Tag 24 (02.06.2018): Das letzte Ziel an der Route 66 - Amboy
Nach Oatman ist leider erst einmal Schluss mit der Route 66, denn hier wurde die alte Straße komplett von der Interstate abgelöst und das heißt vor allem eins: Es wird öde. Öde und sehr, sehr heiß... Wir haben inzwischen 42°C im Schatten und fahren noch immer mit offenem Verdeck, die Sitzkühlung hilft dabei, allerdings wird es langsam dann doch anstrengend. Außerdem merke ich, wie ich langsam verdammt müde werde und da ist die Hitze vermutlich nicht hilfreich. Nach einiger Zeit kommt ein Abfahrtsschild für die Route 66 und für Amboy, das Navi möchte die nicht nehmen, ich aber! Manchmal muss man eben auch rebellisch sein.
Weit kommen wir leider nicht, denn die Straße ist - genau wie 2015 - noch immer gesperrt. Schön das mein Navi über diesen Zustand offensichtlich informiert ist, aber wie wäre es denn mal einen Hinweis auf der Interstate zu platzieren? Vor allem, wenn die Sperrung nun schon seit mehreren Jahren besteht? Es hilft nichts, wir wenden und fahren zurück auf die frustrierende Interstate. Irgendwann erzählt das Navi mit, ich soll abfahren und auch hier: Die Straße ist gesperrt. Wollt ihr mich eigentlich verarschen?! Immerhin wusste die doofe Uschi hier auch nichts von der Sperre, HA! Beim 3. Versuch klappt es dann auch endlich und wir dürfen am Ende der Sperrung wieder auf die Route 66 fahren. Inzwischen sind wir wieder zurück in Kalifornien, irgendwie ja ein blödes Gefühl. Das bedeutet, wir sind im letzten Bundesstaat für diese Reise angekommen und irgendwie hat es was von "Bald ist Ende!"... Aber noch denken wir da besser nicht drüber nach, ein paar Tage liegen ja schließlich noch vor uns. Wie gesagt, wir sind in Kalifornien, die Sonne ballert inzwischen mit 44°C vom Himmel und wir... fahren offen. Inzwischen sind uns diverse andere Cabrios entgegen gekommen, aber ausnahmslos alle anderen hatten das Verdeck geschlossen. Aber wofür haben wir sonst das Auto getauscht? Es heißt Durchhalten, auch wenn mir langsam aber sich fast die Augen zufallen. Amboy sollte bald auftauchen...
Sollte...
Bald!
Jetzt vielleicht?
Nö.
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaamboy.
Ah da, am Horizont! Wird aber auch wirklich Zeit!
Ich mache drei Kreuze als wir Amboy endlich erreichen. Wir stellen das Auto ab, schließen das Verdeck und suchen zunächst mal die höchst widerlichen Restrooms des Touristenmagneten auf. Der Abfluss vom Waschbecken führt quasi nur durch die Wand in den Hinterhof und läuft da... auf den Boden. Yummy. Ob das auch für die Toile... egal.
Wir gehen in den Shop und ich kaufe mir einen Patch und eine Dose Monster Energy. Es kommt höchstens einmal im Jahr vor, das ich dieses Zeug trinke und dann auch nur, wenn ich das wirklich brauche. Heute ist so ein Tag, die Hitze hat mich echt komplett fertig gemacht.
Bevor wir weiter fahren müssen wir uns noch den großartigen Müll Baum auf der anderen Straßenseite ansehen...
... und uns natürlich mit dem Route 66 Symbol auf der Straße ablichten lassen. Wir revanchieren uns noch bei dem netten Pärchen.
Einfach irre, wie braun wir sind.
Um 15 Uhr machen wir uns auf den Weg zu unserem finalen Ziel für heute... An dem wir natürlich auch noch einiges vor haben. Das Dach bleibt für den Rest der Strecke jetzt geschlossen und die kühle Innentemperatur und die Dose Monster wirken wahre Wunder. Ich bin tatsächlich wieder fit und bereit für die letzte Stunde auf dieser grenzenlos langweiligen Strecke.