Sept/Okt 2013 – Ostküste USA und Kanada

  • Viele Leuchttürme und ein verpasster Indian Summer


    Ich überschlage mich in letzter Zeit geradezu mit meinen Kurzberichten – war da nicht erst was über Island und 10.000 Meilen in den USA? Jetzt kommt noch ein Bericht über meine Reise vom 18.9.- 16.10. an die Ostküste der USA und Kanadas, und wie gewohnt im Schnelldurchgang mit wenig Text, vielen Bildern, und kaum Informationen zu Motels, Betten, Swimming Pools und Essen.


    Auch auf dieser Reise sind in den 5 Wochen doch knapp 7000 Meilen zusammen gekommen, allerdings nicht aufgrund wilder Zickzack-Fahrerei, sondern einfach nur, weil das Wetter an der Küste lange Zeit sehr schön war, im Gegenteil zum Landesinnern, und ich so immer weiter nach Norden fuhr – viel weiter als ich geplant hatte. Auf dem Rückweg musste ich dann etwas längere Strecken (bei Regen) fahren, um wieder in die ursprünglich für meine Reise geplante Gegend zu gelangen, nämlich nach New England zum Indian Summer. Wie schon der Titel erkennen lässt, hat mein Plan nicht ganz geklappt, denn der Indian Summer war in New England schon deutlich über den Peak hinweg, als ich wieder aus Kanada kommend den Boden der USA betrat.


    In Kanada war herrliches, warmes Wetter und die Herbstfärbung war regional sehr unterschiedlich fortgeschritten, von leichten Anfängen bis zur Färbung auf dem Höhepunkt., Da New England ja deutlich südlicher liegt als die kanadischen Provinzen New Brunswick, Nova Scotia und Quebec, hatte ich naiv gedacht, dass dort der Indian Summer entsprechend später starten würde – war aber nicht so.


    Aber egal, mir hat meine Reise viel Spaß gemacht, und dass ich ein großer Freund von Leuchttürmen bin, ist wahrscheinlich auch bekannt. New England ist ja nicht gar so weit weg wie der Westen der USA, und dann muss ich eben nochmal wiederkommen. Dann würde ich mich ganz und gar nur auf den Indian Summer in New England konzentrieren, mit Schwerpunkt Vermont und New Hampshire. Blöd ist nur, dass es immer nur einen Herbst im Jahr gibt, und ich mich also entscheiden muss, ob ich nach Colorado oder Vermont fahren will, oder gar mal wieder nach Südtirol?


    Soweit die einführenden Worte. Heute noch, aber erst später, fange ich dann mal an mit meinem Kurzbericht.

  • Flug nach Boston


    Glücklicherweise gibt es einen Nonstopflug von München nach Boston, und meinem Alter angemessen, bevorzuge ich seit einiger Zeit die bequemere Klasse, wo die Sitze nicht aus Holz sind.


    Bei Dollar Thrifty bekam ich einen normalen PKW, ich glaube es war irgendein Ford Focus, aber einen SUV brauche ich in dieser Gegend wirklich nicht. Außerdem habe ich in solchen städtischen Regionen ganz gerne einen Wagen mit klassischem Kofferraum, der von Außen nicht einsehbar ist.


    Bei Dollar wollte man mir für ca. 50 US$ pro Woche ein Gerät andrehen, mit dem die Maut automatisch abgerechnet werden kann. Mit meinen mathematischen Vorkenntnissen – ich hab schließlich mal Physik studiert – war mir aber schnell klar, dass der Spaß in fünf Wochen ziemlich teuer werden würde, und ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern, dass ich bei früheren Touren im Nordosten solche Beträge für Mautstrecken bezahlt hatte. Am Ende meiner Tour stellte sich auch raus, dass ich mit insgesamt etwa 20 US$ Maut, die ich meist bar bezahlen konnte, auch deutlich günstiger gefahren war. Meist, soll heißen, dass ich in einem Fall nicht bezahlt hatte, weil plötzlich auf der Strecke ein Schild darauf hinwies, dass 10 Cent !!!!! über das Nummernschild abgerechnet werden. Bisher hat sich Dollar bei mir noch nicht gemeldet, um die 10 Cent einzutreiben.


    Ich war früher schon mal ein paar Tage in Boston und auch beruflich mal für eine Woche, also hatte ich gar nicht vor in Boston zu bleiben, sondern fuhr gleich aus der Stadt raus nach Süden zu meinem vorgebuchten (nur die erste Nacht !!!) Motel in Braintree. Einmal zahlt man dort noch halbwegs vernünftige Preise (85 US$), und zum anderen wollte ich meine Tour sowieso mit Cape Cod beginnen, so dass ich mir die Fahrt durch den morgendlichen Berufsverkehr in Boston ersparen konnte.


    Reiseroute im Überblick


    Meine Reiseroute verlief diesmal ziemlich geradlinig, wie man auf der angehängten Karte sehen kann. Von Boston ging es erst ein Stück nach Süden um Cape Cod einen Besuch abzustatten, aber danach ging es eigentlich immer an der Küste auf dem Hwy. 1 entlang nach Norden, bis nach Lubec/Maine, wo dann schon Kanada auf der vorgelagerten Campobello Insel beginnt.


    Dann ging es weiter nach New Brunswick in Kanada, wo ich an der Küste der Bay of Fundy entlang fuhr. Zuerst auf der nördlichen Seite der Bay in New Brunswick und dann auf der gegenüberliegenden südlichen Seite in Nova Scotia. Weiter entlang der Küste von Nova Scotia kam ich auf die Atlantikseite im Südosten, der ich dann in nordöstlicher Richtung nach Peggys Cove und bis Halifax folgte. Dort musste ich mich dann entscheiden, welcher Küstenlinie ich folgen sollte, denn es hätte meinen Zeitrahmen doch gesprengt, wenn ich einmal um Nova Scotia herum – bis hinauf nach Cape Breton Island - an der Küste entlang gefahren wäre. Da half mir das Wetter ein wenig bei der Entscheidung, mich von Nova Scotia zu verabschieden und in einem größeren Bogen nach Norden zurück nach New Brunswick und dann weiter gen Norden in die Provinz Quebec zu fahren. Auch hier hielt ich mich immer an der Küste auf, bis ich die Südseite der Halbinsel Gaspe/Quebec erreicht hatte. Ich durchquerte die Halbinsel um zur Nordseite an den Sankt Lorenz Strom zu kommen. Ich besuchte ein paar schöne Leuchttürme im östlichen Teil von Gaspe, aber dann drehte ich um und fuhr am Sankt Lorenz Strom entlang nach Westen.


    Langsam wurde es höchste Zeit, um endlich wieder Richtung Süden in die USA zurück zu fahren. Zum einen wurde für New England gutes Wetter vorhergesagt, nachdem dort über längere Zeit schlechtes Wetter gewesen war (während ich mich in Quebec sonnte), zum anderen hatte ich noch einen weiten Weg bis nach Boston vor mir. Aber letztendlich hatte ich doch noch viel Zeit zur Verfügung, denn wie schon angedeutet war der Indian Summer aus meiner (fotografischen) Sicht in New Hampshire und Vermont schon vorbei – zur Hälfte schon kahle Bäume machen sich nicht so gut auf Fotos. Weiter gen Süden war noch mehr vom Indian Summer zu sehen, aber dort gibt es nicht diese schönen ländlichen Gegenden, mit kleinen Dörfern und weißen Holzkirchen, die von gelb-rot glühendem Laub umrahmt werden.
    In Connecticut war zwar die Laubfärbung in Ordnung, aber der Staat ist doch schon so dicht bebaut, dass die meisten Bäume mit Herbstlaub in Gärten standen – das war nicht, was ich gesucht hatte.


    Nachdem ich quer von Norden nach Süden durch New England gefahren war, kam ich östlich von Bridgeport wieder an die Atlantikküste. Von dort ging es – wieder an der Küste entlang – nach New London und Newport, und schließlich zurück nach Boston.


    So, wer die Zusammenfassung gelesen hat, kann sich jetzt entscheiden, ob es ihn interessiert oder eher doch nicht. Morgen geht’s dann richtig los.


    Wer schon Bilder anschauen will, oder sich den Bericht sparen will, der kann natürlich gleich zu den Seiten auf meiner Homepage gehen, und sich dort Bilder aus den New England Staaten CT, RI, MA, NH, VT und ME anschauen, oder aus dem Nordosten von Kanada, aus den Provinzen New Brunswick, Nova Scotia und Quebec.

  • Am Vorabend war ich in Boston angekommen, und bin dann zum vorreservierten Motel nach Braintree gefahren. Ich wachte am morgen früh auf und dachte mir, dass es eine gute Idee wäre, den Leuchtturm in Scituate zum Sonnenaufgang zu besuchen. Als ich fertig war und vor die Tür trat, kam es mir aber komisch vor, dass es schon so hell war, auch wenn die Sonne noch nicht aufgegangen war. Na ja, ich hatte wohl meine Uhr bzw. meinen Wecker falsch gestellt und war eine Stunde zu spät dran. Dann konnte ich wenigstens in Ruhe frühstücken, aber wo und mit wem, dass geht keinen was an.


    So kam ich erst am frühen Vormittag zum Scituate Leuchtturm, aber vielleicht könnte ich ja vor dem Rückflug noch einen Besuch zum Sonnenaufgang arrangieren.




    Ein paar Meilen weiter südlich kommt Plymouth mit dem Nachbau der Mayflower II …



    … und dem Plymouth Rock, wo die ersten Siedler 1620 an Land sprangen (da gab es den Tempelbau außen rum noch nicht).



    In der Stadt war nichts los, also ging ich noch kurz zum Burial Hill rauf …




    … und fuhr weiter zum Nobska Light bei Woods Hole im Süden von Cape Cod …




    Ich wollte am Abend in Provincetown an der Nordspitze von Cape Cod sein, daher fuhr ich erstmal einfach durch, was im Süden ziemlich zäh geht, da man ständig durch kleine Orte fährt, also kaum schneller als 35-45 mph fahren kann.


    Erst bei Truro am Highland Light, oder auch Cape Cod Light genannt, hielt ich kurz an …



    … um mir anschließend in der Nähe von Provincetown ein Motel zu suchen. Dann ging’s rein nach Provincetown – es war Vollmond und eine laue Nacht.







    Am nächsten Morgen fuhr ich nochmal in das kleine Städtchen Provincetown …














    Wieder auf dem Weg zurück nach Süden schaute ich beim Nauset Light in Eastham vorbei …



    … und bewunderte ein geschmackvoll angemaltes Haus in Santuit …




    Dann, nachdem ich von Cape Cod runter war, ging es weiter nach Norden, erst wieder durch Boston durch und dann zum Cape Ann.

  • Dann, nachdem ich von Cape Cod runter war, ging es weiter nach Norden, erst wieder durch Boston durch und dann zum Cape Ann. Dort besuchte ich zuerst Rockland, wo das Motif #1 zu bewundern ist, das (angeblich) in den USA am häufigsten gemalte Motiv, eine rote Fischerhütte am Hafen von Rockland. Daran kann man natürlich auch als Fotograf nicht dran vorbei gehen …






    Aber auch der kleine Hafen von Rockland ist nett …




    … auch wenn sich Motif #1 wieder mit aufs Bild schleicht …



    … aber es wird ja auch von Mensch und Hund bewundert.



    Der Ort Rockland ist klein, aber mit einigen netten Ecken …







    Ein paar Meilen entfernt, steht der kleine Leuchtturm von Annisquam …




    … und ein paar Meilen in der entgegen gesetzten Richtung liegt Gloucester, wo es außer dem Fischerdenkmal …



    … auch wieder einen Leuchtturm gibt




    Weiter auf dem Hwy. 1 an der Küste nach Norden steht auf Plum Island ein kleiner Leuchtturm …



    … und dann kommt man kurz durch New Hampshire. Dem US-Staat gehören nur knapp 20-30 Meilen Atlantikküste, und an der Grenze zu Maine liegt Portsmouth mit einem netten historischen Stadtteil am Piscataqua River, dem Historic Portland’s South End.








    Nördlich des Piscataqua River beginnt Maine, wo es in Kittery guten Hummer gibt …



    Weiter nach Norden auf dem US-Hwy. 1 kommt man nach Ogunquit und York, wo man auch guten Hummer bekommt …



    … aber die Hauptattraktion wohl doch Cape Neddick mit dem Nubble Light ist.






    In Kennebunk wohnen die Reichen, z.B. im Wedding Cake House …



    … und sicher auch im benachbarten Kennebunkport, …





    … wo aber auch der Normaltourist was Gutes zu Essen bekommt.



    Weiter geht’s auf dem Hwy. 1 nach Norden.

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