf dem Scenic Drive.
Anschließend geht's weiter...in Kayenta nehmen wir unser leicht verfrühtes Abendessen bei Subway zu uns und gehen anschließend die verbleibenden 150km nach Page an. Langsam wird es dunkel und im ausklingenden Sonnenuntergang taucht schließlich Page am Horizont auf. Wir steuern direkt unsere Unterkunft - das frisch renovierte Motel 6 - an. Sehr sauber, geschmackvoll - wenn auch einfach - eingerichtet...eine der besten Unterkünfte dieser Reise. Den Abend lassen wir schließlich bei immer noch sehr warmen Temperaturen im Pool ausklingen, verfolgt von einer verrückten Katze, die immer wieder lauthals Aufmerksamkeit fordert ehe sie wie von der Tarantel-gestochert ins Gebüsch läuft oder Mauern anspringt. Selbsterklärend, dass ich meine Freundin irgendwann geradezu ins Bett zerren muss