Mines mixed with a hint of red

  • Death Valley gehört inzwischen mit zu den Parks, die wir richtig mögen :daumen:
    Und ich stelle fest, dass wir noch nicht alles kennen :smile2:


    Insgesamt wieder viel Gerümpel ;)




    Bei den ganzen alten Mienen hätte ich echt Schiss, das da mal was einstürzt. Ihr seid aber immer mutig. :daumen1:


    Langsam verdichtet sich mein Eindruck, dass Du ein kleiner Angsthase bist..... ;)
    Vor Klapperschlangen und Bären hast Du Schiss, hier in alten Minen, in Ghost Towns ("waren froh, als zwei Streifenwagen vorbei fuhren") usw. :smile2: |

  • 15. Tag - 10.10.2008 - Freitag



    Um 5.15 Uhr, als ich mich gerade umdrehen wollte, hörte ich, wie die Klimaanlage aufhörte zu blasen, komisch, das hat sie bisher nicht gemacht, ob es draußen so kalt war, daß wir die eingestellte Temperatur nun erreicht haben. Nein, wohl nicht, denn sie fing auch nicht mehr an zu blasen. Heftiges rumdrücken auf den Knöpfchen brachte auch keinen Erfolg. Das müssen wir melden.

    Heute war es extrem windig, es war wieder einer dieser Death Valley Tage, die irgendwie verrückt sind. Die letzten zwei Tage hatten wir teilweise über 35°C, außer in den höheren Regionen, und schwitzten und heute kam man mit dem eiskalten Wind direkt ins frieren.

    Wir holten uns wieder einen Kaffee im Generalstore, meldeten die defekte AC und frühstückten im Zimmer.

    Um 9.00 Uhr starteten wir. Wir wollten die Widow Mine besichtigen. Ich habe dazu einmal einen interessanten Bericht im Internet gefunden. Wir hatten bereits 2007 versucht hinzukommen, aber wir scheiterten an einer riesigen Abraumhalde. Nun habe ich eine Straße gefunden, die von hinten an die Mine führt. Die Straße startet drei Meilen nach dem Abzweig zu Dantes View.

    Die erste Meile ging es steil nach oben, die Road war rauh, voller Felsbrocken, aber machbar.





    Wir arbeiteten uns vorwärts und kamen immer höher. Es bot sich uns eine schöne Aussicht.



    Es sollten insgesamt 5,2 Meilen sein. Ich hatte die Wegpunkte ins GPS programmiert. Die ersten 3 Meilen konnte man sich nicht verfahren, aber dann.

    Mein Ausdruck aus Topo wies nach links, also bogen wir ab, aber bald sahen wir auf dem GPS, daß wir falsch waren, also zurück. Weiter auf der alten Straße, dann wieder ein Versuch nach links, aber auch hier waren wir falsch. Es ist erstaunlich, was hier oben für ein Straßengewirr herrscht, warum gibt es all diese Straßen hier? Hier gibt es doch gar nichts!

    Also wieder auf die alte Straße zurück und weiter nach unten, wieder ging es links, hier waren wir richtig.

    In der Ferne glänzte irgendwas am Berg. Für eine Mine glänzte es zu stark, es sah aus, wie ein Autowrack am Berg.

    Die Straße wurde immer schlechter.



    Wir fuhren noch eine Meile, dann waren wir noch 0,4 Meilen von der Widow Mine entfernt, hier war Schluß mit weiterfahren, 60 cm tiefe Auswaschungen machten ein Weiterfahren unmöglich.

    Wir packten Wasser, Foto und marschierten los, immer dem GPS nach. Hier oben blies ein eiskalter Wind, gefühlte 5 °C kalt, es war kein Vergnügen hier rumzulaufen.

    Dann sahen wir die Bescherung in Form der Mine, allerdings auf der anderen Seite des nächsten Tals. Ein hinkommen war schlicht unmöglich. Hier lag den ganzen Berghang loses Geröll, ein Abstieg wäre Selbstmord. Mann, so nah und doch so fern



    Die Straße dort unten führt zum Dantes View.



    Also enttäuscht zurück zum Auto, wir möchten echt wissen, wie es die anderen geschafft haben hinzukommen.

    Am Auto angekommen wollten wir wissen, was da am Hang so geglänzt hat. Also Auge mal Pi zurückgefahren, bis wir ungefähr dort sein mußten, wo das Teil liegt.

    Wir marschierten wieder Richtung Abhang und hatten goldrichtig gehalten. Das Wrack lag genau unter uns, aber es war kein Auto, sondern ein Flugzeug

    Mensch, wenn ich nicht drei Tage vorher im Forum gelesen hätte, daß man Steve Fossett schon gefunden hat, ich hätte echt gedacht, das ist er. Wir stiegen hinunter. Es war ein Grabstein und ein Kreuz angebracht. Es handelte sich um Lavern K. Deberg, der am 23.12.1995 hier abgestürzt war. Auf dem Kreuz stand, Fly to live, Live to fly.



    Wir schauten uns das Wrack genau an, soweit es die Felsen zuließen. Es war wirklich ein schwieriger Untergrund hier. Irgendwie ist das ganze sehr makaber, da steht man und sieht sich das Wrack an, in dem ein Mensch gestorben war









    Dann gingen wir zum Auto und fuhren wieder zurück. Auf diesem Bild sieht man die 190, genau in der Mitte des Bildes ist ein Reisebus zu sehen, der neue Touristen bringt.



    Man konnte von hier auch Richtung Ryan sehen. Leider ist das ganze Gebiet geschlossen, wegen aktivem Mining, dabei gäbe es hier so viel altes Mining zu sehen.





    Hier gingen wir nochmal zur Kante, um Richtung Ryan in den Abgrund zu sehen





    Hier gab es überall diese schönen Kakteen.







    Wir fuhren endgültig zurück auf die Hauptstraße, mittlerweile war es 12.45 Uhr. Wir bogen auf die Straße nach Dantes View ab, um das Ganze nochmal von unten abzuchecken. Ich hatte oben den Wegpunkt gespeichert, so wußten wir von unten genau, wo wir gestanden hatten. Wir waren wieder genau an der Abraumhalde, die uns 2007 schon abhielt hochzuklettern. Wir sahen heute jedoch zwei Schilder, die damals noch nicht da waren. Sie markierten einen Weg, na ja markieren, es stand No Trespassing drauf. Hier wäre es hochgegangen. Das haben wir 2007 nicht gesehen, da war es auch nicht so schön markiert. Ich weiß nicht, ob uns die Schilder wirklich abgehalten hätten, was uns aber sicher abhielt war der Sturm. Hier rumzuklettern bei dem eiskalten Sturm wäre kein Vergnügen. Okay, Unternehmen Widow Mine wieder einmal gestorben.

    Wir beschlossen heute noch den Titus Canyon zu fahren, das dritte Mal. Also an Furnace Creek vorbei Richtung Beatty, bis endlich die Abzweigung kommt.

    Die ersten 10 Meilen waren wie immer langweilig, erst als man zum Red Paß kam, wurde es schön. Die Lichtverhältnisse am Nachmittag sind allerdings mehr als ungünstig, aber dafür ist man ganz alleine unterwegs.









    Auch hier blies die steife Brise. Wir hielten wieder an der Mine, in der wir schon mal waren. Heute hatten wir beide Lampen und gingen rein.





    Bei der ersten Abzweigung entdeckte Klaus eine Spinne. Ich hab den Ausschnitt mal vergrößert, aber man kann sie kaum erkennen. Fotografieren im Stockdunklen ist einfach ein Glücksspiel.





    Igitt, ab hier leuchtete ich fast nur noch an die Decke und nicht mehr auf dem Boden. Im Hauptgang entdeckte ich sogar eine kleine Fledermaus, die hier hing.





    Wir gingen bis ganz zum Ende, wir wußten vom letzten Mal, daß es zwei Blindtunnel sind.



    Leadville ließen wir heute im wahrsten Sinne des Worten links liegen, hatten wir es doch schon zweimal angeschaut. Durch den Titus Canyon, der nachmittags auch überhaupt nicht zu empfehlen ist, da man entweder Schatten oder Gegenlicht hat, fuhren wir zurück zur Hauptstraße.







    Wir hatten 1,5 Stunden reine Fahrzeit für die knapp 25 Meilen benötigt.

    Wir fuhren nach Stovepipe Wells zurück und hielten noch an den Dünen.

















    Um 4.30 PM waren wir dann zurück im Motel. Man hatte uns eine komplett neue AC eingebaut.

    Wir stellten wieder die Stühle vors Zimmer und setzten uns raus, aber nur 10 Minuten, der eiskalte Wind vertrieb uns wieder nach drinnen. Da wir heute außer dem Frühstück noch nichts hatten, haben wir gleich gegessen, den Rest unserer Vorräte.

    Infos zur Unterkunft Stovepipe Wells

  • Ja den Anblick der Dünen lieben wir auch...
    Weiß einer ob es das Wrack dort noch gibt?


    Gab es damals schon dieses Restaurant am Stovepipe Wells?
    Wir haben dort in dem Saloon eins der leckersten Burger gegessen, an die ich mich erinnern kann...oder waren wir nur so ausgetrocknet :gru1:

  • Weiß einer ob es das Wrack dort noch gibt?


    Gibt es sicher noch, das liegt dort schon seit Jahren. Allerdings so abseits, da kommt sicher nie ein Touri vorbei


    Gab es damals schon dieses Restaurant am Stovepipe Wells?


    Kann sein, ich weiß es nicht mehr. Kann auch das Jahr gewesen sein, als es wegen Brand geschlossen war

  • 16. Tag - 11.10.2008 - Samstag



    Ein Blick aus dem Fenster brachte uns heute zum Staunen

    Es war stark bewölkt, ja gibt's denn sowas, wir sind doch im Death Valley. Als wir nach draußen gingen, sahen wir, daß unser Auto eine seltsame Farbe hatte. Uih, es mußte heute Nacht einen Sandsturm gehabt haben und ein paar Tropfen Regen. Hatte ein nettes Muster auf unser Auto gemacht.



    Nachdem wir uns wieder Kaffee im General Store geholt hatten, brachen wir auf. Minensuche rund um Old Tecopa war angesagt.

    Das Wetter sah heute wirklich düster aus.



    Einen Koyoten sahen wir auch noch.



    Wir fuhren noch durch den Twenty Mule Team Canyon. Da sich die Sonne nur zeitweise blicken ließ, haben wir nicht viele Bilder gemacht, denn ohne Sonne, wirkt der Canyon recht fad.









    Wir verließen dann das Death Valley über die 190 und fuhren dann Richtung Süden. Wir hielten noch an den Felsenwohnungen. Eine davon sahen wir uns an. Für mehr hatten wir keine Zeit.







    Die Benzinpreise waren heuer wieder interessant. Furnace Creek 4,75 $, Stovepipe Wells 4,05 $ und Shoshone 4,54 $.

    Wir fuhren durch Tecopa und dann weiter auf die Furnace Creek Road, die nach kurzer Zeit in Gravel übergeht. Wir hatten uns vier Minen vorgenommen. Die Donna Loy, die War Eagle, die Western Talc und die Gunsight Mine.

    Wir begannen mit der Donna Loy. Leider entpuppte sie sich als Talcum Mine, die keinerlei Aufbauten mehr hatte. Der Besuch fiel entsprechend kurz aus.

    Auch ein Abstecher zur Western Talc brachte das gleiche Ergebnis.

    Dann machten wir uns auf den Weg zur War Eagle Mine. Diese Mine liegt im selben Gebiet wie die Columbia

    und Noonday Mine

    , die wir 2007 besucht hatten. Wir folgten der Gravelroad Richtung Berge, immer die hohe Stamp Mill als Ziel.

    Langsam arbeiteten wir uns vor. Nach einiger Zeit erreichten wir tatsächlich die Mill. Wunderbar. Wir stiegen aus und gingen das kurze restliche Stück zu Fuß.



    Aus dem Internet wußten wir, wie die Mill noch vor ein paar Jahren ausgesehen hat. Aber leider ist schon sehr viel der Witterung zum Opfer gefallen. Die Schienen lagen teilweise den Abhang hinunter.







    Es gab auch einen Mineneingang. Wir gingen ein Stück hinein, aber die Mine machte keine sicheren Eindruck, also kehrten wir nach einem kurzen Stück wieder um.





    Ein Blick zurück in die Richtung aus der wir gekommen waren, zeigte, dort war schlechtes Wetter.





    Wir sahen uns noch ein wenig um, dann brachen wir auf. Wir wollten zur nächsten Mine fahren, die ein Stück weiter westlich in den Bergen lag. Wir fanden auch den Weg dorthin, aber die Straße verschlechterte sich massiv. Wir wollten keinen Plattfuß mehr riskieren und kehrten lieber um.

    In Old Tecopa sahen wir uns noch um. Hier lag jede Menge Schutt herum, der aber aus dem 20. Jahrhundert war, wie Ölfilter, Keilriemen etc.

    Als nächstes stand die Gunsight Mine auf dem Programm. Wir fanden den Abzweig per GPS, ansonsten wären wir wohl dran vorbeigefahren. Die Strecke machte einen sehr guten Eindruck, bis wir zum ersten Wash kamen. Ca. 50 cm breit und 30 cm tief. Also langsam durch.

    Nach kurzer Zeit kam der nächste Wash, wieder langsam durch. Wenn das so weitergeht, sind wir wohl Stunden unterwegs.



    Aber das Problem sollte sich bald erledigt haben. Der nächste Wash war ein Abbruch von 1 m Tiefe und 2 m Breite. Einige Fahrzeuge vor uns haben ihn auf der linken Seite durchquert. Da ging es langsam runter und drüben wieder hoch. Okay, wir machten es genauso und kamen durch.

    Aber dann beim nächsten Wash war Ende. Es ging wieder einen Meter Steilabbruch nach unten, aber weit und breit keine Möglichkeit auszuweichen. Wir mußten aufgeben. Schade!

    Wir ließen das Auto stehen und sahen uns ein wenig in der Umgebung um. Die Wüstenlandschaft war einfach herrlich. Rundrum waren überall Wolken zu sehen.





    Wir kehrten um und fuhren zurück nach Shoshone. Auch hier sah man, was wir heute für Glück mit dem Wetter hatten, sowohl westlich im Death Valley, als auch östlich hingen dicke Regenwolken.





    Wir fuhren zum Amargosa Operahouse. Es war mittlerweile schon 15.00 Uhr. Ich ging rein und checkte ein. Zi. 8 sollte es sein. Ich ging raus und holte Klaus, damit wir uns das Zimmer ansehen konnten.

    Als wir das Zimmer betraten, Schock

    Was für eine Bruchbude

    Im Zimmer standen zwei Betten lieblos gegenüber gestellt. Der drei Zentimeter dicke Teppich ist die Hölle für Allergiker. Das Zimmer roch, als sei es seit 1899 nicht mehr gelüftet worden. Im gesamten Zimmer blätterte 10 cm vom Boden die Farbe von den Wänden. Ich tippe auf Feuchtigkeit, was auch den Geruch erklären würde. Außer den Betten stand noch ein Tisch im Zimmer, dem Zustand nach stammte er vom Sperrmüll. Ein Blick aus dem Fenster war sehr erbauend. Wir sahen einen riesigen Haufen Pferdeäpfel und vor unserer AC lag ein toter Vogel, lecker. Das Bad war alt, der Griff an der Toilettenspülung hing traurig nach unten. Ob er noch funktionierte, haben wir nicht ausprobiert. Unter dem Wasserkasten stand in der Ecke ein großes Gefäß, welches das Wasser aus dem undichten Wasserkasten auffangen sollte. Gerade begann es überzulaufen. Nein, hier würden wir die Nacht garantiert nicht verbringen!!!!









    Ich ging wieder zurück zur Rezeption und sagte, wir wollen wieder auschecken, da es uns nicht gefällt. Außerdem hätte ich eine Hausstauballergie und könnte wegen des dickes Teppichs nicht bleiben. Die Mitarbeiterin grummelte ein bißchen, meinte, 24 Stunden vorher müßte man stornieren, aber gegen 5 $ Spende würde sie die Buchung stornieren. Die 5 $ zahlte ich ihr gerne, nur um hier wegzukommen. Ich wäre nicht mal geblieben, wenn wir kein Geld wiederbekommen hätten.

    Also waren wir wieder auf Achse. Sieben Meilen Richtung Nevada gab es ein Casino. Mal sehen, vielleicht konnten wir da übernachten. Wir waren schnell da und gingen rein. Es war eines dieser Mini-Casinos an der Grenze. Ich fragte nach einem Zimmer und der wollte doch glatt 95 $

    Nein danke, lieber schlaf ich im Auto.

    Also, was machen wir? Wir mußten morgen nach Tonopah, als wäre es das vernünftigste gleich noch nach Beatty zu fahren. Gesagt getan. Wir waren ja vor drei Tagen durch Beatty gekommen und uns war dabei ein neu gebautes Motel aufgefallen, das Death Valley Inn. Da wollten wir unser Glück probieren. Und tatsächlich waren jede Menge Zimmer frei und wir bekamen eines für 60,95 $. Wunderbar

    Ich fragte noch, wo man hier essen könnte und sie meinte im Stagecoach Casino. Wir bezogen unser Zimmer und heizten erstmal kräftig ein. Abends wurde es richtig frisch heute.

    Dann fuhren wir gleich zum Casino. Es gab hier kein Buffet, sondern ein Restaurant mit Bedienung, die im übrigen sehr fix war. Wir bestellten beide Filet Mignon und Bier. Das Essen war super und wir fühlten uns wieder richtig wohl.

    Wir hängten noch eine Stunde im Casino dran. Hier ging endlich wieder was, die Automaten spuckten regelmäßig, nur die Getränkeversorgung war hier nicht so berauschend. Dann fuhren wir zurück in unser Motel.

    Obwohl wir heute leider nicht alles gefunden bzw. erreicht hatten, was wir wollten, war es trotzdem ein sehr schöner Tag. Die Landschaft rund um das Death Valley begeistert uns immer wieder auf's Neue. Und mit dem Wetter hatten wir ein Riesenglück

    Infos zum Amargosa Opera House
    Infos zum Death Valley Inn

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