Heute ist mir Gutes geschehen. Ich bin bei hereinbrechender Dunkelheit auf einem einsamen Highway mit 72 mph gefahren, erlaubt waren aber nur 50 mph. Eines der wenigen mir entgegenkommenden Fahrzeuge machte plötzlich rot-blaue Festbeleuchtung an – da nur ich noch auf der Straße war, war ich wohl auch gemeint.
Ich hielt gleich rechts an, und kurz darauf stand auch ein Police Officer neben meinem Wagen. Er sagte mir, dass ich 72 gefahren bin, wo nur 50 erlaubt sind. Dann wollte er meinen Führerschein sehen. Ich wies darauf hin, dass ich ihn aus meinem Rucksack holen müsste, der im Fußraum des Beifahrersitzes stand. Erstaunlicherweise machte der Polizist Witze und meinte: “Ja, wenn ich keine Waffen im Rucksack hätte“. Dabei fiel mir zum ersten Mal auf, dass er die ganze Zeit sehr freundlich grinste. Er fragte auch ganz interessiert wo ich herkomme, wo ich den Wagen gemietet habe, ob ich schon mal hier war, und wo ich demnächst hinfahren will – immer mit einem sehr freundlichen Grinsen. Dann ging er mit der Bemerkung, dass ich eine Verwarnung bekommen würde, mit meinem Führerschein zu seinem Wagen, um die üblichen Formalitäten zu erledigen.
Verwarnung, das klang doch schon mal sehr gut und kostengünstig, aber erst mal abwarten, wie es weiter geht. Aber es blieb dabei, und ich hatte Glück gehabt, solch einen extrem freundlichen Polizisten zu treffen, denn vermutlich hätte es teuer werden können.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über meine Reise, wie die Polizei in Deutschland die Geschwindigkeit kontrolliert, und über sonst noch alles Mögliche – und immer grinste er überaus freundlich. Nicht einmal einen Tadel sprach er mir aus, sondern er wünschte mir eine gute Fahrt, und ich soll vorsichtig fahren.