Grönland - Eine Reise im Frühling

Lange hat es gedauert, aber nun wäre ich bereit für meinen Reisebericht aus Grönland. Nur mit der Kategorie hier tue ich mich schwer. Geografisch und politisch aktuell ja ganz dicht bei Nordamerika, eher nicht bei Afrika und Asien... also liebe Mods...falls Euch Nordamerika nicht passt, verschiebt es bitte

Es beginnt mit den letzten Sätzen meines Reiseberichts von 2006:

Nach zehn Tagen Grönland, von denen wir mehr als sechs Tage Kaiserwetter hatten, sind wir einfach nur glücklich, dieses in dieser Art erlebt haben zu dürfen.

An eine erneute Reise nach Grönland denken wir erst einmal nicht, denn solche Erlebnisse sind weder in irgendeiner Weise wiederholbar, noch leicht zu toppen …

…aber vielleicht irgendwann einmal in einer anderen Jahreszeit…wer weiß…

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Viele Jahre hatte das Nachwort unserer letzten Grönlandreise Bestand, denn viel zu schön und perfekt waren die Erinnerungen aus dieser Zeit.

Erst 2019 wurde der Wunsch eines erneuten Besuchs in Ilulissat stärker und so buchten wir Flüge für Ende Juli 2020. Aufgrund der Corona Epidemie fand diese Reise natürlich nicht statt, genauso wenig wie unsere geplante Reise Ende Juli 2021. Zweimal durfte ich mich mit den Online Travel Agents um die Rückzahlung der Flugtickets streiten und so gerieten andere, damals leichter zu bereisende Ziele in den Vordergrund.

Erst zu Beginn des Jahres 2024 ergab sich eine neue Möglichkeit, denn ich brauchte irgendein „kurzes“ Reiseziel für das erste Halbjahr. Aufgrund des Beginns der Mitternachtssonne im Mai hatte ich schon öfter über eine Reise nach Grönland in diesem Monat nachgedacht und fand dieses Ziel deswegen passend und reizvoll.

Mit Dörte hatte ich schnell eine interessierte Reisepartnerin gefunden und erst als die Flüge gebucht waren und ich mich näher mit Grönland im Mai beschäftigte, stellte ich fest, dass dies als der unattraktivste Reisemonat galt. Kein Winter mehr, Tauwetter und auch noch kein Frühling. Oh jeh, was habe ich da nur gemacht… aber für Änderungen war es zu spät und so blieb nur die Hoffnung auf einen frühen Frühling.

Zitat von sarahbonita

Noch gehört Grönland aber wohl eher zu Europa, wenn auch nicht geografisch

Hoffen wir, dass es immer so bleibt!

Freitag, 17. Mai 2024

Heute ist er nun gekommen, der Tag unserer Abreise. Natürlich haben wir in den letzten Wochen sehr genau das Wetter in Ilulissat beobachtet und da es in der ersten Maiwoche dort noch -17 Grad waren, können wir die Hoffnung auf einen verfrühten Frühling begraben. Stattdessen hat es dort bis heute noch geschneit und wir sind sehr gespannt, ob es nun doch eher ein Winterurlaub wird.

Um 18 Uhr fahren wir mit der Fähre nach Gedser und von dort aus nach Kopenhagen. Hier haben wir ein Zimmer im Zleep Hotel gebucht, welches wir pünktlich gegen 21:30 Uhr erreichen.

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Schön, dass ihr alle dabei seid, dann lasst uns mal starten. Die Anreise selbst ist ja schon ein Erlebnis.

Samstag, 18. Mai 2024

Frühes Aufstehen ist angesagt, denn der Flieger wartet nicht auf uns. Schon auf der kurzen Fahrt zum Flughafen erblicken wir Grönlands ganzen Stolz, einen knallroten Airbus A330-800, der liebevoll auf den Namen Tuukkaq getauft wurde. Er wird uns pünktlich und sicher nach Kangerlussuaq bringen. In viereinhalb Stunden fliegt er uns über Island und das grönländische Inlandeis bis zur ehemaligen amerikanischen Armeestation und erlaubt uns dabei atemberaubende Ausblicke auf das Meer, Eisschollen und den grönländischen Eispanzer.

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Die Landung erfolgt dieses Mal aus westlicher Richtung, was eine genauere Betrachtung der Umgebung des Ortes ermöglicht. Man kann sehen, wie sich das Eis immer weiter zurückzieht und kahles, raues Gelände zurücklässt.

Nach der sanften Landung haben wir nun zwei Stunden Zeit bis zum Weiterflug, was für diesen winzigen Flughafen mehr als genug Zeit ist. Wir nutzen den Duty Free Shop und die Außenterrasse, welche den Blick auf das Flugfeld gewährt und den bekannten großen Wegweiser. Mittlerweile findet man die Teile ja fast überall aber diesen hier gibt es schon länger und er hat sich nicht verändert.

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Mit Vergnügen betrachten wir das Leben hier und genießen die Sonne, die uns ins Gesicht scheint. Frühling? Winter? Egal…gerade ist es sehr schön.

Auch unser Weiterflug in einer ebenfalls knallroten Dash 8 startet pünktlich. Zu Fuß geht es quer über das Rollfeld zur Maschine und wir nehmen unsere Plätze im engen Innenraum ein.

Der Start ist schon etwas fulminanter als in einer großen Passagiermaschine, lauter und schneller. In der Luft schaukelt es zuerst etwas aber dann wird es doch ein ruhiger Flug mit schönen Ausblicken. Kurz vor der Landung in Ilulissat überfliegen wir den Eisfjord und haben so einen ersten Blick auf die großen Eisberge.

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Da der neue Flughafen in Ilulissat noch nicht fertig ist, landen wir am alten und kleinen Terminal mit der kurzen Landebahn, die nur für Flieger dieser Größe nutzbar ist. Das Terminal ist…übersichtlich. Ein kleines Rollband, ein kleiner Aufenthaltsraum und schon stehen wir draußen im Schnee. Jawohl, hier liegt noch frischer Schnee und die Temperatur liegt knapp unter null Grad. Da die Sonne scheint, sieht alles sehr schön aus.

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Mit einem Taxi fahren wir zu unseren Unterkunft. Die Richtungsangaben waren etwas vage und der Fahrer spricht leider nur grönländisch und dänisch aber irgendwann versteht er, dass wir zur Polizeistation wollen. Kreuz und quer fährt er mit uns durch den Ort, mehr ist es eine Stadtrundfahrt als eine zielgerichtete Beförderung, doch irgendwann sind wir da. Nun müssen wir mit unseren schweren Reisetaschen nur noch 40 komplett vereiste Treppenstufen hinabsteigen bevor wir dann unser wunderschön gelegenes Ferienhaus für die nächsten fünf Nächte erreichen. Es gefällt uns von Anfang an und schnell richten wir uns ein, immer wieder unterbrochen vom Blick hinaus auf das verschneite Ufer und die vielen Eisberge direkt davor. Traumhaft!

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Nach einer Kaffeepause auf der Terrasse mit dem Millionendollarblick machen wir uns dann auf zu einer ersten Runde durch den Ort, denn wir müssen einkaufen.